Best Practice Smart Green Tower: ein Gebäude, das denken und handeln kann
von Redaktion,
“Wir bauen keine Häuser oder Siedlungen, wir bauen Gesellschaften”, meint Architekt Wolfgang Frey auf dem Deutschen Architektenkongress in Berlin und betont, dass dafür auch die Digitalisierung erforderlich ist.
“Ich sehe mich in der Tradition eines Baumeisters, der das Gesamtbild im Blick haben muss”, betont Wolfgang Frey und plädiert beim Deutschen Architektenkongress für eine smarte Bauweise. Dabei bedeutet “smart” für ihn nicht einfach nur möglichst viele digitale Kanäle, die miteinander vernetzt sind. Vielmehr sollte man seiner Meinung nach die Digitalisierung nutzen, um intelligenten Nutzen zu schaffen.
Anzeige
Dies verdeutlicht er am Beispiel des so genannten Smart Green Towers in Freiburg. Hier steht am Anfang die Frage: Was muss Architektur bieten, um smart zu sein? Wolfgang Frey meint: “Wenn ich z. B. das Balkongeländer einspare und stattdessen Photovoltaik einsetze, um selber Energie zu erzeugen, dann ist das smart. Ich möchte aber nicht ständig digital kontrolliert werden. Smart ist es zu verhindern, dass sich Gebäude selber aufheizen. Das Gebäude erhält also eine zweite Hülle, die das verhindert. Gleichzeitig wird sie zur Stromproduktion eingesetzt.”
Bei der Planung des Smart Green Towers weichen Frey Architekten nach eigenen Angaben bewusst von gängiger Standardarchitekturästhetik ab und setzen auf ein Gebäude, dessen äußere Erscheinung die energetische Gesamtkonzeption sichtbar werden lässt. Das Gebäude erhält eine aktive Gebäudehülle aus Glas/Glas-Photovoltaik-Modulen mit Hochleistungszellen. Dadurch wird einerseits die Verschattung zur Reduzierung des solaren Wärmeeintrags erreicht und andererseits eine Energie-Gebäudehülle geschaffen, die über eine viertel Million kWh erneuerbaren Stroms am und durch das Gebäude selbst erzeugt.