Bosch Beschallungs- und Sprachalarmsystem im Mersey-Tunnel
von Redaktion,
PAS Sound Engineering hat das veraltete Notrufsystem des Mersey-Tunnelkomplex’ mit Praesensa von Bosch ersetzt. Die dezentral vernetzte Infrastruktur konnte integriert und die existierenden Glasfaserleitungen in den Tunneln konnten weiterverwendet werden.
(Bild: Bosch Building Technologies)
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Die Tunnelbehörde hatte zuvor mit verschiedenen technischen Störungen in ihrem System zu kämpfen und benötigte eine netzwerkfähige Lösung. Die Flexibilität von Praesensa ermöglichte die Anbindung an das bestehende Glasfasernetz und die Lautsprecherlinien. Im Vergleich zu einer Neuinstallation habe die Lösung von Bosch ein belastbares Nachfolgesystem dargestellt, das zu geringen Kosten und in kurzer Zeit integriert werden konnte.
Das Projekt bedingte den Austausch des vorhandenen fehleranfälligen Durchsage- und Alarmierungssystems, während gleichzeitig möglichst viele Komponenten der Anlage weiterhin genutzt werden sollten. Alle vorhandenen Lautsprecher wurden getestet, inspiziert und nach Bedarf auf Vordermann gebracht, um einen Austausch zu vermeiden.
Das IP-basierte Praesensa-System konnte an das bestehende Glasfasernetz angeschlossen werden und erlaubte es, alle Änderungen vorzunehmen. Sämtliche Geräte des neuen Systems seien IP-netzwerkfähig, was sowohl die zentrale als auch dezentrale Anbindung sowie die Integration anderer Peripheriesysteme ermöglichte. PAS verbaute 29 Praesensa 8-Kanal-Verstärker mit einer Leistung von jeweils 600W, zwei Praesensa- Systemcontroller, vier LCD-Desktop-Sprechstellen mit der gleichen Anzahl von Sprechstellenerweiterungen und 144 Praesensa-End-of-Line-Module.
Das Praesensa-System verfüge über ausreichend Leistungsreserven aufgrund interner Lastverteilungsmöglichkeiten der einzelnen Audiokanäle, die zudem einen kompakten Formfaktor ermöglichen sowie weniger Platz in den Gestellschränken einnehmen.
Die geringeren Höheneinheiten der Geräte sollen nun übersichtlichere Gestellschränke bedetuten, während das System selbst mehr Möglichkeiten für die Zonengruppierung mit mehreren Verstärkern an verschiedene Zentralen in beiden Tunneln bietet. Wenn neue Audiozonen oder -gruppen hinzugefügt oder definiert werden, aktualisiert das System die Änderungen. Nach dem Upgrade können die 16 Außenstationen über das Netzwerk Überwachung und Fehlermeldungen für das Wartungs- und Einsatzpersonal bereitstellen.
Die beiden Zentralen sind in der Lage, überall in den 8km langen Tunneln mit voraufgezeichneten oder live übertragenen Informationen zu kommunizieren. Redundante Systemcontroller an jedem Standort sollen im Falle eines Fehlers das defekte Gerät überbrücken, damit das System unterbrechungsfrei weiterarbeiten kann. Das No-Single-Point-of-Failure-Konzept von Praesensa mit integrierter Redundanz umfasse alle Geräte und Netzwerkverbindungen, wichtigen Signalwege und Funktionen, die überwacht werden können.
Die Anlage wurde mittlerweile vollständig in Betrieb genommen und funktioniere zuverlässig. Das Servicepersonal schätze vor allem die Benutzerfreundlichkeit der Sprechstellen bei der Überwachung des Tunnelbetriebs, die eine schnelle Auswahl der aufgezeichneten Meldungen erlauben sowie ein schnelles Auslösen von Durchsagen in gezielte Bereiche ermöglichen sollen.
Der Mersey-Tunnel-Komplex besteht aus zwei separaten Straßentunneln – Queensway und Kingsway. Beide beginnen im Zentrum von Liverpool, wobei der Queensway-Tunnel nach Birkenhead und der Kingsway-Tunnel nach Wallasey führt. Beide verfügen auch über eigene Leitstellen.