Campus Herrenkrug

Hochschule Magdeburg-Stendal: h² mit ganz viel Oh!

Seit Herbst 2021 ist die „Vorlesung per Knopfdruck“ auf dem Campus Herrenkrug der Hochschule Magdeburg-Stendal Realität: 119 Seminarräume wurden medientechnisch auf einen aktuellen Stand gebracht oder auch akustisch überarbeitet. Im Fokus standen eine homogene Ausstattung sowie ein einheitliches Bedienkonzept.

75“-Display und aufklappbare Tafeln an Pylonensystem
Seminarraum Haus 1 mit 75“-Display und aufklappbaren Tafeln an Pylonensystem (Bild: Ingo Willmann)

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Inhalt dieser Case Study:


Gemäß ihrer Namensgebung verteilt sich die Hochschule Magdeburg-Stendal auf zwei Standorte in Sachsen-Anhalt, welche rund 55 Kilometer voneinander entfernt sind. Angeboten werden knapp 50 Studiengänge in fünf Fachbereichen, darunter eher Spezielles wie Rehabilitationspsychologie, Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien sowie Gebärdensprachdolmetschen, aber auch Studienfächer wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Industrial Design, Wasser-Umwelt, Bau-Sicherheit, Journalismus und BWL.

Mehr als 5.000 Studierende sind an der unter dem Kürzel h² bekannten Hochschule Magdeburg-Stendal immatrikuliert und genießen laut Eigendarstellung „ein vielfältiges Campusleben im Grünen ohne überfüllte Seminare, Professoren im Elfenbeinturm und marode Gebäude mit verstaubter Technik“. Wer gerne in kleinen Gruppen studiert und einen unkomplizierten Kontakt zu Lehrenden schätzt, sollte sich in Magdeburg und Stendal gut aufgehoben fühlen.

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Planung und Systemintegration

Der in Magdeburg befindliche Campus Herrenkrug wurde in den Jahren 2020 und 2021 mit zeitgemäßer Medientechnik ausgestattet. Die Maßnahme umfasste 119 Räume mit zwölf bis 70 Plätzen und wurde systematisch auf Basis einer standardisierten Raumkategorisierung umgesetzt. Um die schiere Masse der auszustattenden Räume sinnvoll handhaben zu können, wurden während der Planung unterschiedliche Raumtypen definiert und mit aussagekräftigen Kürzeln (P2DI-A = 2 × Projektor + Display Interaktiv, A-Ausstattung mit 98″) gekennzeichnet.

Neben Seminarräumen im eigentlichen Sinn erfuhren sechs Hörsäle, das Audimax und eine „Bewegungshalle“ medientechnische Upgrades. Zu Letzteren gehörten Überarbeitungen der Beschallungsanlagen, die Installation wartungsarmer Laserprojektoren sowie Lösungen für den allerorts seit Jahren wachsenden Wunsch nach BYOD-Konnektivität für kabelloses Präsentieren.

Als unabhängiges Planungsbüro trug Hartmann, Mathias und Partner (hmpartner) neben der Planung der technischen Ausstattung (Medientechnik, Verkabelung, Beleuchtung) auch für die Objektplanung (Akustik-Trockenbau, Malerarbeiten, Tafeln) Verantwortung. Für hmpartner wurde Dipl.-Ing. (FH) Carsten Langerwisch als Projektleiter tätig, der seit 2014 fest zum Team des Planungsbüros gehört. Bei seinen Aufgaben wurde Lagerwisch durch Götz Ahlert (Objektüberwachung) unterstützt.

Die Verbindung von Medientechnik und Objektplanung ergab für die Hochschule Sinn, da anfallende Arbeiten in einer Hand gebündelt werden konnten. Carsten Langerwisch spricht von „Synergieeffekten“ und weist darauf hin, dass die HOAI-Leistungsphasen 2 bis 8 in den Aufgabenbereich von hmpartner fielen. „Lehre braucht Medientechnik, gutes Licht und gute Akustik“, so Langerwisch. „Alles spielt zusammen: Wenn man zum Beispiel die Decke ‚anfasst‘ für Akustik, kann man gleich auch den Kabelzug erledigen und die Beleuchtung von Leuchtstoffröhren auf LED aktualisieren.“

86“-Display von CTOUCH
Vielerorts sind nahe der Displays Schlauchhalter zu entdecken, an denen lange Kabel mit den benötigten Steckern (HDMI, 3,5-mm-Klinke, USB) auf ihren Einsatz warten. (Bild: Ingo Willmann)

Nach dem Gewinn der Ausschreibung verantwortete die Studio Hamburg MCI GmbH als Systemintegrator die Erneuerung und Erweiterung der audiovisuellen Kommunikationstechnik in Seminar- und Besprechungsräumen sowie in den Hörsälen. Die Leistung umfasste ein Integrations- und Umsetzungskonzept samt Lieferung, funktionsfähiger Montage und Inbetriebnahme der neuen AV-Technik. Ebenso waren flankierende Baumaßnahmen gefordert, welche Denkmal- und Brandschutzaspekten Rechnung trugen. Die rauminterne Verkabelung (Signal-, Steuer- und Spannungsversorgungsleitungen) wurde auf dem Campus Herrenkrug nicht von einem externen Elektrofachbetrieb, sondern durch das MCI-Team verlegt bzw. erneuert/ergänzt. Aus dem Bestand konnte die raumübergreifende Verkabelung (Strom und Netzwerk) übernommen werden.

