Medientechnik

Multimedia im Lifestyle-Museum

Im BikiniARTmuseum in Bad Rappenau wird internationale Bademode und Bademodenkultur mit Medientechnikinstallationen der MEDIA tek GmbH zum Leben erweckt. Realisiert wurde die Idee des weltweit ersten Lifestyle-Museums auf zwei Ebenen und in unterschiedlichen Ausstellungsbereichen, mit angeschlossenem Museums-Shop, Gastronomie, einem Hotel und als Eventlocation im Innen- und Außenbereich.

Blick vom oberen Stockwerk in die Ausstellung(Bild: Roland Scherer / MEDIA tek)

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Inhalt dieser Case Study:


Ein multimediales Erlebnis im Museum liefert dabei die „Réard-Show“ des Erfinders des Bikinis mit einem Rundum-Erlebnis, interaktiven Mitmachmöglichkeiten, Kinoräumen und Infodisplays, die kleine und große Besucher informieren und animieren. Die medientechnische Planung und Realisation des Projekts lag in den Händen des MEDIA tek-Teams um Geschäftsführer und Inhaber Thomas Klug.

Bereits früh wurden sie in die ersten Ideen und Planungen mit einbezogen. Das Portfolio des Medientechnik-Dienstleisters aus dem niederbayrischen Bodenkirchen reicht von der Besprechungsecke mit Videokonferenzanbindung über das große Tagungszentrum mit vernetzten Räumen bis hin zu Kultur- und Bildungseinrichtungen. Unter Pandemiebedingungen erfolgte die Installation im letzten Jahr erfolgreich unter der Projektleitung von Julian Herrmann, der das Projekt per Remotezugriff als auch vor Ort betreut.

Zwei Männer stehen in einem Flur
Marco Preißer (links), Direktor des BAM, und Julian Herrmann, Projektleiter des Medientechnik-Integrators MEDIA tek (Bild: Roland Scherer / MEDIA tek)

„Unsere Aufgabe war es, die Geschichte des Bikinis und der Bademodenkultur multimedial in einer Zeitreise rund um den Globus darzustellen“, so Thomas Klug. „Über verschiedene Stationen mit unterschiedlichsten Video- und Audiomaterialien werden die Besucher informiert und zum Mitmachen animiert.“

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History, Art und Move

Seit dem 5. Juli 2020, dem internationalen Tag des Bikinis, ist das BikiniARTmuseum (kurz: BAM) für Besucher aus der ganzen Welt in Bad Rappenau, der „Hauptstadt der Bademode“ (der Kurort beherbergte mit Benger Ribana und Felina gleich zwei „Klassiker“ in Sachen Bademode) geöffnet. Direkt an der A6 gelegen und angeschlossen an den 2.000 Quadratmeter großen Ausstellungsbereich des BAM ist ein Museums-Shop, ein Best Western Hotel, Gastronomie und Catering sowie ein großer Außenbereich mit einem Kunstgarten und Außengastronomie. Darüber hinaus wird der Innenbereich des Museums sowie der gesamte Außenbereich als Eventlocation für Firmen- und Familienevents für bis zu 250 Besuchern genutzt.

History, Art und Move – das BikiniARTmuseum ist thematisch dreigeteilt: „History“ steht dabei für die Zeitreise durch drei Jahrhunderte Bademode- und Bademodenkultur auf allen Kontinenten der Welt. „Art“ umfasst neben Wechselausstellungen und zahlreiche Kunstwerke zum Museumsthema, darunter Fotokunst, Skulpturen und Gemälde deutscher Berühmtheiten wie Udo Lindenberg mit seiner Likörelle oder Otto Waalkes populärer Ottifant – erstmalig im Bikini. Den Besucher des BAM erwarten ca. 400 bemerkenswerte Bademodenexponate der etwa 1.200 Bademodenstücke umfassenden Sammlung, davon viele Unikate. Darunter sind der erste Bikini von Réard und ein weiterer von Marilyn Monroe Teil der einzigartigen Ausstellung.

