Der Hörsaal des DZNE in Bonn bietet einen repräsentativen Rahmen für wissenschaftliche Vorträge und besondere Event-Formate. Durch ein umfangreiches Update mit moderner Medientechnik wurden in der renommierten Forschungseinrichtung im Jahr 2020 neue Optionen für die Nutzung der „Lecture Hall“ geschaffen.
Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE) bündelt als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft bundesweit verteilte Expertise in einer einzelnen Forschungseinrichtung. Rund 1.200 Mitarbeiter*innen aus über 60 Ländern sind derzeit für das DZNE tätig und kooperieren an zehn Standorten (Berlin, Bonn, Dresden, Göttingen, Magdeburg, München, Rostock/Greifswald, Tübingen, Ulm und Witten) eng mit Universitäten und deren Kliniken sowie mit außeruniversitären Einrichtungen. Sämtliche Aktivitäten des DZNE werden strategisch koordiniert: Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer-Demenz, Parkinson und Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) sollen verstanden, ihre Ursachen entschlüsselt und neue Ansätze für eine wirksame Prävention, Therapie und Patientenversorgung gefunden werden.
Repräsentatives Ambiente
Der größte Standort des DZNE, der zugleich Vorstandsund Verwaltungssitz ist, befindet sich in Bonn, wo ein international zusammengesetztes Team auf einer Nutzfläche von rund 15.000 m2 optimale Voraussetzungen für die wissenschaftliche Arbeit vorfindet. Der drei- bis fünfgeschossige Stahlbeton-Neubau auf dem Gelände des Universitätsklinikums Bonn wurde 2017 eröffnet und beinhaltet u. a. einen Hörsaal, der sowohl vom DZNE genutzt wird als auch extern angemietet werden kann.
Die medientechnische Ausstattung des Hörsaals war anfangs rudimentär und beinhaltete lediglich einen einzelnen Projektor sowie eine kompakte Beschallungsanlage mit wenigen Drahtlosstrecken. Nach einer umfassenden Aufrüstung kann der Saal seit Ende 2020 mit einem bemerkenswerten Maß an zeitgemäßer Technik aufwarten – die sinnvoll ineinandergreifende Bestückung basiert zu weiten Teilen auf Ideen von Christian Ehmer. Der erfahrene Medientechniker ist beim DZNE in Bonn angestellt und verantwortet neben dem Hörsaal eine Vielzahl weiterer Konferenz- und Besprechungsräume, die sich in den Gebäuden auf mehreren Ebenen verteilen. Bei einem Rundgang fällt auf, dass ausschließlich Medientechnik-Markenprodukte Verwendung finden und bei der Installation unübersehbar Wert auf ein ansprechendes Erscheinungsbild gelegt wurde – der Gesamteindruck ist ebenso aufgeräumt wie repräsentativ. Letzteres dürfte auch einigen hochrangigen Politiker*innen nicht entgangen sein: Anja Karliczek, Bundesministerin für Forschung und Bildung, etwa war schon im DZNE zu Gast, und auch Ex-Bundespräsident Joachim Gauck sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel haben dem Zentrum bereits Besuche abgestattet.
Nach dem Betreten des Gebäudes finden sich Besucher in einer luftig wirkenden Lobby wieder, in der eine via BrightSign-Player bespielte Displaywall (9 × Samsung UD55E-A) in einer 24/7-Endlosschleife Impressionen aus den Tätigkeitsfeldern des DZNE zeigt. Flankiert wird die Split-Wand von 2 × 2 Bose Panaray-Lautsprechern, die im Foyer allerdings lediglich bei besonderen Anlässen wie beispielsweise Empfängen für eine Klangkulisse sorgen.
Linkerhand kann der Vorraum des Hörsaals betreten werden, in dem ein über einer Saaltüre angebrachtes NEC-Display auf Wunsch Informationen wie die Tagesordnung visualisiert. Vorbereitungen für die Montage dreier zusätzlicher Bildschirme oberhalb weiterer Saalzugänge wurden bereits getroffen.