Leitender Projektingenieur für Studio Hamburg MCI war Jan Jochmann, der seit sechs Jahren zum Unternehmen gehört und nach einer Station im Broadcast-Bereich inzwischen vorwiegend bei durch Medientechnik geprägten Projekten tätig wird. „Für uns war unter anderem die Größe des Vorhabens interessant, zumal es galt, nicht jeden Raum isoliert zu betrachten, sondern alle Räume als gemeinsames System in Crestron Fusion einzubinden“, so Jochmann. „Die Komplexität machte eine strukturierte Vorgehensweise besonders wichtig. Die neu eingebrachte Medientechnik soll für mindestens zehn Jahre reibungslos ihren Dienst verrichten.“

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Ausschreibung in Zeiten der Pandemie

Carsten Langerwisch erinnert sich: „Wir wurden im Mai 2019 und somit vor Beginn der Pandemie mit der Planung beauftragt. Während der Pandemie haben wir ausgeschrieben und außergewöhnlich viele sowie durchaus auch sehr günstige Angebote erhalten.“ Der Bewerberansturm mag möglicherweise damit zusammengehangen haben, dass nicht wenige Systemhäuser zu Beginn der unerwartet eingetretenen Corona-Krise auf der Suche nach sicheren Häfen (i. e. öffentlichen Aufträgen) waren.

Carsten Langerwisch berichtet, dass „der günstigste Anbieter den Zuschlag erhalten“ habe, zumal er „auch hinsichtlich der Bewertungskriterien der Beste“ war: „Die Hochschule hat nicht nur nach dem Preis entschieden, sondern gemeinsam mit uns Zuschlagskriterien in Form von Bewertungsmatrizen definiert“, so Langerwisch. „Beispielsweise waren Aspekte wie Arbeitsweise und praktische Erfahrungen zu beschreiben, aber auch Informationen zu Ausstattung, Werkzeugen und Software sollten übermittelt werden. Außerdem war die Qualifikation der Mitarbeitenden nachzuweisen. Ein weiteres wichtiges Kriterium war die Produkthomogenität: Für das umfangreiche Projekt haben wir eine einheitliche Ausstattung mit Displays und Projektoren angestrebt, und wenn jemand ein entsprechendes Angebot unterbreiten konnte, wurde das mit Extrapunkten bewertet.“

Von den die Branche aktuell umtreibenden Lieferkettenproblematiken war das Projekt in Magdeburg nicht betroffen – die Lager waren zum Zeitpunkt der Umsetzung voll, und an qualifizierten Techniker:innen herrschte kein Mangel. Von Vorteil aus Sicht des Systemintegrators dürfte der Umstand gewesen sein, dass während der Arbeiten in der Hochschule aufgrund von Corona-Schutzmaßnahmen kaum Präsenzunterricht stattfand: „Im Normalbetrieb wäre ein so umfangreiches Projekt nicht in einem derart kurzen Zeitraum umzusetzen gewesen“, mutmaßt Carsten Langerwisch.

2x Projektion und 2x Stützdisplay
PC-Pool Haus 5 mit 2x Projektion und 2x Stützdisplay (Bild: Ingo Willmann)

Auf Seite der Hochschule Magdeburg-Stendal trug Ingo Willmann (Leiter ZIM „Zentrum für interdisziplinäre Medienarbeit“) für den medientechnischen Part des Vorhabens Verantwortung. „Durch die Pandemie hatten wir natürlich im Großen und Ganzen Baufreiheit, aber auch Anlaufschwierigkeiten, weil die Rückmeldungen der Dozentinnen und Dozenten zu den ersten umgebauten Räumen fehlten“, berichtet Willmann. „Es war niemand da, der die Technik nutzen konnte. Das positive Feedback kam für uns mit einiger Verzögerung.“ Jan Jochmann ergänzt: „Bedingt durch die Corona-Schutzmaßnahmen konnten wir zügiger arbeiten, als es im normalen Lehrbetrieb mit regelmäßig belegten Räumen der Fall gewesen wäre. Als Nachteil ist allerdings festzuhalten, dass die sonst übliche Beta-Testphase entfiel: Viele Systeme wurden lange Zeit nicht genutzt, und Rückmeldungen zur Bedienung wie auch zur Fehlerfreiheit der Installation gingen erst mit erheblicher Verzögerung bei uns ein. Unter dem Strich darf man aber sicher festhalten, dass die neue Medientechnik sehr gut angenommen wird. Ingo Willmann kennt die Bedürfnisse der Dozierenden und hat gemeinsam mit seinem Team als fachlich versierter Mittler zwischen Hochschule und Systemhaus fungiert.“

98“ Touch-Bildschirm und 55“ Stütz-Displays
Großer Seminarraum Haus 8 mit frontseitigem 98“ Touch-Bildschirm und 55“ Stütz-Displays (Bild: Ingo Willmann)

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Online-Abnahmen

Die medientechnische Ausstattung wurde mit dem so genannten „Senatssaal“ im November 2021 und somit rund ein Jahr nach Beginn der Arbeiten im Oktober 2020 abgeschlossen. Die Abnahmen erfolgten bereits zuvor sukzessiv in Paketen von jeweils drei Räumen, wobei die Begutachtungen aufgrund der Pandemie teilweise online realisiert wurden. Götz Ahlert hatte zu diesem Zweck für jeden Raum eine Funktionsliste in MS Excel erstellt, in welcher für die Abnahme wesentliche Punkte (Raum, Komponente, Funktionsbeschreibung, Status, Bemerkung) niedergelegt waren.

