Kommunikationsraum
Welche Vorteile haben LED-Videowalls und was ist bei ihrem Einsatz zu beachten?

LED-Videowalls erobern den Innenraum

Zunehmend werden im Innenbereich hochauflösende LED-Videowalls und Installationen aus einzelnen LED-Displays fest in Räume integriert. Für Architekten, Kreative und Planer von Innenräumen bietet die modulare Bauweise der LED-Panels sowohl kreative Möglichkeiten als auch Flexibilität in Format und Größe. Gleichzeitig müssen verschiedene Faktoren bei ihrem Einsatz beachtet werden.LED-Wände im Innenraum

Foto: Vogel’s

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Ob Vermietung oder Festinstallation, witterungsbeständige Outdoor-LED-Videowalls sind bei Konzerten, in Stadien, an Fassaden oder bei großen Veranstaltungen wie „Public Viewing“ nicht mehr wegzudenken. Im Indoor-Bereich haben die Videowalls längst in der Messearchitektur, bei Events, Galas und in TV-Shows ihren Platz. Doch auch in der Festinstallation nehmen die Installationen von LED-Videowänden stetig zu und werden gekonnt in die Architektur integriert. Entsprechend bieten immer mehr Hersteller mittlerweile Indoor-LED-Displays zur Installation an. Dabei sind die einzelnen Produktlösungen bisweilen so vielfältig und individuell wie ihre Einsatzbereiche: Je nach Anforderung – ob hochauflösend und/oder kreativ – werden sie beispielsweise in Kontrollräumen, Präsentations- oder Konferenzräumen, Bürogebäuden, Shopping Malls, Fashion Stores, Clubs, Bars sowie im Einzelhandel und auch in Museen, Foren, Sportzentren, Hotels und in der Gastronomie genutzt. Dort sorgen sie mit brillanten Bildern, Effekten und wirksamen Videos, visuell aufbereiteten Informationen oder Werbung für eine wirkungsvolle Kommunikation mit dem Betrachter.

Brainlab Towers in München
Im obersten Stockwerk des Brainlab Towers in München bietet eine Deckeninstallation mit LED-Modulen von NEC die Basis für faszinierende Licht- und Videoinstallationen. Foto: Brainlab AG

Modulare Bauweise der Videowalls ermöglicht individuelle Raumgestaltung

Kreative Lösungen mit LED-Modulen können Räume architektonisch verändern, beispielsweise durch Raumteiler, Stelen, Banner oder Objekte, und sorgen damit für ganz besondere visuelle Effekte. Mit cleverer Architektur, Konstruktionsgeschick sowie Kreativität – auch beim Content – kann eine besondere Faszination im Raum entstehen. Denn die modulare Bauweise ermöglicht es, LED-Module in unterschiedlichen Formaten und Formen einzusetzen, z. B. in Treppenstufen, als Säule oder Laufband/Ticker, als „Bewegtbild“ im Bilderrahmen, in der Bartheke oder im Verkaufstresen. Selbst die Größe und Fläche der Installation wird meist nur vom Budget beschränkt.

LED-Videowände
Auch in Konferenz- und Besprechungsräumen halten LED-Videowände nach und nach Einzug. Foto: Vogel’s

Durch sogenannte flexible Module, die sich konkav, konvex oder diagonal biegbar in die Raumarchitektur integrieren lassen, können unter anderem geschwungene, kugelförmige, gebogene oder kreisrunde Körper entstehen. Mögliche Installationen über Eck in unterschiedlichen Winkeln oder auch die Gestaltung dreidimensionaler Objekte erlauben Sonderlösungen. Mobile Installationen für den Innenraum, beispielsweise „digitale Poster“ beziehungsweise Stelen, können als eigenständige Elemente im Eingangsbereich, bei Konferenzen oder am POI/POS zu Informations- oder Werbezwecken schnell im Raumintegriert werden. Einfache Installation und Bedienung, Mobilität, Leichtigkeit und schlankes Design zeichnen diese Lösungen oftmals aus. Kreativität beim Einsatz von LED-Modulen kann aber sowohl in der kreativen Anordnung der Module als auch in der Auflösung der Module selbst liegen. Speziell semi-transparente LED-Displays mit geringer Auflösung können im Raum als Raumteiler in die Architektur integriert werden und dadurch eigene Bereiche schaffen. Sie trennen zum einen, ermöglichen zum anderen den Durchblick und schaffen – auch mit beidseitiger Bespielung – ein neues Raumgefühl.

