MLL Münchner Leukämielabor: Qualität für sichere Diagnosen
von Jörg Küster,
Seit Mitte Mai 2018 nutzt das MLL Münchner Leukämielabor einen neu eingerichteten Konferenzbereich, der bezüglich Gestaltung und medientechnischer Ausstattung den hohen Ansprüchen der weltweit anerkannten Diagnosespezialisten gerecht wird.
Das MLL Münchner Leukämielabor ist ein national wie international operierendes Labor für die Diagnostik von Leukämieerkrankungen und Lymphomen. Die Expertise erfahrener Ärzte und Wissenschaftler, eine moderne Geräteausstattung, dem neuesten wissenschaftlichen Stand entsprechende Analysemethoden sowie eine strenge Qualitätssicherung sorgen für optimale Untersuchungsabläufe und sind feste Bestandteile der Unternehmensphilosophie. Ein interdisziplinär zusammengesetztes Team mit aktuell 196 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stellt bei seiner Arbeit die Verantwortung für Menschen mit Leukämieerkrankungen in den Mittelpunkt.
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Das Münchner Leukämielabor gilt weltweit als führend bezüglich der Breite des Diagnostikportfolios – alle aktuellen Untersuchungsmethoden sind unter einem Dach verfügbar, was zu einer deutlich erhöhten Sicherheit bei der Diagnose von Leukämie- und Lymphomerkrankungen führt. Seit 2005 ist das Münchner Leukämielabor in der bayrischen Landeshauptstadt in unmittelbarer Nähe des Klinikums Großhadern beheimatet und verteilt sich in einem großzügigen Gebäudekomplex über mehrere Etagen.
Verfügbar sind insgesamt fünf Räume, von denen der größte teilbar ist. Die Nutzungsszenarien sind vielfältig und erstrecken sich von Besprechungen in kleinen Gruppen über den Austausch zwischen Ärzten und Wissenschaftlern in nationalen/ internationalen Videokonferenzen bis hin zu Versammlungen der kompletten Belegschaft („Laborbesprechung“).
Planung & Integration zum frühen Zeitpunkt
Für Planung und Installation der Medientechnik war die Medivas Gesellschaft für audiovisuelle Medientechnik mbH & Co. KG unter Leitung von Geschäftsführer Thomas Schwebinghaus verantwortlich. „Im Münchner Leukämielabor waren wir mit Medivas bereits zu einem frühen Zeitpunkt in die Planung involviert“, erklärt Thomas Schwebinghaus. „In vielen Bereichen konnten wir uns mit Vorschlägen für einen zielführenden Einsatz von Medientechnik einbringen. Bei einzelnen Aspekten musste Rücksicht auf architektonische Gegebenheiten sowie das generelle Raumkonzept genommen werden. Für die ehrgeizigen Ziele ist der verfügbare Platz im neu gemieteten Modul eher knapp bemessen, und man musste stets ein Auge darauf haben, dass letztlich alle Elemente zueinander passen.“
Mit dem Einbau der Medientechnik wurde aus Zeitgründen bereits zu einem vergleichsweise frühen Zeitpunkt während der laufenden Bauarbeiten im März 2018 begonnen: „Als wir angefangen haben, waren noch mehrere Teams anderer Gewerke auf der Baustelle zugange“, erinnert sich Thomas Schwebinghaus. „Wir hatten eine harte Deadline und nur 23 Tage Zeit, während sich die Baustelle noch im Rohbau befand – das war eine starke Leistung aller beteiligten Handwerker! Wir selbst haben in dieser Zeit das Projekt mal zu dritt, mal zu viert und mal zu sechst in insgesamt circa 1.350 Stunden von montags bis montags zum Ziel geführt. Es waren exakt 32 Personen anderer Gewerke parallel auf der Baustelle tätig – jeder andere Medientechniker hätte seine Arbeit wohl abgebrochen.“
Medivas
Die 2010 gegründete „Manufaktur für audiovisuelle Medientechnik“ hat ihren Hauptsitz in Wuppertal, weitere Standorte sind in Frankfurt, München und Amsterdam zu finden. „Ursprünglich sollte Medivas eine Full-Service- Medienagentur mit Fokus auf Beratung und Content-Erstellung werden“, berichtet Firmengründer Schwebinghaus. „Die ersten Aufträge drehten sich allerdings vorrangig um die Ausstattung von Konferenzräumen mit Medientechnik, und inzwischen ist Medivas ein anerkannter Systemintegrator.
