Medientechnik

Lernen auf Augenhöhe: Barco We Connect in der Frankfurt School of Finance & Management

In der Frankfurt School of Finance & Management ist Barco We Connect seit Sommer 2022 installiert. Wie erleben Lernende und Lehrende im „Virtual Classroom“ medial und didaktisch anspruchsvolle Online-Seminare?

Frankfurt School of Finance & Management(Bild: Dominik Roenneke)

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Inhalt dieser Case Study:


Der mit We Connect eingerichtete Seminarraum in der Frankfurt School of Finance & Management, kurz FS, hat die Anmutung eines Streaming-Studios: Bei den Live-Lehr­veranstaltungen ist in der Regel nur eine Lehrkraft im Raum physisch anwesend, der Rest der Teilnehmer ist medial zu­geschaltet. Auffallend viele Displays ermöglichen einen de­taillierten Überblick über das Geschehen im virtuellen Class­room. Die Ansicht aller Teilnehmenden ist jederzeit und gleichzeitig auf der großformatigen Videowand gewährleis­tet. Hier hat jede Person ihren „festen Platz“ für die Dauer der Session. PTZ- und ePTZ-Kameras (Pan Tilt Zoom) zeigen verschiedene Blickwinkel vom Unterricht im Raum. Lehrmaterialien in Präsentationen oder auf interaktiven und digitalen Whiteboards visualisieren die Lehrinhalte. Die Ses­sions sind von Interaktionen aller Beteiligten geprägt. Die Lehrkräfte agieren wie bei einer Präsenzveranstaltung frei im Raum und kommunizieren mit den Studierenden.

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„On air“ – wie laufen die Live Sessions ab?

Bevor eine Live Session beginnt, wählen die Lehrkräfte un­ter Berücksichtigung der Teilnehmeranzahl das passende Layout für das virtuelle Seminar aus. So werden beispiels­weise pro Großdisplay zwei, vier oder sechs live zugeschal­tete Personen eingeteilt. Auf dem Steuerpult vor sich haben die Dozierenden ihre eigenen PCs mit Lehrinhalten sowie einen Touch-Monitor zur Steuerung der Inhalte und der Medientechnik. Mit Blick auf die Videowand sind alle Teil­nehmenden räumlich und mit lebensgroßer Ansicht inklu­sive Namenseinblendung sichtbar. Das erleichtert die di­rekte Ansprache einzelner Personen. Umgekehrt erleben die zugeschalteten Studierenden eine Session über ihren fest zugeordneten Blickwinkel sehr räumlich, wie von einem festen Platz im Seminarraum aus. Das ist möglich, da sich an jedem Display eine „Perspective Camera“ zur Übertra­gung aus dem Raum befindet. Aufgrund der Größe der Videowand und der zugeordneten Kameras können die deutlich erkennbare Blickrichtung und die Bewegungen der Lehrkraft im Raum perspektivisch mitverfolgt werden. So zeigt sich die Session ansprechend und kurzweilig, weit entfernt von einer „Zoom Fatique“.

Barco NCN-Base-Connectoren
Barco NCN-Base-Connectoren: Jedes Display ist an einen eigenen Konnektor angeschlossen. Darüber wird die Hardware im Raum an den Saas-Dienst in der Cloud verbunden. (Bild: Dominik Roenneke)

Zusätzlich können per Mausklick weitere Blickwinkel auf den Unterrichtsverlauf gewählt werden, da sich im Raum mehrere Kameras befinden: Neben der „Trainer Camera“, die den Referenten groß zeigt und auch mit einem Tracking-System ausgestattet sein kann, bietet die „Room Camera“ sozusagen den „Gegenschuss“ mit Blick von hinten auf die Lehrkraft. Die Online-Teilnehmer bekommen über diesen Blickwinkel einen zusätzlichen Eindruck vom Raum mit Blick auf die Videowand und der davorstehenden Lehrkraft. Bei Hybrid-Szenarien ist die­se Kamera besonders wichtig, da sie den Online-Teilnehmern den Blick auf die physisch anwesenden Teilnehmenden bietet, ebenfalls mit der davorstehenden Lehrkraft. Der „direktionale Ton“ unterstützt die Blickwinkel ebenfalls mit mehreren Laut­sprecherleisten zwischen den Displays in der Videowand.

Trainer Camera des Virtual Classrooms
Fokussiert: Die Trainer Camera ist eine PTZ-Kamera, die die Lehrkraft stets verfolgt und gut ins Bild setzt. (Bild: Dominik Roenneke)

