Buchtipp: Interreaction – Interaktive Medien und Kommunikation im Raum.
von Redaktion,
Im Designkontext ist die Literatur zu interaktiven Medien von schön aufbereiteten Bildbänden geprägt, die jedoch oft nur wenige Hintergrundinformationen dazu enthalten, wie die einzelnen Komponenten aus unterschiedlichen Disziplinen zusammenspielen, damit das jeweils präsentierte Projekt überhaupt realisiert werden konnte. Mit „Interreaction“ will Jakob Behrends eine Brücke zwischen Design und Kunst auf der einen Seite sowie Technik und angrenzenden Disziplinen auf der anderen schlagen.
Dabei geht es aber nicht darum, hochkomplexes technisches Wissen zu vermitteln. Vielmehr soll Kommunikationsdesignern der Einstieg zu einem technischen und wissenschaftlichen Grundverständnis aus angrenzenden Disziplinen und Forschungsfeldern ermöglicht und Inspiration für zukünftige Kommunikationsprojekte geboten werden. Praxisnah und anschaulich nähert sich der Autor diesem Ziel über die Einteilung des Buches in drei Bereiche:
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Im ersten Teil werden wichtige Begriffsdefinitionen rund um interaktive Medien, räumliche Erfahrung, Wahrnehmung und Handlung gegeben. Der zweite präsentiert Best-Practice-Beispiele aus Architektur, Corporate Design, Editorial, Fotografie, Illustration, Licht, Bewegtbild, Sound, Typografie, Web- und 3D-Design, während der abschließende Technikteil einen kompakten Überblick über die wichtigsten Technologien bietet. Und natürlich kommen auch Bildbeispiele nicht zu kurz, die außerdem mit Links zu den jeweils dazugehörigen digitalen Inhalten versehen sind – schließlich handelt es sich ja um interaktive Anwendungen, die naturgemäß am besten live in der Anwendung verstanden werden.
„Interreaction“ bietet Gestaltern in deutscher Sprache einen gut verständlichen Einstieg, um Berührungsängste gegenüber interaktiven Medien abzubauen und vermittelt gleichzeitig ein Grundverständnis für die Möglichkeiten dieser Technologien im Raum und ihrer grundlegenden Wirkungsweisen. Und es bekräftigt auf eindrückliche Weise, dass Kommunikationsdesign mehr ist als nur visuelle Kommunikation. Vielmehr kann es Brücken schlagen zwischen dem virtuellen und dem realen Raum.