Mit zehn qualifizierten Mitarbeitern in Wuppertal verfügen wir über ein personell gut aufgestelltes Team, das stetig wächst und durch je einen Mitarbeiter an unseren weiteren Standorten erweitert wird. Ergänzend können wir europaweit auf ein Netzwerk freier Programmierer und Techniker zurückgreifen.“
Medivas ist bundesweit tätig und hat bereits zahlreiche Projekte für renommierte Unternehmen realisiert. Thomas Schwebinghaus erwähnt bekannte Namen aus der Kosmetikbranche und der pharmazeutischen Industrie. Der Name Medivas leitet sich von „Mediendienstleistungen und Veranstaltungstechnik“ ab.
Kursraum: Videokonferenzen für 180 Teilnehmer
Der größte Raum des neu errichteten Konferenzbereichs hört auf die Bezeichnung „Kursraum groß“ und bietet Platz für 180 Personen. Laut Thomas Schwebinghaus handelt es sich um einen der größten Videokonferenzräume in Deutschland: Jeder der maximal 180 Anwesenden kann sich aktiv an einer Videokonferenz beteiligen. Der Kursraum lässt sich bei Bedarf mittels einer verfahrbaren Trennwand in zwei separat nutzbare Areale teilen. Eyecatcher par excellence ist eine 6,70 x 1,71 m messende LED-Wand (4.224 x 1.080 Pixel, d. h., 4K plus 384 Pixel in der Breite bei Full-HD in der Höhe) mit einem Pixelpitch von 1,5 mm, die einen hervorragenden Bildeindruck hinterlässt und auf der sich auch kleinteilige Inhalte, beispielsweise mit Zahlen gefüllte Tabellen, gut erkennen lassen. Die Bilddarstellung überzeugt hinsichtlich Kontrast und Helligkeit selbst dann, wenn der Raum nicht verdunkelt ist und Tageslicht durch die Fenster einfällt – die Anzeige wird mit nur 60 % ihrer möglichen Gesamthelligkeit betrieben. Die Anbindung der Raumtechnik an die AMX Mediensteuerung erfolgt über KNX-Gateway.
Grund für die außergewöhnliche Breite der Bildwand sind tragende Säulen, die sich durch die Statik bedingt mitten im Raum befinden. Zwei Full-HD-Inhalte lassen sich auf der langgestreckten LED-Wand problemlos nebeneinander darstellen, so dass Betrachtern auf den „schlechteren Plätzen“ verrenkte Hälse erspart bleiben. Sinnvolle Bildszenarien, wie Fullscreen, 2 x Full-HD und 1 x Full-HD mittig etc., sind als Presets hinterlegt und können an einem AMX Touchpanel abgerufen werden. Ausgewählte Bildinhalte lassen sich den einzelnen Screen-Segmenten beliebig zuweisen.
Die LED-Wand sitzt in einer dunklen Einhausung, die auf Ideen des für die Raumgestaltung verantwortlichen Architekten beruht – eine visuell ansprechende Lösung, die auch technische Notwendigkeiten wie die Abfuhr der im Betrieb entstehenden Abwärme berücksichtigt. Seitlich rechts und links neben der großen LED-Fläche verrichten hinter gelochten Platten Linienstrahler von Fohhn ihren Dienst, welche im Bereich der tiefen Frequenzen durch einen XSP-3 Subwoofer des gleichen Herstellers unterstützt werden. Die Klangwiedergabe kann auf Wunsch kraftvoll ausfallen, sofern es beispielsweise eine Multimedia-Zuspielung erfordert. Eine seitlich an der Einhausung angebrachte Tür gewährt Zugang zum Bereich hinter der LED-Fläche, wo u. a. ein 19″-Rack mit Medientechnikkomponenten zu entdecken ist.
