Immersive Exhibition: ETC Onlyview inszeniert große Bilder mit hoher Auflösung
von Dominik Roenneke, Artikel aus dem Archiv vom
Der Systemintegrator ETC Onlyview aus Paris inszenierte mittels Großbildprojektion die Ausstellung „Eternal Mucha“, die das Schaffen des berühmten Künstlers Alphonse Mucha zeigt. Der Integrator setzt auch in seiner vierten Ausstellung auf Digital Projection.
Alphonse Mucha prägte zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Jugendstil mit. Er gilt als Erfinder des originellen und grafischen „Mucha-Stils“. Grand Palais Immersif ist eine Tochtergesellschaft der Réunion des musées nationaux – Grand Palais (Rmn-GP) und ist auf immersive Ausstellungen spezialisiert. In Paris kommen bei Eternal Mucha („Ewige Mucha-Ausstellung“) 29 Projektoren von Digital Projection zum Einsatz, die das „ikonische Jugendstil-Design“ visualisieren. Die Ausstellung wird von einer räumlichen Klangmischung begleitet, unterstützt durch „Geruchstechnologien“.
„Eine Weile lang haben wir dieses Format getestet“, berichtet Roei Amit, Direktor von Grand Palais Immersif. Im Jahr 2020 kamen bei einer Pompeji-Ausstellung als Vorzeigebeispiel 31 Projektoren E-Vision Laser 11000 4K-UHD von Digital Projection zum Einsatz. Diese Art von immersiven, projizierten „Shows“ wurden in der Folge zum Aushängeschild des Unternehmens. „Es folgten La Joconde Immersive (Mona Lisa) in Marseille, dann Venice Revealed und jetzt Eternal Mucha hier in Paris“, so der Direktor von Grand Palais Immersif.
Amit betont: „Ein solches Projekt ist ein kollektives Werk von Technikern und Kreativen.“ Neben der engen Zusammenarbeit mit der Mucha- Stiftung als Koproduzent der Ausstellung kooperierte das Team auch mit Partnern wie Artisans d‘Idées, Lundi8 und Mardi8, die das „visuelle Storytelling“ kreierten. Als technischer Partner für die AV-Installation fungierte ETC Onlyview.
Amit hebt hervor: „Die Ausstellung ist nicht nur sinnlich mit wunderschönen Bildern und Klängen ausgeführt, sondern sie verfolgt auch einen tiefgründigen erzählerischen Ansatz“. Rmn-GP arbeitete mit dem Studio Radio France für das Sounddesign und die Musik der Ausstellung Eternal Mucha zusammen. Die Unterstützung der Geruchselemente erfolgte durch Technicoflor. Die Immersivität wird durch Interaktionstechnik und digitale Schnittstellen gesteigert, um die Wirkung für die Besucher zu intensivieren.
Der erzählerische Ansatz zeigt sich am deutlichsten im Inhalt der Projektion. Im Zentrum steht ein dreiteili-ger Film, der das Leben und Werk Muchas beleuchtet – von der Entstehung des Jugendstils in Paris (erster Akt) bis hin zur Arbeit am bosnisch-herzegowinischen Pavillon auf der Internationalen Ausstellung 1900 und der Erschaffung seines Hauptwerks, des Slawischen Epos (zweiter bzw. dritter Akt).
Bei Eternal Mucha setzte der Integrator ETC Onlyview, der einerseits die Projektoren an das Grand Palais Immersif (GPI) lieferte und andererseits als technischer Dienstleister fungierte, den leistungsstarken 4K-UHD-Projektor E-Vision Laser 11000 von Digital Projection ein. Dieser basiert auf einem einzigen DLP-Chip, der einen Lichtstrom von 10.500 Lumen erzeugt und Auflösungen von 4K (3.840px × 2.160px) oder WQXGA+ (2.716px × 1.528px) liefert und damit die gewünschten Anforderungen erfüllte.