„Wir haben uns eine Menge Gedanken darüber gemacht, wie unsere Teams vor Ort sicher arbeiten können“, berichtet Jan Jochmann. „Um die Reisetätigkeiten so weit wie möglich zu reduzieren, wurden die Abnahmen zum Teil digital realisiert, was als Vorgehensweise aus meiner Sicht durchaus Potenzial für künftige Vorhaben besitzt: Auf dem Campus Herrenkrug hat die Online-Abnahme gut funktioniert, und es lohnt sich sicher, einmal darüber nachzudenken, ob es unter Umweltschutzaspekten wirklich sinnvoll ist, wenn beispielsweise für ein Kickoff-Gespräch eine Anreise von 500 Kilometern erfolgt.“

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Medientechnik-Montage in historischer Umgebung

Das heute als Campus Herrenkrug bezeichnete Gelände im Nordosten Magdeburgs blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Erst seit 1999 wird das vormals u. a. als Artillerie-Standort, Lazarett und Kaserne dienende Ensemble als Hochschule genutzt. Zu den architektonischen Besonderheiten, die im Rahmen der Medientechnikinstallation zu berücksichtigen waren, gehören Stahlsteindecken, die aus Hohlsteinen, Zementmörtel und einer Bewehrung aus Flachstahl zusammengesetzt sind. Es galt, das Stahlskelett nicht zu beschädigen, weshalb zwecks Montage der Projektoren nach einer statischen Prüfung vielfach Befestigungslösungen mit Klebeankern gewählt wurden. In Gebäuden mit Holzdecken wurden zur besseren Gewichtsverteilung Konterplatten für die Projektorenhalterungen montiert. „Die Montage gestaltete sich zeitintensiv, da wir stets auf die individuellen örtlichen Gegebenheiten reagieren mussten“, berichtet Jan Jochmann. „Es gab die eine oder andere Überraschung, und kaum ein Raum war wie ein anderer. Weiterhin mussten an vielen Stellen über Jahre gewachsene Strukturen aufgeräumt sowie zum Teil erneuert werden, was beispielsweise auch die Brüstungskanäle betraf. Es war wie in einer typischen Altbauwohnung: Jedes Loch, das man bohrt, wird anders …“ (schmunzelt)

98“ Touch-Bildschirm und 55“ Stütz-Displays
Sind die Displays nicht in Betrieb, durchzieht eine dunkle Bildschirmphalanx den Raum, was Schöngeister möglicherweise nicht restlos begeistern wird. Dennoch hat man auf die Lösung mit Front-Touch-Bildschirm und Stütz- Displays gesetzt. (Bild: Ingo Willmann)

Die Gebäudebeschaffenheit war auch in anderen Zusammenhängen ein Thema: Um etwa gewichtige Touchdisplays mit Diagonalen von bis zu 98″ an Pylonensystemen nach oben und unten verfahren zu können (barrierefreie Nutzung), sind Gegengewichte in der gleichen Gewichtsklasse wie die zu bewegende Last erforderlich – wenn ein 98″-Display also beispielsweise 130 kg wiegt, ist ein Gegengewicht von 130 kg erforderlich. In Kombination mit Pylonen und aufklappbaren Tafelflächen (analoge Whiteboards) wird dabei in Summe schnell ein Gewicht von 300 kg erreicht, was vor einer Aufstellung die Prüfung der statischen Gegebenheiten erforderlich machte – insbesondere bei benachbarten Räumen, in denen die Displays (getrennt durch eine Wand) quasi „Rücken an Rücken“ zu montieren waren. Teilweise stehen die Pylonenpfeiler daher in Magdeburg auf einzementierten Lastschuhen, welche die Gewichtsbelastung in die Wand abführen.

Display-Phalanx in Seminarraum
Alles im Blick: Display-Phalanx im großen Seminarraum Haus 8 (Bild: Ingo Willmann)

Selbstverständlich sind die schweren Konstruktionen durch Befestigungen an den Wänden gegen ein mögliches Umkippen gesichert. In zwei Räumen wurden für die Tafelsysteme Doppel-T-Träger von Außenwand zu Außenwand eingezogen, da weder Boden noch Wand ausreichend tragfähig waren.

Bezüglich der Raumausstattung springt ganz generell ein durchweg funktionaler Charakter ins Auge. Vielerorts sind nahe der Displays Schlauchhalter zu entdecken, an denen lange, gemeinsam in einem Geflechtschlauch geführte Kabel mit den benötigten Steckern (HDMI, 3,5-mm-Klinke, USB) auf ihren Einsatz warten. Brüstungskanäle führen über dem Putz entlang der Wände und beinhalten nicht selten Crestron MPC3-302-W Media Presentation Controller mit Tastenfeld und integrierter Steuerung – eine praxisgerechte Lösung, die zum Zeitpunkt der Installation noch nicht von Lieferengpässen betroffen war.

Doppelprojektion und zwei Stütz-Display aus der Perspektive eines Dozierenden
PC-Pool Haus 5 mit Doppelprojektion und zwei Stütz-Display aus der Perspektive eines Dozierenden (Bild: Ingo Willmann)

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BYOD-Präsentationen

Für BYOD-Präsentationen kommen auf dem Campus Herrenkrug Cynap Pure/Core Einheiten von WolfVision zum Einsatz. Punkten konnte die multitalentierte Produktserie aus Österreich unter anderem durch den Umstand, dass Nutzer:innen auf ihren mobilen Devices keine speziellen Apps installieren müssen und die gängigen Protokolle (Airplay, Chromecast und Miracast, ab Windows 10) unterstützt werden. Für die drahtlose Signalübertragung wird auf dem Campus Herrenkrug das für Wissenschaft und Bildung weltweit verfügbare Roaming-Netzwerk „eduroam“ genutzt, das mit den Cynap-Systemen gemäß Aussage von Carsten Langerwisch „hervorragend funktioniert“. Jan Jochmann spricht von „einer super Usability“ mit vielen interaktiven Möglichkeiten, welche „die Bedienung so einfach macht wie beim heimischen Apple TV“.