Zur Peripherie gehören drei NovaStar MCTRL660 Display-Controller, ein CD/USB/SD-Player von Apart Audio, eine AMX NetLinx NX-2200 Mediensteuerung, mehrere AMX SVSI En- und Decoder, ein Barco S3-4K Bildprozessor sowie ein BrightSign-Player, mit dem sich vorbereitete Inhalte, wie Trailer und Image-Videos etc., auf dem LED-Screen wiedergeben lassen.
Umfangreiche Installation in Sachen Mikrofonie und Lautsprecher
Die Audiowiedergabe der Fohhn LX-150 Linienstrahler wird durch eine Vielzahl in die Decke integrierter JBL-Lautsprecher ergänzt, die mit passend gewählten Verzögerungszeiten als Delays betrieben werden. Verwendung finden Control 321CT-Modelle, die mit einem 12″/ 1″-Koaxialchassis ausgestattet sind und sich u. a. durch eine rechteckige Schallwand mit Bassreflexöffnung auszeichnen. Je nach Nutzung, z. B. Videokonferenz oder Präsentation, werden die Lautsprecher in unterschiedlichen Konfigurationen angesteuert.
Insgesamt zwölf Shure MXA910 Ceiling Array Microphones (9 plus 3) sind im teilbaren Konferenzraum verbaut – Thomas Schwebinghaus berichtet, dass es sich gemäß Aussage des deutschen Shure-Vertriebs um die bis dato umfangreichste Installation dieses besonderen Mikrofontyps in Europa handelt. Zur Funktionsweise des MXA910 verrät der Hersteller lediglich, dass weit über 100 omnidirektional arbeitende Mikrofonkapseln innerhalb des Gehäuses untergebracht sind. Richtcharakteristiken werden durch die geschickte Verknüpfung einzelner Signale realisiert, wobei Laufzeitverzögerungen eine entscheidende Rolle spielen dürften: Das Prinzip DSP-gesteuerter Zeilenlautsprecher wird sozusagen in umgekehrter Richtung genutzt. Weiterführende Informationen zum Shure Microflex-Advance- System finden Sie hier.
Zu den Vorzügen der Mikrofon-Arrays gehört der Umstand, dass Referenten ohne Ansteckmikrofone oder Handsender frei sprechen können und trotzdem überall im Raum bestens zu verstehen sind. Weiterhin kann eine Interaktion mit dem Publikum erfolgen, ohne dass Handmikrofone herumgereicht werden müssen – der dafür geeignete Diskussionsmodus ist per Touch-Befehl abzurufen. In der Nähe aktiver Mikrofone platzierte Deckeneinbaulautsprecher werden aus unmittelbar einsichtigen Gründen deaktiviert. Thomas Schwebinghaus spricht im Zusammenhang mit Videokonferenzen über „eine perfekte Audioqualität auf der Gegenseite“ und bezeichnet das Shure MXA-System schmunzelnd als sein „Tool des Jahres“.
Die Einrichtung des MXA-Systems unter Einsatz der Shure Intellimix DSP Suite erwies sich laut Thomas Schwebinghaus als nicht ganz trivial, zumal aufgrund der Nähe zu den Deckeneinbaulautsprechern möglichen Rückkopplungen besonderes Ohrenmerk gewidmet werden musste. „Man muss die Systeme penibel und absolut korrekt einstellen, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen und kein Eigentor zu schießen“, merkt Schwebinghaus an und berichtet über einen komplexen Anpassungsprozess. Nicht ganz unerwartet musste bei der Installation in der Decke Rücksicht auf andere Gewerke genommen werden.