Blickfänger im für 199 Personen ausgelegten Hörsaal ist eine große LED-Wand im 32:9-Format, die den flexibel bespielbaren, exakt 7,68 Meter × 2,70 Meter messenden Backdrop für das Podium bildet. Zum Einsatz kommen 16 × 5 Samsung IF020H Panels mit 2-mm-Pixelpitch. Im Hintergrund arbeiten zwei Samsung SBB-SNOWJ3U UHD-Signage-Boxen (redundanter Betrieb mit automatischer Umschaltung), welche über einen Aquilon RS4 Image-Prozessor aus der LivePremier-Serie von Analog Way mit Signalen versorgt werden. Das Gerät ist mit 24 Eingängen und 16 Ausgängen ausgerüstet; drei Netzteile tragen zur Betriebssicherheit bei.
Für den Fall der Fälle werden im DZNE Bonn Ersatz-Panels vorgehalten; der Austausch ist frontseitig möglich. Dennoch soll in naher Zukunft ein Hitachi Beamer fest im Hörsaal installiert werden, für den als Projektionsfläche bereits eine aus der Decke ausfahrbare Leinwand vorhanden ist – Christian Ehmer mag als Verantwortlicher offenkundig nichts dem Zufall überlassen und möchte mit einem „Backup vom Backup“ auf jede denkbare Situation vorbereitet sein.
Zur LED-Wand befragt, äußert sich Christian Ehmer wie folgt: „Die LED-Wand ist das Herzstück des Hörsaals, und der Mehrwert der großen LED-Fläche ist auch für technische Laien unübersehbar.“ Ehmer weist darauf hin, dass die LED-Tiles im tageslichthellen Saal mit lediglich 20 Prozent ihrer Maximalleistung betrieben werden müssen. Die Wärmeentwicklung bewegt sich dabei nach seinen Worten in einem absolut verträglichen Rahmen.
Die Ausschreibung für die Installation der lüfterlosen LED-Wand konnte die Gahrens + Battermann GmbH & Co. KG für sich entscheiden. Gewinner der Ausschreibung zur übrigen Medientechnik im Hörsaal war die Kuchem Konferenz Technik GmbH & Co. KG. Bei der Planung wurde Christian Ehmer durch die in Siegburg (nahe Bonn) ansässige Sound and Light GbR unterstützt.
„Wenn ich Verantwortung für eine anspruchsvolle Aufgabe übernehme, muss das Ergebnis Hand und Fuß haben: Medientechnik für ein Projekt wie den Hörsaal einfach auf gut Glück auszuwählen, funktioniert nicht!“, sagt Christian Ehmer und berichtet über Informationsbesuche auf der ISE in Amsterdam und direkte Gespräche mit diversen Herstellern.
Insgesamt sechs Panasonic PTZ-Kameras mit 4K/50p-Auflösung sind im Hörsaal installiert: Zwei AW-UE150 sind auf den Publikumsbereich gerichtet, während vier Kameras des gleichen Typs das Geschehen auf der Bühne erfassen. Ein automatisches Tracking von Vortragenden über die bei Panasonic verfügbare Motion Detection bzw. Facial Recognition wäre möglich, wird im Hörsaal meist jedoch nicht genutzt. Vortragende werden auf dem Podium durch mehrere unauffällig montierte LED-Strahler kamerakompatibel mit Weißlicht ausgeleuchtet.
