Praxistest

Plug&Play drahtlos präsentieren mit Crestron AirMedia AM-200

BYOD (Bring Your Own Device) ist im modernen Büroalltag voll im Trend. Entsprechende Lösungen müssen einfach und am besten Plug&Play funktionieren. Ob dies bei Crestrons drahtlosem Präsentationstool AirMedia AM-200 der Fall ist, wollen wir in diesem Praxistest klären.

Crestron AirMedia AM-200 (Bild: Dieter Stork)

Inhalt dieses Praxistests:

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Crestron AirMedia AM-200 ist eine Präsentations-Lösung, die sowohl kabelgebundene als auch drahtlose Verbindungsmöglichkeiten bietet, um Inhalte von Laptops oder smarten Endgeräten auf einen Bildschirm oder Projektor in Vortrags-, Seminar-, Schulungs- oder Konferenzräumen sowie Klassenzimmern und Hörsälen zu übertragen.

Daten & Fakten

Das AM-200 bietet neben einem HDMI-Ausgang für die Darstellung der Präsentationsinhalte auf einem Display oder Projektor auch einen HDMI-Eingang. Letzterer kann für die kabelgebundene Präsentation über Laptops oder andere Geräte erfolgen. Gerade für Gäste, die keinen Zugang zum Netzwerk haben, ist dies eine interessante Möglichkeit. Aber auch einige Nutzer tun sich noch schwer mit dem drahtlosen Präsentieren, so dass ein Anschluss per Kabel durchaus favorisiert wird. Darüber hinaus kann der HDMI-Input auch für die Anbindung weiterer Komponenten, wie beispielsweise einem Präsentations-Switcher oder einem Tischtank, genutzt werden, um die Flexibilität des Systems zu erhöhen. Ein USB-Port kann für den Anschluss von Peripherie-Geräten genutzt werden.

Im Falle unseres Praxischecks lag dem AM-200 ein WiFi-USB-Stick bei, mit dem einerseits eine direkte drahtlose Verbindung zu AirMedia möglich wird, um über die nativen Mirroring-Funktionen Google Cast, Miracast sowie Apple Airplay der jeweiligen Betriebssysteme Inhalte zu übertragen. Andererseits kann hiermit das Gerät aber auch als autarker WLAN-Accesspoint dienen, der getrennt vom Unternehmensnetzwerk ein Gäste-Netz bereitstellt, welches zum drahtlosen Präsentieren genutzt werden kann.

Neben dem HDMI-Output für den Anschluss an Display oder Projektor bietet Crestrons Air-Media AM-200 auch einen HDMI-Input für kabelgebundene Präsentation. Der optionale WiFi-USB-Stick erlaubt die Nutzung nativer Mirroring-Technologien der Endgeräte sowie den Aufbau eines autarken WLANs. (Bild: Dieter Stork)

Zum drahtlosen Präsentieren benötigt man keinerlei Dongle. Lediglich die Anbindung des AM-200 an ein Firmennetzwerk, welches auch ein WLAN zu Verfügung stellt, ist erforderlich. Oder aber der Einsatz des optional erhältlichen WiFi-USB-Sticks.

Für die Einbindung des AM-200 in Mediensteuerungssysteme bietet das Gerät einen Kontakt für Infrarot sowie eine serielle Schnittstelle, um Steuerungsbefehle zum Display oder Projektor zu senden.

Optional kann auch ein Crestron Touchscreen angebunden werden, der auf einfache Weise die Steuerung des Gerätes übernehmen soll. Einfache Befehle wie Ein- und Ausschalten des Systems, Starten und Beenden einer Präsentation, Lautstärkeanpassung, Anzeigen der Raumbelegung und Reservierung sowie Umschalten der Eingangsquellen (DigitalMedia, HDMI, AirBoard und AirMedia) sind hiermit möglich.