Sollte ein Referent nichtsdestotrotz eine konventionelle Drahtlosmikrofonierung bevorzugen, kann auf Funkstrecken von Shure zurückgegriffen werden (ULXD4Q) – bei den Handsendern inklusive des mitunter durchaus erwünschten Nahbesprechungseffekts, welcher tendenziell dünne Stimmen voluminöser klingen lässt. Die Bearbeitung und Verteilung der Audiosignale übernimmt eine QSC Q-SYS DSP-Plattform. Vierkanalige SPA4-100/60 Kompaktendstufen von QSC treiben die JBL Deckeneinbaulautsprecher an.
Intuitive & kabellose Bedienung
Das schicke Referentenpult des Kursraums fällt relativ kompakt aus. Auf der kleinen Tischfläche ist ein AMX-Touchpanel fest angebracht. Die Gestaltung der Bedienoberfläche basiert auf Vorschlägen von Medivas. „Uns war wichtig, dass sich die Bedienung intuitiv erschließt“, sagt Kristina Kneis, die im MLL als „Communications and Social Media Manager“ tätig ist. „Jeder Referent erhält eine kurze Einweisung, wobei die Oberfläche eigentlich selbsterklärend ist.“ Wie üblich wurden nach der Inbetriebnahme aus dem Referentenumfeld diverse Ideen zu einer noch komfortableren Handhabung geäußert – sinnvolle Anregungen werden von Medivas in Abstimmung mit den Verantwortlichen des MLL in die Oberfläche eingepflegt. Das Touchpanel am Referentenpult wird durch ein kleineres AMX-Panel des Typs MSD-701-L ergänzt, das nahe des Eingangs fest an der Wand montiert ist: In der Regel werden hier ausschließlich Raumfunktionen wie Beleuchtung, Verdunkelung, Klima und Lüftung, bedient – sofern man weiß, wie eine andere Belegung aktiviert werden kann, ist auch der erweiterte Zugriff auf die Medientechnik möglich.
Die Tischfläche des Referentenpults ist nicht groß genug, um mitgebrachte Laptops komfortabel ablegen zu können. So nehmen Referenten entweder einen im Technikbereich untergebrachten Fujitsu Esprimo-PC als Zuspieler in Anspruch oder sie können über das Intranet auf beliebige vorbereitete Inhalte zugreifen. Passend dazu erscheint auf dem AMX-Touchscreen ggf. ein Vorschaufenster. Per VNC (Virtual Network Computing) sind Bedienfunktionen für den PC umgesetzt. Bei Windows- Anwendungen verwenden Vortragende in der Regel jedoch lieber Mouse und Tastatur.
Grundsätzlich wird im Konferenzbereich des MLL drahtlos gearbeitet. Als kabelfreies, nicht auf spezifische Devices festgelegtes Präsentationssystem kommt VIA Connect PRO von Kramer Electronics zum Einsatz. Anwender loggen sich mit dem Raumnamen sowie einem Zahlencode ins WLAN ein. Das System kann bis zu vier Nutzerinhalte gleichzeitig auf dem Hauptdisplay anzeigen. Ein Bodentank mit HDMI-Anschlüssen ist im Kursraum zusätzlich vorhanden, da die drahtlose Übertragung von Bewegtbildinhalten mit hoher Auflösung bekanntermaßen herausfordernd sein kann. „Falls in bestimmten Zusammenhängen Fragen auftreten sollten, rufen wir einfach Herrn Schwebinghaus an“, erklärt Kristina Kneis. „Bei Medivas erreicht man immer jemanden, und alle Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit – ein Anruf genügt, das funktioniert alles wirklich super!“ Medivas verfügt für die Fernwartung über einen Full-Remote-Access auf die gesamte Medientechnikinstallation, so dass im Bedarfsfall jederzeit eingegriffen werden kann – ein nicht zu unterschätzender Vorteil der IP-basierten Infrastruktur.
