Kompromisslose Lösung

Zukunftsweisender Dozententisch an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Ob im Hörsaal oder in Seminarräumen – im Lehralltag einer modernen Hochschule spielt der Einsatz von Medientechnik heutzutage eine gewichtige Rolle. Die Frage der Unterbringung der empfindlichen Gerätschaften verlangt von den Einrichtungen aber häufig Kompromisse in Sachen Sicherheit, Handhabung oder Flexibilität. Dieser Herausforderung stellt sich der modulare Dozententisch conext.

Tisch in Uni
(Bild: Claudia Rothkamp)

Im Lauf der vergangenen 15 Jahre hat sich die Medien- und Präsentationstechnik rasant entwickelt – ein Prozess, der auch vor Hochschulen und anderen Lehrbetrieben nicht Halt gemacht hat. Denn sowohl Lehrende als auch Studierende haben heutzutage eine hohe Erwartungshaltung, wenn es um den Einsatz digitaler Medien geht.

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„Einschalten und los – legen“ heißt die Devise. Die Bereitschaft, sich vor Beginn einer Veranstaltung noch zehn Minuten mit der Beschaffung und der Anbindung der erforderlichen Technik zu beschäftigen, gehört der Vergangenheit an. Das stellt die bei den Hochschulen für die Kommunikationstechnik verantwortlichen Mitarbeiter gleich vor mehrere Herausforderungen: Zum einen müssen sie dafür sorgen, dass die Medientechnik stets den aktuellen Anforderungen entspricht.

Zum anderen müssen die bisweilen empfindlichen und nicht gerade billigen Gerätschaften so untergebracht werden, dass sie jederzeit zugänglich und dennoch sicher aufgehoben sind. Darüber hinaus sollen sich moderne Dozenten- und Medientische auch individuell an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen lassen und im Idealfall Erweiterungsmöglichkeiten für zukünftige technische Komponenten bieten. Die Suche gilt sozusagen der „Eier legenden Wollmilchsau“ unter den Präsentationsmöbeln. Entsprechend mussten die Verantwortlichen bislang meist an der einen oder anderen Stelle Abstriche machen.

Modulares Baukastenprinzip

An der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat man nun eine Lösung gefunden, bei der Kompromisse der Vergangenheit angehören. Am Standort Sankt Augustin in der Nähe von Bonn sind nun zwei Hörsäle mit jeweils einem conext-Dozententisch ausgestattet, der sowohl die Nutzer als auch die Techniker begeistert.  Dabei handelt es sich um eine noch junge Marke des Unternehmens Baumgarten-Tischler aus Wittmar, das sich in den vergangenen Jahrzehnten insbesondere in den Bereichen Kinoeinrichtung und Ladenbau einen deutschlandweiten Namen gemacht hat.

Den Startschuss für conext bildete vor wenigen Jahren eine Anfrage der Hochschule Ostfalia, in deren Auftrag die „Baumgarten-Tischler“ einen Medientisch ganz nach Kundenwunsch entwickelten. Gut 30 solcher Tische sind mittlerweile an der Ostfalia im Einsatz. „Nachdem wir damit sozusagen einen Prototyp hatten, war unser Anspruch, diesen Tisch noch zu perfektionieren und auch für größere Hörsäle zu entwickeln“, erklärt Hans-Georg Baumgarten.

Dozent an einem Tisch
Hans-Georg Baumgarten demonstriert, wie sich der Dozententisch an unterschiedliche Körpergrößen anpassen lässt (Bild: Claudia Rothkamp)

„Daraus ist das Modell M entstanden –ebenso wie ein Relaunch des kleineren Modells S. Denn viele Bauteile der beiden Modelle sind identisch, da sie vom Prinzip her auf einem Querbaukasten basieren. Entsprechend wird jeder Tisch auch individuell nach Kundenwunsch objektbezogen gefertigt.“ In diesem modularen Baukastensystem liegt eine der großen Stärken von conext. Während das tragende Skelett uniform ist, lassen sich die übrigen Bauteile individuell gestalten, austauschen und erweitern. Auch nachträglich noch.

„Jeder Tisch hat eine eigene Modellnummer unter der sämtliche Module des bestehenden Tisches digital gespeichert sind“, betont Thorsten Teyke, der Anfang 2015 das Unternehmen Baumgarten-Tischler als Inhaber übernommen hat. „Auf diese Weise können wir jederzeit Teile nachliefern oder austauschen. Außerdem verwenden wir so weit möglich und sinnvoll handelsübliche Bauteile, so dass die Haustechnik bei Bedarf einzelne Verschleißteile auch selber austauschen kann.“

Ergonomisch und höhenverstellbar

Ausnahmen bilden dabei aber speziell für den Medientisch entwickelte Bauteile, wie beispielsweise die Hubeinrichtung. Denn schon die Basisvarianten von conext sind zwischen 73 cm und 110 cm stufenlos motorisch höhenverstellbar.

