Medienkunst im Fokus

Erlebnisreisen durch die Kunst in immersiven Ausstellungen

Immersive Ausstellungen erwecken derzeit die Kunst vielerorts zum Leben und sind ein wahrer Publikumsmagnet. Entwickelt vom Schweizer Kreativlab «Immersive Art AG» und in Kooperation mit Alegria Exhibition GmbH sind die aktuellen Ausstellungen Monets Garten, Klimts Kuss und Viva Frida Kahlo in den unterschiedlichsten Städten der Welt zu erleben. Multimediale Medientechnik und eine außergewöhnliche Inszenierung projiziert großartige Kunstwerke, erzählt Geschichten der Künstler, lädt zur Interaktion ein und verführt zum Genießen, Verweilen und Träumen – wie ein Besuch in Monets Garten in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle zeigt.

Immersive Ausstellung, Klimts Kuss bei der Premiere in München
Immersive Ausstellung, Klimts Kuss bei der Premiere in München (Bild: Morris Mac Matzen)

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Inhalt dieser Case Study:


Monets Garten zeigt eine interaktive Multimedia-Erlebnisreise durch die Geschichte und Werke eines der größten Künstler des vergangenen Jahrhunderts. Inszeniert wird das einzigartige Ausstellungskonzept mit modernster Medientechnik, mit der der Besucher in die Welt und die berühmten Kunstwerke des Malers Claude Monet (1840-1926) eintauchen kann.

Aufwendige Installationen und Projektionen erzeugen in Verbindung mit Musik, Lichteffekten und Düften rauschende Farbwelten und lassen die Gemälde des Künstlers auf noch nie zuvor gesehene Weise lebendig und spürbar werden. Für den Betrachter verwandelt sich Illusion in Realität – „massiv immersiv“, so der Technische Leiter Benjamin Voss.

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Monets Garten als Multimedia-Erlebnisreise

Als Rundum-Erlebnis für die ganze Familie lädt der unterhaltende Spaziergang quer durch das Werk des berühmten Impressionisten auch zum Mitmachen ein: Besucher, die sich umarmen, können eine Explosion von Monets Farbpalette erzeugen, wer sich schwungvoll bewegt, wird selbst zum Maler und wer seine eigene Seerose gestalten möchte, kann diese im Teich wiederfinden.

Person in Monets Garten in der immersiven Ausstellung in Stuttgart
Monets Garten in der immersiven Ausstellung in Stuttgart (Bild: Lukas Schulze)

Um in die Welt des französischen Malers eintauchen zu können, wird der Besucher durch drei Erlebnisbereiche geführt – mit modernster Technik im Hintergrund. Jeder Bereich ist dabei eine Attraktion für sich und beschert dem Reisenden nicht nur einen Einblick, sondern auch neue Erfahrungen und Sichtweisen auf das Leben, die Arbeit und die Werke Monets.

Zwei Personen liegen auf Kissen in Monets Garten
In Monets Garten werden die Besucher selbst Teil der Ausstellung. (Bild: Alegria Konzert)

Die erste Reisestation repräsentiert das Atelier des Begründers des Impressionismus, den Schaffensplatz seiner großen Werke. Es wird eine neue Perspektive auf die Werke des Künstlers geboten, die das Publikum nicht nur in seine Gemälde, sondern auch in seine Wahrnehmungen, Techniken und Wege der Konzeption seiner Kunst eintauchen lässt. Die zentralen Themen Monets wie Licht, Schatten, Wind und das Element des Wassers als Reflexionsfläche werden integriert und durch die Medientechnik in ein poetisches Gesamtkonzept verwoben.

Atelier von Monets Garten mit großformatigen Bilder des Künstlers ausgestattet
Im „Atelier“ von Monets Garten werden großformatige Bilder des Künstlers projiziert. (Bild: Lukas Schulze)

Vom Atelier geht es weiter in den Garten, inspiriert von der weltberühmten Gartenlandschaft Monets in Giverny mit einem großen Seerosenteich. Über die japanische Brücke und vorbei an Monets Haus gelangt man zur großen Wandprojektion, die interaktiv vom Besucher selbst bespielt werden kann – ein zugleich physisches wie poetisches Erlebnis.

