Vicoustic: Innovative Acoustic Solutions

Lösungen für die Raumakustik von Vicoustic

Völlig gegen den wirtschaftlichen Trend hat sich das portugiesische Unternehmen Vicoustic in den vergangenen sieben Jahren stark entwickelt. Nachdem es sich zunächst mit Akustiklösungen für Studios, Broadcasteinrichtungen und Heimkinos einen Namen machte, will es nun auch den Markt der professionellen Installationen erobern.

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Es ist wahrlich kein Geheimnis: Selbst die beste technische Soundanlage kann bei schlechter Raumakustik nicht für einen guten Klang sorgen. Und dennoch passiert es gerade im Home-Entertainment-Bereich nicht selten, dass Musik- und Filmliebhaber viel Geld in Audioequipment stecken, aber nichts in die Raumakustik investieren. Im gewerblichen Bereich, zum Beispiel in der Gastronomie, findet man eine teure und stylische Einrichtung, aber eine derart schlechte Raumakustik, dass auch eine hochwertige Beschallungsanlage im besten Falle nur mäßig klingt. Ganz zu schweigen von der Sprachverständlichkeit, die dabei regelrecht „in den Keller“ geht. Das Ergebnis in beiden Bereichen: Ein nicht zufriedenstellendes Klangerlebnis für viel Geld.

Das weltweit größte „Wavewood- Panel“ ziert das Vicoustic-Lagerhaus in Paços de Ferreira Quelle: Claudia Rothkamp
Das weltweit größte „Wavewood-Panel“ ziert das Vicoustic-Lagerhaus in Paços de Ferreira Quelle: Claudia Rothkamp

Genau vor diesem Hintergrund gründete Firmenboss César Carapinha in Portugal das Unternehmen Vicoustic, das erstmals 2007 auf der Frankfurter Musikmesse der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Sein Ziel: Effektive Akustiklösungen, die nicht die Welt kosten, einfach zu installieren sind und dennoch ein ansprechendes Design für die Raumgestaltung bieten. Ein Konzept, das bislang gut aufgegangen ist – und das trotz der seit Jahren schwierigen wirtschaftlichen Lage Portugals.

Mit Hilfe der mechanischen Stirnwand kann das Akustiklabor auf verschiedene Raumgrößen gebracht werden Quelle: Claudia Rothkamp
Mit Hilfe der mechanischen Stirnwand kann das Akustiklabor auf verschiedene Raumgrößen gebracht werden
Quelle: Claudia Rothkamp

Der Erfolg kommt für César Carapinha aber nicht überraschend: „Zur Firmengründung haben wir einen Zehnjahresplan aufgestellt und bisher liegen wir voll im Soll. Das beweist uns letztlich, dass es für unsere Produkte einen guten Markt gibt und dass sie sowohl qualitativ als auch preislich überzeugen können.“ Und zwar nicht nur in Europa, sondern fast 80 Ländern weltweit. Davon zeugen nicht zuletzt Installationen in Korea, China oder dem Libanon. In den USA besitzt Vicoustic mittlerweile sogar einen eigenen Firmensitz in Seattle. Das Herz des Unternehmens schlägt aber nach wie vor in Portugal. Während der Hauptsitz in der Nähe von Lissabon angesiedelt ist, laufen die Fäden in Sachen Logistik sowie Forschung seit 2012 in Paços de Ferreira nahe der Stadt Porto zusammen.

Für die Wavewood Panels stehen diverse Möglichkeiten der Befestigung zur Verfügung Quelle: Claudia Rothkamp
Für die Wavewood Panels stehen diverse Möglichkeiten der Befestigung zur Verfügung
Quelle: Claudia Rothkamp

Vom Hallraum zum schalltoten Raum

Es ist ein Standort, der sehr bewusst gewählt wurde, da sich hier in der Umgebung Portugals größte Industrie für Holz-, Textil- und Polymerschaumproduktion versammelt. „Der schnelle Zugang zu diesen hochwertigen Materialien ist für uns nicht nur wichtig, um unsere Produkte beständig weiterentwickeln und verbessern zu können“, erklärt César Carapinha. „Aus strategischer Sicht ist es mindestens ebenso bedeutend, ein Lagerhaus mit ausreichender Kapazität in unmittelbarer Nähe zu haben, damit wir die einzelnen Prozesse und die Lieferzeiten verkürzen können.“