Die Kamerabilder lassen sich aufzeichnen oder auf Wunsch direkt ins Netz streamen: Am 29. Juni 2021 etwa wurde im Hörsaal des DZNE in Bonn der „EU-Atlas: Demenz & Migration“ vorgestellt. Das Event wurde live gestreamt und von vielen Remote-Teilnehmern verfolgt. Für das Recording der einzelnen 4K-Kamerasignale werden Produkte von Blackmagic Design herangezogen: Der Aufzeichnung dienen sieben Design HyperDeck Studio 12G Diskrekorder, die mit SSDs betrieben werden. Hinzu kommt eine Blackmagic Design UltraStudio HD Mini HD-Capture/Playback-Unit. Aus der australischen Technologieschmiede stammt weiterhin der Ultra-HD-Liveproduktionsmischer ATEM Constellation 8K.
Die im Hörsaal installierten Kameras lassen sich auch für Videokonferenzen nutzen, wobei in diesem Kontext Produkte der Firma Lifesize (2 × Icon 800 als Main und Backup) zum Einsatz kommen. Die entsprechende Ausstattung wurde bereits vor Beginn der Pandemie geplant und hat sich laut Christian Ehmer seither vielfach bewährt.
Als Hauptbeschallung dienen im Hörsaal des DZNE zwei elektronisch steuerbare Linienstrahler des Typs Linea Focus DLI-230 von Fohhn, deren schlanke Gehäuse sich unauffällig in das Ambiente integrieren und deren Beams auf die Zuhörerplätze ausgerichtet sind. Der Abstand zwischen linkem und rechtem Lautsprecher ist enorm, weshalb die „Mittenlücke“ mit einem Fohhn Fullrange-Lautsprecher des Typs Arc AT-10 gefüllt wird. Gefragt ist im Hörsaal in erster Linie die Wiedergabe von Sprache, doch auch Medienton soll kraftvoll reproduziert werden, weshalb sich vier unter der Bühne befindliche Fohhn Airea AS-10 ASX Subwoofer (mit je zwei 6,5″-Langhub-Chassis) aktivieren lassen.
Bezüglich der Akustik fällt auf, dass der Hörsaal deutlich mehr absorbierende Flächen vertragen könnte, was vermutlich jedoch den Vorstellungen des Architekten widerspräche. Auf der Bühne sind in den Saalecken störende Reflexionen zu vernehmen, die bei Veranstaltungen jedoch unkritisch sind, da sich Vortragende in der Regel nicht an diesen Positionen aufhalten. Auf Wunsch können für Referent*innen ultrakompakte Fohhn Aires LX-10 ASX Zweiwege-Nahfeldlautsprecher als Monitore auf der Bühne aufgestellt werden; zwei an der Decke angebrachte Fohhn Aires LX-10 ASX beschallen darüber hinaus als Fills von oben kommend das Podium.
Als Drahtloslösungen stehen Systeme von Sennheiser (Bestand) und Shure (Neuanschaffung) bereit. Die Wireless-Systeme aus der Shure „Axient Digital“-Serie zeichnen sich u. a. durch eine große Schaltbandbreite von bis zu 184 MHz, umschaltbare XLR- und AES3-Ausgänge sowie einen konfigurierbaren Ethernet-Switch (für einen redundanten Dante- oder AES67-Output) aus.
Das Rednerpult wurde gemäß Ideen von Christian Ehmer in der hauseigenen Holzwerkstatt des DZNE gefertigt und für die im Hörsaal auftretenden Anforderungen maßgeschreinert. Das fest an seinem Platz stehende, hochwertig verarbeitete Pult ist motorisch höhenverstellbar und bietet in seinem Unterbau ausreichend Platz für Medientechnikkomponenten. Öffnet man die Türen, sind unter anderem ein Extron IN1808 Präsentationsmedien-Umschalter, ein Extron SW4 USB-Umschalter und ein Extron „USB Extender plus R“-Empfänger sowie ein WolfVision Cynap Core Presentation/ Webconference/Collaboration-System zu sehen. „Man könnte dank Cynap Core in der letzten Reihe des Hörsaalgestühls sitzend vollkommen entspannt mitgebrachten Content auf die LED-Wand bringen“, sagt Christian Ehmer. „Die Firma WolfVision ist uns über die Jahre hinweg ans Herz gewachsen, zumal wir auch die Besprechungsräume im DZNE mit Produkten dieses Herstellers ausgestattet haben. Dank der Cynap-Einheiten können Berechtigte ihre mitgebrachten Devices in den einzelnen Räumen einfach kabellos an die Medientechnik anbinden. WolfVision liefert solide Hardware, die als BYOD-Konzept zuverlässig funktioniert.“ Im Hörsaal sind ergänzend konventionelle kabelgebundene Anschlussfelder vorhanden.