Gut ein Drittel der medientechnisch ertüchtigten Räume ist mit Touch-Displays ausgerüstet. „Die großen 75″- bis 98″-Displays arbeiten mit einer Infrarot-Touchfunktionalität, während die kleineren Modelle mit einer kapazitiven Touchsteuerung ausgestattet sind, da kapazitive Touchdisplays in diesen Größen nicht verfügbar oder preislich nicht attraktiv waren“, so Ingo Willmann. Um Anwender:innen an den unterschiedlichen Displays ein einheitliches Nutzungserlebnis bieten zu können, wird die Whiteboard-Funktionalität von WolfVision Cynap Core Units genutzt. Die ursprünglichen GUI-Oberflächen der interaktiven Whiteboards wurden mit Firmware-Updates entsprechend angepasst, so dass Dozent:innen nicht mit den auf Android-PCs laufenden Display-Softwares und deren möglicherweise schwer verständlichen Software-Meldungen konfrontiert werden. Außerdem wird auf diese Weise via API eine Steuerung über Crestron-Lösungen möglich.

Neben den Cynap-Prozessoren stammen auf dem Campus Herrenkrug auch zahlreiche VZ8neo Swivel Visualizer/ Dokumentenkameras aus dem Portfolio von WolfVision. „Manchmal ist man überrascht, wie häufig Vizualizer bei Präsentationen im Hochschulbetrieb verwendet werden“, merkt Jan Jochmann an. „Die Geräte befinden sich sozusagen ständig in Betrieb.“

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Signalmanagement und -monitoring

Auf dem in Stendal gelegenen Teil der Hochschule wurden bereits vor Jahren Lösungen von Crestron als Standard im Bereich Medientechnik definiert, und Crestron Fusion wird dort für über 30 Seminarräume als zuverlässige Management- und Monitoring-Lösung eingesetzt und geschätzt. Es lag somit nahe, auch den Campus Herrenkrug mit Produkten dieses Herstellers auszustatten, und so finden beispielsweise zahlreiche Crestron DMPS All-in-one-DigitalMedia-Präsentationssysteme Verwendung, die zum Zeitpunkt der Planung eine passende Lösung darstellten.

Bekanntermaßen beinhaltet das Portfolio von Crestron eine äußerst reichhaltige Produktauswahl, so dass für sämtliche, sich in Größe, Grundriss und Nutzung teils erheblich unterscheidende Räume perfekt passende Geräte gefunden werden konnten. Bereits vorhandene A/V-Komponenten, die weiterhin verwendet werden sollten, ließen sich in die Crestron-Infrastruktur einbinden, so dass die wesentlichen Bestandteile der Medientechnik heute via IP-Netzwerk mit dem Crestron Fusion Monitoring- und Supportsystem verbunden sind und zentral überwacht werden können. Auf diese Weise ist ein zuverlässiger Betrieb garantiert, und eventuell auftretenden Störungen können ebenso rasch wie zielsicher behoben werden – gegebenenfalls sogar aus der Ferne ohne Notwendigkeit für einen Besuch am Ort der Störung. Auf Wunsch kann Dozierenden über das Crestron XPanel Hilfestellung bei der Bedienung angeboten werden.

Tafel/Display-Pylonensystem in Seminarraum
Seminarraum Haus 8 mit Projektion und zugeklapptem Tafel/Display-Pylonensystem (98″). Die Aktivlautsprecher links und rechts stammen von Apart Audio. (Bild: Ingo Willmann)

Crestron Fusion befindet sich nicht nur im für IT und Medientechnik zuständigen „Zentrum für interdisziplinäre Medienarbeit“ im Blickfeld der Verantwortlichen, sondern auch in einem permanent besetzten Pförtnerhäuschen, das den Spitznamen „Die Wache“ trägt: Sollte jemand auf die Idee verfallen, einen Projektor oder andere Geräte vom Campusgelände entwenden zu wollen, wird in der Wache ein Alarm ausgelöst. Ein rotes Licht leuchtet auf, und ein Signalton ertönt, sobald einer der Beamer oder Räume einen Alarm auslöst. Die Projektoren sind auf dem Campus nicht von speziellen Einhausungen umgeben, sondern werden mechanisch mit einem Safety-Seil gesichert und Software-seitig durch einen Code geschützt, worauf ein gut sichtbarer Warnaufkleber („Dieses Gerät ist alarm- und codegesichert!“) hinweist.

Nicht ganz unerwartet finden auf dem Campus Herrenkrug ausschließlich Projektoren mit Laserlichtquellen Verwendung. Gewählt wurden Panasonic PT-FRZ50 (1-Chip-DLP, 5.400 Center-Lumen, WUXGA), die je nach Raum einzeln oder als Links/Rechts-Doppelpack zum Einsatz kommen. DigitalMedia (HDBaseT) wird für Punkt-zu-Punkt-Übertragungen von Dozentenpulten (Extron Cable Cubby Tischanschlussfelder) an Projektoren bzw. an Displays genutzt, worauf u. a. Crestron DM-MD8X8 und DMMD16X16 DigitalMedia-Switcher hinweisen. Für kurze Wege finden auch HDMI-Strecken Verwendung. Full-HD ist auf dem Campus die Auflösung der Wahl, wenngleich die Crestron-Produkte und viele der verbauten Displays 4K-fähig sind.

Neben der Schaffung einer zukunftssicheren medientechnischen Ausstattung war für den Campus Herrenkrug eine homogene und benutzerorientierte Bedienungsstruktur gefordert, mit deren Hilfe Lehrkräfte allerorts auf dem Campus vergleichbare Bedingungen vorfinden, so dass sie sich nicht in jedem Raum neu orientieren müssen. Die Idee ist nachvollziehbar und bewährt – allerdings waren in Magdeburg diverse Sonderwünsche zu berücksichtigen: „Jeder Fachbereich ist bezüglich der Medientechnik mit eigenen Anforderungen an uns herangetreten“, berichtet Carsten Langerwisch. „Es gab sogar Fachbereiche, die auf VGA-Anschlüssen bestanden haben, obwohl wir diese eigentlich nicht planen wollten.“ Die Umsetzung von VGA auf HDMI übernehmen an den entsprechenden Stellen Crestron HD-Scaler-VGA-E High-Definition Video Scaler.