Der Film sowie hochauflösende Bilder (50.000px × 70.000px bei 300 DPI) von Muchas Werken werden auf ein Triptychon von Projektionsflächen geworfen – auf einen zentralen Screen (8.000px × 4.000px), einen schmalen „Streifen“ (13.000px × 3.000px) und eine Bodenprojektion (8.000px × 4.000px). Die drei Screens ergänzen sich in Design und Inhalt, während sie simultan agieren. Nicolas Lim von Mardi8, der die AV-Inhalte über vier Monate produzierte, erklärt: „Dies erforderte eine umfangreiche Vorarbeit in Bezug auf Design, Integration und Synchronisation.“
Die 29 Projektoren, die für Eternal Mucha genutzt wurden, 15 im Hauptsaal, zehn im dreieckigen Nebenraum und vier in den Gängen, wurden mithilfe der ETC-eigenen „Onlyview-Software“ kalibriert. ETC, Vertragspartner für vier Ausstellungen (darunter Pompeji und Eternal Mucha), lieferte zudem Bildschirme (sowohl Touch als auch Non-Touch), das Audiosystem und die Automatisierungstechnik für Eternal Mucha.
Laurent Segelle, Leiter des Bereichs Festinstallationen bei ETC Onlyview, erläutert, dass die Partnerschaft sämtliche Aspekte abdeckt, von Installation und Programmierung bis hin zu Betrieb und Wartung der Geräte. Auch Unterstützung vor Ort sowie technische und Machbarkeitsstudien gehören dazu. „Während der Ausstellung sind wir normalerweise einmal im Monat vor Ort, um präventive und korrigierende Wartungsarbeiten durchzuführen“, fügt er hinzu. „Bei Bedarf bieten wir auch einen Fernwartungsservice für GPI an.“
Die Wahl von Digital Projection begründet Segelle: „Ursprünglich haben wir uns für Digital-Projection-Projektoren entschieden, weil sie ausreichend Leistung für zahlreiche Ausstellungen bieten und nur minimalen Wartungsaufwand erfordern. Wir benötigten Ausrüstung, die großformatige Bilder mit hoher Auflösung ermöglicht und gleichzeitig in unser Budget passt. Die fünfjährige Originalgarantie der Projektoren gab uns zusätzliche Sicherheit und beeinflusste unsere Entscheidung“.
Nicolas Lim betont, dass trotz der doppelten Herausforderung – der knappen Installationsfrist und der enormen Datenmenge von 30 Minuten ultrahochauflösendem Video bei 50 Bildern pro Sekunde – sowohl Software als auch Projektoren bewundernswert zuverlässig funktionierten. Sie hüllten mühelos die 441m² große Ausstellungsfläche des Grand Palais Immersif an der Opéra Bastille in Muchas dekorative Kunstwerke und Designs. Amit bestätigt: „Durch die Digitaltechnik können wir Muchas Werke auf völlig neue Weise präsentieren: Wir tauchen in großformatige Reproduktionen ein und entdecken Details, die uns sonst entgangen wären.“ Die Animation der Bilder ermöglicht eine inspirierende Sicht auf die Entstehung von Bewegungen in Muchas Zeichnungen. Dies verdeutlicht den Mehrwert der digitalen Technologie in der Kunstpräsentation.
Das 1989 gegründete Unternehmen Digital Projection International war maßgeblich an der Entwicklung und Anwendung der Digital Light Processing™ (DLP)-Technologie von Texas Instruments für Projektionssysteme beteiligt. 1997 hat Digital Projection den weltweit ersten 3-Chip-DLP-Projektor vorgestellt, und seitdem konnte das Unternehmen seine Position als Pionier im Bereich der digitalen Bildgebung durch fachkundige Systemtechnik und erstklassigen Kundenservice behaupten. Die bahnbrechende Projektionsforschung und -entwicklung von Digital Projection hat bei Fachleuten auf der ganzen Welt für Zuspruch gesorgt. Dies hat dem Unternehmen zahlreiche Auszeichnungen eingebracht, darunter zwei Emmy Awards von der Academy of Television Arts and Sciences für herausragende Leistungen in der technischen Entwicklung. Digital Projection ist der erste und einzige Projektorhersteller, der diese begehrte Auszeichnung erhalten hat.