Praxistest: USB-Konferenzkamera AVer CAM 130 bringt Licht ins Dunkle
von Dominik Roenneke, Artikel aus dem Archiv vom
In vielen Videokonferenzen fehlt es an einer geeigneten Lichtsituation bei den Teilnehmern. Die AVer CAM 130 ist mit einer integrierten Lichtquelle ausgestattet, um bessere und ausgewogenere Live-Bilder zu ermöglichen.
„Strahlendere und bessere Meetings“ verspricht AVer mit der CAM 130. Oftmals sitzen Teilnehmer z. B. im Homeoffice vor einem hellen Hintergrund oder sogar gegenlichtig vor einem Fenster. Oder das Licht im Raum sorgt für eine ungünstige Ausleuchtung, so dass das Gesicht unterbelichtet, eher im Schatten bleibt. Unzureichende Ausleuchtungen sind aber nicht nur bei „Work from Home“, kurz WFH, problematisch, sondern auch in Büros, z. B. in kleineren Huddle Rooms. Diese sind oft innerhalb eines Großraumbüros abgetrennt und ausschließlich mit Deckenlicht ausgestattet. Die Gesichter der Videokonferenz-Teilnehmenden erscheinen in diesem Fall im bläulichen Lichtschein des zentral installierten Videokonferenz-Bildschirms.
Die AVer CAM 130 unterstützt die Beleuchtungssituation mit einer Objektiv-umgebenden eigenen Lichtquelle, die entweder mit Tasten auf der Rückseite der Kamera oder mittels eigener Software gesteuert werden kann.
Die AVer CAM 130 ist als ePTZ-Kamera (elektronische Schwenk-Neige-Zoom-Technologie) mit einem Sony 4K-Bildsensor ausgestattet und verfügt über „Sony True WDR“ (Wide Dynamic Range) zur Bildoptimierung. Der Blickwinkel der Optik beträgt maximal 120° und kann über die Software auf 90° Blickwinkel begrenzt werden. Damit ist die Webcam für kurze Abstände geeignet, an Einzelarbeitsplätzen oder in typischen Huddle Rooms. Der Hersteller empfiehlt als optimalen Abstand zwischen Kamera und Videokonferenz-Teilnehmenden einen Meter. Das Objektiv verfügt über eine eingebaute Objektivabdeckung zur Wahrung der Privatsphäre. Das Mikrofon ist omnidirektional und optimiert die Sprachübertragung mittels Echo- und Rauschunterdrückung. Die Webcam verfügt über eine USB-C Schnittstelle mit USB 3.1-Spezifikation.
Die integrierte Beleuchtung ist manuell regelbar oder wird automatisch gesteuert. Das gilt auch für die Farbtemperatur, die sich im Bereich von 2.700 K bis 5.700 K einstellen lässt. Optional kann die Lichtquelle über das standardmäßig mitgelieferte Netzteil versorgt werden, z. B. beim Anschluss über USB 2.0; bei Betrieb an einem USB-C-Port reicht in den meisten Fällen die Stromversorgung der Schnittstelle, um die Kamera zu betreiben.
Die Kameraeinheit kann entweder mit dem eingebauten „TV-Clip“ auf ein Display aufgesetzt oder über das 3/8″-Fotostativgewinde aufgeschraubt werden. Zur Absicherung der Kamera gegen Diebstahl dient ein Kensington-Lock auf der Rückseite des Gehäuses.
Die Kamera ist für Zoom, Skype for Business und Microsoft Teams sowie für Barco ClickShare zertifiziert.
Die Webcam kann Plug-and-play ohne Treiberinstallation sofort verwendet werden, unter Nutzung der manuellen Tastensteuerung für das Kameralicht. Alternativ kann die Bedienung mit einer optionalen Fernbedienung erfolgen. AVer rät jedoch zur Verwendung der „PTZ App2“ für eine verbesserte „User Experience“. Diese ist schnell lokal installiert und wird über den Browser ausgeführt (empfohlen: Google Chrome). Auf der Startseite der Software wird die korrekt angeschlossene und vom System erkannte Webcam als aktives USB-Device angezeigt.