Unternehmensgründer und CEO César Carapinha ist sich sicher, dass seine Produkte auch im professionellen Bereich gut ankommen Quelle: Claudia Rothkamp
Unternehmensgründer und CEO César Carapinha ist sich sicher, dass seine Produkte auch im professionellen Bereich gut ankommen
Quelle: Claudia Rothkamp

Für die Logistik steht hier daher nun eine 1.700 m² große Lagerhalle zur Verfügung, von wo aus die Vicoustic-Produkte ihre Reise hinaus in die Welt antreten. Im selben Gebäude befindet sich außerdem das Vicoustic Research Center, das sich aus zwei Bereichen zusammensetzt: „Meines Wissens nach weltweit einzigartig ist derzeit unser Labor-Testraum“, meint César Carapinha. „Damit haben wir unser Ziel verwirklicht, einen Raum zu entwickeln, der zu Test und Forschungszwecken sowohl als Hallraum als auch als reflexionsarmer bzw. schalltoter Raum sowie als Resonanzkammer genutzt werden kann. Vor allem aber ist er auch in der Größe veränderbar, so dass wir unsere Produkte unter unterschiedlichen Bedingungen testen können.“

Möglich wird dies durch eine vier Tonnen schwere mechanische Stirnwand, die auf zwei Schienen sitzt und über diese bewegt werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, die Länge der im Inneren des Raums hervorgerufenen Schallwellen anzupassen. Die Wand ist ausgestattet mit einem ausgeklügelten Dämmungssystem, das von einem hydraulischen Kompressor kontrolliert wird und die Schalltransmission komplett unterbindet.

Im Inneren des Testlabors wurden vier Subwoofer und ein omnidirektionaler Lautsprecher von B&K installiert, die sogenannte ebene Schallwellen erzeugen. Das Wellenverhalten wird mit Hilfe eines B&K-Mikrofons eingefangen. Auf diese Weise ist es Vicoustic möglich, einzelne Produkte mit exakten Frequenzen und bei unterschiedlichen Raumgrößen zu testen und weiterzuentwickeln. „Unsere Ingenieure arbeiten dafür auch eng mit anderen Forschungseinrichtungen und Universitäten zusammen, die bisweilen ebenfalls unser Labor nutzen“, berichtet César Carapinha stolz.

Während es im Testlabor also überwiegend um die Theorie der Raumakustik geht, dreht sich im zweiten Teil des Vicoustic Research Centers, dem sogenannten akustischen Multifunktionsraum, alles um das eigentliche Hörerlebnis. In diesem Zimmer werden die einzelnen Produkte des Unternehmens ganz praktisch getestet: Wie verändert sich die Raumakustik, wenn Absorber, Diffusoren und Bassfallen in verschiedenen Kombinationen und in unterschiedlichen Bereichen des Raums eingesetzt werden? Der unkomplizierte Wechsel der einzelnen Elemente wird durch einen simplen Kniff ermöglicht – magnetische Wände. Auf diese Weise kann das Unternehmen auch im Falle von Kundenbesuchen schnell und effektiv die Wirkungsweise seiner Produkte demonstrieren.

Unterschiedliche Akustikpanels sorgen im Auditorium der Royal Netherlands Air Force für gute Verständlichkeit Quelle: Vicoustic
Unterschiedliche Akustikpanels sorgen im Auditorium der Royal Netherlands Air Force für gute Verständlichkeit
Quelle: Vicoustic

Von Wavewood bis Flexi Wave

Nachdem sich Vicoustic in den ersten Jahren auf Akustiklösungen für Studios, Broadcasteinrichtungen und Heimkinos konzentrierte, machte das Unternehmen Ende 2013 die ersten Schritte in Richtung des Marktes für professionelle Installationen. Auf der Internationalen Baumesse BATIMAT in Paris präsentierte es im Musikbereich bereits bewährte Produkte, die für den Einsatz in öffentlichen Räumen neu konzipiert und optimiert wurden. Generell setzt Vicoustic beispielsweise bei Produkten für den professionellen Sektor den sogenannten Tech Foam ein, einen offenporigen Melaminschaum, der extrem feuerresistent ist. Zudem ist er leicht zu schneiden und kann so bei Bedarf problemlos in eine individuelle Form gebracht werden.

