Wie wird New Work auf dem Quai Zurich Campus umgesetzt?
von Dominik Roenneke,
Im neu gestalteten Headquarter der Zurich Insurance Group sind historische und hochmoderne Gebäude vereint. Der Campus soll den Mitarbeitenden „ein modernes und inspirierendes Umfeld bieten, das Kreativität fördert und neue Arbeitsweisen unterstützt“. Till F. Gotterbarm skizziert dabei seine Einschätzungen zur Interaktivität in Sitzungssälen und grundsätzlichen Systementscheidungen.
Der Multispartenversicherer für Privatpersonen und Unternehmen wollte mit der Neugestaltung des Hauptsitzes eine „menschenzentrierte Kultur“ annehmen und schuf dazu u.a. eine Vielzahl von zweckgebundenen Räumen für Zusammenarbeit und Innovation, einschließlich Räumen, die für das hybride Arbeiten geeignet sind.
Und so wurden mehr als 150 Räume mit Avocor Display-Lösungen medientechnisch ausgestattet. Das Projekt star tete im August 2020 und wurde im Juni 2021 abgeschlossen. Die Anforderungen dazu definierte der Projektleiter Oliver Tschichold, Head of Global Workplace and Mobility Transformation GTO IT Services & Security. Mit Bildschirmen zwischen 55 und 86 Zoll sollten die anspruchsvollen Erwartungen hinsichtlich Haptik, Geschwindigkeit, Genauigkeit und Vielseitigkeit erfüllt werden, um den Benutzern ein „gleichbleibend hochwertiges, nahtloses und gleichwertiges Erlebnis zu bieten“. So war es zwingend vorgeschrieben, dass die zu integrierende Technologie effektiv, interaktiv und einfach zu bedienen sei.
Die historischen wie auch modernen Gebäuden bedingten die Erfüllung ästhetischer Umsetzungen sowie anspruchsvoller Lösungen hinsichtlich Funktionalität, Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit. So bringt das Unternehmen sein Engagement für hybrides Arbeiten zum Ausdruck und bekräftigt seinen Anspruch, eines der verantwortungsvollsten Unternehmen der Welt zu sein.
Die stark hybride und kollaborative Arbeitsweise erforderte die Integration zukunftsweisender Arbeitstechnologien wie MTR (Microsoft Teams Rooms), einschließlich HD-Video und -Audio, sowie BYOD(Bring Your Own Device)- und BYOM(Bring Your Own Meeting)-Funktionalitäten für nahtlose Kommunikation und Präsentation frei von Hürden für die Anwendenden.
Bereits vor dem Projekt auf dem Quai Zurich Campus hat Avocor Displays für internationale Büros von Zurich Insurance geliefert: Österreich, Deutschland, Italien und Portugal. Auf dem gesamten Campus in Zürich wurden die Avocor G-Series und E-Series installiert. Für den Einsatz in den 150 standardisierten Besprechungsräumen in unterschiedlicher Größe erwies sich „one-touch meeting launch“ mit der Avocor G-Serie als vorteilhaft für den Kunden. Im Raum wird kein zusätzlicher Touch Controller auf dem Tisch benötigt. Die Raumkontrolle erfolgt direkt am Display. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter starten Besprechungen einfach und direkt, arbeiten in 4K und mit präziser Freihandeingabe bei Helligkeiten von bis zu 500cd/m2 am Display mit einem rahmenlosen Design.
Die G-Serie ermöglicht es beispielsweise jedem Teilnehmer zu sehen, was in einer Besprechung passiert, einschließlich Anmerkungen und Whiteboarding. Sie können von ihrem eigenen Gerät aus Annotationen einfügen und Whiteboards erstellen. Das soll die Kommunikation und Produktivität auch in hybriden Arbeitsumgebungen fördern.
Die E-Serie trägt im Unternehmen dazu bei, ein gleichberechtigteres Meeting- und Kollaborationserlebnis für anwesende und hybrid zugeschaltete Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu schaffen. Alle Modelle der E-Serie verfügen über die berührungsempfindliche „UiQ-Schnittstelle“ (intuitives Benutzer- Interface) von Avocor für eine fernsteuerungsfreie Nutzung, während die Glasdisplay-Technologie durch die sofortige Erkennung von Schreibobjekten ein reibungsloses, präzises Schreiberlebnis in kollaborativer Echtzeitumgebung für die Anwendenden bietet.
Die Displays der E-Serie sollen mit ihrer einfachen Integration der Poly Studio MTR Soundbars eine nutzungsfreundliche BYOD-/ BYOM-Umgebung schaffen.
Avocor G-Series und E-Series wurden auf dem gesamten Campus installiert. Der Quai Zurich Campus besteht aus fünf Gebäuden, zwei davon sind über einhundert Jahre alt, und drei sind hochmoderne Neubauten. Die Medientechnik, insbesondere die Displays, ermöglichen den Benutzern eine nahtlose und leicht bedienbare Arbeitsumgebung in den 150 Besprechungs- und Kollaborationsräumen.
Der Erfolg des Projektes erforderte eine umfassende Zusammenarbeit von Avocor mit dem internen Team sowie mit dem Systemintegrator Bild + Ton, dem Vertriebspartner Novia AG und der WSDG AG, die für AV-Systemtechnik und Beratung verantwortlich war.