Trotz einzelner Abweichungen vom übergreifenden Bedienkonzept sind heute auf dem gesamten Campus klar strukturierte, einheitlich bedienbare und ergonomisch vorteilhaft gestaltete Bedienoberflächen verfügbar. Sobald sich Anwender:innen erst einmal mit einer Bedienoberfläche vertraut gemacht haben, können sie die Anlagen sämtlicher Seminarräume in allen Gebäuden auf die gleiche Weise bedienen – auch an kleinformatigen Touch-Oberflächen, wie sie beispielsweise Crestron FT-TS600/ TSC600 FlipTop-Units bereitstellen. Als Gedächtnisstützen liegen in den Räumen Bedienungshinweise in Form von Kurzanleitungen oder QR-Codes aus. Als Orientierung für die Gestaltung der Touch-Oberflächen dienten gemäß Vorgabe der Hochschule bereits seit Jahren im Lehrbetrieb genutzte Designs.

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Hybride (Lehr-)Veranstaltungen

Die regelmäßige Übertragung von Inhalten zwischen den Standorten Magdeburg und Stendal ist nicht explizit vorgesehen, da für Studierende innerhalb einzelner Studiengänge keine Wechsel zwischen den beiden Standorten der Hochschule erforderlich sind. In mit Videokonferenzsystemen (Lifesize Icon 600 mit Lifesize Phone HD gemäß Wunsch der Hochschule und Atlona AT-HDVS-CAM-HDBT PTZ-Kamera) ausgestatteten Räumen lassen sich jedoch selbstverständlich Übertragungen nach außen einrichten. Innerhalb des Campus Herrenkrug findet keine AV-Signalübertragung zwischen den Räumen statt; eine Ausnahme bildet in einem Fachbereich ein Doppelraum.

In einigen Räumen der Fachbereiche sind Vorlesungsaufzeichnungen und Videokonferenzen möglich. In den Hörsälen 1 bis 6 sowie im Audimax können Vorlesungen oder Veranstaltungen aufgezeichnet und intern oder extern übertragen werden. Hybride Lehrveranstaltungen (Präsenz + online) lassen sich via Zoom umsetzen. In den Hörsälen 1 bis 6 werden Aufzeichnungen direkt auf einem USB-Stick gespeichert; ein passender Anschluss ist am Vorschaumonitor vorhanden. Eine Sicherungskopie wird für vier Wochen im ZIM gespeichert. Auch Zoom Meetings lassen sich aufzeichnen, wobei zu beachten ist, dass sich die Aufnahme lokal auf dem PC „Server/USB“ befindet und die entsprechende Datei nach der Vorlesung auf einen USB-Stick oder ein anderes Medium zu kopieren ist. Für die Aufzeichnung werden Extron SMP 351 eingesetzt, die sich als professionelle Aufnahme- und Streaming-Prozessoren zur Erfassung und Verteilung von AV‑Quellen und ‑Prasentationen eignen. Inhalte können auf verschiedenen Speichermedien aufgezeichnet oder live gestreamt werden. Der Prozessor verfügt über Extrons FlexOS, eine flexible Plattform zur Automatisierung des Systembetriebs. Der SMP 351 akzeptiert HDMI‑, Komponenten‑, FBAS- sowie 3G‑SDI-Signale und bietet eine Zwei-Fenster-Darstellung. Das Gerät kann gleichzeitig aufzeichnen und streamen sowie simultan mit zwei unterschiedlichen Auflösungen und Bitraten unter Verwendung einer Vielzahl von Transportprotokollen und Optionen für das Sitzungsmanagement streamen. Für die Nutzung fallen keine Lizenzgebühren an.

Displays und Sennheiser TeamConnect Ceiling 2 Deckenmikrofon
„Slave“ Raum im Haus 6 mit zwei Displays und Sennheiser TeamConnect Ceiling 2 Deckenmikrofon. Dieser Raum kann mit dem „Master“-Raum zusammengeschaltet werden. (Bild: Ingo Willmann)

Hybride Meetings sind im von der Hochschulleitung regelmäßig genutzten Senatssaal sehr einfach möglich: Gleich zwei Sennheiser TeamConnect Ceiling-2-Deckenmikrofone fangen hier die Wortbeiträge der Anwesenden ein und sind als Besonderheit mit zwei PTZ-Kameras verkoppelt, welche das dynamische Bild zum Ton („Speaker Tracking“) liefern. Die „Übersetzung“ der aus den Deckenmikrofonen kommende Parameter (Richtungsinformation Mic-Lobe über „Sennheiser Sound Control Protocol“) übernimmt ein spezielles Software-Modul für Crestron Produkte, das von der Pauly GmbH (Dipl.-Ing. Nachrichtentechnik (TU) Norbert Kalff) entwickelt wurde. Die Befehle aus der Crestron Steuerung wiederum triggern auf Basis einer praxisorientierten Logik passende Presets in den PTZ-Kameras.

Sennheiser TeamConnect Ceiling 2 Deckenmikrofon und 98“ Touchdisplay
Besprechungsraum Haus 7 mit Sennheiser TeamConnect Ceiling 2 Deckenmikrofon und 98“ Touchdisplay (Newline) (Bild: Ingo Willmann)

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Kein Herumreichen von Funkmikros

In Übereinstimmung mit den Anforderungen des Hochschulbetriebs ist die Audiotechnik in den meisten Räumen für eine gute Sprachverständlichkeit sowie die gelegentliche Wiedergabe von Multimediaton ausgelegt. Die Aktivlautsprecher stammen überwiegend von Apart Audio (SDQ5PIR-W) und zeichnen sich nicht zuletzt durch ein attraktives Preis/Leistungs-Verhältnis aus. In ausgesuchten Räumen, in denen eine anspruchsvollere Klangwiedergabe gefragt ist, kommen QSC Aktivlautsprecher K8.2 zum Einsatz. Die Audio-DSPs (u. a. DMP 64/128) stammen vielfach von Extron.