LED-Module
Ein weiteres Beispiel für den kreativen Einsatz von LED-Videowänden findet sich hinter der Bar im Brainlab Tower. Auch hier werden LED-Module von NEC genutzt. Foto: Brainlab AG

Weitere Merkmale aktueller LED-Module sind die optische Leichtigkeit, beispielsweise durch Aluminiumrahmen, ein niedriges Gewicht und eine geringe Bautiefe. Durch technische Weiterentwicklungen bei den Indoor-Modulen werden Konstruktionen an der Wand, im Boden und an der Decke zunehmend vereinfacht. Ein weiterer wichtiger Punkt für die Installation von LED-Displays im Raum ist die jeweilige Bespielung der LED-Flächen. Denn „Content is king“ gilt im weitesten Sinne ebenfalls für den erfolgreichen Einsatz von Videowänden im Raum. Bereits bei der architektonischen Planung sollten die kreativen Ideen und der gewünschte Inhalt auf das LED-Medium abgestimmt sein, um die gewünschten Ergebnisse am Ende zur realisieren. Speziell programmierte Inhalte und Effekte können einen erheblichen Mehrwert auf den LED-Displays und damit im Raum liefern.

Ledcon Systems CircLED
In Kooperation mit der Artmos GmbH hat der LED-Display-Hersteller Ledcon Systems CircLED entwickelt. Die LED-Platinen erlauben die Gestaltung von Kreisen, Wellen und Kurven ohne Kanten oder Farbverschiebung. Foto: Artmos GmbH

Was muss man bei LED-Videowalls im Innenraum beachten?

Für die Integration von LED-Videowalls im Innenbereich sind – im Vergleich zum Outdoor-Einsatz – einige andere Punkte zu berücksichtigen: Sei es der notwendige Sichtabstand, der im Innenraum meist nicht so groß ist wie vergleichsweise bei einem Konzert oder im Stadion. Auch das Gewicht spielt im Innenraum bei der Installation in der Regel eine andere Rolle als im Außenbereich. Mittlerweile gibt es „Leichtgewichte“ unter den LED-Displays, die insbesondere im Innenraum punkten. Ebenso werden im Raum die Statik, die generelle Einbausituation, die Einbautiefe, die Kabelführung, die Steuerung und Zuspielung von Bedeutung sein und sollten frühzeitig im Projektverlauf thematisiert werden. Schutz vor Beschädigungen, Vandalismus oder Feuchtigkeit, z. B. im Gastro- oder Barbereich, erfordert sowohl im Innenraum als auch Outdoor ein besonderes Augenmerk. Lösungen können hierbei Glas- oder Acrylplatten sein.

LED-Sonderanfertigung von LEDCON
LED-Sonderanfertigung von LEDCON für Microsoft Deutschland. Foto: Microsoft Deutschland/LEDCON (Bild: Screen professional)

Mit den unterschiedlichen Auflösungen der LED-Module am Markt – von hochauflösend über „kreativ“ bis hin zu semi-transparent – lässt sich bei der Integration in den Raum „spielen“. Je hochauflösender die LED-Displays sind, desto geringer ist der notwendige Betrachtungsabstand. Als Richtwert sollte man pro Millimeter Pixelabstand (engl. pixel pitch) mindestens einen Meter Betrachtungsabstand einplanen, was vor allem in entsprechenden Innenraumsituationen zu beachten ist.