In die Frontseite des Rednerpults ist ein hochkant orientiertes Panasonic 55″-Display eingearbeitet. Das Anschlussfeld auf der Tischplatte wird den Anforderungen an die typische Hörsaalnutzung im DZNE gerecht. Vortragende haben am Pult Zugriff auf einen Crestron Vorschaumonitor mit Touch-Funktionalität sowie eine Tastatur und eine Mouse. Als fest am Pult montierte Mikrofone dienen zwei Sennheiser ME 36, deren Schwanenhälse sich den Referent*innen entgegenneigen. Ein Software-unterstützter digitaler Pointer („Spotlight Presenter“) von Logitech liegt ebenfalls bereit.
Der mit sechs Bildschirmen, zwei Laptops und einem Tablet-PC ausgestattete Regieraum grenzt unmittelbar an das hintere Ende des Hörsaals an. Der direkte Blick auf das Geschehen ist durch eine Scheibe möglich; die akustische Verbindung zum Saal stellen zwei hochwertige Schoeps MK-4-Nierenkapseln aus der Colette-Serie sowie zwei kompakte Genelec-Studiomonitore her.
Im Moment ist der Regieraum noch provisorisch mit einem einfachen Tisch ausgestattet, welcher in Kürze jedoch durch ein besser geeignetes Möbel mit deutlich größerer Arbeitsfläche ersetzt werden soll. Dort wird neben der Panasonic Remote-Kamerasteuereinheit AWRP150 unter anderem ein Yamaha QL1-Mischpult Platz finden. Aus dem Portfolio des japanischen Herstellers befinden sich bereits jetzt in einem seitlich des Regieplatzes aufgestellten Technik-Rack zwei Yamaha MRX7-D-Prozessoren für die Bearbeitung und Verteilung von Audiosignalen im Einsatz.
Der hinter der Bühne anzutreffende Technikraum wird von zwei großen 19″-Racks dominiert, deren Bestückung sich grob den Gewerken Video und Audio zuordnen lässt. Im Audiorack sind unter anderem die Empfänger der Drahtlossysteme sowie die zur Ansteuerung der Fohhn Lautsprecher erforderlichen Komponenten (Fohhn Airea Mastermodul AM-50, Verstärkermodul AAX-2.300 für die passiven Lautsprecher) untergebracht. Ein Denon Blu-ray-Player ist ebenfalls verfügbar.
Zur Videotechnik gehören neben bereits erwähnten Komponenten ein Crestron DM-MD32X32-CPU3-RP3 DigitalMedia-Switcher und zwei Epiphan Video Pearl-2 Video-Switcher/Recorder/Streamer/Splitter/Scaler. Als Mediensteuerung dienen zwei Crestron CP3 (Redundanz), die mit einem am Hörsaaleingang an der Wand angebrachten Touchpanel verbunden sind. Die Dante-kompatiblen Switches stammen sowohl im Technikraum als auch in der Regie von Cisco.
Die neu eingebrachte Medientechnik erweitert die Möglichkeiten des Hörsaals im DZNE erheblich und wird laut Aussage von Christian Ehmer sehr gut angenommen. Gäste, die den Hörsaal zum ersten Mal betreten, sind nach seinen Worten „in aller Regel erst einmal überwältigt“, da sowohl das repräsentative Erscheinungsbild wie auch die hochwertige Technik vorhandene Erwartungen meist deutlich übertreffen. Speziell die LED-Wand sorgt mit ihrer brillanten, farbkräftigen Darstellung für Begeisterung und wird von Vortragenden wie Gästen immer wieder mit Anerkennung bedacht.