Über „Settings“ öffnet der Anwender „PTZ Control“ und kann die Ausrichtung der Kamera direkt steuern. Gleichzeitig ist das Live-Bild sichtbar, so dass die Kameraeinstellungen gewählt werden können. Unter „Settings“ können Voreinstellungen zu Kamera, Tracking, Lichtsteuerung und Bildeinstellung vorgenommen werden. Unter „System“ erfolgen Grundeinstellungen zu Firmware-Updates, zur Werkseinstellung und zur Geräte- und Netzwerkinformationen. Letztere werden direkt angezeigt. Unter diesem Menüpunkt kann u. a. via „Trouble Shooting“ ein Log File geschrieben werden, das lokal als Download zur späteren Fehleranalyse abgelegt wird. Unter dem Menüpunkt „Audio“ kann das Mikrofon der AVer CAM 130 zu- oder abgeschaltet werden. Unter dem fünften Menüpunkt „Preset Link“ findet sich die Möglichkeit, Audio Sets zu konfigurieren, was im Zusammenhang mit der AVer CAM 130 jedoch nicht von Interesse ist. Die Software PTZ App2 ist für weitere PTZ-Kameras aus dem Portfolio von AVer ausgelegt, die in großen Räumen mit verschiedenen Sets konfiguriert werden können.
Die Webcam kann gleichzeitig von nur einer Anwendung genutzt werden. Daher wird bei einer laufenden Videokonferenz-Session das Live-Bild der Kamera nicht mehr innerhalb der PTZ App2 angezeigt, sondern ausschließlich in der aktiven Videokonferenz-Software. Die Bedienung der Funktionen kann dabei aber weiterhin über die App im Browser erfolgen.
In den Settings werden die Grundeinstellungen der individuellen Nutzer oder die Voreinstellungen für beispielsweise einen Huddle Room eingetragen. Dazu zählt zunächst der gewünschte „Tracking Mode“, der auf inaktiv, manuell oder automatisch oder nach Presets eingestellt werden kann. Die Zoom-Geschwindigkeit kann in Stufen vorgewählt werden. Für den Start des Systems ist eine individuelle Position der PTZ-Kamera voreinstellbar.
Für feste Raumgegebenheiten werden Settings für die Beleuchtungseinheit hinterlegt, so dass konstante Bildergebnisse erzielt werden können. Für WFH oder mobiles Arbeiten hat der Anwender die Wahlmöglichkeit des „Intelligent Lighting“ für Helligkeit und Farbtemperatur der Lichtquelle. In den Settings werden darüber hinaus die Bildvoreinstellungen für Helligkeit, Farbsättigung, Weißabgleich, Schärfe und Bildrauschunterdrückung definiert. Besondere Bedeutung kommt hier der Bildsensoroption „True WDR“ zu, mit der in kritischen Lichtsituationen ohne weiteren Beleuchtungsauswand die Live-Bildergebnisse erheblich gesteigert werden können. Das ist sehr nützlich bei der mobilen Arbeit, mit großer Flexibilität für die Teilnahme an Videokonferenzen.
Gerade in einem Huddle Room mit recht begrenztem Raumangebot spielt die AVer CAM 130 ihre Vorteile aus. Die Möglichkeiten des Trackings dieser ePTZ-Kamera sind sehr vielfältig und decken im Nahfeld verschiedene Nutzungsszenarien ab, die in größeren Videokonferenzräumen in der Regel mit kostenintensiveren optischen PTZ-Kamerasystemen durchgeführt werden. Das „Auto Framing“ analysiert und erkennt nicht nur die Gruppe der Teilnehmenden am Besprechungstisch, sondern kann auch ohne manuelle Bedienung Referenten an Whiteboards oder Präsentationsdisplays verfolgen, was der Hersteller als „SmartFrame-Funktion“ bezeichnet. So können virtuell zugeschaltete Teilnehmende das Präsenzmeeting sehr gut mitverfolgen, während sich niemand von den physischen Anwesenden um die Bildführung der Webcam kümmern muss.
Alternativ kann mit „Manuel Frame“ die Bildführung gezielt gesteuert werden, indem bis zu zehn verschiedene Kamerapositionen hinterlegt werden können. Leider unterscheiden sich die einzelnen Presets nur durch eine Zahl von 0 bis 9 und können nicht inhaltlich mit Text benannt werden. Über Buttons in der Software können die Presets im Verlauf einer Videokonferenz beliebig abgerufen werden. Die Wechselgeschwindigkeit der Live-Bildpositionen erfolgt dabei nach Voreinstellung in der Software. So können Totale- und Close-Up-Einstellungen oder Bildpositionen von Whiteboards und Displays im Raum je nach Besprechungsverlauf aufgerufen werden.
Die AVer CAM 130 unterstützt einerseits User, die von einem beliebigen Arbeitsplatz mit seinen individuellen Umgebungsparametern an Videkonferenzen und -Besprechungen teilnehmen wollen und die dabei die Bildqualität im Vergleich zur festeingebauten Kamera ihres Notebooks deutlich steigern möchten. Dazu optimieren die Beleuchtungseinheit der Kamera und der Sony-Bildsensor in 4K-Auflösung mit WDR das Live-Bild. Gleichzeitig ermöglicht die Aver CAM 130 als „intelligente“ ePTZ-Kamera die Anpassung des Bildausschnitts und bei Bedarf ein flexibles Kamera-Tracking.