Display-Installation
Instagram-Installation mit Display im Portraitformat (hochkant). (Bild: Roland Scherer / MEDIA tek)

„Move“ lädt den Museumsbesucher mit medialen Inszenierungen und vielfältigen, interaktiven Möglichkeiten zum Mitmachen und Bewegen ein. Vielfältige interaktive Elemente wie Bikipedia – das Wikipedia der Bademode –, der Bikini-Kicker Kickini oder das Expertenquiz laden zum Mitmachen ein. Neben zahlreichen Filmvorführungen in unterschiedlichen Räumen ist die Louis Réard 1946 Show, auf fünf Leinwänden mit Sound und Lichteffekten inszeniert, eines der Highlights beim Rundgang. Kinder erwarten im BAM eigene Bereiche sowie einen Wissens- und Erlebnisparcours. Am Ende des Rundgangs laden den Besucher im sogenannten Bikini PopUp Museum mehr als ein Dutzend farbenfrohe „Instagram”-Installationen dazu ein, sich zu inszenieren und ein Foto zu schießen.

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Multimediales Museum

Im Technikraum des Museums laufen alle Fäden der Licht-, Video- und Audiotechnik-Komponenten sowie der zentralen Steuerung über ein komplettes Crestron Mediensteuerungssystem zusammen. Über 20 Samsung-Displays unterschiedlicher Größen informieren und begleiten den Besucher durch das Museum und seine Exponate. Alle Displays im Ausstellungsbereich werden über Digital-Signage-Player von Brightsign angesteuert und zugespielt. Damit ist es einfach möglich, die Inhalte schnell und flexibel zu verändern oder anzupassen. Neben der zentralen Show mit Beschallung, Showlicht und Projektion wurden diverse interaktive Objekte und Bereiche sowie Kinos und Räume mit Medientechnik ausgestattet. Im Audiobereich sorgen eine ELA-Anlage, mehrere Soundstations oder die Rundum-Show-Beschallung für professionellen Sound des historischen Archivmaterials. Eine Videoüberwachungsanlage bietet dem Museum mit seinen Unikaten und seltenen Objekten aus Kunst und Kultur größtmögliche Sicherheit.

Eine Frau steht an einem interaktiven Tisch
An drei großen Tischen mit eingebauten 50″-Touchdisplays können die Besucher interaktiv werden. (Bild: Florian Busch)

Die Videoüberwachung erfolgt über zahlreiche Axis Mini-Dome-Kameras und eine Axis Camera Station als Aufzeichnungslösung. Die eingebaute Technik im Museum kann von den Mitarbeitern über ein Touchpanel gestartet und am Abend ausgeschaltet werden. Über Crestron werden darüber hinaus die technischen Installationen im gesamten Museum gesteuert, und der Nutzer hat die Möglichkeit, in das automatisierte Geschehen einzugreifen. Die Anbindung zu Licht und geschalteten Steckdosen läuft über KNX. Einiges an Medien- und Gebäudetechnik, insbesondere im Deckenbereich, wurde im Museum nicht aufwendig versteckt, um für wechselnde Anforderungen entsprechende Flexibilität zu bieten.

Einige der medialen Besonderheiten des Museums werden nachfolgend näher erläutert.

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Die Réard-Show – vom Erfinder des Bikinis

Mehrmals täglich erleben die Besucher im Zentrum des Lifestyle-Museums die eigens inszenierte multimediale „Réard Show“, die mit einem Countdown beginnt. Dabei wird die Geschichte des Bikinis und dessen Erfinders Louis Réard audiovisuell erzählt. Das Projektionsmapping auf fünf Leinwandsegmente, das Showlicht und die Beschallung sorgen durch ihre besondere Anordnung über zwei Stockwerke hinweg für ein Rundum-Erlebnis der Show.

Installiert wurde eine Hauptprojektionsfläche von 4,20 m × 5,50 m sowie vier weitere, 1,0 m × 5,50 m große Projektionsflächen. Je zwei der schmalen Projektionsflächen wurden seitlich flankierend zur Hauptprojektionsfläche installiert. Bespielt werden die Flächen durch Dreifach-Hochkant-Projektion mit EB-L1070 Laserprojektoren von Epson.

Außenaufnahme des Museums
Eingangsbereich des BikiniARTmuseums, das eine Erlebniswelt rund um das Thema Bikini beheimatet (Bild: Florian Busch)

Gegenüber der Hauptprojektionsfläche steht ein Kunstobjekt in Form des Pariser Eifelturms, das vom Künstler Réné Turrek mit spezieller UV-Farbe bemalt wurde und ebenso über beide Stockwerke hinausragt. Während der Show erhält das Objekt durch die Projektionen und das Scheinwerferlicht einen virtuellen Glanz. Die Rundum-Beschallung wurde mit einem Bose Sound-System realisiert. Dieses umfasst zwölf RMU208 Lautsprecher, MB210 Subwoofer und Bose PM8500 Verstärker und wird gesteuert durch den digitalen Audio Server TesiraFORTÉ CI von Biamp.

