Bisher war es für Integratoren oft schwierig, das Bereitstellen und Verwalten von AV-Lösungen effizient zu erledigen, denn es war meist eine mühsame Aufgabe. Durch den Wechsel in die Cloud können AV-Profis nun Installationszeiten verkürzen und dadurch Kosten senken sowie das Kundenerlebnis verbessern. Wie das gehen, soll zeigen wir am Beispiel der xIO Cloud von Crestron.
(Bild: Bildkomposition: Sven Schuhen (Crestron + pixabay))
Die Erkenntnis, dass Cloudlösungen aus der IT-Welt auch im ProAV-Bereich nützlich sein könnten, inspirierte die Entwicklung von Crestron XiO Cloud. „Stellen Sie sich ein Büro vor, in dem 1.000 Mitarbeiter arbeiten, und alle brauchen ein Telefon“, erklärt Stijn Ooms, Technologiedirektor bei Crestron Europe, den Unterschied zwischen dem alten AV-Ansatz und dem neuen, IT-basierten Ansatz, der Crestron XiO Cloud inspirierte.
Ooms führt weiter aus: „Der AV-Ansatz würde darin bestehen, einen Receiver und ein Telefon von verschiedenen Marken auszuwählen. Ein mit beiden Marken vertrauter Techniker verbindet beide. Aber irgendwie funktioniert es nicht so, wie es sollte. Der Techniker recherchiert also und stößt auf neu veröffentlichte Firmware einer der beiden Komponenten.
Nach dem Upgrade der Firmware funktioniert alles. Zeit für den nächsten Schritt: vor Ort das Telefon mit dem Netzwerk verbinden. Das Telefon fährt hoch, die Anzeigen gehen an. Der Techniker arbeitet sich durch das Menü zu den Benutzereinstellungen, gibt den Link zum Standort des SIP-Servers manuell ein, stellt die richtigen Farben und Schriftarten ein, fügt die Kontaktliste hinzu und startet neu. Funktioniert alles. Nun zum nächsten Telefon. Nach 999-maliger Wiederholung dieser Schritte, etwa drei Monate später, ist der Techniker fertig. In dieser Zeit wird wahrscheinlich ein weiteres Update der Firmware des Telefons veröffentlicht – eine, die möglicherweise sogar mit der Software des Empfängers interagiert, was bedeutet, dass ein weiteres Update ansteht. Auch hier ist ein Besuch vor Ort erforderlich.“
Der IT-Ansatz ist völlig anders. „Empfänger und Telefon sind von derselben Marke und wirken zusammen. IT bestellt das Telefon und erhält eine Liste mit 1.000 Seriennummern. Diese werden in ein Verwaltungsprogramm wie Crestron XiO Cloud importiert und können gleichzeitig in der Cloud konfiguriert werden, bevor die Telefone tatsächlich ankommen. Wenn die Telefone ankommen, müssen sie nur noch physisch an der richtigen Stelle angeschlossen werden. Drei Arbeitstage versus drei Monate.“
Es endet jedoch nicht mit der Bereitstellung und Integration der Hardware. Alle verbundenen Produkte können von der Cloud aus überwacht und verwaltet werden, wobei jedes Produkt ein ständiges Feedback liefert und das AV/IT-Team über alle technischen Probleme informiert, noch bevor die Benutzer sie bemerken. Änderungen (Namen, Räume usw.) oder Aktualisierungen (Firmware, Sicherheit) können einzeln, gemeinsam oder zeitgesteuert aus der Ferne vorgenommen werden, ohne selbst vor Ort sein zu müssen.
Die XiO Cloud bietet den Live-Status und die vollständige Überwachung Tausender verbundener Geräte von überall zu jeder Zeit. Die erhobenen Daten bieten Unternehmen einen hohen Mehrwert. Wie oft wird der Raum genutzt? Von wie vielen Leuten? Wie lange im Voraus ist er gebucht? Was sind die beliebtesten Zeiten? Wurde ein Videokonferenz-Tool verwendet? Wurde ein Bildschirm geteilt? Kabellos oder verkabelt? Verwendet irgendjemand jemals die Wandhalterungen, oder sind Tischplatten alles, was benötigt wird? Steigt die Auslastung?
Diese und viele weitere Daten werden über die Cloud verfügbar sein. So können Integratoren bei der Beratung ihren Endkunden nicht nur Erfahrungswerte, sondern auch harte Fakten für zukünftige Investitionen an die Hand zu geben. Da Immobilien für Unternehmen die zweitgrößte Investition darstellen, hat das Sammeln von harten Daten zur Nutzung ihrer Flächen einen echten Einfluss auf das Endergebnis, damit sie die bereits getätigten Investitionen durch Technologie- und Verhaltensanpassungen optimal nutzen können. Crestrons xIO Cloud basiert auf der Microsoft Azure-Plattform, befindet sich damit in der gleichen Cloud wie auch Office 365 und soll damit zu den besten und sichersten Cloud-Lösungen gehören. Crestron möchte nach und nach auch weitere Geräte mit einer Kompatibilität zur xIO-Cloud ausstatten. Eine neue API ermöglicht Cloud-zu-Cloud-Verbindungen zu anderen Plattformen. Außerdem steht Drittanbietern ein Developer Kit zur Verfügung, um auch externe Geräte mit der xIO-Cloud zu verbinden und diese zu managen.