Auch in Sachen Befestigung an Wänden und Decken bietet Vicoustic diverse Möglichkeiten an – angefangen bei speziellen Klebstoffen über Metallschienen bis hin zu Rahmenkonstruktionen zum Einklicken. So gibt es beispielsweise für Wavewood, das 2008 erstmals präsentierte Flaggschiff des Unternehmens, nicht nur verschiedene Befestigungsmöglichkeiten, sondern auch unterschiedliche Einsatzbereiche:

Das aus Akustikschaum und Holz bestehende Panel steht sowohl als Absorber als auch als Diffusor oder Bassfalle zur Verfügung, so dass verschiedene Funktionen bei gleicher optischer Anmutung erfüllt werden. Auch Lautsprecher, Lichtquellen oder Sprinkler können hinter einem solchen Panel verbaut werden, ohne die einheitliche Optik zu stören. Als Akustikelement ist Wavewood besonders im Bereich der mittleren und der hohen Frequenzen geeignet, als Bassfalle nimmt sich das System der niedrigen Frequenzen an.

Ebenfalls eine Mehrfachfunktion als Absorber und Diffusor hat das Akustikpanel Flexi Wave, das darüber hinaus auch noch ein außergewöhnliches Design bietet. Für den Einsatz in Restaurants oder anderen öffentlichen Bereichen eröffnet es zudem den Vorteil, dass der Akustikschaum sowie das umgebende Textil bei Bedarf ganz leicht herausgenommen und gereinigt werden können. Stolz ist Nuno Suosa, International Sales Manager, bei Vicoustic auch auf die sogenannte Flexi Wall.

„Dabei handelt es sich um ein tragbares und modulares Akustiksystem, mit dessen Hilfe man einen Raum in wenigen Minuten aus akustischer Sicht komplett umgestalten kann.“ Jüngstes Mitglied der mittlerweile großen Vicoustic-Produktfamilie ist aber das Cinema Square Premium-Panel, das speziell für den Deckeneinsatz in großen öffentlichen Räumen entwickelt wurde. Der Absorber ist in verschiedenen Farben erhältlich, so dass er auf das Design des Raumes angepasst werden kann. „Was aber noch wichtiger ist“, betont Nuno Suosa: „Das Cinema Square Premium-Panel entspricht der Brandschutzklasse M1 und ist somit hervorragend für den Einsatz in öffentlichen Bereichen geeignet.“

Elegantes Design: das Akustikpanel Flexi Wave mit Mehrfachfunktion als Absorber und Diffusor Quelle: Vicoustic
Elegantes Design: das Akustikpanel Flexi Wave mit Mehrfachfunktion als Absorber und Diffusor
Quelle: Vicoustic

Professionelle Unterstützung bei der Planung

Der Vertriebsexperte weiß aber auch, dass nicht nur qualitativ gute Produkte eine wesentliche Rolle in puncto Raumakustik spielen, sondern dass vor allem ihre Platzierung im Raum entscheidend ist. „Nicht nur bei größeren Projekten ist daher die Beratung unseres Projektsupportteams essentiell für die erfolgreiche Umsetzung eines Vorhabens.“ Mit Hilfe moderner Software errechnet es die erforderlichen akustischen Parameter einer Räumlichkeit, entwickelt Konzepte für die Platzierung der unterschiedlichen Akustikelemente und arbeitet eng mit dem jeweiligen Vertriebspartner zusammen.

Für den deutschen Markt ist das seit Anfang August 2014 die deutsche Niederlassung von Audio-Technica in Mainz-Kastel. Der dort für Vicoustic zuständige Produktmanager Sven Böhnke freut sich über den Mehrwert, den das Unternehmen seinen Kunden durch die neue Zusammenarbeit bieten kann: „Zum einen ist es Vicoustic gelungen, gute akustische Wirkung mit schönem Design und bezahlbaren Preisen unter einen Hut zu bringen. Zum anderen sind wir gemeinsam mit Vicoustic nun in der Lage, akustische Raumsimulationen für wenig Geld sehr schnell zu verwirklichen. Und das ist ein Vorteil für alle Projektbeteiligten.“

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