In den für Videokonferenzen geeigneten Räumen sind Sennheiser-Deckenmikrofone TeamConnect Ceiling 2 zu entdecken, welche in erster Linie genutzt werden, um Rückmeldungen der auf der Fläche verteilten Studierenden einzufangen – das leidige Herumreichen von Funkmikrofonen entfällt auf diese Weise. Im der „Bewegungshalle“ kommt Sennheiser-UHF-Drahtlostechnik (EM 300-500 G4) mit robusten Headsets zum Einsatz; ansonsten wird auf dem Campus DECT-Technologie von Revolabs/ Yamaha für die kabelfreie Übertragung genutzt.

Technikcontainer mit WolfVision Dokumentenkamera
Die vielen Dozententische auf Basis des Dittfach Modells „WorkMedia – HV“ sind motorisch zwischen 77 und 122 cm höhenverstellbar. Links im Bild ein Technikcontainer mit WolfVision Dokumentenkamera. (Bild: Ingo Willmann)

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Displays, Displays, Displays …

Die Mehrzahl der Räume ist mit Displays ausgestattet, Projektionen kommen lediglich in größeren Räumlichkeiten sowie auf expliziten Wunsch einzelner Fachbereiche zum Einsatz. Die frontseitig montierten elektronischen Anzeigen sind durchgängig interaktiv, was ebenso für die 75″- und 86″-Ausführungen (CTOUCH) wie auch für XXL-Modelle mit Diagonalen von 98″ (Newline TT9818RS) gilt.

Um eine gute Handhabbarkeit sicherzustellen, sind die interaktiven Displays an Pylonen (Sonderbau von Wittler) montiert. Zu jedem Display gehören zwei aufklappbare Schreibflächen (analoge Whiteboards, ebenfalls Wittler Sonderbau) sowie eine Stiftablage mit integrierter Kindermann USB-Buchse. Letztere ist mit einer WolfVision Cynap-Einheit verbunden, so dass sich direkt an der „Tafel“ ein USB-Stick mit Content (Fotos, Dokumente als PDF sowie im Word-, Excel- und PowerPoint-Format) einstecken lässt.

Bezüglich der möglichen Displaygrößen setzten die jeweiligen Raumhöhen Grenzen. In 21 Unterrichtsräumen wird daher mit Stütz-Displays (Panasonic und Samsung an Peta-Deckenhalterungen) gearbeitet, die Inhalte gut erkennbar auch für weiter hinten sitzende Studierende bereitstellen. Die Intervall-Anordnung ist eine funktionale, für Schöngeister jedoch möglicherweise nicht restlos begeisternde Lösung – wenn auf den Screens kein Content gezeigt wird, durchzieht eine dunkle Bildschirmphalanx den Raum. Es wäre möglich, über die WolfVision Cynap-Units Bildinhalte kabellos auf mitgebrachte Devices von Studierenden zu übertragen, doch es kann nicht davon ausgegangen werden, dass alle Anwesenden über Laptops/ Tablets verfügen – der Einsatz von Stütz-Displays ist somit ein gangbarer Weg.

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Möblierung

Besonderer Wert wurde bei der Neuausstattung des Campus Herrenkrug auf eine zweckmäßig-robuste, dabei aber visuell ansprechende und barrierefrei nutzbare Möblierung gelegt, die von der Thomas Dittfach EDV- und Systemmöbel GmbH produziert und geliefert wurde. Studio MCI Hamburg war in die projektspezifische Modifikation der Möbel involviert: „Von der Ausschreibung bis zur Fertigstellung kam es zu einigen Änderungen, damit beispielsweise im Rollstuhl sitzende Personen alle eingebauten Geräte problemlos bedienen können“, berichtet Jan Jochmann. „Es gab Testaufbauten, und die in diesem Zusammenhang gesammelten Erfahrungen sind in die finale Gestaltung eingeflossen.“

Die vielerorts anzutreffenden Dozententische auf Basis des Dittfach Modells „WorkMedia – HV“ sind motorisch zwischen 77 und 122 cm höhenverstellbar. Das motorische Heben/Senken ist mit nur geringen Geräuschen verbunden und wird von Dozent:innen auch dank eines ruckelfreien schnellen Hubs gerne genutzt. Die solide Arbeitsplatte misst 160 × 80 cm; die Gesamtkonstruktion ist mit 120 kg belastbar. Die Säulen des C-Fußgestells (RAL 9006) sind aus Rechteckrohr gefertigt; Unebenheiten des Bodens können durch Nivellierschrauben in den Bodenkufen ausgeglichen werden. Eine Stütztraverse zwischen den Gestellsäulen ist nicht erforderlich, was Rollstuhlfahrer:innen zu schätzen wissen. Insgesamt 50 der flexibel einstellbaren Sitz/Steh-Medientische sind auf dem Campus verteilt. „Von Dozierenden haben wir gehört, dass Vorträge dank der neuen Tische nun gerne auch im Stehen gehalten werden, was an den früher verfügbaren Schreibtischen nicht möglich war“, erklärt Jan Jochmann.

Bei den insgesamt 77 auf dem Campus anzutreffenden Dittfach Technikcontainern handelt es sich um rollbare 19″-Schränke (12 HE), deren (aufgeräumte und von MCI sauber verkabelte) Inhalte durch SimonsVoss Transponder-Schließungen geschützt werden. Zwei der insgesamt vier unter jedem Rack befindlichen Doppelrollen sind auf Wunsch feststellbar. In die Rückwand (seitlich links und rechts) sowie in den hinteren Bereich der Deckplatte wurden Nylonbürsten für die Kabelführung eingearbeitet. Lackierte Lochbleche stellen die notwendige Luftzirkulation sicher. In allen 19″-Racks befinden sich die Signallaufpläne des jeweiligen Raums.

