Kontrollraum

Stuttgarts Leitstelle SIMOS modernisiert ihre Medientechnik

Die Abkürzung SIMOS beschreibt die „Leitstelle für Sicherheit und Mobilität in Stuttgart”. Sie ist direkt neben der Feuerwache 3 am Cannstatter Wasen untergebracht und beher­bergt zwei voneinander unabhängige Leitstellen. Nach 14 Betriebsjahren wurde in 2019 die Modernisierung der Medien- und Visualisierungstechnik begonnen. Das Ingenieur­büro Erben Engineering GmbH wurde mit der Konzeption und der Planung beauftragt, die Integration erfolgte durch mevis.tv.

SIMOS Leitstelle Stuttgart(Bild: Markus Guhl Fotografie)

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Inhalt dieser Case Study:


In der SIMOS-Leitstelle sind zum einen die Integrierte Leit­stelle (ILS) untergebracht, in der die Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz, rund um die Uhr im 24/7-Betrieb, alle 112-Notrufe aufnehmen. Zum anderen die Integrierte Verkehrsleitzentrale, kurz IVLZ, besetzt durch Disponenten aus den Bereichen Amt für öffentliche Ordnung (AföO), Tiefbauamt (TBA), Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) und dem Polizeipräsidium Stuttgart (POL). Die IVLZ verantwor­tet die technischen Systeme zur Verkehrsbeobachtung, Verkehrslenkung/-steuerung und Verkehrsinformation innerhalb der Landeshauptstadt Stuttgart.

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Die Aufgabenstellung

Die gesamte Visualisierungstechnik sollte modern und damit auf den aktuellen Stand der Technik gebracht wer­den. Die Betrachtungsbedingungen sollten überprüft und möglichst optimiert werden. Im Laufe des Planungsprozes­ses entstand dann auf Nutzerseite der Wunsch, die Lage­wand der ILS zu vergrößern.

Ein hochverfügbares, integriertes „AV over IP“-Netzwerk für alle Audio- und Videoquellen der unterschiedlichen Nutzer sollte einen Echtzeit-Informationsaustausch ermög­lichen und die Interoperabilität im Gebäude optimieren. In dem Zusammenhang sollte die vollständige Zentralisierung der Arbeitsplatzrechner der IVLZ und die Migration vom klassischen KVM-System zu einem „KVM over IP“-Konzept für alle Arbeitsplätze geplant und umgesetzt werden.

Selbstverständlich sollte die Modernisierung auch wieder Schnittstellen zu Drittsystemen z.B. dem Einsatzleitsystem, kurz ELS, oder zum Kameraüberwachungssystem herstel­len und selbstverständlich höchste Flexibilität, maximale Verfügbarkeit und Betriebssicherheit gewährleisten.

SIMOS Leitstellengebäude von außen
SIMOS: Die Leitstelle ist seit 2006 in Betrieb. 2019 wurde mit der Modernisierung der Medientechnik begonnen. (Bild: Markus Guhl Fotografie)

Weiterhin gab es den Wunsch, das Gesamtkonzept hinsichtlich der systemimmanenten Schnittstellen auf möglichst wenige unterschiedliche Gerätetypen/Hersteller zu beschränken.

Die IT-Sicherheit des Gesamtsystems sollte selbstverständ­lich den aktuellen BSI-Anforderungen (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) entsprechen. Und schließlich sollten alle Modernisierungsaufgaben im lau­fenden Betrieb erfolgen, ohne die 24/7-Anforderungen einzuschränken.

Als Projektleiter auf Seiten der Nutzer war Projektleiter Sebastian Ams, B. Eng. Informationstechnik von der Brand­direktion Stuttgart, der direkte Ansprechpartner. Er konn­te laut Planer Guido Erben „in allen Technologiebereichen bis ins Detail Input geben, was Diskussionen und Ent­scheidungen mit dem Planungsteam maßgeblich unter­stützte“.

