Unter der Bezeichnung VIA bietet Kramer Hard- und Software-basierte Präsentations- und Kollaborationslösungen an. Das Produkt VIA Connect² ist dabei für BYOD-Drahtlospräsentationen in Besprechungs- und Konferenzräumen sowie in Schulräumen vorgesehen.
Einfach rutschfest aufgestellt oder über den mitgelieferten VESA-Adapter (Raster 10 × 10 cm) befestigt, wird VIA Connect² verwendet. Dabei ist die Hardware sogar handlicher als beispielsweise ein NUC-PC, und das Montageprinzip ist identisch. Befestigt auf dem VESA-Adapter kann VIA Connect² direkt an der Rückseite eines Displays installiert werden. Die Anschlüsse befinden sich rundherum an drei der vier Schmalseiten und bieten Ein- und Ausgänge für HDMI, LAN und USB z.B. für Tastatur/Maus und weitere USB-Devices. Die HDMI-Spezifikation reicht bis 4k60 (4:2:0). Die insgesamt drei USB-Anschlüsse teilen sich auf in zwei mit USB 3.0 und einen mit USB 2.0 spezifizierte USB-A-Buchsen (female). Zusätzlich steht ein schaltbarer 2-Pin-Anschluss für den HDMI-Eingang zur Verfügung. So kann beispielsweise ein fest installierter Rechner im Raum direkt mit dem „VIA Collaboration HUB“ verkabelt verbunden und mediengesteuert geschaltet sein. Die Stromversorgung des sehr platzsparenden Geräts erfolgt über ein Steckernetzteil.
Nach dem ca. 20-sekündigen Start zeigt sich auf dem mittels HDMI verbundenen Display die Begrüßungsseite („Main Display“) von VIA Connect². Nach Mausklick auf das „VIA Icon“ gelangt der User in das Konfigurationsmenü. Dort kann er kennwortgeschützt unter „Settings“ die wesentlichen Grundeistellungen vornehmen. Hier ist auch die Versionsnummer einsehbar, die bei dem getesteten Gerät 3.2 betrug. Neben einer Netzwerkanbindung („LAN-Settings“) mittels DHCP können alle Parameter auch statisch vergeben werden. Auf dem Bildschirm wird der Raumname mit der IP-Adresse ausgewiesen. Per IT-Administration kann die statisch vergebene IP-Adresse über DNS aufgelöst werden, so dass eine nachvollziehbare Nomenklatur für die Benutzer des Raums angezeigt wird. Unter „System Controls“ werden Display-Auflösung und Bildwiederholrate eingetragen und das Audio-Routing festgelegt. Unter „WiFi“ wird der Access Point verwaltet. Nachdem diese Informationen schnell und intuitiv mit Tastatur oder Bildschirmtastatur editiert und abgespeichert wurden, kann die VIA Connect²-Hardware, die unter einem Linux-Betriebssystem läuft, für „hybride Arbeits- und Lernumgebungen“ verwendet werden.
Um die drahtlose Anbindung zwischen VIA Connect² und beispielsweise einem Notebook aufbauen zu können, zeigt die Begrüßungsseite die relevanten Login-Informationen. Die Verbindung wird über den Browser des gewünschten mobilen Endgerätes vorgenommen. Im nächsten Schritt hat der Nutzer die Wahl zwischen einer Teilnahme über den Browser oder über die zu installierende VIA-App.
Für den erstgenannten Zugang muss das System vor Ort mit dem Internet verbunden sein. Nach der Anmeldung über einen dynamisch vergebenen Code auf dem Display entscheidet der Nutzer, welche Inhalte er in das BYOD-Meeting (Bring Your Own Device) für seine Präsentation auf ein zentrales Display vollformatig übertragen möchte, und das ggf. mittels „nicht stören“-Option ohne Unterbrechung durch andere Teilnehmer. Darüber hinaus gibt es eine einfache oder benutzerbasierte Moderationsfunktion, die beim Einsatz im Bildungsbereich sicherlich sehr wichtig ist, damit die Schüler sich nicht eigenmächtig auf das Präsentationsdisplay aufschalten können. Im Rahmen der Präsentation kann der User auch auf die Zuspielung von Videos über YouTube oder der lokalen Festplatte zurückgreifen. Über Steuerelemente steht die volle Wiedergabekontrolle zur Verfügung. Für eine kollaborative Zusammenarbeit können bis zu vier Quellen auf dem Display dargestellt werden. Die visualisierten Informationen können dabei nicht nur geteilt, sondern über die Whiteboard-Funktion auch gemeinsam annotiert werden. Die Teilnehmer können sich über die Chat-Funktion untereinander austauschen oder Mitteilungen auf dem Konferenz-Display teilen. Sehr vorteilhaft ist die Möglichkeit, das Bild des Präsentationsdisplays gleichzeitig auch auf dem BYOD-Device darstellen lassen zu können. Diese Funktion erlaubt in Räumen, die nicht über ausreichend große Displays verfügen oder ungünstige Abstände für einzelne Teilnehmer aufweisen, eine einwandfreie Betrachtung auf dem eigenen Device. Auch in Schulklassen ermöglicht dies den Schülern in den hinteren Reihen eine Mitarbeit ohne Benachteiligung.
Für die Teilnehmer in einem Präsentations- oder Meetingraum existieren verschiedene Möglichkeiten, sich mit ihren Devices auf ein zentrales Display aufzuschalten. Neben Zugang über Browser oder VIA-App können Nutzer sich auch über Miracast, Airplay und Chromecast mit dem VIA Collaboration HUB verbinden. Dabei dient das Gerät mit seinem Access Point als Empfänger. Der User kann hierzu beispielsweise über die Funktion „Windows-Taste + p“ die drahtlose Anzeige VIA Connect² aufrufen. Die Drahtlosanbindung via Access Point kann auch verwendet werden, falls vor Ort kein geeignetes Netzwerk vorhanden ist. Sofern kabelgebunden der HDMI-Eingang verwendet werden soll, wechselt VIA Connect² bei Steckerverbindung automatisch auf den HDMI-Eingang. Parallel dazu kann über die VIA-App der Eingang zur HDMI-Quelle geschaltet werden.
„Bring Your Own Meeting“ (BYOM): Meetings und Video-Konferenzen erfordern inzwischen wie selbstverständlich eine Anbindung von externen Teilnehmern. Die Funktion „VIA Versa“ ermöglicht die Nutzung von an der VIA angeschlossenen USB-Devices: Webcams, Lautsprecher und Mikrofone werden per virtueller USB-Verbindung zum Notebook oder MacBook eines Teilnehmers drahtlos übertragen. Der VIA Versa-Kamera- bzw. Audio-Treiber wird hierzu von dem Nutzer in seinem Software-Videokonferenz-Client als Video- bzw. Audiogerät ausgewählt und kann dann anstatt interner Geräte genutzt werden. Hierzu ist eine Verbindung zur VIA über die VIA-App und die Installation des VIA Versa-Treibers notwendig.
VIA Connect² ist nicht nur sehr handlich und unkompliziert anzuschließen und einzurichten, sondern auch vorteilhaft intuitiv in der Bedienung. BYOD-Devices lassen sich ohne Fachwissen von Konferenzteilnehmern leicht anbinden und in der Zusammenarbeit koordinieren.
Die Präsentations- und Kollaborationslösungen kann über jeden autorisierten Systemintegrator oder Reseller zu einem UVP von 1.485 € netto bezogen werden.