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Das Digital Learning Lab der Hochschule Hof

Die Hochschule in Hof hat einen ihrer Seminarräume medientechnisch perfektioniert und damit für die intensive Gruppenarbeit der Studierenden fit gemacht. Die realisierte Lösung basiert auf der vSolution Cynap und der vSolution Matrix von Wolfvision. Wie kam man weg von einer „Frontalbestrahlung“ hin zu dieser kollaborativen Umgebung?

Seminarraum(Bild: Michael von Aichberger)

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Inhalt dieser Case Study:


Unser Ziel war es, einen Raum zu schaffen, der vom Stan­dard abweicht, sprich: ohne ‚Frontalbestrahlung‘, so wie man es von den ganz normalen Seminarräumen kennt. Es sollte etwas Ausgefallenes werden für Projektarbeiten, Gruppenarbeiten und vielleicht auch mal für eine Präsen­tation.“ Damit bringt André Rister (Digitalisierung der Lehre (dal), Koordinator Technik) Ziel und Umsetzung auf den Punkt. Schon beim Betreten ist zu bemerken, dass hier einiges anders ist als gewohnt. Wo sich der Medieneinsatz in „normalen“ Seminarräumen an Hochschulen und Universitäten auf ein zentrales Display oder eine Pro­jektion, vielleicht noch ergänzt um ein digitales White­board, beschränkt, zeigen sich im „Digital Learning Lab“ neben einer Doppelprojektion und vier großen Displays zusätzlich vier Arbeitsinseln für die Studierenden.

Doppelprojektion
Über eine Doppelprojektion werden Präsentationsinhalte und Arbeitsergebnisse für alle Seminarteilnehmenden visualisiert. (Bild: Michael von Aichberger)

Ganz nebenbei erscheint der Raum auch von seiner Einrichtung her als etwas Besonderes: Er verfügt nicht nur über eine Tribüne und einen Video-Aufnahmebereich mit Greenscreen-Hintergrund und Videoausleuchtung, son­dern auch über eine sehr individuelle Möblierung für die Studierenden.

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Ideenfindung

André Rister
André Rister (Digitalisierung der Lehre [dal], Koordinator Technik) (Bild: Michael von Aichberger)
Im Jahr 2019 begannen die Überlegungen zur medien­technischen Einrichtung des zukünftigen Digital Learning Lab. „Wir haben angefangen, uns umzuschauen und über geeignete Lösungen zu informieren. So besuchten wir u. a. die Learntec in Karlsruhe“, erläutert André Rister. „Der Seminarraum sollte flexibel nutzbar sein, sowohl von der Technik her als auch vom Mobiliar.“ Im gleichen Jahr kamen er und seine Kollegen mit Wolfvision in Kon­takt. „Wir waren begeistert, wie einfach das Ganze von der Handhabung her ist, wie wenig Hürden ist gibt. Und wir haben uns gedacht, dass die Lösung perfekt zum Raum passen würde.“

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Planung und Umsetzung

Im nächsten Schritt wurde überlegt, „wie das am besten aufzuziehen“ sei. Schnell war klar, dass eine Art „Haupt­station“ nötig wäre. Diese sollte kombiniert sein mit vier „Projektinseln“ für die Studierenden. Zwei der Inseln soll­ten längs der Raumwand einen festen Standort erhalten, zwei weitere sollten flexibel auf der Fensterseite des Raumes aufgestellt werden. Dies vor dem Hintergrund, dass sich an der Fensterseite auch eine Sitztribüne befin­den sollte, damit in Präsentationssituationen eine gewisse Anzahl an Personen teilnehmen könnten. Für diese Szena­rien wurden zwei der Projektinseln räumlich flexibel vor­gesehen. Selbstverständlich stand bei der Planung das kol­laborative Zusammenarbeiten im Vordergrund der Vision: Studierende arbeiten, in kleine Gruppen aufgeteilt, an den einzelnen Displays und verbinden sich mit ihren pri­vaten Endgeräten. Dabei spielt es keine Rolle, ob Tablets oder Notebooks zum Einsatz kommen. In der Lehrsituation ist es jederzeit möglich, dass die Lehrkraft die gemeinsa­men Inhalte einer jeden Gruppe über die Projektion für alle Anwesenden visualisieren kann. Dabei können auch alle Display-Inhalte gleichzeitig über die Projektion sicht­bar werden. Simultan können Annotationen und zeichne­rische Elemente hinzugefügt werden.