Videoconferencing & AV-Recording
Teil der medientechnischen Ausstattung des Kursraums sind drei Cisco PrecisionHD 1080p Videokonferenzkameras, die links und rechts der LED-Wand sowie an einer gegenüberliegenden Säule angebracht sind. Im Hintergrund arbeitet ein leistungsstarker Cisco Meeting Server (CMS), der von Medivas in Abstimmung mit der IT-Abteilung des Münchner Leukämielabors errichtet wurde. Die Möglichkeit zu Cisco WebEx-Meetings wurde zwischenzeitlich implementiert, nachdem die ursprünglich verfolgte Idee, ausschließlich lokal und nicht in der Cloud zu arbeiten, verworfen wurde. Erst kürzlich wurde im Konferenzbereich eine besondere Recording-Möglichkeit geschaffen: Medivas hat auf Betreiberwunsch eine Bildmischer-Funktion eingerichtet, deren Ziel es ist, eine 16:9-Präsentation mitsamt Bild des Vortragenden (in einem PiP-Window) aufzeichnen zu können, die Bilddarstellung auf der großen LED-Wand jedoch ohne Rednerfenster erfolgen zu lassen. Thomas Schwebinghaus berichtet, dass die Aufgabe mithilfe des Barco S3-4K Bildprozessors gelöst wird, der im konkreten Zusammenhang bis an seine Leistungsgrenze ausgelastet ist.
Der Prozessor generiert das Recording- Layout, das über AMX Encoder und Decoder aus der SVSI-Serie per Cat-Strecke an die digitalen Videorecorder des Typs AMX NMX-NVRN6123 weitergereicht wird. Die im Projekt verwendeten SVSI-Komponenten stammen aus der 2300er- und 2400er-Baureihe. Alle Räume des MLL Konferenzzentrums sind über AMX SVSI vernetzt, so dass sich AV-Inhalte beliebig übertragen lassen.
Die Technik im Hintergrund
Wird der „Kursraum groß“ geteilt, entstehen der „Seminarraum“ und der „Kursraum klein“. Im Seminarraum verfügt die 2,44 x 1,37 m große LED-Wand über einen Pixelpitch von 1,2 mm und arbeitet mit Full-HD-Auflösung. Das Referentenpult samt AMX-Touchpanel entspricht dem Gegenstück im großen Raumteil, und auch darüber hinaus ist die Ausstattung vergleichbar: Shure MXA910 Mikrofone, JBL Deckeneinbaulautsprecher und drei Cisco Kameras sind vorhanden.
Hinter der LED-Fläche befindet sich ein kleiner Raum, in dem in zwei großen 19″- Schränken das Herz der Medientechnik schlägt. Untergebracht sind hier u. a. DSP-gesteuerte Fohhn D-4.750 Vierkanalendstufen, welche die Lautsprecher des Nürtinger Herstellers antreiben. Eine ganze Phalanx von AMX SVSI-Encodern und -Decodern für Quellen und Senken ist ebenso vorhanden wie eine Power Distribution Unit des TypsNXA-PDU- 1508-8 und mehrere AMX NMX-NVR-N7123 Netzwerk-Videorecorder. Ebenfalls von AMX stammen die Mediensteuerungen des Typs NetLinx NX-1200/2200. Ein Cisco TelePresence SX80 Codec findet Platz im Rack, und auch die Netzwerk-Switches mit 52 Ports stammen vom selben Hersteller. „Der Switch ist unsere Matrix“, sagt Thomas Schwebinghaus zum AV-over-IP-Setup.
