AV am PoS/PoI: Kunstgalerie auf einem Kreuzfahrtschiff

Interaktive Kunst an Bord der AIDAnova

Die AIDAnova, derzeit neustes Kreuzfahrtschiff der Reederei AIDA Cruise, verfügt neben vielen anderen Attraktionen über eine Kunstgalerie. Dort befinden sich auch interaktive Screens und Multitouch-Tische, an denen sich die Besucher über die angebotenen Kunstwerke informieren und darüber hinaus auf unterhaltsame Weise die Zeit vertreiben können.

Multitouch-Tische in der Kunstgalerie
Multitouch-Tische in der Kunstgalerie (Bild: AIDA Cruises)

Inhalt dieser Case Study:

Anzeige


Eine der Besonderheiten des neuen Flaggschiffs von AIDA Cruise ist dabei eine Kunstgalerie. Hier stellen etablierte Künstlern deutscher Kunsthochschulen, internationale Künstler der Gegenwart und Newcomer ihre Werke aus, die eingehend betrachtet, aber auch erworben werden können. Bei den über 1.000 Werken handelt es sich um Originale bzw. limitierte Auflagen in verschiedenen Techniken der traditionellen und modernen Kunstdarstellung.

Eine Kunstgalerie inklusive Galeristen an Bord eines Schiffs vorzufinden, erscheint zunächst etwas ungewöhnlich. Die Einrichtung ist aber durchaus sinnvoll, wie Bernhard Loesken, Senior Superintendent Entertainment/Mediatechnics Newbuildings bei der Carnival Maritime GmbH und Technischer Direktor für die Marke AIDA Cruises, erläutert: „Die Gäste haben an Bord Zeit, um Kunst in aller Ruhe auf sich wirken zu lassen und sind auch entspannter als im Alltag.“

>> zurück zur Übersicht

Interaktives Signage

Der Hamburger System-Integrator Amptown System Company (ASC) hat in der Kunstgalerie interaktive Bild- und Videotechnik installiert, die neben der Information auch Features zur Unterhaltung der Kreuzfahrtgäste bietet. So hat ASC in der auf Deck 6 befindlichen Galerie eine interaktive Splitscreen-Bildwand installiert, die aus 6 x 2 LC-Displays des Herstellers Planar zusammengesetzt ist. Die Touch-Funktionalität ist in den die Screens umgebenden Custom-Rahmen versteckt und ermöglicht im Zusammenspiel mit der Signage-Software eine Bedienung der gesamten Bildwand wie bei einem Smartphone. Die Wand wird tagsüber mit Inhalten unterschiedlicher Themen bespielt, darunter Schnappschüsse und stimmungsvolle Bilder der Bord-Fotografen. Im Hintergrund arbeiten die für die Bildwand zuständigen Server. Sie können direkt auf die an Bord implementierte Foto-Datenbank zugreifen, aus der nach dem Zufallsprinzip Bilder für die Anzeige ausgewählt und arrangiert werden. Darüber hinaus werden die zum Kauf angebotenen Kunstwerke digital dargestellt. Die Projektverantwortlichen bei ASC haben darauf geachtet, dass die Anzeige unter sämtlichen Lichtverhältnissen gut einsehbar ist – so dass auch das von zwei Seiten einfallende Tageslicht an sonnigen Tagen keine Probleme macht.

Eine interaktive 6 x 2 Splitwand ermöglicht die Bedienung der gesamten Bildwand wie bei einem Smartphone.
Eine interaktive 6 x 2 Splitwand ermöglicht die Bedienung der gesamten Bildwand wie bei einem Smartphone. (Bild: AIDA Cruises)

Neben der aktiven Touch-Bedienung der Screen durch die interessierten Besucher werden die Inhalte auch über Sensorik gesteuert: Für die Gäste nicht sichtbar sind berührungsempfindlichen Flächen, Sensfloor-Matten (ein großflächiges Sensor-Underlay) der Future-Shape GmbH, die unter dem hölzernen Boden unmittelbar vor der Bildwand installiert sind. Die darin enthaltenen Sensoren erfassen die Bewegung sowie die Bewegungsrichtung von Personen. Sie detektieren somit, wenn diese sich vor der Bildwand befinden und können bei Bedarf Aktionen auslösen: Beispielsweise kann sich ein virtueller Schleier öffnen und in Abhängigkeit der Bewegung den Blick auf Bilder „dahinter“ freigeben, die in der Software als entsprechend angeordnete Layer programmiert sind – ein unerwarteter und attraktiver Eyecatcher!

Für die akustische Untermalung sorgen Deckeneinbaulautsprecher von JBL, welche auch zum Einsatz kommen, wenn auf der Bildwand Filme gezeigt werden.

>> zurück zur Übersicht

Ausgelagerte Stromversorgung

Die Bildschirmausstattung in der Kunstgalerie ist außerdem durch drei kleinere Splitscreen-Bildwände komplettiert: Eine Wall aus 3 x 2 Planar Screens ohne Touch-Funktionalität im „Fotoshop“ an Board wird ausschließlich zur automatischen Wiedergabe von Bildinhalten herangezogen. Eine in gleicher Weise aufgebaute Anzeigefläche ist auf der gegenüberliegenden Seite des Raums installiert. Ergänzend dazu befindet sich hinter einem Counter eine 2 x 1-Bildwand.

Eine der drei kleineren Splitscreen-Bildwände im „Fotoshop“
Eine der drei kleineren Splitscreen-Bildwände im „Fotoshop“ (Bild: AIDA Cruises)

Die gesamte Visualisierungstechnik an den Wänden der Kunstgalerie musste möglichst platzsparend untergebracht werden. Dies begründet auch den Einsatz von Planar Bildschirmen: Die die Geräte lassen sich nämlich mit einem externen Netzteil betreiben; die „Intelligenz“ (Steuerung etc.) sowie die Stromversorgung sind in einer separaten 19“-Unit ausgelagert. Diese kann somit in einem klimatisierten Umfeld untergebracht werden, während der Platz an den Wänden der Kunstgalerie lediglich durch die Panels belegt ist.

>> zurück zur Übersicht

Multitouch-Tische für den Zeitvertreib

Fest zur Kunstgalerie gehören vier hüfthohe Tische von der Hamburger eyefactive GmbH, in deren Oberflächen Multitouch-fähige Displays eingelassen sind. Gäste können sich daran mit Bildschirmspielen die Zeit vertreiben, aber auch Informationen rund um das Schiff und seine aktuelle Route abrufen. Für die Zukunft ist geplant, an den Touch-Tischen Reservierungen für die an Bord befindlichen Restaurants vorzunehmen oder Tour-Pakete für einen Ausflug an Land zu buchen. Dazu befinden sich seitlich an den Tischen Sensoren, welche die personalisierten RFID-Bordkarten der Passagiere auslesen können.

Auf den interaktiven Oberflächen der Multitouch-Tische können sich die Gäste mit Spielen die Zeit vertreiben.
Auf den interaktiven Oberflächen der Multitouch-Tische können sich die Gäste mit Spielen die Zeit vertreiben. (Bild: AIDA Cruises)

Und weil intensives Betrachten und die Suche nach dem passenden Kunstwerk gelegentlich nach einem Energie-Kick verlangen, steht den Gästen in der Kunstgalerie die „Art Bar“ zur Verfügung, die im Look einer urbanen Hotellobby gestaltet ist und durchaus in das multimediale Konzept der Location passt: Sie bietet nämlich praktische Ladestationen für Tablets und Smartphones.

>> zurück zur Übersicht

Weblinks

www.aida.de

www.amptown-system.com


// [9072]

Anzeige

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.