Mit der James-Bond-Installation „007 Elements“ bietet das österreichische Sölden Besuchern eine neue Erlebniswelt. Am Drehort Gaislachkogel für den Bond-Film Spectre mit Daniel Craig ist weltweit die erste James-Bond-Erlebniswelt auf 3.050 Meter Höhe errichtet worden. Auf 1.300 m²bergen die architektonisch reduzierten, unterirdischen Räumlichkeiten eine Komposition aus Filmsequenzen, Informationen zum Drehort, 360-Grad-Visualisierungen sowie Agenten-Gimmicks. Für eine 360-Grad Beschallung sorgt die Soundinstallationen vom Salzburger Ingenieurbüro Rohde Acoustics.(Bild: Kristopher Grunert)
Unter dem strengen Auge von Neal Callow, der für die Bond-Filme wie Casino Royale und Spectre als Set-Designer verantwortlich war, war die amerikanische Kreativschmiede „Optimist Design“, die Inszenierungskonzepte für Google, Nike oder die Grammy Awards kreiert, für die visuelle Umsetzung tätig. Den akustischen Part übernahm das Salzburger Ingenieurbüro Rohde Acoustics, das internationale Kunden vorweisen kann. Die Anforderung an die Akustiker war, eine perfekte Sprachverständlichkeit herzustellen und die Räume für spektakuläre 3D-Audio-Soundtracks vorzubereiten.
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Fabio Kaiser, Senior Consultant vom Büro Rohde Acoustics: „Die schwierige Raumakustik in den hauptsächlich aus Beton bestehenden Räumen stellte eine große Herausforderung dar. Und besondere Schwierigkeiten bereiteten die klimatischen Bedingungen – die Räume wurden in den Permafrostfelsen gebaut und werden nicht beheizt!“ Um die Nachhallzeiten zu kontrollieren und gleichzeitig den optischen Eindruck zu wahren, hat man gemeinsam mit dem Architekten ein Konzept entwickelt.
Eingesetzt wurde dabei das Soundsystem Amadeus Show Acoustics, entwickelt von Rohde Acoustics, das Schallquellen an beliebigen Positionen im Raum zum Klingen bringen kann. Dieses System basiert auf einer Software, die prozessorgesteuert Audiodaten räumlichen Vektordaten zuordnet. In den Räumen wurden zunächst herkömmliche Kinoformate wie z. B. Dolby 9.1 eingerichtet. Zusätzlich wurden sogenannte „Soundscapes“ in den Showbereichen programmiert. Diese schaffen ein räumliches Schallfeld für die jeweils definierte akustische Atmosphäre.
Die exponierte Lage der Erlebniswelt auf über 3.000 Meter Seehöhe musste werkstofftechnisch berücksichtigt werden. Es wurden Polyesterfliesen mit hohen Schallabsorptionsgraden eingebaut, die Feuchtigkeit und Kälte standhalten. Verwendet wurde 100 % recyclebares Material, das selbst aus recycelten PET-Flaschen gewonnen wird. Für eine optimale Position der komplexen Lautsprecheranlagen und für deren perfekter Leistung wurden bereits in der Planungsphase elektroakustische Simulationen durchgeführt.