In Zeiten ohne Pandemie ist der Hörsaal des DZNE täglich mehrfach belegt, und über den Alltagsbetrieb hinaus finden in Bonn regelmäßig besondere Events wie „Music & Brain“ statt: Die beliebte Veranstaltungsreihe verbindet anspruchsvolle Kammermusik mit für Laien verständlichen Vorträgen über Hirnforschung und neurodegenerative Erkrankungen – in der Vergangenheit wurden von auftretenden Künstler*innen an nur einem Abend bereits beherzt musikalische Werke von Astor Piazzolla, Frank Zappa, Chick Corea und Ludwig van Beethoven gemischt. Der Eintritt zu „Music & Brain“ ist kostenfrei und könnte für interessierte Leser*innen dieses Fachmagazins bald wieder eine Gelegenheit bieten, die Medientechnik im Hörsaal des DZNE in Bonn bei einer außergewöhnlichen Abendveranstaltung mit eigenen Augen und Ohren zu erleben.
Trotz vielfältiger hochqualitativer Beschallungstechnik wurde offensichtlich eines vergessen: eine Höranlage für Schwerhörige.
Schwerhörigkeit ist nicht nur ein Problem im Alter. Schwerhörigkeit betrifft zunehmend auch junge Menschen. Ursachen sind nicht zuletzt der Stress im Beruf (Hörstürze) und der Verschleiß der Ohren durch Dauermusikhören mit Kopf- und Ohrhörern.
Wenn schon Guthörenden auffällt, “dass der Hörsaal deutlich mehr absorbierende Flächen vertragen könnte”, dann heißt das, dass die Nachhallzeit RT60 in diesem Raum merklich zu hoch ist. Somit haben Schwerhörige in diesem Raumein besonderes Problem zu verstehen.
Guthörende blenden aufgrund ihres guten räumlichen Hörens (siehe Cocktailpartyeffekt) Hall und Störlärm völlig automatisch im Hörzentrum des Gehirns aus, ohne dass es ihnen besonders auffällt. Fällt es ihnen auf, wie hier in diesem Fall, dann ist die Nachhallzeit definitiv zu hoch. Schwerhörige haben jedoch ein eingeschränktes bis nicht mehr vorhandenes räumliches Hörvermögen. Ihnen fehlt also der Cocktailpartyeffekt. Die Folge ist, dass ihr STI erheblich absinkt bis dazu, dass sie nur noch einen undefinierbaren Schallbrei hören. Hören für Schwerhörige ist in diesem Saal ohne Höranlage unnötig stressbelastet.
Es gilt also, Schwerhörigen ein Audiosignal zu bieten, das von der Raumakustik und dem Störschall aus Publikum und Raumtechnik unabhängig übertragen wird. Das leistet eine Höranlage, vorzugsweise eine induktive Höranlage.
Bevor jetzt Aussagen kommen, dass die Hörgeräte heutzutage so gut seien, dass das nicht mehr nötig sei. Die Hörgeräteindustie selbst bestätigt, dass auch mit ihren High-End-Geräten zum Stückpreis um die 3000 bis 4000€ selbst im Wohnzimmer kein gutes Hören vom Fernsehton möglich ist und deshalb das Zusatzgerät TV-Streamer notwendig ist. Die Reichweite eines Hörgerätemikrofons liegt bei maximal 3m, das läßt sich leicht errechnen über den Hallradius und der Berücksichtigung, dass der S/N-Abstand für Schwerhörige am Abhörpunkt 15dB betragen muss.