Über den Drittanbieter Appspace können Digital-Signage-Inhalte aus der Cloud in den AirMedia-Systemen eingespielt werden. Somit lassen sich die Präsentationssysteme im Ruhe-Modus auch für andere Zwecke nutzen, oder aber es können Firmeninformationen für die Mitarbeiter eingespielt werden. In unserem Fall eine Diashow von unserer 20-Jahre PROFESSIONAL SYSTEM Jubiläumsfeier. (Bild: Sven Schuhen)

Durch die recht kompakte Bauweise und die bereits am Gerät befindlichen Montageösen kann das AM-200 relativ platzsparend hinter Display-Halterungen oder unter Möbeln montiert werden. Eine starke Erwärmung des Gehäuses konnte im Testbetrieb nicht festgestellt werden.

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AM-200 im Betrieb

Nachdem das Tool an ein Display per HDMI angeschlossen und ins lokale Gästenetzwerk integriert wurde, bezog es sich völlig unproblematisch per DHCP eine IP und konnte nun problemlos angesteuert werden. Sobald die auf dem Homescreen ersichtliche IP-Adresse des Gerätes in einen Browser eingegeben wird, begrüßt ein Willkommensbildschirm den Nutzer und lädt zum Präsentieren ein. Bei Nutzern, die die AirMedia App bereits heruntergeladen haben, startet diese nun. Andernfalls wird die App nun für das gewünschte Betriebssystem bereitgestellt. Hierbei benötigt die App keine Installation, sondern wird direkt ausgeführt. Da keine Administrator-Rechte benötigt werden, kann die Anwendung auch auf empfindlich gesicherten Unternehmensrechnern ausgeführt werden.

Bei Eingabe der IP, die auf dem AirMedia Homescreen auf dem Display im Raum oder der Projektion angezeigt wird, landet man auf der Weboberfläche des Gerätes. Sollte die AirMedia App bereits laufen, kann sofort mit der Präsentation begonnen werden, anderenfalls bietet die AirMedia-Oberfläche diese nun zum Download an. Ein Installieren ist nicht erforderlich. (Bild: Sven Schuhen)

Die AirMedia App fragt den Nutzer nun nach dem Code, der auf dem Raumdisplay oder der Projektion durch das AirMedia Präsentationstool angezeigt wird. Nachdem man diesen eingegeben hat, ist man verbunden, und die Anwendung zeigt dem Nutzer die Presentation Controls. Hiermit lässt sich das Teilen des eigenen Bildschirms starten, stoppen, einfrieren (pausieren) und die Tonübertragung stummschalten. Unter Details finden sich noch einige Feineinstellungen, um die z. B. die Qualität der Verbindung zu steuern oder die Sprache der App anzupassen. Mit einem Klick auf das X beendet man die Anwendung und die Verbindung wird automatisch getrennt.

Bei Nutzung eines Computers mit Windows ab Version 8.1 oder eines Android-Gerätes zwischen Version 4.2 und 6.0 kann auch drahtlos über den Miracast-Standard präsentiert werden. In Windows muss hierzu im Seitenmenü ein drahtloses Präsentationsgerät ausgewählt werden. Auch mit Apple Airplay und Google Cast lässt sich AirMedia als drahtloses Präsentationsgerät auswählen. Im Praxistest wurden Verbindungen mit Miracast über Windows 10, Google Cast über ein aktuelles Android-Smartphone, Airplay über ein iPhone 8 sowie ein MacBook Air und auch über die App für MacOS hergestellt. Die Verbindungen ließen sich problemlos aufbauen und Inhalte schnell und einfach teilen.

Über das kleine Zahnrad oben rechts in der Ecke der Weboberfläche von AirMedia gelangt man nach einem Login in die Einstellungen des Gerätes. Zuerst sind hier vielfältige Status-Informationen abrufbar. (Bild: Sven Schuhen)

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Sicherheit

Auch in puncto Sicherheit bietet AirMedia mehrere Features, die heute zum Standard in der IP-Welt gehören. Mit dem sicheren Authentifizierungsverfahren für Zugangskontrollen IEEE 802.1x in lokalen Netzwerken kann eine Zugangskontrolle aller Nutzer und Endgeräte erfolgen, so dass nicht autorisierte Personen und Geräte keinen Zugang zum Netzwerk erhalten. AirMedia kann in diese Struktur eingebunden und somit für das Gerät selbst ebenfalls eine Zugangskontrolle ermöglicht werden.