Damit der Unterricht lebendig und didaktisch anspruchsvoll abgehalten werden kann, steht weitere Medientech­nik zur Verfügung. Die Lehrkraft kann im Raum frei agie­ren. Schon diese Beweglichkeit wirkt in einem virtuellen und distanzierten Unterrichtszenario erfrischend auf die Teilnehmenden und wird unterstützt mit Deckenmikrofo­nierung sowie einem frei im Raum stehenden digitalen Whiteboard, auf dem die Lehrkraft frei schreiben und skiz­zieren kann. Das Whiteboard ist zudem in die Software integriert und kann nach Bedarf zur simultanen Kollabora­tion mit den Online-Teilnehmenden freigegeben werden. Zusätzliche Vorschaumonitore dienen der Unterstützung und zeigen den „Trainer Content“, um mit Blick auf die Studierenden die eigene Präsentation sehen zu können. Sie übertragen auch das Bild der „Trainer Camera“ zur Kontrolle des eigenen Bildausschnitts. Displays mit „Stu­dent View“ und „Session Data“ zeigen an, was die Teil­nehmenden sehen und geben Informationen zur laufen­den Unterrichtseinheit: Beginn/Ende, unbeantwortete Fra­gen und gehobene Hände. Das interaktive „Trainer Inter­face“ auf dem Rednerpult erlaubt die Touch-Steuerung unter Beibehaltung des Blicks auf das „Auditorium“.

Virtual Classroom der Frankfurt School
Virtual Classroom: So sieht das reale Gegenstück zum Virtual Classroom aus. Hier bewegen sich die Lehrenden frei im Raum vor der Videowand. (Bild: Dominik Roenneke)

Schon fast virtuos bedienbare Soft­ware Tools ermöglichen die intensive Interaktion aller Beteiligten: Per Fin­gertipp wechselt die Lehrkraft die In­halte. Medien werden fokussiert und lenken die Aufmerksamkeit der Ler­nenden. Fragenstellende sind leicht zu identifizieren – das virtuelle Audi­torium zeigt sich ja in voller Breite auf der Videowand. Weiterhin kann die Lehrkraft auf dem Touch-Display ohne Aufwand Umfragen und Abstimmun­gen starten. Die Antworten werden grafisch über die Live-Bilder der Teilnehmenden gelegt. Ebenso einfach kann jederzeit in Gruppenarbeit mittels „Breakout Manage­ment“ gewechselt werden. Der Überblick bleibt dabei stets erhalten, da jede Person ihren festen zugeordneten Platz auf der Videowand hat. Jederzeit können Aktivität und Beteiligung der einzelnen Teilnehmenden anzeigt werden. So kann die Lehrkraft gezielt persönlich anspre­chen und miteinbeziehen. Das hält die Aufmerksamkeit hoch, wie in einem Präsenzseminar.

Je nach Lehrformat kann es sinnvoll sein, dass die als „Host“ alleine agierende Lehrkraft arbeitet oder zur Unter­stützung, in beispielsweise großen Gruppen, die Kommu­nikation an einen „Producer“ als Assistenten delegiert.

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Technik hinter Barco We Connect

Es ist leicht nachvollziehbar, dass diese intensive medial gestützte Unterrichtsform auf einer umfänglichen me­dientechnischen Ausstattung basiert. Wer jetzt vermutet, dass der überwiegende Anteil der AV-Geräte vor Ort den Schriftzug Barco trägt, der irrt jedoch. Das Konzept von Barco We Connect ist Hardware-offen gehalten. Planer und Kunden können sich ihre präferierte Audio-, Display-, Kamera- und Netzwerktechnik frei zusammenstellen und sie mit den Barco Konnektoren (Mini-PCs mit Linux- basierter Barco-Firmware) verbinden. Diese Komponenten stellen das Bindeglied dar zwischen den Medienendgerä­ten und der We Connect-Software, die als SaaS-Dienst (Software as a Service) in der Cloud läuft.

Leitzentrale des Virtual Classrooms der Frankfurt School
Leitzentrale: Mit Blick auf die Videowand werden die Medientechnik via Touch Screen und das eigene Präsentations-Notebook bedient. (Bild: Dominik Roenneke)

Über den eigenen Browser auf den eigenen digitalen Endgeräten und ohne eine besondere Software verbinden sich Teilnehmende und Lehrkräfte ortsunabhängig über die Cloud. Die umfangreiche Display- und Kameratechnik vor Ort im „Streaming-Studio“ dient der didaktisch förder­lichen Unterrichtsweise. Auch von dort aus erfolgt die An­bindung an den virtuellen Classroom über Browser und Internet. Im laufenden Betrieb benötigt die Anwendung ca. 30 MBit/s im Downstream und 1 MBit/s im Upstream.

Barco We Connect: über Browser geöffntet
Barco We Connect: Die Teilnahme erfolgt via Web-Browser. (Bild: Barco)

Um mit den beschriebenen Funktionen in der Frankfurt School of Finance & Management mit bis zu 64 Teilnehmen­den „on air“ gehen zu können, sind insgesamt 14 Barco NCN-Base-Connectoren installiert. Über diese Einheiten ist das Signal Management aus der Cloud an die Vielzahl von Displays, Kameras und die Audiotechnik organisiert.

