Es kommt zusammen, was zusammengehört: Seit mehr als vier Dekaden ist Kuchem Konferenz Technik in den Bereichen Medien-, Konferenz und Veranstaltungstechnik aktiv und konnte sich unter anderem als Spezialist für die Installation komplexer Medientechnikanlagen jeder Art und Größe einen Namen machen. Insofern verwundert es nicht, wenn das Unternehmen inzwischen auch eine eigene Medienmöbellinie anbietet, in deren Konzeption die über Jahrzehnte gesammelten Erfahrungen einfließen.
Vom Individualbau zur Serienfertigung
„Begonnen hat alles vor etwa drei Jahren mit ein paar Bleistiftzeichnungen“, erinnert sich Frank Martin (Leiter Festinstallation bei KKT). „Damals haben wir uns im Team Gedanken über Display-Stelen aus Holz gemacht, die bei einem unserer Großkunden sehr gut ankamen – ab diesem Moment nahm die Entwicklung an Fahrt auf …“
Der erste von Kuchem entwickelte Stelen-Typ wurde durch weitere Ausführungsvarianten ergänzt. Schon bald kamen Sideboards hinzu, die für den Einsatz in Besprechungsräumen konzipiert waren – die benötigte Technik sollte in den schicken Schränken Platz finden und über ein an ihnen angebrachtes Touchpanel bedienbar sein.
Die Kombination einer Stele mit einem Highbench-Tisch für Besprechungen lag nahe und ist heute als Modell „Sozialize“ mit einem 32″-Display, einem Tischtank, Retraktoren-Slots und einem abschließbaren Technikfach bestückt. Es folgten Stelen für zwei 65″-Bildschirme (Modell „Meet em all double“) zum Einsatz in Videokonferenzszenarien sowie eine Vielzahl weiterer Produkte.
„Vom Individualbau ging es irgendwann nahtlos in die Serienfertigung über“, berichtet Frank Martin, der die Entstehung neuer Möbel gemeinsam mit dem erfahrenen Konstrukteur Wolfgang Franke verantwortet. Eine Gesamtübersicht zur KKT Medienmöbellinie ist hier zu finden.
„Wir wollen ebenso preisattraktive wie hochfunktionale Medienmöbel bauen, welche die passende Technik beinhalten und als Komplettlösungen sofort einsatzfähig sind“, fasst Geschäftsführerin Kristina Kuchem das Credo der Medienmöbelentwicklung bei Kuchem Konferenz Technik zusammen. Die Angebotspalette umfasst inzwischen Möbel aus Holz und Corian – auch Stahl und sogar Edelstahl (inkl. V4A-Ausführungen für Außeneinsätze) finden Verwendung, mitunter in Kombination mit Holzwerkstoffen.
„Wir haben vor nichts Angst!“, merkt Wolfgang Franke schmunzelnd zum Materialmix an. Selbstverständlich können Möbeloberflächen gemäß Kundenwunsch passend zum Ambiente am Aufstellungsort lackiert/beschichtet werden. Besonderer Beliebtheit erfreut sich der in trendigen Naturfarben erhältliche Perfect-Sense-Mattlack, da auf dessen samtiger Oberfläche keine Fingerabdrücke zu sehen sind und der Reinigungsaufwand gering ist – insbesondere bei Rednerpulten ein wichtiger Faktor.
Das bislang bestverkaufte Modell der Möbellinie hört auf den Namen „Singlestand XL“ und wird vom Unternehmen als Megaseller bezeichnet. Auf einer rechteckigen Standplatte aus Metall, die wahlweise auch als Rollenstandfuß ausgeführt sein kann, erhebt sich ein einzelner pulverbeschichteter Pole aus Stahl, an dem ein 85″-Display im Querformat befestigt ist. Zum Lieferumfang gehört ein Barco ClickShare-System. Eine „MeetUp All-in-one-ConferenceCam“ von Logitech ist am Pole mit einer eigens entwickelten Stahlhalterung befestigt. Technisch weniger versierte Anwender schätzen die One-Touch-Steuerung, welche sich dem Nutzer in Form eines frontseitig am Pole befindlichen Tasters mit LED-Rückmeldung präsentiert. Das Erfolgsmodell ist ohne den Namenszusatz XL auch in einer Ausführung für 55″-Monitore verfügbar und kann wahlweise als Rundrohr-Design oder mit einem viereckigen Pole geordert werden.