Via Kamera und Projektion erscheinen die individuell gestalteten Seerosen im Seerosenteich vor Monets Haus
Via Kamera und Projektion erscheinen die individuell gestalteten Seerosen im Seerosenteich vor Monets Haus. (Bild: Lukas Schulze)

Im sich anschließenden Showroom, dem Highlight der Ausstellung, taucht der Reisende dann ganz in die Bilder und Geschichte Monets ein, um diese wahrhaftig zu erleben und sich in der Poesie der weltberühmten Werke wie „Das Kap von La Héve bei Ebbe“, „Die Dame im grünen Kleid“ oder „Das Atelierboot“ zu verlieren. Die Seerosenbilder, Höhepunkt von Monets Schaffen, werden als Finale der Geschichte präsentiert, und das ganz im Sinne des großen Meisters: Der gesamte Raum wird durch eine 360°-Projektion zu einem gigantischen Seerosenteich, wodurch die Illusion eines endlosen Ganzen entsteht. Der Betrachter befindet sich inmitten der Gemälde, versinkt in Licht und Ton, und wird so Teil der Szenerie – die Kunstwerke interagieren mit ihm, und Kunst wird zur vollendeten Poesie.

„Das Motiv ist nie, was es ist, es ist, was das Licht aus ihm macht.“ Diese Aussage des Künstlers von damals trifft auf die Technik von heute:

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Technische Highlights

Das immersive Erlebnis, insbesondere im Showroom, entsteht im Wesentlichen durch ein 3D-Mapping-Projektionssystem, im Zusammenspiel von Video-, Licht- und Tontechnik. Jedes Ausstellungskonzept ist individuell auf den Künstler und auch die Location zugeschnitten. Durch modernste Laserprojektoren zwischen 8.000 ANSI-Lumen und 12.000 ANSI-Lumen und mit einer WUXGA-Auflösung werden die Räume zum Leben erweckt. Das derzeit aufwendigste Set wurde in Monets Garten in Stuttgart installiert. In den ersten beiden Bereichen der Ausstellung, dem Atelier und im Garten, kommen elf Laserprojektoren zum Einsatz. Im Hauptraum der Ausstellung, dem Showroom, sorgen 31 Laserprojektoren für ein 360°-Erlebnis. Abwechslungsreiche Exponate, die zur Interaktion einladen, und das Zusammenspiel von Kunst, Technik und Raumgestaltung sind die wesentlichen Elemente der Ausstellung.

Person bewegt sich vor interaktivem Bild
Bewegungen wie beispielsweise Tanzen oder Gesten werden mittels einer Software zur Kamerabilderkennung erfasst. In der Projektion entsteht ein überdimensionales buntes und lebendiges Bild, geschaffen durch die Interaktion. (Bild: Lukas Schulze)

Zu Beginn der Ausstellung werden im sogenannten Atelier großformatige Bilder des Künstlers projiziert, aber auch die Lebensgeschichte des Malers bewusst ohne medialen Einsatz gezeigt. An einer Fotostation wird der Besucher dazu animiert, selbst Teil eines Bildes von Monet zu werden, realisiert nur durch einen Filter mit Bilderkennung, der dort zum Einsatz kommt. Im sogenannten Exponat „Piano“ entsteht ein faszinierendes Bild aus Monets beliebtesten Farben, das sich in Bezug auf die jeweilige Tonhöhe von Klaviermusik zusammensetzt.

Im darauffolgenden Ausstellungsbereich, Monets Garten und Haus, können Besucher an einem Tisch ihre eigene Seerosen-Schablone ausmalen und diese in eine Scan-Station einlegen. Via Kamera und Projektion erscheinen die individuell gestalteten Seerosen dann in dem Seerosenteich vor Monets Haus. Im Haus selbst kann der Besucher durch Bewegungen wie beispielsweise Tanzen oder Wischen mittels einer Software zur Kamerabilderkennung erfasst werden. Durch die Laserprojektion entsteht ein überdimensionales buntes und lebendiges Bild – geschaffen durch die Interaktion der Besucher. Beim Exponat „The Hug – Die Umarmung“ scheint die Farbpalette des Meisters auf der Wand zu explodieren. Interagieren und begegnen sich dort zwei Personen, erkennt dies eine Software mit Kamera-Tracking über Bilderkennung und lässt ein riesiges farbenfrohes, einmaliges Bild entstehen.

Im großen Showroom setzen die 31 Laserprojektoren das 360°-Erlebnis des weltberühmten Meisters in Szene. An den Wänden, auf dem Boden und im zentral gelegenen Spiegelgang scheint die Kunst lebendig zu werden. Der immersive Effekt während der digitalen Show durch Projection Mapping ist hier besonders intensiv zu erleben. Egal, wo man sich im Raum befindet, egal, ob man sitzt, liegt oder steht, verwandelt sich die Illusion in Realität, und der Besucher wird selbst Teil der Inszenierung.