Teilnehmende des Virtual Classroom auf Videowand dargestellt
Verbindlich: Bis zu 64 Teilnehmende werden auf der Videowand dargestellt. Jede Position ist dabei fest zugeordnet. (Bild: Dominik Roenneke)

Aufgrund der zentralen Lage für den deutschen Markt versteht sich die Installation an der Business School als Referenzprojekt für Barco. In einem gemeinsamen und agilen Entwicklungsprozess mit dem Kunden ist der virtuelle Classroom in Frankfurt für zukünftige Anwendun­gen erweiterbar. Die Videowall ist deshalb flexibel auf einem mobilen Peerless Videowand-Rollwagen DS-C555- 4×2 aufgebaut. An ihm sind acht 55″ Barco Displays KVD-5521 montiert. Diese zeigen in Full-HD-Auflösung die Kamera-Bilder aller Teilnehmenden im voreingestellten Layout der Session. Weitere 43″-Vorschaumonitore von iiyama, ein 27″ Touchscreen von iiyama und ein 65″ gro­ßes Touchdisplay von Smart stehen für Kontrolle und Be­dienung zur Verfügung.

Damit sich die Lehrkräfte frei von Verständnisproblemen beliebig bewegen können, ist zentral im Raum unter der Decke ein Shure MXA910 Ceiling Microphone Array an­geordnet. Über einen digitalen Audioserver, Biamp Tesira­Forte Dante CI DSP, sind alle Audio-Devices via Audinate Dante-Netzwerk angebunden.

Die PTZ- und ePTZ-Kameratechnik ist mit zwei Logitech Rally für die Trainer- und Room-Ansichten und mit weite­ren acht Logitech BRIO Ultra HD Pro Webcams für die Per­ spective-Blickwinkel abgedeckt. Letztere sind in einem Raster in die Videowand integriert.

ePTZ-Kamera auf Bildschirm gesteckt
Blickwinkel: Die Teilnehmenden haben auf der Videowand ihren festen Platz und schauen „von dort aus“ auf die Lehrkraft. Dazu ist in der Videowand an jedem der Displays eine ePTZ-Kamera installiert. (Bild: Dominik Roenneke)

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Schlussbetrachtung

We Connect ermöglicht an der FS eine ansprechende Lernatmosphäre, die von inten­siver Zusammenarbeit geprägt ist. Die umfangreichen Tools des Systems erlauben der Lehrkraft eine Arbeitsumgebung, in der sich alle Teilnehmenden angesprochen und einbezogen fühlen. Das ist möglich, weil die Medientechnik im Seminarraum einen umfangreichen Überblick über den Ablauf einer Session gibt. Tatsächlich übernehmen dort Technik und Software genau die Aufgaben, die in einer virtuellen Unterrichtsein­heit normalerweise schwerfallen: Personenzuordnung der Wortbeiträge, Beteiligung, Handzeichen, Reaktionen. All das wird überschaubarer, wenn alle zugeschalteten Per­sonen jederzeit gut erkenn- und ansprechbar sind.

Christian Kronberger aus der Unternehmensdiskussion der FS bestätigt, dass die Lehrkräfte die We-Connect-Technologie und die damit verbundene Medientechnik sehr gut angenommen haben: „Ein toller Aspekt des Wow-Room, wie wir den Raum intern nennen, sind seine flexiblen Nutzungsmöglichkeiten. Er ist nicht nur für unsere Dozentinnen und Dozenten aus den Bachelor-, Master- und MBA-Programmen inter­essant, sondern auch für die Kolleginnen und Kollegen aus der Executive Education und auch für uns in der Unternehmenskommunikation, beispielsweise für virtuelle Townhall-Meetings oder Presserunden.“

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Zur Frankfurt School of Finance & Management

Die Frankfurt School of Finance & Management (FS) ist eine private Business School, die von EQUIS, AMBA und AACSB akkreditiert ist. Sie ist auf Finanz-, Wirt­schafts- und Management-Themen spezialisiert und bietet Bachelor-, Master-, MBA- und Promotions­programme an sowie Executive Education und Se­minare für Berufstätige und Auszubildende. In re­nommierten Hochschul-Rankings erreicht die Frankfurt School regelmäßig Spitzenpositionen. Bei­spielsweise belegt sie im aktuellen European Busi­ness School Ranking der Financial Times (FT) Platz 24, im Times Higher Education Global University Em­ployability Ranking ist sie als beste deutsche Busi­ness School gelistet. Im weltweiten Master of Fi­nance Ranking 2022 der Financial Times belegt die Frankfurt School Platz 27. Zudem hat die Financial Times den Master in Management der Hochschule im Jahr 2022 weltweit auf Platz 38 gerankt. Darüber hinaus zeichnet sich die Frankfurt School durch ihre Beratungsleistungen aus. Ein Schwerpunkt liegt dabei in der Beratung von Un­ternehmen und Organisationen in Schwellen- und Entwicklungsländern, insbesondere im Be­reich ESG. Neben dem Frankfurter Campus unterhält die Frankfurt School Studienstandorte in Hamburg und München sowie Büros in Ankara, Amman, Brüssel, Dubai, Istanbul, Nairobi und Peking. Mit über 125 Partneruniversitäten ist sie eine weltweit vernetzte Business School.

Frankfurt School of Finance & Management Campus
Frankfurt School of Finance & Management: Die „FS“ ist eine renommierte private Business School mit zusätzlicher Beratungsleistung für Unternehmen und Organisationen in Schwellen- und Entwicklungsländern. (Bild: Dominik Roenneke)

>> Mehr unter www.frankfurt-school.de

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