Ebenfalls wichtig im Innenbereich ist die Möglichkeit einer einfachen Wartung, der Servicebereich sollte also leicht zugänglich sein. Und auch der Wärmeentwicklung und den Lüftergeräuschen der Module sollte man Beachtung schenken, auch wenn diese anders als früher heute größtenteils kein Problem mehr darstellen. Da die Ästhetik, das Design und die Integration von LED-Videowalls bei der Installation im Raum natürlich eine wichtige Rolle spielen, ist also geschickte Planung gefragt.

Wie werden die LED-Videowalls oder Displays befestigt?

Die meisten Hersteller bieten für die Installation ihrer LED-Module eigens auf die Displays abgestimmte Konstruktionen und Halterungen an, was letztlich bedeutet, dass im Falle eines Austauschs sowohl neue LED-Displays als auch Halterungen angeschafft werden müssen. Seit Kurzem geht es aber auch anders. Denn der spürbar zunehmende Trend zu LED-Videowalls im Innenraum hat dazu geführt, dass sich die Hersteller von Displayhalterungen nun auch mit der Entwicklung universeller Halterungen für den professionellen Einsatz von LED-Displays beschäftigen. Dazu zählt beispielsweise Vogel‘s aus den Niederlanden. Das Unternehmen präsentierte Anfang 2018 erstmals eine Serie neuer, universeller LED-Halterungen, basierend auf dem bereits existierenden Vogel’s Connect-It System. Das Halterungssystem ist geeignet und getestet für LED-Module unterschiedlicher Displayhersteller, beispielsweise Absen, Barco, Coleder, Lightking, Leyard, Philips, Retop oder Unilumin – und weitere sollen folgen.

Vogel’s Halterungssystem
Vogel’s hat ein Halterungssystem entwickelt, das für LED-Module verschiedener Hersteller geeignet ist. Foto: Vogel’s (Bild: Stewart Filmscreen)

Das universelle LED-Halterungssystem soll die Einsatzgebiete von LED-Displays im Bereich von Größe, Position, Mobilität und Flexibilität erweitern und ein System für vielfältige Anwendungen sein. Die Halterungen erlauben unterschiedliche LED-Konfigurationen wie kleine oder große LED-Displays, Säulen, Banner oder Trapeze und sind somit so flexibel wie die Module selbst. Durch den modularen Aufbau ist eine vielseitige Integration in die Architektur des Raums möglich. Die Halterungen von Vogel‘s eignen sich dabei für die Installation an der Decke, am Boden, an der Wand oder auch für freistehende Planungen. Eine Einschränkung gibt es allerdings: Für gebogene Videowalls sind die Halterungen derzeit noch nicht geeignet. „Der Markt für den Einsatz modularer LED-Videowände in der Architektur wird auch hier in Europa weiter wachsen“, davon ist Robbert van Ham, Produkt Manager bei Vogel‘s, fest überzeugt. „Dafür bieten unsere universellen LED-Halterungen speziell für Festinstallationen vielseitige und nahezu herstellerunabhängige Installationslösungen im Raum.“

Fazit

Durch die technischen Weiterentwicklungen und Verbesserungen im LED-Bereich nehmen auch die Möglichkeiten und die Beliebtheit von LED-Displays für die Architektur im Innenraum stetig zu. Hochauflösender, kreativer, leichter, leiser, vielseitiger, innovativer, günstiger – das sind nur einige Merkmale der LED-Hardware, die den Trend derzeit bestärken. Sicherlich ist aber nicht in jedem Raum der Einsatz von LED-Modulen sinnvoll oder erwünscht. Allerdings sind die Möglichkeiten heute überaus vielseitig und flexibel und schaffen Raum für Kreativität.

Der Einsatz von LED-Displays für Videowalls im Innenraum hat Vor- und Nachteile, auch im Vergleich zum Einsatz von anderen Displaywänden:

 

Autorin: Daniela Baumann

 

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