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Die Planung

Für Erben Engineering war es das dritte große Moderni­sierungsprojekt im Umfeld der Behörden und Organisati­onen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Der Planer aus dem Münsterland verantwortete das technische Konzept, die Planung, die Ausschreibung und die Qualitätssicherung. Teil der Aufgabe war es insbesondere, die technische Aus­stattung sowie das Migrationskonzept, Testaufbauten und Terminpläne zu beschreiben. Guido Erben beschreibt seine Arbeitsweise als „die eines Architekten mit exakten Zeichnungen mit hoher Detailtiefe“.

Zunächst musste eine umfangreiche Bestandaufnahme durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die neue Planung auch ohne Probleme implementierbar sein würde.

Weiterhin galt es, die optimale bildgebende Technolo­gie zu finden. Hierzu wurden Rückpro-Cubes mit LED, LED-Module und Steglos-LCD einem Vergleichstest unter­zogen. Rückpro-Cubes schieden aus, weil die Bildüber­gänge je nach Betrachtungswinkel nicht farbneutral ge­nug ausfielen. LED-Module mit dem vergleichbaren Pixel-Pitch (Bildpunktabstand) von 1,2mm waren für die Be­trachtung von den vorderen Disponentenarbeitsplätzen nicht hochaufgelöst genug, und die Bildwiedergabe er­wiesen sich als zu hell im Umfeld der Leitstelle. So fiel die Wahl auf Steglos-LCD, Barco Unisee 55″ in Full-HD.

Lagewand SIMOS-Leitstelle mit Unisee 55“-Full-HD-Displays von Barco ausgestattet
Die Lagewand: 48 Unisee 55“-Full-HD-Displays von Barco ermöglichen eine Gesamtauflösung von 11.520 × 8.640px auf einer 7,28m breiten und 5,46m hohen Lagewand, die von der Rückseite her über drei Etagen zugänglich ist. (Bild: Markus Guhl Fotografie)

Auch die gewünschte Vergrößerung der Lagewand in der ILS musste genau bedacht werden, da der Wandaus­schnitt für die bestehende Bildwand nicht für eine Vergrößerung ausreichend dimensioniert war. Da umfangreiche Betonarbeiten im laufenden Betrieb der Leitstelle ausgeschlossen waren, wurde die neue Bildfläche vorge­zogen und statisch neu berechnet.

Erben Engineering sah von Anfang an einen Probeauf­bau vor, um die Implementierung durch den zu beauftra­genden Integrator im laufenden Betrieb termingerecht ausführen lassen zu können. Guido Erben war sich sicher, dass nur mithilfe des Probeaufbaus mögliche Schwierigkeiten im Vorfeld rechtzeitig erkannt würden. So sollte der finale Aufbau in der Leitstelle dann nach dem erfolgreichen Testlauf eins-zu-eins mit allen verwen­deten Komponenten sicher erfolgen.

Auch die Implementierung plante Erben Engineering sehr detailliert mit Blick auf tagesgenaue Arbeitsabschnit­te und den Zeitplan. Besonderes Augenmerk lag auf der möglichst betriebsstörungsarmen Installation, überwie­gend in Nachtschichten. All diese Vorgaben waren rele­vant für die Ausschreibung und damit bindend für den technischen Dienstleister.

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Der Probeaufbau

Der Probeaufbau fand in einer der Pandemie-bedingt leer­stehenden Messehallen der Stuttgarter Messegesellschaft statt. Diese bot beste Voraussetzungen, da sie logistisch sehr gut zu erreichen war (barrierefreie Anlieferung mit LKWs) und mehr als die notwendigen 8m Raumhöhe zur Verfügung standen. Der Probeaufbau half, die mecha­nischen Schwierigkeiten zu identifizieren, erste Einstellun­gen vorzunehmen und thermische Einwirkungen auf die eingesetzten Materialien zu testen. Ein wesentlicher Er­kenntnisgewinn des Probeaufbaus war es, das Vogels/Barco-Gerüst durch eine zusätzliche rückseitige Verstrebung zu verstärken.