Die Ausstattung der weiteren Konferenzräume
Gediegen wirken die Konferenzräume 1 und 2, die mit ihrem dunklen Interieur eine besondere Wirkung entfalten, welche in einem erwünschten Gegensatz zum sonst allerorts weißen Ambiente steht. Die Räume können bei Bedarf durch Smart-Glass-Scheiben, bei denen Transparenz oder Opazität mittels elektrischer Spannung hergestellt wird, gegen neugierige Blicke geschützt werden. Bezüglich ihrer Gestaltung sind Konferenzraum 1 und 2 vergleichbar, die Größen fallen jedoch leicht unterschiedlich aus. Zur medientechnischen Ausrüstung zählen ein Samsung Non-Glare- Display vom Typ QM98F mit einer Diagonalen von 98 und einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln sowie ein im Hochformat betriebenes Samsung Flip LH55WMHPTWC/EN.
„Das digitale Flipchart wird gut angenommen und regelmäßig genutzt“, weiß Kristina Kneis. „Persönlich empfinde ich es als vorteilhaft, dass man nicht mehr blättern muss, wenn man auf eine vorangegangene Seite zurückgreifen möchte. Außerdem lassen sich die digitalen Folien speichern und den Teilnehmern per E-Mail übermitteln. Das ist alles schon sehr praktisch und passt zum Anspruch des MLL, so weit wie möglich papierlos zu arbeiten.“
Die Bedienung der Medientechnik erfolgt in den beiden Konferenzräumen nicht über Touchpanels, sondern über ein Apple iPad, das in einer ästhetisch gestalteten viveroo „free flex“-Tischhalterung Platz findet. Die Umsetzung der vom Apple Device kommenden Steuerbefehle erfolgt mithilfe einer Drittanbieter-Software. Der aufgeräumte Besprechungstisch kommt ohne Anschlussfelder aus, und Bodentanks sind im Raum ebenfalls nicht vorhanden – man verlässt sich auf VIA Connect PRO. Ein großes Apple iPad Pro dient im MLL als Master-Panel, mit dessen Hilfe sich sämtliche Funktionen aller Räume unabhängig vom eigenen Standort bedienen lassen.
Gänzlich anders als die Konferenzräume 1 und 2 wirkt Konferenzraum 3, in den Tageslicht großflächig einströmt und der mit einer für das Veranstaltungscatering genutzten Küche ausgestattet ist. Das Ambiente wirkt entspannt bis informell. Gerne kommen hier kleinere Mitarbeiterteams zum Gespräch zusammen. Im Souterrain des Gebäudekomplexes schließlich befindet sich ein weiterer medientechnisch ausgestatteter Raum (AU1), in dem Gastwissenschaftler aus aller Welt an ihren Forschungsprojekten arbeiten. Die Wissenschaftler können ihre Sitzplätze im Raum flexibel wählen – sollen Inhalte für die Allgemeinheit präsentiert werden, kommt ein Samsung QM98F-Bildschirm zum Zuge.
JBL Control 321CT Deckeneinbaulautsprecher sind auch hier vorhanden, während Mikrofone für Videoconferencing- Anwendungen nicht benötigt werden. An AU1 grenzt ein Ruheraum mit einer eigens angefertigten Polstermöbellandschaft, wo ein Samsung QM65F-Display mit Fernbedienung zur Verfügung steht. Drahtloses Präsentieren ist auch hier möglich, funktioniert allerdings vollkommen unabhängig vom AV-Netzwerk des eigentlichen Konferenzbereichs.
Digital Signage im MLL
Die Planung und Errichtung digitaler Beschilderungen in den Fluren des Konferenzbereichs oblag „ElADi by Medivas“. Das Kürzel steht für Electronic Advertising Displays und ist der Name einer Marke, unter der Thomas Schwebinghaus das DS-Business bei Medivas vorantreibt. Acht Samsung UHD Smart Signage-Displays des Typs QM49F wurden an unterschiedlichen Positionen im Labor verbaut. Hinzu kommt eine quadratische LED-Fläche am Empfang, die 1,5 x 1,5 m misst und einen Pixelpitch von 1,9 mm aufweist. Derzeit werden hier alternierend animierte Grafiken des MLL sowie ein analoges Uhrenziffernblatt angezeigt – mit blendender Helligkeit, was laut Thomas Schwebinghaus so auch erwünscht ist.