Der Bereich Network erlaubt vielfältige Einstellmöglichkeiten für den Bereich Netzwerk. Auch die Nutzerauthentifizierung über den IEEE-802.1x-Standard ist hier angesiedelt. (Bild: Sven Schuhen)

Darüber hinaus bietet Crestron eine AES (Advanced Encyption Standard) Verschlüsselung für die Übertragung an. AES ist auch bei Behörden und Regierung sowie in vielen Unternehmen der Standard für Verschlüsselungen.

Mit dem Active Directory credential management bietet AirMedia die Einbindung des Systems an die Benutzer-Authentifizierung einer Windows-Domäne. Durch ein Zertifikat, ein Kennwort oder eine PIN kann die Echtheit einer Identität eines Benutzers über einen Windows-Server bestätigt werden.

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Weitere Features

Der Welcome-Screen, den Nutzer bei Aktivierung des Systems auf dem Präsentations-Display bzw. der Projektion sehen, kann individualisiert werden. Neben dem Hochladen eigener Hintergrundbilder lässt sich auch der Dienst des Drittanbieters Appspace integrieren. Appspace bietet Digital Signage aus der Cloud über ein Content Management System und kann einfach per Drag&Drop über einen Browser konfiguriert werden. Das klingt spannend und wurde umgehend ausprobiert. Nun läuft auf dem Testgerät eine kleine Diashow der 20-Jahre-PROFESSIONAL-SYSTEM-Jubiläumsfeier. Das sieht toll aus und war in der Tat sehr einfach zu realisieren. Anpassungen werden über die Cloud automatisch an die verknüpften Endgeräte ausgeliefert.

Im Menü-Punkt Output lassen sich Infos zum anliegenden Signal und zum angeschlossenen Display oder Projektor abrufen sowie die Auflösung einstellen. Auch der Umgang mit HDCP verschlüsselten Inhalten kann hier eingestellt werden. (Bild: Sven Schuhen)

Auch lassen sich gängige Kalender-Applikationen wie Office365, Exchange oder Google Calender integrieren, um z. B. die Raumbelegung auf dem Startbildschirm anzuzeigen. Natürlich ist AirMedia auch mit dem Raumbuchungssystem kompatibel, welches im Management-Tool Crestron Fusion Enterprise Management Service enthalten ist. Dieses übernimmt auch das Monitoring aller Air-Media-Systeme in einem Unternehmen, über die Crestron xIO Cloud auch als Fernwartung.

Mit der AirBoard-Lösung lässt sich AirMedia in ein digitales Whiteboard verwandeln, bei dem Annotationen und Zeichnungen direkt am verbundenen Endgerät erfolgen. Dies kann über einen Touchscreen oder auch eine Projektion erfolgen. Auch Touchback-Funktionen in Präsentationen können so an das verbundene Endgerät übermittelt und dieses dadurch gesteuert werden.

Unter Device lässt sich unter anderem die Firmware updaten, das Gerät rebooten, Logs einsehen, die Cloudanbindung aktivieren sowie eine Integration in Mediensteuerungen vornehmen. (Bild: Sven Schuhen)

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Fazit

Im Praxistest von Crestrons AirMedia AM-200 konnte die einfache Plug&Play-Nutzung des drahtlosen Präsentationstools bestätigt werden. Inhalte werden flüssig und ohne spürbare Latenz geteilt. Natürlich sind die geteilten Inhalte aufgrund ihrer geringen Bandbreite stark komprimiert, was mitunter an der Qualität sichtbar wird. Wer eine hohe Darstellungsqualität seiner Präsentation wünscht, kann jedoch die Möglichkeit des HDMI-Inputs mit voller HD-Bandbreite nutzen. Gut gefallen hat auch die Integration der Digital Signage Cloud von Appspace. Hierüber lassen sich die angebundenen AirMedia-Systeme außerhalb von Präsentationen mit zusätzlichem Content füttern. Das sieht nicht nur gut aus, sondern ließ sich auch relativ unkompliziert einrichten.

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