Der Probeaufbau erwies sich im Nachhinein als sehr sinn­volle Maßnahme und ermöglichte die anschließende problemlose und effiziente Implementierung in der Leitstelle.

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Die Installationsphase

Die Installationsphase selbst ist „mit keinem normalen Großprojekt vergleichbar“, so Alexander Blatterspiel, Geschäftsführer mevis.tv, vor allem da der normale Leit­stellenbetrieb während der gesamten Umbaumaßnahme lückenlos weiterlaufen musste. So wurde in der ersten Projektphase in der Nacht zwischen 22 Uhr und 6 Uhr gearbeitet. Jede Woche endete mit einer ge­meinsamen Leistungsfeststellung des gesamten Projekt­teams, um sicherzustellen, dass der Zeitplan eingehalten wurde. Die Nachtschichten dauerten insgesamt drei Wochen. In der Zeit sind die ILS-Mitarbeiter auf Ersatz-Arbeitsplätze ausgewichen, die extra für diese Umbau­phase geschaffen wurden.

Während des Umbaus durften die Techniker die norma­len Eingänge und Flure nicht benutzen, zumal der Umbau in der Zeit der Corona-Pandemie erfolgte. Ein Außenge­rüst und ein Lastenaufzug wurden außen an einem Bal­kon aufgebaut, um sämtliches Material einzubringen so­wie das Personal zu befördern. Das stellte sicher, dass das normale Tagesgeschäft der Leitstelle möglichst wenig be­einflusst wurde.

Vorsorge wurde auch mit einem maßgerechten Staub­schutzkonzept geleistet. Hierzu wurde eine maßgerechte Trennwand geplant und in der ILS eingebaut. Selbstver­ständlich durften auch keinerlei Flex- und Schweißarbei­ten im Gebäude vorgenommen werden.

Nach vier Wochen waren der mechanische Aufbau und die Grundverkabelung fertiggestellt. „Die aufwendigen Vorarbeiten hatten sich mehr als bezahlt gemacht“, be­richtet Alexander Blatterspiel. Alle weiteren Arbeiten, wie Weißabgleich, Redundanztests, Programmierungen etc. erfolgten wieder im regulären Tagbetrieb der Leitstelle.

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Das Ergebnis

Die medientechnischen Modernisierungen erfolgten in drei Bereichen der „Leitstelle für Sicherheit und Mobilität in Stuttgart”. Grundsätzlich wurde mit nur zwei unter­schiedlichen Display-Typen gearbeitet, was die Komplexi­tät im Servicefall reduzieren soll: 55“ Barco Unisee LCD und 98“ Samsung QM98N LED.

Planer Guido Erben fasst die Projektabwicklung wie folgt zusammen: „Außergewöhnliche Aufgaben erfor­dern besondere Lösungen. Die Modernisierungsauf­gabe in der SIMOS war sowohl technisch als auch logistisch eine besondere Herausforderung. Mevis.tv hat diese Aufgabe mit hoher technischer Kompetenz und Zu­verlässigkeit in einer sehr partnerschaftlichen Zusammen­arbeit mit dem Projektteam umgesetzt. Als Planer freut es uns besonders, dass mevis.tv sich den Planungsansatz vollständig zu eigen gemacht und immer versucht hat, die Planungsvorgaben mehr als 100% zu erfüllen“.