Das Digital Learning Lab verfügt über vier „Projektinseln“.
Von der „Hauptstation“ haben die Dozierenden nicht nur den Blick über den Raum mit seinen Projektinseln: Jederzeit sind Einwahl und Darstellung von Arbeitsergebnissen der einzelnen Arbeitsgruppen möglich. Inhalte können beliebig geteilt werden.
Die beiden Projektinseln auf der Fensterseite sind mobil gehalten. So ist es jederzeit möglich, dass bei Präsentationen die Teilnehmenden von der Sitztribüne aus eine freie Sicht auf die Projektion und auf die gegenüberliegenden Displays haben.

Möglich wurde die Umsetzung mithilfe der vSolution Matrix von Wolfvision. Dabei handelt es sich um eine AV-over-IP-basierte Kollaborationslösung, mit der Audio-und Videoinhalte über das Netzwerk gestreamt werden kön­nen. Mehrere Cynap-und Cynap Core-Pro-Systeme wer­den über das Netzwerk miteinander verbunden. Eines da­von wird als zentrales System im Raum aktiviert.

Wolfvision vSolution Cynap und vSolution Matrix
Die Studierenden können sich mit ihren digitalen Endgeräten einwählen. Mit Wolfvision vSolution Cynap und vSolution Matrix ist die mediale Zusammenarbeit innerhalb der Arbeitsgruppen oder das Teilen von Inhalten, durch die Lehrkraft gesteuert, für alle Seminarteilnehmenden allumfänglich organisiert. (Bild: Michael von Aichberger)

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Lehre im Digital Learning Lab

Es ist sicherlich kein Zufall, dass sich im Veranstaltungsver­zeichnis für den kollaborativen Raum schwerpunktmäßig Marketing, Digital Marketing oder auch Kurse zu Projekt-Management oder Logistik finden. Bieten sich doch hierzu viele Möglichkeiten einer kollaborativen Arbeitsstruktur.

Projektinsel
Im Digital Learning Lab steht die Lehre ganz im Sinne der Gruppenarbeit. (Bild: Michael von Aichberger)

„Wir haben diesen Seminarraum als ‚Digital Learning Lab‘ bezeichnet. Und als solches soll er auch verwendet werden, es ist ein Labor. Nicht jeder hat Zugang“, erläutert André Rister. Voraussetzung für die Nutzung des Labs ist es, dass eine Einweisung in die medialen Funktionalitäten erfolgt sein muss. „Es macht keinen Sinn, wenn jemand so einen Raum nutzt und sich da selbst durchhangelt und letztendlich mit der Technik kämpft, obwohl es vielleicht ganz einfach wäre.“

Trotzdem unterscheidet es sich, wie tief und in wel­chem Umfang das Mediensystem genutzt werden soll. Manche Lehrkräfte nutzen nur die Präsentationsfunktionen auf den einzelnen Displays. Andere steigen wesentlich tiefer in die Möglichkeiten ein. Es kommt auf die persönlichen Präferenzen der Dozierenden an.

Die Grundfunktionen sind laut André Rister gut zu beherrschen und einfach in der Anwendung, aber das System kann sehr viel bieten. Wichtig sei jedoch der eigene Ansatz, die verfolgte Didaktik der Lehrkraft in Kombination mit der technischen Affinität. Wenn die Lehrkraft weiß, was sie wie vermitteln möchte, ist eine spezifische Einweisung durch die Abteilung Digitalisierung der Lehre pro­blemlos möglich.

Im Digital Learning Lab werden häufig Office-Produkte eingesetzt. Auch das Miro Whiteboard wird gerne genutzt, bis hin zu Tools für Informati­ker, wie „Visual Studio Code“. Die Studierenden bringen sich mit ihren digitalen Endgeräten ein. Die betreffenden Daten liegen dabei entweder auf den lokalen Geräten oder in der gemeinsam verwendeten „Nextcloud“. Hier werden miteinan­der Ordner angelegt und geteilt und über das Whiteboard gemeinsam genutzt.

Laut André Rister soll bewusst vermieden wer­den, dass z. B. aus Raummangel „alle möglichen Kurse da reinkommen“. Es sollen nur die Veran­staltungen im Lab erfolgen, bei denen die medial kollaborativen Tools auch tatsächlich zum Einsatz kommen.

