Medientechnik im Smart Campus der Wiener Netze Teil 6

Praxiserfahrungen im neuen Warten-Cluster der Wiener Netze

Auf dem neuen Smart Campus der Wiener Netze wurden zuvor über die Stadt verteilte Standorte zusammengelegt, was aus Sicht des Unternehmens zahlreiche Vorteile verspricht und auch mit einer Kostenreduktion einhergeht. Nun sorgt eine neue Zentrale mit moderner Medientechnik zu einer sicheren Versorgung. Im Gespräch mit den Beschäftigten entsteht der Eindruck, dass sich im Neubau über Jahrzehnte gewachsene Betriebskulturen, die vormals streng nach Strom/Gas separiert waren und nur wenige Berührungspunkte aufwiesen, langsam aber sicher durchmischen und in Zukunft zu einem interdisziplinären Verbund zusammenwachsen.

von links: DI Hannes Herzig (Betrieb Strom Netzbetrieb/Abteilungsleiterstellvertreter Wiener Netze), Wolfgang Daniel (Betrieb Gas Erdgasdispatcher/Abteilungsleiter Wiener Netze), Mag. Hermann Nebel (Geschäftsführer Wiener Netze), Thomas Kramser (Ergoconcept Engineering), DI Michael Hochwarter (Betrieb Strom Betriebsengineering/ Abteilungsleiter Wiener Netze), Ing. Michael Reschreiter, MSC (Betrieb Gas Erdgasdispatcher, Systembetreuung/ Referatsleiter Wiener Netze)
von links: DI Hannes Herzig (Betrieb Strom Netzbetrieb/Abteilungsleiterstellvertreter Wiener Netze), Wolfgang Daniel (Betrieb Gas Erdgasdispatcher/Abteilungsleiter Wiener Netze), Mag. Hermann Nebel (Geschäftsführer Wiener Netze), Thomas Kramser (Ergoconcept Engineering), DI Michael Hochwarter (Betrieb Strom Betriebsengineering/ Abteilungsleiter Wiener Netze), Ing. Michael Reschreiter, MSC (Betrieb Gas Erdgasdispatcher, Systembetreuung/ Referatsleiter Wiener Netze) (Bild: Jörg Küster)

Die für eine sichere Versorgung gerade bei Notfällen wichtigen „kurzen Dienstwege“ sind auf dem Smart Campus nicht nur sprichwörtlich, sondern auch ganz real vorhanden. Der Umzug auf das neue Gelände stellte erwartungsgemäß eine logistische Herausforderung dar, die mit einem Parallelbetrieb von alten und neuen Warten unter Beibehaltung der etablierten Leitsysteme verbunden war.

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„Unser Ziel war, auf Bekanntem aufzusetzen, denn nichts ist schlimmer für einen mit verantwortungsvollen Aufgaben im Gas- oder Strombereich betrauten Mitarbeiter, als sich neben einer neuen Umgebung auch mit neuen Tools auseinandersetzen zu müssen“, erklärt Michael Hochwarter. Gemäß dieser Aussage wurden die vorhandenen Netzsteuerungssysteme übernommen, bezüglich ihrer Darstellung jedoch, wenn erforderlich, an die im Neubau eingesetzten Visualisierungsmöglichkeiten angepasst. „Nicht nur die Großbilddarstellung, sondern auch die Bedienung auf Basis der Matrixverschaltung gestaltet sich im neuen Smart Campus ganz anders als in früheren Jahren“, konstatiert DI Hannes Herzig (Betrieb Strom Netzbetrieb/Abteilungsleiterstellvertreter).

„Die Akustik ist heute deutlich besser als in den alten Warten und es ist möglich, dass Mitarbeiter Gespräche führen oder telefonieren, ohne die Kollegen direkt zu stören.“ Michael Hochwarter ergänzt: „Auch die Ergonomie an den einzelnen Arbeitsplätzen ist merklich besser als früher, was gleichermaßen für das Raumempfinden gilt. Sehr gut werden von den Mitarbeitern die höhenverstellbaren Tische angenommen, was aber nur ein Beispiel von vielen ist. Im Bereich Strom hat die moderne CubeWand eine Mosaikwand abgelöst.“

Fünf Monate nach der offiziellen Inbetriebnahme des Neubaus ziehen die Verantwortlichen eine positive Bilanz: „Der Smart Campus ist ein gewaltiger Fortschritt – gerade wenn man bedenkt, dass an den alten Standorten zum Teil noch mit Visualisierungstechniken wie etwa Mosaiktableaus aus den 1980er-Jahren gearbeitet wurde“, sagt Mag.

Hermann Nebel, Geschäftsführer der Wiener Netze GmbH. „Natürlich gibt es so kurz nach der Inbetriebnahme noch kleinere Schräubchen, an denen ein wenig gedreht werden muss – bei einem Projekt dieser Größenordnung ist das allerdings vollkommen normal. Die neue Wartentechnik ist äußerst mächtig und weist zahlreiche Vorteile gegenüber den alten Lösungen auf – das Feedback der Mitarbeiter gestaltet sich insgesamt sehr positiv. Was Ergoconcept Engineering unter Leitung von Herrn Kramser hier abgeliefert hat, war eine Top-Leistung – und vielleicht macht sich ja auch die sprichwörtliche Schweizer Gründlichkeit ein klein wenig bemerkbar.“

 


STATEMENT PETER SCHÖN, PROJEKTLEITER AVS SYSTEME AG

Den Zuschlag bei der europaweiten Ausschreibung für die Ausführung der „Kontrollraumtechnik und Warteneinrichtungen“ erhielt die AVS Systeme AG aus Hünenberg im Kanton Zug.

Das Projektmanagement für die „rote Zone“ auf dem Smart Campus der Wiener Netze oblag Peter Schön, Head of Projects bei AVS, zusammen mit Marco Lüscher, Senior Projektleiter bei AVS. Zu Besonderheiten des Projekts befragt, weist Peter Schön auf den konsequent redundanten Aufbau der Systemarchitektur hin: „In dieser Ausprägung ist das sonst eher selten der Fall – Sicherheit genießt bei den Wiener Netzen oberste Priorität!“ Mithilfe der redundant aufgebauten KVM-Matrix seien in der „roten Zone“ 218 Quellen auf 185 Senken verschaltbar.

Die Länge der verlegten Cat.7-Kabel beläuft sich auf 28 km. Hinzu kommen viele Kilometer Patchkabel und Glasfaserleitungen. 14.200 Kabelbeschriftungen waren erforderlich und rund 40 große 19″-Schränke wurden von AVS bestückt. „Eine Herausforderung des Projekts bestand nicht zuletzt darin, die Schnittstellen zwischen dem Generalplaner, dem Elektroplaner und dem Bau zu klären“, berichtet Peter Schön unter Hinweis auf die erforderliche enge Abstimmung. „Auch die Terminabstimmung innerhalb des Baufortschritts musste im Auge behalten werden.“

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