Und mit einem zweiten Vorurteil muss aufgeräumt werden. Es wird immer wieder behauptet, die Hörgeräte besäßen heutzutage keine T-Spule mehr. Das ist falsch. 85% der verkauften Hörgeräte haben laut der BIHA (Bundesinnung der Hörakustiker) die T-Spule. Von Basis-Geräten bis zu den neuesten High-End-Geräten sind praktisch alle Geräte mit T-Spule erhältlich. Sie muss lediglich im Hörakustik-Studio softwaremäßig freigeschaltet werden.
Und selbst wenn das Hörgerät keine T-Spule hat oder garkein Hörgerät getragen wird, können Schwerhörige an eine induktive Höranlage ankoppeln.
Trotz vielfältiger hochqualitativer Beschallungstechnik wurde offensichtlich eines vergessen: eine Höranlage für Schwerhörige.
Schwerhörigkeit ist nicht nur ein Problem im Alter. Schwerhörigkeit betrifft zunehmend auch junge Menschen. Ursachen sind nicht zuletzt der Stress im Beruf (Hörstürze) und der Verschleiß der Ohren durch Dauermusikhören mit Kopf- und Ohrhörern.
Wenn schon Guthörenden auffällt, “dass der Hörsaal deutlich mehr absorbierende Flächen vertragen könnte”, dann heißt das, dass die Nachhallzeit RT60 in diesem Raum merklich zu hoch ist. Somit haben Schwerhörige in diesem Raumein besonderes Problem zu verstehen.
Guthörende blenden aufgrund ihres guten räumlichen Hörens (siehe Cocktailpartyeffekt) Hall und Störlärm völlig automatisch im Hörzentrum des Gehirns aus, ohne dass es ihnen besonders auffällt. Fällt es ihnen auf, wie hier in diesem Fall, dann ist die Nachhallzeit definitiv zu hoch. Schwerhörige haben jedoch ein eingeschränktes bis nicht mehr vorhandenes räumliches Hörvermögen. Ihnen fehlt also der Cocktailpartyeffekt. Die Folge ist, dass ihr STI erheblich absinkt bis dazu, dass sie nur noch einen undefinierbaren Schallbrei hören. Hören für Schwerhörige ist in diesem Saal ohne Höranlage unnötig stressbelastet.
Es gilt also, Schwerhörigen ein Audiosignal zu bieten, das von der Raumakustik und dem Störschall aus Publikum und Raumtechnik unabhängig übertragen wird. Das leistet eine Höranlage, vorzugsweise eine induktive Höranlage.
Bevor jetzt Aussagen kommen, dass die Hörgeräte heutzutage so gut seien, dass das nicht mehr nötig sei. Die Hörgeräteindustie selbst bestätigt, dass auch mit ihren High-End-Geräten zum Stückpreis um die 3000 bis 4000€ selbst im Wohnzimmer kein gutes Hören vom Fernsehton möglich ist und deshalb das Zusatzgerät TV-Streamer notwendig ist. Die Reichweite eines Hörgerätemikrofons liegt bei maximal 3m, das läßt sich leicht errechnen über den Hallradius und der Berücksichtigung, dass der S/N-Abstand für Schwerhörige am Abhörpunkt 15dB betragen muss.
Und mit einem zweiten Vorurteil muss aufgeräumt werden. Es wird immer wieder behauptet, die Hörgeräte besäßen heutzutage keine T-Spule mehr. Das ist falsch. 85% der verkauften Hörgeräte haben laut der BIHA (Bundesinnung der Hörakustiker) die T-Spule. Von Basis-Geräten bis zu den neuesten High-End-Geräten sind praktisch alle Geräte mit T-Spule erhältlich. Sie muss lediglich im Hörakustik-Studio softwaremäßig freigeschaltet werden.
Und selbst wenn das Hörgerät keine T-Spule hat oder garkein Hörgerät getragen wird, können Schwerhörige an eine induktive Höranlage ankoppeln.