Am Erfolg der Singlestand Display-Stelen dürfte die Ein-Knopf-Bedienung einen nicht unerheblichen Anteil haben: Der flache Edelstahltaster ist mit einer Steuerung verbunden, deren Hardware auf einer Spezialplatine mit energieeffizientem Mikrocontroller basiert. Die zugehörige Software wurde inhouse bei Kuchem Konferenz Technik entwickelt. Die Steuerung kommt inzwischen nicht nur bei den Singlestand Display-Stelen zum Einsatz, sondern findet auch in anderen Zusammenhängen Verwendung und wird kontinuierlich weiterentwickelt. „Es handelt sich um eine sehr potente Steuerung, deren Leistungsfähigkeit wir bislang lediglich zu vielleicht 5 Prozent ausschöpfen“, verrät Wolfgang Franke, der sich darüber hinaus nur wenige Details zur technischen Umsetzung entlocken lässt: „Die von uns entwickelten Platinen lassen wir extern fertigen, übernehmen die Bestückung aber in eigener Regie, was gleichermaßen für die Programmierung gilt.“
Die große Nachfrage nach Singlestand All-inclusive-Stelen mag durch die Pandemie befeuert worden sein – bekanntermaßen ist die Zahl der Videokonferenzen in Unternehmen seit dem Frühjahr 2020 immens gestiegen. Bestellt werden allerdings nicht nur neue Systeme, sondern auch bestehende Installationen sind passend zur neuen Remote-Realität zu ertüchtigen: Frank Martin berichtet, dass Kuchem Konferenz Technik in den vergangenen Monaten für einen Key-Account-Kunden hunderte vorhandene Medienstelen mit Videokonferenzprodukten von Logitech und anderen Herstellern aufgerüstet hat.
Zu den vorgenannten Auswirkungen der Pandemie gesellt sich der Umstand, dass immer mehr Unternehmen von klassischen Konferenzräumen Abstand nehmen und stattdessen auf flexibel nutzbare Räumlichkeiten (neudeutsch: „Spaces“) setzen, welche mit kreativen Konzepten Produktivität wie Motivation der Mitarbeitenden erhöhen sollen.
In einem solchen Kontext ist es ohne Frage sinnvoll, wenn Display(s) und Videokonferenzkomponenten nicht festmontiert sind, sondern sich frei von Raum zu Raum bewegen lassen und lediglich der Anschluss an das Stromnetz sowie das Einstecken eines Netzwerkkabels erforderlich sind.
„Es ist schon vorgekommen, dass wir Räume ausgestattet haben, welche wir drei Wochen später bei einem erneuten Besuch quasi nicht mehr wiedererkannt haben“, weiß Martin zu berichten. Er hat beobachtet, dass in Unternehmen mobile Stelen-Konzepte in erster Linie für Meetings von Mitarbeiter*innen Verwendung finden, während bei Treffen mit Geschäftspartnern/Lieferanten/ Kunden weiterhin Räume mit fest installierten Medientechnikkomponenten aufgesucht werden.
Die Medienmöbelpalette umfasst bei Kuchem Konferenz Technik schon lange nicht mehr nur Stelen und Sideboards, sondern beinhaltet auch freistehende Display-Kundenstopper für den 24/7-Betrieb. Die transportablen Digital-Signage-Aufsteller sind derart konzipiert, dass sich die verwendeten Standard-Bildschirme mitsamt des zugehörigen Mediaplayers bei einem Defekt aus dem Rahmen entnehmen lassen, ohne dass die gesamte Konstruktion entsorgt bzw. zur Reparatur abgeholt werden müsste. Die KKT Kundenstopper sind in unterschiedlichen Größen verfügbar; besonders gefragt sind laut Kuchem Vertrieb Ausführungen mit spiegelungsfreien 43″-Screens.
Selbstverständlich sind die in beliebigen RAL-Farben beschichtbaren Stahlrahmenkonstruktionen stabil und konnten ihre Standfestigkeit bereits bei Messeeinsätzen sowie bei Veranstaltungen in renommierten Locations wie dem World Conference Center Bonn unter Beweis stellen. Der Transport ist in Rollkoffern oder Flightcases möglich. Content wird über einen USB-Stick oder mithilfe von Barco Clickshare zugespielt.
Das zur Medienmöbellinie von Kuchem Konferenz Technik gehörende Rednerpult ist nicht nur in einer elektrisch höhenverstellbaren Standardausführung (Hub bis zu 50 cm) mit frontseitigem 43″-Display, netzwerkfähigem Mediaplayer, ausziehbaren Tableaus für Dokumente, LED-Leselampe aus Edelstahl, Schwinghalterungen für Mikrofone und Anschlussfeld erhältlich, sondern wird auch in einer barrierefreien Variante angeboten. Das hochkant montierte Display fällt in dieser Version mit einer Diagonale von 32 Zoll kleiner aus, da die Tischoberfläche weiter nach unten gefahren werden kann. Ein Hardware-Sensor schützt Rollstuhlfahrer*innen vor Verletzungen bei einer sich absenkenden Arbeitsfläche. Die Steuerung der Hubfunktion ist über Taster oder eine Smartphone-App möglich.
