Der Report „Mind the Gap – Wie die Generation Z die Arbeitswelt 2024 aufmischt“ von Jabra zeige auf, dass die Generation Z die Arbeitslandschaft mit Fokus auf Flexibilität und Selbstständigkeit neu gestalte, gleichzeitig jedoch mit Widersprüchen wie Arbeitszufriedenheit trotz Burnout-Anzeichen und dem Wunsch nach Veränderung konfrontiert sei, was Führungskräfte vor neue Herausforderungen stelle.
(Bild: GN Audio A/S)
Für den Report habe man 4.473 Wissensarbeiter:innen weltweit und generationenübergreifend befragt. Er beschäftigt sich mit ihren Wünschen, Bedürfnissen und Einstellungen rund um die Themen Arbeit und Karriere.
Seitdem die Generation Z Teil der Arbeitswelt geworden ist, schreiben sie Jabra nach ungeschriebene Regeln neu. Wenn es um die Wahl eines neuen Jobs geht, stehe für 41% der Befragten Flexibilität an erster Stelle. Das Gehalt hingegen sei nur für 4% der Befragten das wichtigste Auswahlkriterium. Generationale Unterschiede präsentieren sich in manchen Fällen allerdings als regelrechte Paradoxe: Obwohl 52% der Generation Z aufgrund der Arbeit Anzeichen von Burnout zeigen, geben mehr als 69% an, mit ihrer Arbeit überdurchschnittlich zufrieden zu sein. Aktuelle Studien sollen zeigen, dass die Generation Z und die Millennials etwa 38% der globalen Arbeitskräfte ausmachen – dieser Anteil werde voraussichtlich bis 2030 auf etwa 58% steigen. Führungskräfte müssten also die Denkweise, Einstellungen und Werte der Generation Z verstehen, um ihr volles kollaboratives Potenzial zu entfalten.
Jobzufriedenheit – zwischen Glück und Ausstieg
Nachdem die Generation Z nun seit einigen Jahren in der Arbeitswelt Fuß gefasst hat, würden die Bedingungen, unter denen sie eingestellt wurden (online und remote) ihre digitalen Wurzeln widerspiegeln. Mit 92% in Jobs, die ihnen Autonomie und Flexibilität den Arbeitsort betreffend ermöglichen, zeige die Generation deutlich, wo ihre Prioritäten liegen: Arbeit sollte sich möglichst mit ihren individuellen Wünschen und Ansprüchen vereinbaren lassen.
70% der Generation Z geben an, mit ihrer Arbeit zufrieden zu sein, jedoch suchen sie parallel immer nach einer Ausstiegsstrategie. 52% sollen bereits von ersten Burnout-Symptomen berichten – 47% planen, innerhalb des nächsten Jahres den Job zu wechseln.
Flexibilität, Work-Life-Balance und Karriere im Einklang
Die Generation Z werde laut Jabra oft als die Generation bezeichnet, die alles will: Karriereentwicklung, Flexibilität und Work-Life-Balance. Obwohl oft angenommen werde, dass die Generation das Privatleben über die Arbeit stelle, sollen dennoch 30% der Generation Z ihre Karriere über einer Work-Life-Balance priorisieren – der Höchstwert unter den Generationen. Gleichzeitig nehmen 27% der Generation Z die Work-Life-Balance als entscheidenden Erfolgsfaktor bei der Arbeit wahr – hier sei dies der niedrigste Wert verglichen mit älteren Befragten. Diese Erkenntnis verdeutliche, dass die Gen Z im Vergleich zu den älteren Generationen eher bereit sei, die Brücke zwischen Karriere und Work-Life-Balance zu schlagen.
Es bleibe abzuwarten, ob die Generation Z ihre Wunschvorstellungen von Arbeit für sich verwirklichen kann oder sie irgendwann doch in der „Corporate Welt“ und einer laut Jabra härteren Realität ankommen muss.
Persönliche Begegnungen als Schlüssel zum Zugehörigkeitsgefühl
Die hybride Arbeitsweise habe enorm dazu beigetragen, die Work-Life-Balance zu verbessern und harmoniere besonders gut mit den digitalen Gewohnheiten der Generation Z. Jedoch würden 33% dieser Generation betonen, dass persönliche Treffen mit Kolleg:innen und Vorgesetzten ein entscheidender Faktor für ein Gefühl der Verbundenheit bei der Arbeit seien.