Das funktioniert ganz einfach per Knopfdruck am Steuerpanel. Dabei verfügen die zwei stufenlosen Elektrosynchronantriebe jedes Tisches über insgesamt 500 kg Hubkraft.  Auf diese Weise können Dozenten den Tisch innerhalb weniger Sekunden und nahezu geräuschlos auf ihre individuellen Bedürfnisse anpassen – egal, ob der Vortrag im Sitzen oder Stehen abgehalten wird.

Der conext Medientisch Modell M im verschlossenen Zustand
Der conext Medientisch Modell M im verschlossenen Zustand (Bild: Claudia Rothkamp)

Gleichzeitig sorgt ein massiver und pulverbeschichteter Fuß aus Stahl für sicheren Stand und auch die hier grundsätzlich verwendeten Multiplexplatten des Tisches sind robust und auf lange Lebensdauer ausgelegt. Dabei kommt conext bewusst eher im puristischen Design daher, das sich aber jeder Einrichtung anpassen lässt. Denn letztlich sind immer nur drei Seiten mit einer Dekorblende versehen, die objektbezogen gestaltet werden können. Das reicht von unterschiedlicher Farbgestaltung bis hin zur Integration von Leuchtlogos oder Ähnlichem.

Medientechnik auf Knopfdruck

Das wichtigste Argument für conext sind aber die Möglichkeiten der individuellen Bestückung mit Medientechnik. Dabei eignet sich das kleinere Modell S besonders gut für Seminar- und Klassenräume. Schon die Basisvariante bietet die Möglichkeit, Komponenten wie Display, Laptop, Dokumentenkamera, Mikrofonanlage, Haustechniksteuerung und andere zu integrieren. Als optionale Erweiterung können auch PC-Container oder 19-Zoll-Unterbaucontainer für weitere technische Komponenten verbaut werden.

Das größere Modell M ist hingegen für Hörsäle und umfangreiche Technikansprüche konzipiert und bietet Platz für 2 × 9 bis 12 HE 19-Zoll-Technik. Darüber hinaus bietet der Sockel zusätzlichen Installationsraum und auch Dokumentenkamera, Displays und andere Komponenten können sicher und leicht zugänglich untergebracht werden.

Zitat

Für dieses Modell hat sich auch die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg entschieden. „Im Moment nutzen wir die Platzkapazitäten des Tisches zwar noch lange nicht aus, aber man kann ja nie wissen, welche medientechnischen Komponenten zukünftig noch integriert werden sollen“, meint Marcus Faak, zuständig für Informations- und Kommunikationstechnik an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Dabei kann sich auch die derzeitige Ausstattung durchaus sehen lassen.

Auf der linken Seite des Dozententisches befindet sich eine seitlich verschiebbare Tischplatte unter der eine Dokumentenkamera verbaut ist. Diese ist sozusagen immer im Stand-by-Modus und kann auf Knopfdruck am Steuerungspanel herausgefahren werden. Die Tischplatte kann dabei weiterhin als Ablagefläche genutzt werden, die mit bis zu 100 kg belastbar ist. Hierbei sorgt ein Sicherungsmechanismus dafür, dass weder Finger eingeklemmt, noch Gerätschaften beschädigt werden können.

Der Schrank darunter bietet Platz für mehrere 19-Zoll-Technik-Module.  Im mittleren Bereich des Tisches kann die Tischplatte zum Redner hin verschoben und auf Wunsch auch als Rednerpult aufgestellt werden. In der Aussparung darunter verbergen sich im Fall der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg eine Tastatur und ein herausfahrbares Touchdisplay.  Hier hat der Dozent die Möglichkeit, direkt mit dem Bildschirm vor sich zu arbeiten.

Auch bei den Extron Cable Cubbys können unterschiedliche Varianten und Größen verbaut werden
Auch bei den Extron Cable Cubbys können unterschiedliche Varianten und Größen verbaut werden (Bild: Claudia Rothkamp)

„In der Regel bringen die Dozenten aber ihr eigenes Endgerät in Form von Notebook oder Tablet mit, welches dann über das Cable Cubby (Anm. der Red.: Einbaugehäuse von Extron für das Kabelmanagement mit einem diskreten Zugang zu AV-Kabeln und Stromanschlüssen) angeschlossen wird“, erzählt Marcus Faak. „Das Display und die Tastatur sind bei uns sozusagen eine Rückfallebene, falls das eigene Gerät versagen sollte.“ Auch die rechte Seitenplatte, auf der das Panel für die Raumsteuerung angebracht ist, lässt sich manuell verschieben.