Die zentralisierte Steuerung aller DS-Displays erfolgt mit Lösungen der SpinetiX AG. „Mit ein Grund für die Wahl von SpinetiX ist die gute Usability – für Kunden muss ein DS-System handhabbar sein“, so Schwebinghaus. Im Moment wird die DS-Technik im MLL noch rudimentär genutzt, in naher Zukunft sollen aber API-Schnittstellen eingerichtet werden, um auf gewünschte Unternehmensinformationen zugreifen und Letztere zu definierten Zeiten auf den Anzeigeflächen darstellen zu können. Das verantwortliche Personal wird mit einer Schulung auf den Einsatz von Digital Signage vorbereitet.
Hoher Qualitätsanspruch an Medientechnik und Design
Bei der Ausstattung des neuen Konferenzbereichs im Münchner Leukämielabor stand hohe Qualität im Vordergrund – sowohl bezüglich des innenarchitektonischen Designs als auch hinsichtlich der zum Einsatz kommenden Medientechnik. „Wir haben uns intensiv Gedanken darüber gemacht, wie der neue Konferenzbereich gestaltet werden soll“, berichtet Professor Dr. med. Wolfgang Kern, Geschäftsführer der Münchner Leukämielabor GmbH. „Wichtig ist, dass jeder Mitarbeiter unseres Hauses gerne und gut seiner Arbeit nachgeht. Der regelmäßige Austausch ist von immenser Bedeutung: Um die weitere Entwicklung unseres Labors voranzutreiben und stets auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand zu sein, sind Meetings mit nur wenigen Personen ebenso regelmäßig erforderlich wie Besprechungen mit allen Mitarbeitern. Der Kommunikationsbedarf ist immens – immerhin ist das MLL in den letzten 13 Jahren von 29 Beschäftigten auf aktuell knapp 200 Mitarbeiter gewachsen. Im Gebäude haben wir mit 1.000 m² Mietfläche begonnen und sind inzwischen bei 7.000 m² angelangt.“
Professor Dr. med. Wolfgang Kern fährt fort: „Welche medientechnischen Komponenten konkret auszuwählen sind, gehört in den Aufgabenbereich von Thomas Schwebinghaus als verantwortlicher Fachplaner – als Bauherren wussten wir allerdings sehr genau, wie das Ergebnis auszusehen hat und welche Funktionalitäten wir erwarten. Wir sind viel unterwegs und sammeln auf Fachkongressen, Tagungen und Symposien Eindrücke, wie Präsentationstechnik rund um den Globus genutzt wird. Leider ist es nicht selten so, dass Anzeigeflächen zu klein oder nicht hell genug ausfallen, so dass Bildinhalte nur schlecht erkennbar sind – das wollten wir im MLL unbedingt vermeiden.
Höchste Qualität steht bei unserer Arbeit für Menschen mit bösartigen Erkrankungen im Fokus, und es lag somit auf der Hand, auch an die im Konferenzbereich zum Einsatz kommende Technik höchste Qualitätsansprüche zu stellen. Wir haben eine enorme Investition getätigt, von deren Sinnhaftigkeit wir auf ganzer Linie überzeugt sind. Die Resonanz unserer Belegschaft ist sehr gut, was für alle neu geschaffenen Konferenzräume gleichermaßen gilt. Ein positives Feedback erhalten wir auch von Gästen aus der Industrie, die wir durch unsere Räumlichkeiten führen: Jeder, der regelmäßig Bedarf an größeren Meetings hat, ist von der Ausstattung unseres neuen Konferenzbereichs begeistert und möchte die Räume gerne für eigene Veranstaltungen mieten. Die externe Vermietung war von Beginn an Teil unserer Überlegungen, um eine gute Auslastung des Konferenzbereichs sicherzustellen – insofern bestätigen die zahlreichen Anfragen unser Konzept.“ // (6365)
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