Fest installiert in einem kleinen Besprechungsraum wie einem Huddle Room ist eine sehr gute Raumintegration möglich. Die Steuer- und automatischen Tracking-Funktionen schaffen ein Arbeitsumfeld, in das virtuell zugeschaltete Teilnehmende sehr vorteilhaft integriert werden können, um den Verlauf einer Videokonferenz angenehm verfolgen zu können.
Die USB-Kamera hat sicher keinen Autofokus, sondern einen Fixfokus? Dann wäre es gut, den Schärfebereich zu erwähnen. Also z.B. scharf stellbar von ein Meter bis unendlich. Oder nur 30 cm bis 150 cm, also NICHT geeignet, um auch entferntere Teilnehmer in einen größeren Meetingraum scharf abzubilden.
Die Aver Cam 130 verfügt über einen Sony 4K-Sensor und unterstützt Autofokus (vgl. technische Daten vom Hersteller). Die Kamera ist für Huddle Rooms und kleinere Besprechungsräume vorgesehen und nicht für größere Meeting-Räume. Zur Frage der Schärfeleistung: Die Tiefenschärfe von Kameras mit einem eher kleinen Sensor fällt sowieso recht hoch aus, kommt dann noch die Standard-Videoauflösung von Systemen wie beispielsweise MS Teams hinzu, werden da keine nennenswerten Probleme auftauchen. Da müssten Teilnehmer schon tatsächlich im Nahbereich weit unter einem Meter und gleichzeitig Teilnehmer im Abstand von mehreren Metern im Bild sein. Aber so nah sitzen die Teilnehmer eben nicht vor der Kamera auf ihren Stühlen an einem Tisch. Am ehesten würden Qualitätsprobleme übrigens auffallen, wenn z. B. ein Whiteboard mit der beschriebenen „SmartFrame-Funktion“ verwendet wird, das sich recht weit weg von der Kamera in der Tiefe des Raumes befinden würde. Aber das wäre ein Auflösungsproblem, da dabei der gewünschte Bildausschnitt aus dem 4K-Sensorbild digital ausgestanzt wird. Hat das Whiteboard nur ein Zehntel der Gesamtbildbreite, bleiben eben nicht 3.840 Px übrig, sondern nur noch 384 Px. Ist dann die dargestellte Information auf dem Whiteboard nicht plakativ, wird es eng mit einer vernünftigen Darstellung der Inhalte …
Die USB-Kamera hat sicher keinen Autofokus, sondern einen Fixfokus? Dann wäre es gut, den Schärfebereich zu erwähnen. Also z.B. scharf stellbar von ein Meter bis unendlich. Oder nur 30 cm bis 150 cm, also NICHT geeignet, um auch entferntere Teilnehmer in einen größeren Meetingraum scharf abzubilden.
Die Aver Cam 130 verfügt über einen Sony 4K-Sensor und unterstützt Autofokus (vgl. technische Daten vom Hersteller). Die Kamera ist für Huddle Rooms und kleinere Besprechungsräume vorgesehen und nicht für größere Meeting-Räume. Zur Frage der Schärfeleistung: Die Tiefenschärfe von Kameras mit einem eher kleinen Sensor fällt sowieso recht hoch aus, kommt dann noch die Standard-Videoauflösung von Systemen wie beispielsweise MS Teams hinzu, werden da keine nennenswerten Probleme auftauchen. Da müssten Teilnehmer schon tatsächlich im Nahbereich weit unter einem Meter und gleichzeitig Teilnehmer im Abstand von mehreren Metern im Bild sein. Aber so nah sitzen die Teilnehmer eben nicht vor der Kamera auf ihren Stühlen an einem Tisch. Am ehesten würden Qualitätsprobleme übrigens auffallen, wenn z. B. ein Whiteboard mit der beschriebenen „SmartFrame-Funktion“ verwendet wird, das sich recht weit weg von der Kamera in der Tiefe des Raumes befinden würde. Aber das wäre ein Auflösungsproblem, da dabei der gewünschte Bildausschnitt aus dem 4K-Sensorbild digital ausgestanzt wird. Hat das Whiteboard nur ein Zehntel der Gesamtbildbreite, bleiben eben nicht 3.840 Px übrig, sondern nur noch 384 Px. Ist dann die dargestellte Information auf dem Whiteboard nicht plakativ, wird es eng mit einer vernünftigen Darstellung der Inhalte …