Kommunikationsraum
Sound im Pferdestall

Nachträglich installierte Beschallung bei Intersport Höcke in Torgau

Bei Intersport Höcke im sächsischen Torgau treffen historische Mauern auf moderne Ladengestaltung und bilden eine Verkaufsfläche mit ungewöhnlichem Ambiente. Für den guten Ton im Laden sorgt dabei ein Design-Audiosystem, das auf einfache Montage und robuste Funktechnologie setzt.

Im Pferdestall der ehemaligen Kavallerieschule in Torgau residiert das Sportgeschäft Intersport Höcke.
Im Pferdestall der ehemaligen Kavallerieschule in Torgau residiert das Sportgeschäft Intersport Höcke. (Bild: Christiane Bangert)

Eine aufwendige Neugestaltung des eigenen Verkaufsraums ist für jeden Einzelhändler eine große Herausforderung. Das gilt sicherlich ganz besonders, wenn es sich dabei um eine historisch und architektonisch so wertvolle Location wie die frühere Kavallerieschule der königlichsächsischen Armee in Torgau handelt. In deren Pferdestall und Reithalle residieren seit dem Jahr 2000 das Sportgeschäft und das Radhaus der Familie Höcke. Mitte 2014 stand ein großangelegter Umbau inklusive Renovierung des Dachs und einer neuen Aufteilung der Verkaufsfläche an. Bei einem Projekt von dieser Komplexität kann es durchaus passieren, dass so wichtige Dinge wie die Beschallung erst dann in den Blickpunkt rücken, wenn die Planung schon recht weit fortgeschritten ist. Für die Brüder Hagen und Markus Höcke hat sich dieses Versäumnis jedoch im Nachhinein nahezu als Glücksfall herausgestellt.

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Kompakt und kabellos

Denn just als Markus Höcke bewusst wurde, dass im neuen Verkaufsraum noch keine Lösung für die musikalische Untermalung des Einkaufserlebnisses vorgesehen war, traf der Unternehmer auf dem Franchise-Kongress von Intersport auf Patrick Steurer von NewTec. Der Südtiroler stellte dort die damals neueste Entwicklung seines auf designorientierte Audio-Lösungen spezialisierten Unternehmens vor – den Funklautsprecher Cono Canto WiFi. Es war nicht nur das gelungene Design der kompakten Vollbereichslautsprecher, das Markus Höcke überzeugte. Vor allem stellten sie für seine Ansprüche die ideale Lösung dar. Denn die kleinen Boxen werden in ganz normale 3-Phasen-Stromschienen eingehängt, wie sie gerade im Ladenbau häufig zum Einsatz kommen und wie sie auch in den neuen Verkaufsäumen von Intersport Höcke vorgesehen waren.

So fügen sie sich unauffällig in das Beleuchtungssystem ein und auch die Stromversorgung für die integrierten Verstärker ist direkt gegeben. In der „WiFi“-Version ist das auch bereits der gesamte erforderliche Installationsaufwand, denn das Musiksignal wird per Funk im 2,4 GHz Band übertragen. Planung, Einkauf und aufwendige Verlegung von Kabeln entfallen damit – ebenso wie die bei großen Kabellängen sonst erheblichen Ansprüche an die Leistungsfähigkeit der verwendeten Verstärker.

Roter Backstein, altes Holz, viel Licht und guter Sound sorgen bei Intersport Höcke für Wohlfühlatmosphäre.
Roter Backstein, altes Holz, viel Licht und guter Sound sorgen bei Intersport Höcke für Wohlfühlatmosphäre. (Bild: Christiane Bangert)

Homogene Abdeckung ohne Pegelschwankungen

Da zudem die kalkulierten Kosten im Rahmen blieben, fiel Unternehmer Höcke die Entscheidung leicht und NewTec erhielt den Zuschlag. Auf Grundlage der Bau- und Elektrikpläne erstellten Patrick Steurer und sein Team eine detaillierte Planung des Audiosystems. Ziel war dabei eine möglichst homogene Abdeckung des gesamten Verkaufsraums ohne wahrnehmbare Pegelschwankungen. Mit anderen Worten, die Musik sollte im ganzen Verkaufsraum immer leise zu hören sein, sich jedoch nirgendwo in den Vordergrund drängen oder zu leise werden. Bei dieser Planung konnte NewTec auf die langjährige Erfahrung mit der selbstentwickelten Membrantechnologie zurückgreifen, die für eine gleichmäßige Schallabstrahlung in alle Richtungen optimiert wurde.

Als Faustregel galt dabei: Je 40 m² Fläche sollte ein 25 Watt starker Aktivlautsprecher zum Einsatz kommen, um eine leise, aber omnipräsente Hintergrundbeschallung zu ermöglichen. Insgesamt wurden im Geschäft also mehr als 20 Lautsprecher verbaut – und das in erstaunlich kurzer Zeit von etwa 1,5 Stunden. „Am längsten hat eigentlich das Auspacken der einzeln verpackten Komponenten gedauert“, erinnert sich NewTec-Chef Steurer. Rauf auf die Leiter, den Lautsprecher in der Stromschiene fixieren und einschalten – fertig. Schließlich musste nur noch der WiFi-Sender an einer zentralen Stelle an der Wand befestigt und mit dem Zuspieler verbunden werden. In diesem Fall war das ein einfacher Radioempfänger aus der vorhandenen HiFi-Anlage des alten Ladens.