Weiterhin zum Einsatz kommen in bestimmten Räumen ein rollbares Dittfach 19″-Geräterack mit 24 Höheneinheiten sowie zehn rollbare Tische für Dokumentenkameras.

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Akustik und Beleuchtung

Für 36 der insgesamt 119 Unterrichtsräume in den Häusern 1, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 14 und 15 waren flankierend zur Medientechnik raumakustische Maßnahmen umzusetzen. Die betreffenden Räume wurden im Auftrag von hmpartner zunächst mit moderner Messtechnik (Dodekaeder-Lautsprecher Norsonic Nor276 an Crown Endstufe XLS 1502 und Schallpegelmesser Nor150 mit Norsonic Kondensatormikrofon und Vorverstärker) analysiert, wobei die Ergebnisse belegten, dass die Anforderungen der DIN 18041 („Hörsamkeit in Räumen“) durchweg nicht erfüllt wurden.

VZ8neo Swivel Visualizer/Dokumentenkameras aus dem Portfolio von WolfVision auf einem Dozententisch
„Master“ Raum Haus 6: VZ8neo Swivel Visualizer/Dokumentenkameras aus dem Portfolio von WolfVision auf einem Dozententisch. Dieser Raum kann mit dem „Slave“-Raum erweitert werden. Die Kommunikation erfolgt über Sennheiser Deckenmikrofone und Atlona Kameras. (Bild: Ingo Willmann)

Um die geforderten raumakustischen Maßnahmen korrekt berechnen zu können, wurden im Sommer 2019 zunächst die Nachhallzeiten im unbesetzten Raumzustand (also ohne Personen) ermittelt. Da die Vorgaben der DIN jedoch für den besetzten Zustand gelten, wurden die Ergebnisse anschließend korrigiert, indem die zusätzliche Schallabsorption, welche sich durch im Raum anwesende Personen einstellt, rechnerisch berücksichtigt wurde – gemäß DIN 18041 wurde ein Besetzungsgrad von 80 Prozent gewählt. Es wurde festgelegt, dass die zu behandelnden Räume der Nutzungsgruppe A3 „Unterricht / Kommunikation“ zugeordnet werden.

Crestron MPC3-302-W Media Presentation Controller mit Tastenfeld und integrierter Steuerung
Im Brüstungskanal: Crestron MPC3-302-W Media Presentation Controller mit Tastenfeld und integrierter Steuerung (Bild: Ingo Willmann)

Um die angestrebten Nachhallzeiten zu erreichen, mussten die Räume an den Raumbegrenzungsflächen mit akustisch wirksamen Absorberflächen ausgestattet werden. Es wurden Mineralfaser-Akustikdecken (OWAcoustic premium „Sternbild“) eingezogen, sofern eine entsprechende Belastbarkeit der Decken gegeben war. In Haus 9 war Letzteres aufgrund bereits abgehängter Brandschutzdecken nicht möglich, weshalb Gipskarton-Weitspannträgerdecken (Knauf) mit an den Wänden befestigten Tragprofilen eingebracht wurden. In Haus 9 gab es darüber hinaus drei Räume, in denen weder eine Rasterdecke noch eine Weitspanndecke verbaut werden konnte – die Nachhallzeit wurde hier für mittlere und hohe Frequenzen so weit wie möglich durch die Anbringung von Wandabsorbern verbessert.

Die Räume mit neuen Abhangdecken wurden nach Abschluss der Arbeiten komplett gestrichen. Je nach Raumtyp wurde außerdem ein Projektionsanstrich (Brillux Glemalux) aufgetragen, sofern nicht auf eine Atrium Rollbildwand projiziert wird. Die Mehrzahl der Räume war bereits raumakustisch behandelt, hier wurden bei den Malerarbeiten ggf. nur Projektionsanstriche hergestellt oder fehlerhafte Stellen ausgebessert.

Crestron FT-TS600/TSC600 FlipTop-Units
„Master“-Raum Haus 6: Steuerung mit Crestron FT-TS600/TSC600 FlipTop-Units (Bild: Ingo Willmann)

Alle Räume, die mit neuen Abhangdecken ausgestattet wurden, erhielten eine zeitgemäße Beleuchtung mit LED-Technik. Die nicht dimmbaren Leuchtenlösungen verfügen wie die Akustikplatten über ein Rastermaß von 62,5 cm. Die Räume sind meist mit drei unterschiedlichen Lichtkreisen ausgestattet, welche über neben den Türen platzierte Standard-Lichtschalter geschaltet werden. Die Tafelbeleuchtung wird von einem Schalter im Brüstungskanal im Bereich des Dozentenplatzes bedient.

Der Umbau im Bestand wurde auf Seite der Hochschule durch Projektkoordinatorin Daniela Weßling (Dez IV Bau, Dezernat IV Liegenschaften) begleitet. Weßling erinnert sich: „Wir wussten eine Weile lang nicht, wann es wieder ein Semester in Präsenz gibt. Es war wirklich ein großer Aufwand, der dahintersteckte, mit allen Fachbereichen zu kommunizieren. Wir mussten immer wieder neu fragen, wo wir jetzt was bauen können, in einigen Räumen waren ja auch akustische Maßnahmen erforderlich. Zum Glück hatten wir nicht die Probleme, dass Bauteile oder Technik nicht lieferbar waren – das kam erst später.“

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Pragmatisch ohne Schnickschnack

Das Projekt an der Hochschule Magdeburg-Stendal ist durch die große Zahl sowie die Heterogenität der medientechnisch zu ertüchtigenden Räume gekennzeichnet. Besondere Aufmerksamkeit war den Sonderanforderungen einzelner Fachbereiche zu widmen, ohne dabei die Wünsche nach möglichst einheitlicher Ausstattung und Bedienung sowie Nutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit aus den Augen zu verlieren. Das Konzept wirkt pragmatisch und kommt ohne „Design-Schnickschnack“ aus – dem Vorwurf einer Verschwendung von Steuergeldern durch ein Übermaß an zeitgeistiger Raumgestaltung oder ungenutzte/überflüssige Funktionalitäten dürfte sich auf dem Campus Herrenkrug niemand ausgesetzt sehen.