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Die integrierte Leitstelle ILS

48 steglose 55″-LCD-Displays bieten in der Leitstelle aus­reichend Platz für grafische Darstellungen sowie einge­hende Signale und ergeben eine Lagewand in der Ge­samtfläche von 39,75m² (7,28 Breite × 5,46 Höhe). Die Gesamtauflösung beträgt 11.520 × 8.640px, was in dieser Baugröße einer LED-Wand mit 0,6mm Pixel-Pitch entspricht. Über einen Servicebalkon auf der Rückseite ist die Displaywand auf drei Ebenen zugänglich. Ein angefer­tigter Holzrahmen lässt sich im Falle eines Defekts auf­klappen und ermöglicht es, einzelne Displays auszutau­schen. Spezielle Schwingungs-Absorber an den Füßen der Unterkonstruktion dämpfen Vibrationen im Gebäude und schützen die Display-Wand vor Beschädigungen. Die medien­technische Anwendung ermöglicht eine „Ressourcen­übersicht, die Darstellung von Einsatzschwerpunkten und die Koordination von Maßnahmen für ganz Stuttgart”.

Die integrierte Leitstelle (ILS)
Die integrierte Leitstelle: In der ILS nehmen die Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz rund um die Uhr im 24/7-Betrieb alle 112-Notrufe entgegen. (Bild: Markus Guhl Fotografie)

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Die integrierte Verkehrsleitzentrale IVLZ

Die 14 steglosen 55″-LCD-Displays bieten den vier im Raum anwesenden Parteien ausreichend Platz, die ange­bundenen Videosignale nach eigenem Ermessen darzu­stellen. Die Display-Wand ist von hinten begehbar und in eine geschreinerte Schrankwand eingearbeitet. Die Racks für die externen Display-Netzteile und Verkabelungen sind redundant und in einem eigenen Schallschutzgehäuse untergebracht. Die Dämpfung von Schwingungen durch Absorber sorgt zudem für Schutz vor externen Einflüssen.

Zusätzlich zur Erneuerung der Medientechnik wurde durch mevis.tv in der IVLZ eine „Multikonsole“ eingerich­tet. Mit diesem KVM over IP-System, welches hauptsäch­lich aus Komponenten der Firma Weytec besteht, ist es möglich von den vier Arbeitsplätzen der IVLZ aus, eine enorme Vielzahl von Signalen routen und steuern zu kön­nen. Eine komplexe Rechte- und Rollenmatrix definiert dabei, welcher Nutzer zu welchen Quellen Zugang hat.

Für das Personal im Raum stellen die Medientechnik so­wie die „Multikonsole“ wichtige Bausteine dar, zur Ver­kehrsbeobachtung, Verkehrslenkung und -steuerung so­wie für die Herausgabe von Verkehrsinformationen.

Die integrierte Verkehrsleitzentrale (IVLZ)
Die integrierte Verkehrsleitzentrale: Die IVLZ ist der Arbeitsplatz für die Disponenten aus den Bereichen Amt für öffentliche Ordnung (AföO), Tiefbauamt (TBA), Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) und Polizeipräsidium Stuttgart (POL). Die IVLZ verantwortet die technischen Systeme zur Verkehrsbeobachtung sowie technischen Systeme zur Verkehrsbeobachtung, Verkehrslenkung/-steuerung und Verkehrsinformation innerhalb der Landeshauptstadt Stuttgart. (Bild: Markus Guhl Fotografie)

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Die Stabsräume für Führung und Verwaltung

Zwei weitere Stabsräume wurden mit großen Monitoren und Frontlautsprechern ausgestattet. Je nach Szenario kann auch hier das gewünschte Signal angezeigt und bei Bedarf als Splitscreen ausgespielt werden. Die Stabsräu­me sind für Besprechungen und zur Darstellung von Not­fallszenarien ausgelegt.