Broadcast-System per WLAN

Das von NewTec verwendete Funksystem nutzt zwar wie ein WLAN-Netzwerk das 2,4 GHz-ISM-Band, arbeitet jedoch nach einem eigenen Standard als echtes Broadcast-System. Das bedeutet, alle Lautsprecher in Reichweite des Senders empfangen das Musiksignal zeitgleich – eine technisch aufwendige und fehleranfällige Synchronisierung entfällt.

Ein weiterer Vorteil dieses Ansatzes: Eine Installation kann jederzeit und ohne weiteren Setup-Aufwand durch zusätzliche Lautsprecher ergänzt werden. Oder durch einen weiteren Sender, um die Signalabdeckung in schwierigen Situationen zu verbessern. Im früheren Pferdestall in Torgau erwies sich jedoch keines von beidem als notwendig. Als Feinabstimmung war lediglich eine individuelle Lautstärkeregelung einzelner Lautsprecher nötig, um „Klanginseln“ zu vermeiden und eine optimale Überlappung der beschallten Flächen zu erreichen. Im Nachgang montierte ein Elektriker lediglich wie geplant vier herkömmlich verkabelte Subwoofer an den Wänden des Ladens, um dem Sound etwas mehr Fundament zu verleihen. Mittlerweile bietet NewTec aber auch Subwoofer mit integriertem WiFi-Modul an, so dass dieser Aufwand entfallen kann.

Gelungene Integration – die NewTec-Lautsprecher fügen sich nahtlos in die Lichtinstallation ein.
Gelungene Integration – die NewTec-Lautsprecher fügen sich nahtlos in die Lichtinstallation ein. (Bild: Christiane Bangert)

Sound und Design schaffen Wohlfühlatmosphäre

Wie sehr die Beschallung im Zusammenspiel mit Raumgestaltung und Lichtinszenierung dazu beitragen kann, eine angenehme Grundstimmung zu erzeugen, wird beim Besuch von Intersport Höcke deutlich. Denn ursprünglich strahlt der fast 80 m lange und 10 m breite Grundriss der ehemaligen Stallungen nicht unbedingt Gemütlichkeit aus. Doch das stimmige Gestaltungskonzept des Hamburger Architekturbüros Nette + Hartmann funktioniert auf den ersten Blick. Geschickt werden hier rohe Backsteinwände und eine elegante Stahlträger-Konstruktion mit viel naturbelassenem Holz, Vintage-Möbeln und einem angenehmen Lichtkonzept vereint.

Klar strukturiert und doch offen und einladend sind die verschiedenen Bereiche des Sportgeschäfts voneinander getrennt: Niedrige Regale und Raumteiler erlauben einen weiten Blick über die gesamte Verkaufsfläche, ein breiter zentraler Gang lädt zum Stöbern ein. Und gerade, wenn man diesen Gang entlangläuft, fällt die gelungene Umsetzung des Audiokonzepts auf. Oder eben nicht. Denn ohne relevante Schwankungen in der Lautstärke erfüllt die Musik gleichmäßig den gesamten Raum, die Übergänge von der Hörzone eines Lautsprechers in die eines anderen sind selbst bei gezieltem Hinhören kaum merklich.

Störanfällig? Fehlanzeige …

Mindestens ebenso wichtig wie die Klangqualität einer Audioinstallation ist natürlich deren dauerhaft zuverlässige Funktion. Doch auch in diesem Punkt hat sich die WiFi-Technologie aus Südtirol bislang in Torgau als robust erwiesen. „In den ersten Tagen sind wir mit allen verfügbaren Handys telefonierend durch den Laden gelaufen“, erzählt Markus Höcke. „Einmal bin ich sogar auf die Leiter gestiegen und habe mein Telefon direkt neben den Sender gehalten. Wir haben jedoch niemals irgendwelche Störungen provozieren können.“ Mittlerweile braucht es keine derartigen Stresstests mehr, um Höcke von seinem Audiosystem zu überzeugen. Seit Inbetriebnahme im Herbst 2014 läuft das System nach seinen Angaben stabil, ohne einen einzigen Ausfall. Und über die Bedienung muss eigentlich auch kein Wort verloren werden: Der erste Mitarbeiter am Morgen schaltet den Radiotuner mit der Fernbedienung ein, der letzte macht ihn abends wieder aus. So einfach ist das.

Variable Nutzung

Auch wenn bisher dafür kein Anlass bestand, kann Markus Höcke sich durchaus vorstellen, die Musikanlage irgendwann einmal anders zu nutzen – etwa für eine gezielte musikalische Beschallung während eines besonderen Events im Verkaufsraum. Denn da der zentrale Sender des NewTec-Systems über ganz normale Stereo-Eingänge verfügt, wäre das unproblematisch möglich. Und auch in einem weiteren Punkt fühlt sich Höcke für die Zukunft gerüstet: Sollte einmal eine Umgestaltung des Ladens anstehen, die eine Veränderung oder Erweiterung der Anlage erfordert, können die Funklautsprecher ganz einfach an andere Stellen in den Stromschienen verschoben oder um weitere Boxen ergänzt werden – ganz ohne Umbau oder Setupaufwand. Nach diesem ersten erfolgreichen Projekt in Torgau hat NewTec sein Cono Canto WiFi-System mittlerweile übrigens in einigen Hundert weiteren Shops installiert – darunter eine nicht unbeträchtliche Anzahl weiterer Intersport-Standorte.

Autor:  Olaf Adam

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