„Diese Version ist zu einem Herzensprojekt geworden“, sagt Wolfgang Franke. „Wir fanden auf dem Markt einfach kein Produkt, das unseren Anforderungen an Funktionalität und Design entsprochen hat – so haben wir die Entwicklung kurzerhand selber in die Hand genommen. Besonders freuen wir uns natürlich über die sehr positive Resonanz der Nutzer.“
Bereits seit Monaten beklagen Handel und Industrie, dass als Auswirkung der Corona-Krise bestimmte Rohstoffe und Produkte nicht verfügbar oder nur verzögert lieferbar sind. Die Gründe sind komplex: Zum einen lässt die wieder erstarkende Konjunktur in den USA und China diverse Güter knapp und teuer werden; zum anderen hat die Pandemie die Logistik in der Containerschifffahrt erheblich durcheinandergebracht: Unpünktliche Schiffsankünfte sind an der Tagesordnung, und nicht immer sind See-Container in den gewünschten Mengen sowie zu vertretbaren Preisen verfügbar.
„Die Rohstoffkrise kommt bei uns gerade an“, räumt Geschäftsführerin Kristina Kuchem offen ein. „Verschiedene Holzdekore sind im Moment schlichtweg nicht verfügbar, oder es gibt lange Lieferzeiten von bis zu 16 Wochen. Bei Stahl ist die Situation zurzeit ebenfalls schwierig, und leider sind massive Preissteigerungen von bis zu 30 Prozent zu verzeichnen. Bei Stahl betragen die Lieferzeiten für Standardprodukte aktuell zehn bis zwölf Wochen. Als sich diese Entwicklung abzeichnete, haben wir zum Glück direkt Vorbuchungen getätigt, so dass wir im Moment noch reibungslos produzieren und liefern können.“
Obwohl ein großer Teil der Medienmöbel bei Kuchem Konferenz Technik inzwischen in Serie gefertigt wird, widmet sich das System-Team weiterhin engagiert individuellen Aufgabenstellungen: „Jeder Kunde bekommt, was er haben möchte“, sagt Frank Martin und meint damit nicht nur unterschiedliche Dekore. Eine „Mindestbestellmenge“ gibt es laut Kuchem nicht.
Kristina Kuchem freut sich über den Erfolg der KKT Medienmöbellinie und gesteht, dass sie „nicht damit gerechnet hätte, derart schnell in vergleichsweise hohen Stückzahlen in den Markt zu finden“. Der Bestseller Singlestand hat sich nach ihren Angaben bereits in vierstelliger Stückzahl verkauft, und die 7,5-Tonner für den Transport der Möbel haben inzwischen Sattelschleppern Platz gemacht.
In einem Neubau, der an das Bestandsgebäude am KKT Unternehmenssitz in Königswinter (nahe Bonn) angrenzt und der im Sommer 2020 trotz Corona-Krise plangemäß fertiggestellt werden konnte, wurden große Flächen für die Endfertigung der Möbel freigeräumt – es scheint, dass die branchenbekannten Konferenztechnikspezialisten ihr Kerngeschäft bleibend um ein neues Standbein erweitert haben.
„Der Erfolg unserer Medienmöbel lebt vor allem davon, dass das gesamte Team immer wieder neue Ideen und aktuelle Erfahrungen aus der Praxis beisteuert und den Entwicklungsprozess lebendig hält. Nicht zuletzt sorgt unser Werkstatt-Team um Leiter Volker Lindlar schon in der Planungs- und Entwurfsphase dafür, dass alles, was auf dem Reißbrett gut aussieht, auch in der Praxis überzeugt“, so Wolfgang Franke.
Für die nähere Zukunft hat Frank Martin nach eigener Aussage diverse Medienmöbel-Themen in petto, über welche er allerdings noch nicht öffentlich sprechen möchte. Einen Hinweis gibt er auf direkte Nachfrage dennoch: „Wir werden in Kürze eine höchst interessante Neuerung im Bereich der Konferenztische vorstellen: Unsere Tische werden vollumfänglich über eine Mediensteuerung bedienbar sein. Wolfgang Franke und ich sammeln dazu gerade einige äußerst spannende Ideen…“