Die Stabsräume ausgestattet mit Samsung 98"-Displays und Frontlautsprechern
Die Stabsräume: Mit Samsung 98″-Displays und Frontlautsprechern sind die beiden Räume ausgestattet, für Lagebesprechungen oder auch Notfallszenarien. (Bild: Markus Guhl Fotografie)
Raum für Verwaltung und Führung mit Splitscreen ausgestattet
Verwaltung und Führung: Je nach Szenario können hier die gewünschten Signale angezeigt oder bei Bedarf als Splitscreen ausgespielt werden. (Bild: Markus Guhl Fotografie)

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AV over IP

Von Anfang an war eine Signaldistribution via AV over IP (Multicast IGMP) geplant. So können alle Quellen enco­diert beliebig an die gewünschten Senken verteilt wer­den. Für die Videokomprimierung kommt H.264/MPEG-4 AVC (Full-HD 1.080px) zum Einsatz. Eine Umstellung auf H.265/HEVC (UHD 4K) ist technisch vorbereitet. Alle Signale werden über Netzwerkswitche verteilt und lassen sich damit im ganzen Gebäude nutzen.

Über Glasfaser steht innerhalb des Gebäudes eine Bandbreite von mindestens 10Gbit/s Bandbreite zur Ver­fügung. Die Bandbreite ist für den „gleichzeitigen Trans­port von zirka 500 H.264-Streams“ ausgelegt und kann mittels Port-Bündelung im laufenden Betrieb noch erhöht werden, berichtet Sebastian Ams.

AV-over-IP-Rechenzentrum der SIMOS-Leitstelle
AV over IP: Die visuelle Anmutung entspricht der eines Rechenzentrums. Hier werden alle Videosignale über Netzwerkanbindung distribuiert. (Bild: Markus Guhl Fotografie)

Alle Netzwerkkomponenten sind redundant ausgelegt und an die Notstromversorgung des Gebäudes ange­schlossen. Sebastian Ams erläutert weiter: „Die IP-Streams der Feuerwachen (Kameras der Außenüberwachung) werden zukünftig ebenfalls direkt via 1Gbit/s-Lichtwellenleiter-Ethernet in das zentrale Medientechnik­netzwerk eingespeist. Eine Ausspielung von IP-Streams Richtung der Feuerwachen wäre bei Bedarf mit geringem technischem Aufwand realisierbar. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass durch den ‚IP-only‘-Ansatz volle Flexibilität bei maximaler Betriebssicherheit ermöglicht wird. Theoretisch besteht durch die Erweiterbarkeit der Netzwerk­verbindungen keine Limitierung bei der Anzahl der IP-Streams.“

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Die Mediensteuerung

In der Vergangenheit erfolgte die Steuerung der Medien­technik und der Raumfunktionen über dedizierte Tablets mit proprietärer Software. Änderungen mussten kosten­intensiv über eine externe Fachfirma durchgeführt wer­den. Um hier zukünftig flexibler sein zu können und eine intuitive Bedienung innerhalb der SIMOS-Leitstelle zu er­möglichen, sollte zukünftig ein „hybrider und geräteunabhängiger Ansatz verfolgt werden“, nämlich mit einer webbasierten Benutzeroberfläche (HTML5). Über entspre­chende Firewall-Regeln und eine vorgeschaltete Authentifizierung ist die Steuerung vor unbefugtem Zugriff ge­schützt.

Display-Wände und Mediensteuerung via Touchscreen in der SIMOS Leitstelle
Mediensteuerung: Die Signalverteilung auf den Display-Wänden erfolgt über eine Mediensteuerung via Touchscreen. Das ist in allen Bereichen gleich ausgeführt und erfolgt mittels Browser im Kiosk-Modus ohne proprietäre Hardware. (Bild: Markus Guhl Fotografie)

In den Stabsräumen befindet sich jeweils ein Tablet zur Steuerung der Medientechnik und der Raumfunktionen mit einer Crestron-App. Alternativ kann die Mediensteue­rung auch über den Browser am PC erfolgen. Die Anbin­dung der Raumfunktionen (Licht, Lüftung, Verschattung) erfolgt pro Raum über ein separates IP-KNX-Gateway, so dass die Funktionen bei einem Teilausfall des KNX-Busses oder des Netzwerkes autark gesteuert werden können. Aus Redundanzgründen gibt es die Mediensteuerung zweimal auf zwei unabhängig zur Verfügung stehenden Servern.