Für die Zuspielung des Videomaterials, das Projektionsmapping und die Audiozuspielung ist das Show-Control-System Pixera Mini Quad von AV Stumpfl im Einsatz. Zusätzlich wird über den Medienserver das Showlicht per ART-Net und DMX angesteuert. Eingebunden in die Show sind ebenso mehrere Molitor Badekabinen im Untergeschoss mit Drehtellern für die Exponate, Lüster und LED Licht. Diese werden an abgestimmten Filmpositionen inszeniert und die Steuerbefehle von Pixera über AVIO an das KNX weitergegeben.

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Raum-in-Raum

Neben der Show, die durch ihre Rundum Anordnung auch eine Raum-in-Raum Konstruktion darstellt, wurden weitere spannende Bereiche geschaffen. Im komplett verspiegelten „Mirror-Room“ werden die Besucher durch ein Rundum Sound-System mit KEF Hochleistungslautsprechern und Bikini-Video-Clips auf mehreren Displays in andere Welten versetzt – ein Raum zum Staunen, Spiegeln, Relaxen, Tanzen, Abschalten, Lauschen und Genießen.

Komplett verspiegelter Raum
Im komplett verspiegelten „Mirror-Room“ werden die Besucher durch ein Rundum-Sound-System und Bikini-Video-Clips auf mehreren Displays in andere Welten versetzt. (Bild: Roland Scherer / MEDIA tek)

Für Sommer, Sonne, Strand und Karneval-Feeling sorgt das Brasilien-Kino. Ausgestattet ist es mit drei 55″-Steglos-Displays von Samsung, einem Brightsign Player und einem BOSE Sound-System – mit passenden Videoclips und brasilianischer Sounduntermalung. Große Kunstwerke und bunte Dekoration lassen den Besucher in kürzester Zeit in das Lebensgefühl des Landes und seiner (Bade-)Kultur eintauchen.

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Interaktive Elemente

An drei großen Tischen, die mit eingebauten 50″-Touchdisplays von Sharp ausgestattet sind, können die Besucher interaktiv werden. Mitmachmöglichkeiten bieten sich beispielsweise an einem Maltisch, an dem die Besucher selbst künstlerisch aktiv werden und Bikinis kolorieren können. Im Inneren steckt eine HP Workstation, und die smartPerform Software sorgt für eine intuitive Benutzeroberfläche. Ein Quiztisch fordert spielerisch das Wissen rund um das Museum, und ein weiterer Tisch lässt Interessierte im „Bikipedia“ stöbern, einem digitalen Wissens-Archiv mit ca. 40.000 Dokumenten aus der Welt der Bademode.

Bildschirm mit Videoüberwachungsbildern
Die Videoüberwachung erfolgt über zahlreiche Axis Mini-Dome-Kameras und eine Axis Camera Station als Aufzeichnungslösung. (Bild: Roland Scherer / MEDIA tek)

Der „Time Table“ führt wie ein Ticker durch die Zeiten der Bademode, ist dargestellt in einem Hochkant-Display und steuerbar via Tablet. Für Unterhaltung sorgen auch drei Soundstations im Look eines Marshall Gitarrenverstärkers – als Sonderbau des Messebauunternehmens CMB Expo. Diese wurden mit acht Tastern zur Auswahl von Liedern durch die Museumsbesucher und Bose Soundbars ausgestattet.

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Zusammenspiel

Die Aufgabe der MEDIA tek GmbH ist gelungen: Das BikiniARTmuseum lässt seine Besucher multimedial und interaktiv in einer Zeitreise um den Globus reisen – mit History, Art und Move rund um die Bademode und Bademodenkultur der Welt. Die Zeit steht in diesem Museum nicht still, und in der noch jungen Geschichte des BAM gibt es neue mediale und inhaltliche Ideen, die realisiert werden wollen. An den Erfolg nach der Eröffnung durch zahlreiche Besucher und erste, gut besuchte Events, wie beispielsweise der ersten Wein-Nacht „Wine & Sound“, soll schnellstmöglich nach den Pandemiebedingten Schließungen angeknüpft werden – lang ersehntes Urlaubsfeeling inklusive.

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