Inhaltliche Veränderungen werden durch angelieferten Content von der Technik auf die einzelnen Projektoren verteilt und ermöglichen es, eine Show flexibel zu verändern. Begrenzt wird die Flexibilität durch die riesigen Datenmengen von circa zwei Terrabyte pro Show und Download. Die Zuspielung des Contents erfolgt durch Pandora-Systeme. Ein Timetable im Hintergrund sorgt für die Steuerung der gesamten Medientechnik. Der Ausstellungsablauf, vom Probedurchlauf am Morgen durch die Mitarbeiter vor Ort, über den Showstart und den Abschaltbetrieb am Abend, wird komplett automatisiert gesteuert. Technischer Support erfolgt meist „remote“ mit einer speziellen Software über direkten Zugriff auf die Zuspiel- und Steuerungsrechner vor Ort in eigenen Technikräumen im Hintergrund der Ausstellung.

Der technische Aufbau vor Ort an den Ausstellungsorten ist je nach Örtlichkeit, Umfang der Show und Konzept unterschiedlich, dauert aber in der Regel circa zwischen acht und zwölf Aufbautagen.

Die Frage nach den Herausforderungen der jeweiligen Ausstellungsprojekte beantwortet der Technische Leiter Benjamin Voss, ohne lange zu überlegen: „Das Geheimnis liegt in der detailgenauen Planung, unter Beachtung aller Schnittmengen wie Content oder Set, und dabei das Gesamtkonzept richtig im Blick zu behalten.“

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Reise ohne Ende

Monets Garten ist eine gelungene Symbiose aus den großen Werken des Künstlers und einer immersiven Erlebnisreise, die Monets Traum in ein neues Zeitalter tragen und unvergessen machen möchte.

„Die Ausstellung ist ein Erlebnis für alle – von jung bis alt. Die Besucher erleben die Welt Claude Monets, seine Farben und berühmten Werke auf wunderbare Weise so, als ob sie tatsächlich in der Szenerie sind. Farben, Licht, die Projektion des Wassers – alles wird lebendig!“, so Roman Beranek, der Kreativdirektor.

Das immersive Raumerlebnis verändert und entwickelt sich von Ausstellung zu Ausstellung weiter. Die Kunst des jeweiligen Künstlers schafft dabei stehts neue, einzigartige Konzepte und Inszenierungen – in riesigen, großflächigen Bildformaten, die beeindrucken.

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Produktion und Veranstalter

Die Konzepte der immersiven Ausstellungen von Monet, Kahlo oder Klimt wurden vom Schweizer Kreativlab „Immersive Art AG“ in Kooperation mit Alegria Exhibition GmbH entwickelt.

„Die Ausstellung wird unglaublich gut angenommen. Das hätten wir uns in den kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Wir sind von der Resonanz überwältigt“, sagt Dr. Nepomuk Schessl von Alegria Exhibition GmbH und Produzent der Ausstellung.

Nach dem Start Anfang 2022 in Berlin war das immersive Kunsterlebnis Monets Garten zeitgleich in New York City, Wien, Hamburg und Stuttgart zu erleben. Ab Herbst 2023 läuft die Multimedia-Show in München.

Immersive Inszenierung von Werken der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo
Immersive Inszenierung weltberühmter Werke der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo ab Mitte April 2023 in Hamburg (Bild: Alegria Konzert)

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Was bedeutet „immersiv“?

Immersiv beschreibt einen Effekt, bei dem der Betrachter in eine multimediale Illusion aus Bild und Ton eintaucht und diese als absolut real empfindet. Durch ein 3D-Mapping-Projektionssystem können Inhalte wie Grafiken, Animationen, Bilder oder Videos auf dreidimensionale Objekte projiziert werden, so dass eine einzigartige Atmosphäre entsteht.

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Was sind „immersive Ausstellungen“?

Monets Garten wird fortgesetzt – ab 27. Oktober 2023 in München in den Räumen von Utopia, Heßstr. 132 bis zum 18. Februar 2024. Weitere immersive Erlebnisreisen durch die Kunst bietet die Alegria Exhibition GmbH mit den beiden Ausstellungen „Klimts Kuss“ und „Viva Frida Kahlo“.

Das immersive Kunsterlebnis „Klimts Kuss – Spiel mit dem Feuer“ zeigte im Frühjahr 2023 in Berlin und München eine berührende Multimedia-Show über das Leben und Werk des Jugendstilpioniers Gustav Klimt (1862-1918).

Viva Frida Kahlo ist die erste immersive Inszenierung der weltberühmten Werke der legendären mexikanischen Künstlerin und Ikone Frida Kahlo. Ein wahrhaftes sinnliches Erlebnis, eine Explosion voller Farben und purer Lebenskraft, die ab Mitte April 2023 in Hamburg zu sehen war.

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