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Das Resümee

„Ein solches Projekt im laufenden Betrieb einer Groß­stadt-Leitstelle zu realisieren, ohne dass es hierdurch zu temporären Leistungsminderungen kommt, ist eine be­sondere Herausforderung. Hinzu kamen noch die speziel­len Anforderungen durch die Corona-Pandemie. Die Pro­jektpartner haben diese Herausforderungen gemeinsam angenommen, entsprechende Lösungen erarbeitet und diese erfolgreich umgesetzt“, so Sven Lehmann, Branddirektion, Abteilung Einsatz / Integrierte Leitstelle.

Daraus kann man den Schluss ziehen, dass die erfolg­reiche Umsetzung auf einer akribischen Planung und Rea­lisierung aller Beteiligten basiert.

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Web-Links

>> https://feuerwehr-stuttgart.de/index.php?article_id=788

>> www.weytec.com

>> www.vuwall.com

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Über Erben Engineering

Mit 40 Jahren AV-Erfahrung gehört das Planungsteam aus dem Münsterland zu den etablierten Top-Planern für Medien- und AV-Systeme. Erben Engineering plant und berät bundesweit und im europäischen Ausland in an­spruchsvollen AV-Projekten. Das Leistungsbild umfasst audiovisuelle und multimediale Projekte in allen Anwen­dungen und Größenordnungen, vom Seminarraum bis zum Audimax, von der Schulaula bis zur Großbühne, vom Besprechungsraum bis zum Konferenzzentrum und vom Stabsraum bis zur 24/7-Großleitstelle. Die techni­schen Wurzeln des Büros liegen im Studio- und Broad­castsegment. Seit über 20 Jahren plant Erben Enginee­ring AVoIP-Projekte: „Unsere Erfahrung, Technologie- und Projektkompetenz kommen unseren Auftraggebern ins­besondere bei aufwendigen Modernisierungsprojekten wie der SIMOS sehr zugute“, so Guido Erben, Inhaber und Geschäftsführer der Erben Engineering GmbH.Erben Engineering ist unter anderem in sicherheits­kritischen Einrichtungen für oberste Landes- und Bun­desbehörden tätig und verfügt über die für diese Tätig­keiten erforderlichen Zertifizierungen und Sicherheits­überprüfungen.

>> www.erben-engineering.de

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Über mevis.tv

Mit aktuell 90 Mitarbeitenden, davon 70 im technischen Bereich, deckt mevis.tv die komplette Bandbreite me­dientechnischer Aufgabenstellungen ab. Zu diesem Leistungsangebot gehören der Bau einfacher Konferenz­räume, aber auch komplexe Projekte, wie z.B. die me­dientechnische Ausstattung von Podcast-Studios, Audi­torien, Theatern, AR-Sälen, bis hin zu großen Outdoor- und Indoor LED-Installationen und mit SIMOS als Refe­renz nun auch die medientechnische Ausstattung von Leitwarten. Das Unternehmen verfügt über eine große Serviceabteilung mit einem eigenen Network Operation Center (MNOC), um über Remote-Management und Re­mote-Monitoring Plattformen große, zentrale und dezentrale Rauminstallationen fernzuüberwachen. Das alles gehört zur Basis, um den Kunden auch maßge­schneiderte AVaaS-Konzepte anbieten zu können. Die Mitgliedschaft im AV-Netzwerk für die DACH-Region und in der weltumspannenden PSNI-Alliance hilft dabei, für alle Aufgabenstellungen eine ortsnahe Präsenz anbieten zu können. Abgerundet wird das Angebot durch eine sehr leis­tungsstarke eigene Eventabteilung.

>> https://mevis.tv/

>> https://av-netzwerk.com/

>> https://psni.org/

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