Technikcontainer neben einem Dozententisch
Technikcontainer neben einem Dozententisch (Bild: Ingo Willmann)

Nach mehr als einem Jahr im praktischen Betrieb fällt in Magdeburg das Fazit zur neuen Medientechnik positiv aus – alles funktioniert wunschgemäß, wobei Ausfälle einzelner Hardware-Komponenten bei einem Vorhaben dieser Größenordnung sicher nicht unüblich sind. Das „ZIM Zentrum für interdisziplinäre Medienarbeit“ der HS Magdeburg-Stendal übernimmt den First-Level-Support. Studio Hamburg MCI ist für den Third-Level-Support zuständig und kümmert sich um Wartungsarbeiten/Ergänzungen/ Sonderwünsche.

Jan Jochmann betont beim Rückblick auf das Projekt die „zielorientierte Zusammenarbeit“ aller Beteiligten, und auch Carsten Langerwisch spricht von einer „erfolgreichen Kooperation“, in deren Rahmen angesichts vielfältiger und teils unerwarteter Herausforderungen „Lösungen mit überzeugenden Ergebnissen“ gefunden wurden.

Dozententisch mit Tischanschlussfeld und Crestron Panel
Dozententisch mit Tischanschlussfeld und Crestron Panel (Bild: Ingo Willmann)

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Statement Hochschule Magdeburg-Stendal

Ingo Willmann resümiert: „Bereits seit dem Jahr 2000 sind in den zentralen Hörsälen und Seminarräumen der Hochschule Magdeburg-Stendal Mediensteuerungen verbaut. Diese wurden im Lauf der Zeit immer wieder erweitert oder erneuert. Insgesamt gab es schon 43 Räume an beiden Standorten, die mit Medientechnikkomponenten ausgestattet waren. Im aktuellen Projekt ging es darum, weitere 119 Seminar- und Besprechungsräume einheitlich, aber auch mit verschiedenen Anforderungen medientechnisch am Campus Magdeburg Herrenkrug zu ertüchtigen. Aufgrund der bisherigen Zuverlässigkeit und Vereinheitlichung der Bedienung, aber auch in Hinsicht auf Service und Wartung konnten wir in diesem Projekt wieder Crestron Mediensteuerungen einsetzen – auch im Hinblick auf die Management-Software, durch welche sich bereits die bestehende Technik zentral steuern und überwachen lässt, um die Reaktionskette im Fehlerfall sehr gering zu halten. In allen Räumen gibt es nun auch eine unkomplizierte BYOD-Lösung mit Cynap-Produkten des Herstellers WolfVision. Weiterhin wurden Aufzeichnungsgeräte des Herstellers Extron für Vorlesungsaufzeichnungen verbaut. Die große Herausforderung im Projekt war, trotz vieler verschiedener Raumkategorien ein möglichst einheitliches Steuerungs- und Bedienkonzept zu erreichen, das gleichzeitig kompatibel zu bisherigen Ausstattungen in Seminarräumen und Hörsälen an der HS Magdeburg-Stendal ist. Durch die Vereinheitlichung wird der Lehrbetrieb ungemein erleichtert, da – egal welcher Raum genutzt wird – überall die gleiche Bedienung vorzufinden ist. Zudem ist durch die Nutzung gleicher Technik eines Herstellers in allen Seminarräumen der Aufwand für eine Ersatzteilhaltung sehr gering. Ein Austausch defekter Geräte kann schnell erfolgen und gewährleistet einen reibungslosen Betrieb der Lehre. Ebenso von Vorteil ist die Vereinheitlichung für die effektive Sicherung und Überwachung der Medientechnik gegen Diebstahl, einschließlich Alarmierung und Benachrichtigung. Wir sind mit der Umsetzung und Ausführung der Firma Studio Hamburg MCI GmbH und dem Planungsbüro Hartmann, Mathias und Partner sehr zufrieden und erhalten von unseren Nutzern viel positives Feedback.“

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Studio Hamburg MCI GmbH

MCI (www.mci.de) ist ein Full-Service-Provider für IT-basierte Mediensysteme und versteht sich als lösungsorientierter Partner für die Umsetzung individueller Anforderungen und Projekte. Das Service-Angebot umfasst den vollständigen Lifecycle von Evaluierung, Beratung und Planung über die Auswahl passender Produkte und Systeme (inkl. schlüsselfertiger Integration) bis hin zu Wartung, Support und Betrieb. MCI wurde 1977 gegründet und ist Teil der Studio Hamburg Gruppe.

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Hartmann, Mathias und Partner

Hartmann, Mathias und Partner (www.hmpartner.de) ist ein unabhängiges Sachverständigen- und Planungsbüro mit Hauptsitz in Düsseldorf. Seit 1999 entwickelt hmpartner nicht nur weitsichtige AV-Konzepte und Fachplanungen, sondern versteht sich auch als Garant für deren zuverlässige Umsetzung. Als führende Köpfe eines aus 23 Spezialist:innen bestehenden Teams bringen Detlef Hartmann, Stefan Mathias und Thomas Euring technisches Know-how, Praxiserfahrung und Branchenkenntnis zusammen. Für Kund:innen soll bei jedem Projekt die bestmögliche Gesamtlösung gefunden werden, welche produktneutral sowohl technische und funktionale Ansprüche als auch das verfügbare Budget berücksichtigt.

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Web-Links

>> www.h2.de

>> www.hmpartner.de

>> www.mci.de

>> www.eduroam.org

>> www.crestron.com

>> www.extron.de

>> www.panasonic.com

>> www.wolfvision.com

>> www.dittfach-gmbh.de

>> www.pauly.de

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