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Medientechnik und Integration

Das Projekt Digital Learning Lab wurde an der Hochschule Hof inhäusig umgesetzt. Neben der zentralen IT existieren an der Hochschule noch die Abteilung Medientechnik und die „Digitali­sierung der Lehre“, in deren Abteilung André Rister arbeitet.

Wolfvision Cynap Core
Jede Projektinsel ist über Wolfvision Cynap Core an das Netzwerk für die Kollaboration im Seminarraum angebunden. (Bild: Michael von Aichberger)

Mit diesen Kompetenzen ließen sich die Auf­gabengebiete des Projektes abdecken und die „AV over IP“-Matrix von Wolfvision und die Medientechnik integrieren. Besondere Aufmerk­samkeit benötigte die Netzwerkanbindung der Stationen: Ursprünglich sollten die mobilen Pro­jektinseln via WLAN angebunden werden. Da sich allerdings LAN-Verbindungen als betriebssicherer herausstellten, musste eine geeignete Kabellösung gefunden werden: „Ich habe exakt eine Firma gefunden, die uns Netzwerkkabel als Spiralkabel liefern konnte, für die Anbindung an das Deckenschienensystem im Raum, resümiert André Rister.

Dozentenpult
Das Dozentenpult ist die „Steuerzentrale“ für die Dozierenden. Über das interaktive Display wird der Arbeitsverlauf intuitiv und unkompliziert gesteuert. (Bild: Michael von Aichberger)

Aus seiner Sicht ist das Digital Learning Lab perfekt gelungen, weil Technik und Mobiliar flexi­bel und beweglich aufeinander abgestimmt sind. Rückblickend ist er sehr zufrieden, da das Digital Learning Lab gut ankommt: „… sowohl bei den Studierenden als auch bei den Lehrenden“.

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Über die Greentech-University – Hochschule Hof

Lehre und For­schung an der Hochschule Hof beruhen auf den Säulen Praxisorien­tierung, Internatio­nalisierung und intelligente Res­sourcennutzung. Im Bereich Interna­tionalisierung legt die Hochschule einen weiteren Schwerpunkt auf Indien, im Hinblick auf das Thema intelligente Ressour­cennutzung stehen Wasser- und Energieeffizienz im Vordergrund.

Außenansicht der Hochschule Hof
Hochschule Hof: „Die beliebteste Hochschule Deutschlands“ (Bild: Hochschule Hof)

Das breitgefächerte und interdisziplinäre Studienangebot reicht von Wirtschaft über Interdisziplinäre und Innovative Wissenschaften bis hin zu Informatik und Ingenieurwissenschaften.

Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Hof sei die beliebteste Hochschule Deutschlands und er­hielt die besten Noten für ihre Lehre. Dies geht aus dem kürzlich veröffentlichten Ranking des renommierten Internetportals Studycheck.de hervor. Im bundeswei­ten Vergleich unter insgesamt 512 Hochschulen erziel­te die oberfränkische Bildungseinrichtung mit ihren Standorten in Hof, Münchberg, Kronach und Selb die beste Bewertung durch aktuelle und ehemalige Stu­dierende.

Außerdem wurde 2023 erstmals ein „Digital-Readiness“-Ranking veröffentlicht, das den Digitalisierungsstand erfasst. Dabei erreicht die oberfränkische Hochschule den zweiten Platz unter allen deutschen Hochschulen und Universitäten und ist damit auch die Nummer 1 innerhalb Bayerns. Als Basis der Erhebung dienten knapp 62.000 Bewertungen aktueller und ehemaliger Studierender der deutschen Hochschulen und Univer­sitäten.

Können Studierende ihr Studium auch digital absol­vieren? Wie gut sind Professoren und Dozenten online erreichbar? Und steht der Lernstoff auch online zur Ver­fügung? Das StudyCheck Digital Readiness Ranking gibt einen Einblick in die Zufriedenheit der Studierenden mit der Digitalisierung ihrer Bildungseinrichtung. Die Hoch­schule Hof erhielt in dieser Kategorie 337 Bewertungen und erzielte dabei den Gesamtwert von 4,37 von 5. Damit erhielt die Hochschule Hof auch das Siegel „Wir sind di­gital“, das insgesamt nur an 44 von über 500 deutschen Hochschulen und Universitäten verliehen wurde.

Die Hochschule Hof wurde zudem in einem Gesamtranking des Portals als „Beliebteste Hoch­schule Deutschlands 2023“ ausgezeichnet.

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