Die Aussparung darunter bietet eine Ablage für Papier, Drahtlosmikrofone und Ähnliches. Zusätzliche Aufbewahrungsmöglichkeiten bietet eine darunter befindliche Schublade. Den Abschluss bildet ein weiterer Unterbauschrank mit 19-Zoll-Racks. „Das alles könnte kundenspezifisch aber auch ganz anders gebaut werden“, betont Hans-Georg Baumgarten. „Alles, was es hier an beweglichen Teilen und Einbauten gibt, ist individuell konfigurierbar.“

Sicherheit nach Wunsch

Das gilt ebenso für die Verschlusstechnik. An der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat man sich für einen elektronischen Zentralverschluss mit klassischem Schließzylinder entschieden, den die Dozenten per Transponder automatisch öffnen oder verschließen können. Generell kann conext aber auch mit anderen Zentralverschlüssen ausgestattet werden, die per Codeschloss, Transponder, hauseigenen Kartensystemen bis hin zur Bedienung mit Handy geöffnet werden können.

Bei all diesen Varianten ist aber der Servicebereich des Medientisches mit separaten Schlössern ausgestattet, die nur durch die Techniker geöffnet werden können. So lässt sich die Rückwand des Medientisches aufschließen und über zwei Flügelmuttern komplett herausnehmen, was insbesondere bei der Erstmontage sehr hilfreich ist.

Thorsten Teyke fährt das Touchdisplay heraus, das sich unter der Mittelplatte verbirgt
Thorsten Teyke fährt das Touchdisplay heraus, das sich unter der Mittelplatte verbirgt (Bild: Claudia Rothkamp)

Das bestätigt auch Michael Platz, der für den Systemintegrator Kuchem Konferenz Technik die Projektleitung für die medientechnische Installation an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg innehatte: „Die beiden Medientische an der Hochschule in Sankt Augustin waren die ersten dieser Art, die wir verbaut haben. Von der Montage her sind sie sehr einfach gehalten. Da man hinten die Holzfront abnehmen kann, konnten die Techniker von dort aus die komplette Verdrahtung und Verkabelung vornehmen.

Im Möbel selber sind Durchgänge und Durchführungen bereits vorbereitet, so dass hier wirklich eine einfache Handhabung gegeben ist. Und auch der Transport lief völlig problemlos.  Da der Tisch elektrisch verfahrbar ist, konnten wir mittels der mitgelieferten Transportsicherung zunächst den Fuß mit den Holzstützen abfangen, dann fährt sich der Tisch automatisch mit der Verfahrung rein, so dass man ganz einfach ein Rollbrett darunter schieben kann.

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Bei Bedarf, z. B. wenn für eine Veranstaltung Platz geschaffen werden soll, lässt sich das Möbel auch einfach rückbauen und transportieren.“ Darüber hinaus gibt es bei conext auch die Möglichkeit, den Tisch mit einer optionalen Fahreinrichtung auszustatten. Für die nahe Zukunft ist zudem ein grundsätzlich mobiles Modell geplant und auch eine rollstuhlgerechte, barrierefreie Variante wird derzeit er – arbeitet. Entsprechend positiv fällt das Fazit des Systemintegrators aus: „Da ich den Medientisch zunächst ja nur vom Papier her kannte, war ich umso positiver überrascht, als ich ihn im Praxisgebrauch selbst getestet habe. Die Handhabung der Medientechnik ist wirklich sehr einfach und durch die Beschriftung erklärt sich alles von selbst.“

Anwenderfreundlich und herstellerunabhängig

Auch Marcus Faak haben die Medientische in der Praxis begeistert: „Die Installation der Medientechnik lief wirklich reibungslos und auch die Dozenten schwärmen von diesem Tisch: Er bietet ihnen viel Platz und Ablageflächen, ist höhenverstellbar und zudem haben sie natürlich immer die erforderliche Technik griffbereit und müssen sich nicht mehr selbst um technische Kleinigkeiten kümmern.“

Entsprechend gibt es derzeit auch die Überlegung, in naher Zukunft weitere Dozententische an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg gegen ein solches Modell auszutauschen. „Meiner Meinung nach ist der conext sein Geld absolut wert, da es sich wirklich um eine robuste, flexible und langlebige Lösung handelt“, bekräftigt Marcus Faak.

Der Dozententisch
Der Dozententisch kann per Transponder geöffnet oder verschlossen werden (Bild: Claudia Rothkamp)

„Ich gehe bei diesem Tisch von einer Lebensdauer von mindestens zehn Jahren aus – und das, obwohl ich weiß, wie die Nutzer in der Regel mit so etwas umgehen.“ Angesichts einer solchen Lebensdauer halten sich auch die Kosten für einen conext Medientisch im Rahmen: Die Preisliste bewegt sich je nach Ausstattung zwischen 7.500 und 11.000 Euro netto.

Dabei betonen Hans-Georg Baumgarten und Thorsten Teyke: „Sämtliche Komponenten sind einzeln in der Preisliste aufgeführt, so dass man sich vorab die Endkosten ausrechnen kann. Das bietet finanzielle Planungssicherheit.“ Ein weiterer wichtiger Vorteil von conext ist, dass die Tische vollkommen herstellerneutral gehalten werden und somit Medientechnik jeden Fabrikats verbaut werden kann. Eine runde Sache.

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