Interview zum Projekt „Quai Zurich Campus“ mit Till F. Gotterbarm, VP Products, Partnerships, Operations EMEA bei Avocor
Wie war Avocor am Projekt beteiligt?
Das Zurich Insurance IT Team und die Techniker von Bild + Ton haben uns bei Avocor proaktiv in das Projekt mit eingebunden. So konnten wir sehr zeitnah und effizient von der Planung bis hin zur Implementierung das Projekt eng begleiten.
Welche Displays wurden geplant?
Zu der Zeit brachten wir unsere neue Produktpalette raus. Das war unsere damals ganz neue G-Serie. Bei unseren verschiedenen Serien benutzen wir Buchstaben zur Kennzeichnung. Und wir haben die E-Serie „Performance“, unsere Performance-Einstiegsklasse, geliefert. Avocor bietet keine Budget- oder Low-End-Geräte. Damals wurde gerade unsere F-Serie „High Performance“ mit der G-Serie erweitert, die wir nach Zürich schickten. Für unsere AV G-Serie war das unser erster großer Rollout.
Der Kunde wünschte moderne Arbeitsplätze für verschiedene Räume wie Open Spaces, sehr viele Sitzungsräume und auch persönliche Arbeitsräume. In einem Newsroom, voll automatisiert mit Crestron-Controllern, sollten News ausgewählt werden können oder Unternehmensinformationen und auch Video Streams. Das wurde sehr schön ausgeführt, u.a. mit customized Lautsprechern, um dem Design des Displays gerecht zu werden.
Welche Rolle spielte die Interaktivität bei den Displays?
Das ist ein ganz wichtiger Punkt, wenn Räume ausgestattet werden: Bringt Interaktivität in die Sitzungsräume mit hinein. Selbst wenn es heute noch nicht intensiv genutzt wird, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das immer mehr annehmen und auch einfordern.
Wird vor Ort auch die neue Remote-Management-Plattform eingesetzt?
Auch das ist ein ganz wichtiger Punkt: Vor drei Jahren haben wir die G-Serie mit der neuesten Touch-Technologie und einem HUB drin geliefert. Zur ISE in diesem Jahr haben wir unsere neue Remote-Management-Plattform namens FUSE angekündigt. Die ist inzwischen live und wird in der nächsten Phase zusammen mit dem Integrator als neues Feature umgesetzt.
FUSE ist Cloud based und alle unsere AV G-Geräte bei der Zurich Insurance werden dann über das Netzwerk einbezogen. Aus der Ferne können die Geräte von einem Dashboard aus überwacht, angesteuert und konfiguriert werden.
Was ist der Vorteil für die Kunden dabei?
Als Normalanwender stehe ich vielleicht mal vor dem Gerät und es funktioniert was nicht. Da kann man dann von außen sehen, wie der Status der Hardware ist. So ist ein Trouble Shooting sehr viel schneller möglich.
Ja genau. Unsere Geräte sind nicht an ein bestimmtes operatives System gebunden, was man im Markt sonst sehr oft sieht. Beispielsweise wie ein Microsoft Surface Hub. Ja, der läuft halt nativ direkt auf dem eingebauten PC. Und auf der anderen Seite gibt die Geräte, die auf Android laufen und offen arbeiten, oft mit Browser drin. Das ist je nach Unternehmen ein Risiko und nicht akzeptabel.
Nach wenigen Jahren sind Android-Sicherheitsmaßnahmen oft nicht mehr mittels Updates zu bekommen. Fast jedes Jahr gibt es ein neues. Vor drei oder vier Jahren war es Android 8 und jetzt sind wir bei 13. Und das war für uns ein ganz wichtiger Grund, warum wir uns nicht festlegen wollen.
Ich muss aber eine Ausnahme machen, weil wir auch Partnerschaften haben, beispielsweise mit Google. Da haben wir spezifische Geräte für Google Meet realisiert, aber auf Chrome OS-Basis, da sind Updates quasi bis zu acht Jahren garantiert.
Aktuell haben wir eine neue L Serie mit 150 Zoll Bildschirmdiagonale in 21:9 (Ultrawide Format). Auch da fügt man einfach den Rechner hinzu, unabhängig, ob das Mac OS, Chrome OS, Windows oder Android oder Linux ist.
Somit kann der Kunde bei Bedarf auch wechseln?
In der Pandemie haben die Unternehmen rasch alle Mitarbeitenden mit schnellen Lösungen nach Hause geschickt. Aber jetzt gehen die Kunden zurück und wollen langfristig planen. Für unsere Kunden besteht die Flexibilität umzustellen: ob man von Teams auf Zoom, oder von Zoom auf Meet oder auch von Meet auf Teams wechseln möchte. Aus unserer Sicht ist es wichtig, eine offene Plattform zu haben.
Wir sehen verschiedene Möglichkeiten mit den Displays von Avocor zu starten. Eine ist der Einschub-PC via OPS und Open Standard von Intel. Die zweite ist ein separater Rechner, z.B. als Desktop-PC oder als NUC. So können die Displays stand alone genutzt werden. Eine dritte Möglichkeit ist es, Laptops für BYOD/BYOM zu verwenden.