Obwohl für die Generation Z nichts so wichtig sei, wie persönliche Interaktionen, seien sie die einzige Generation, die online das stärkste Zugehörigkeitsgefühl verspürt. Führungskräfte sollten beide Erkenntnisse für sich nutzen und eine Verbundenheit durch regelmäßige Berührungspunkte fördern – sei es durch persönliche Gespräche, Meetings oder professionelle Technologie für Anrufe, E-Mails und virtuelle Meetings. Die Rolle der Technologie bestehe letztendlich darin, die räumliche Distanz zu überbrücken und ein umfassendes Zugehörigkeitsgefühl zu fördern, unabhängig von Generationen.
Stilles Unbehagen, laute Erwartungen
Zugehörigkeit ist eine Sache, aber sich am Arbeitsplatz wirklich gehört zu fühlen, eine andere. Obwohl es kein Geheimnis sei, dass die Generation Z offen über schwierige Themen wie psychische Gesundheit und Vielfalt spreche, scheine dies nicht auf ihre beruflichen Erfahrungen zuzutreffen. Tatsächlich sollen sich 50% der Generation Z unwohl dabei fühlen, Unzufriedenheit bei der Arbeit mit ihren Vorgesetzten anzusprechen. Dennoch zeige die Frage nach den wichtigsten Eigenschaften eines Vorgesetzten deutlich, dass Mitarbeiter:innen Soft Skills höher bewerten als Hard Skills. Die Generation Z bevorzuge einfühlsame Manager (27%) gegenüber erfahrenen (8%), wobei Ehrlichkeit und Integrität fünfmal wichtiger seien als Erfahrung.
Die Generation Z hebe Freundlichkeit und eine flache Hierarchie stärker hervor als andere Generationen (25% würden dies als wichtige Qualität betrachten im Vergleich zu 17% bei anderen Generationen). Dies stelle ihre Vorgesetzten vor eine anspruchsvolle Herausforderung.
Manager:innen müssten ehrlich mit einer Generation von Mitarbeiter:innen sein, die sich nicht wohl genug fühlt, ihre Gefühle offen zu besprechen (57% der Generation Z). Eine solche Dynamik könne auf Gefühle der Unzulänglichkeit in der Generation Z zurückzuführen sein. Zum Beispiel seien sie noch im Begriff, die Regeln des Arbeitsplatzes zu erlernen, und fühlen sich möglicherweise den Manager:innen gegenüber emotional distanziert – insbesondere, wenn sie nicht vollständig im Büro arbeiten. Jabra betont, dass sowohl Führungskräfte als auch jüngere Mitarbeitende voneinander zu lernen hätten und sich gegenseitig beibringen müssten, wie sie optimal zusammenarbeiten können. Obwohl die Generation Z großes Potenzial habe, gebe es noch einiges, dass die Erfahrung der Führung bieten könne – vor allem, wenn es darum geht, sie durch die Herausforderungen der hybriden Arbeit zu führen.
Paul Sephton, Head of Brand Communications von Jabra sagt: „Wir haben noch nie eine Zeit mit so deutlichen generationalen Unterschieden in unserem grundlegenden Verständnis von Arbeit und Job erlebt. Es ist entscheidend, dass Führungskräfte die komplexen Paradoxe verstehen, wie jüngere Generationen die Arbeitswelt empfinden. In Zukunft müssen Unternehmen berücksichtigen, welche Auswirkungen die Denkweise der Generation Z auf die Arbeitskräfte der Zukunft haben könnte. Die Ausstattung junger Mitarbeiter:innen mit den notwendigen Tools, sowohl technisch als auch psychologisch, um Wohlbefinden und Produktivität zu maximieren, wird für diejenigen, die langfristigen Erfolg anstreben, nicht verhandelbar sein.”
Hinweis zu Umfrage
Diese Umfrage wurde online in Australien, Belgien, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Japan, Polen, Spanien, den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich, Hongkong und den Niederlanden von Toluna im Auftrag von Jabra vom 15. November 2023 bis zum 25. November 2023 unter 4.473 Wissensarbeiter:innen durchgeführt. Diese Online-Umfrage basiere nicht auf einer Zufallsstichprobe. Daher könne keine Schätzung des theoretischen Stichprobenfehlers berechnet werden. Die Umfrage umfasse Teilnehmer:innen aus den folgenden Generationen: Generation Z (18-26 Jahre), Millennials (27-42 Jahre), Generation X (43-58 Jahre) und Babyboomer (59-77 Jahre).
>> Den vollständigen Berichts gibt es unter www.jabra.com/GenZ-2024