Von der „One-Man-Show“ zum Full-Service-Anbieter

LED-Anbieter in Deutschland: Die Lang AG

Seit 40 Jahren ist die Lang AG eine der führenden europäischen Firmen für die Vermietung und den Verkauf von visueller Präsentationstechnik und deren Peripherie im B2BGeschäft, sowie Vorreiter und Meinungsbildner für Dienstleister und Hersteller der AV-Branche. Das Unternehmen hat den Installations- und Rental-Markt auch in Hinblick auf LED-Technologie stark beeinflusst.

(Bild: Lang AG)

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Mittlerweile ist es ein Gütesiegel für ein Produkt, ins Lang-Portfolio aufgenommen zu werden. Unser Autor Achim Hannemann stellt das Unternehmen und seine LED-Lösungen vor.

Von der „One-Man-Show“ zum Full-Service-Anbieter

Paul Detlef Lang gründete mit seiner Frau Gabriele 1978 im Wohnzimmer und der angrenzenden Garage in Wipperfürth das Unternehmen „Audiovision Paul D. Lang“. Dort erstellte man Diashows und vermietete professionelle Diaprojektoren für Multivision-Shows an Dienstleister.

1988 kamen die ersten Video-Großbildprojektoren auf den Markt. Die Geräte wogen bis zu 180 kg, waren schwierig und aufwendig zu justieren, reparaturanfällig und noch zudem extrem teuer.

Dennoch setzte Lang auf Projektion und investierte in die ersten 3Chip-Projektor-Technologien, die transflektive LC-Lichtventil- Technik mit dem Hughes-JVC-ILA (Image Light Amplifier), DLP/DMD-Technik von Digital Projection oder die transmissive-LC-Technik von Barco usw. Die Branche boomte, und personell, gerade im technischen Bereich, musste das Unternehmen schnell aufgestockt werden.

Nach der Umfirmierung 1994 in Lang Audiovision GmbH und dem Umzug in den Industriepark Lindlar in ein 1.200 m² großes Gebäude wurde das Unternehmen 2007 zur heutigen LANG AG.

Zum 30-jährigen Firmenjubiläum übergeben Paul Detlef und Gabriele Lang 2008 die Geschäftsführung an ihren Sohn Tobias und wechseln in den Aufsichtsrat.

Mittlerweile wurde der Vorstand um Peter Mathia erweitert, die Belegschaft auf 250 Mitarbeiter vergrößert und der Umsatz von 5.000 DM im Anfangsjahr 1978 auf derzeit rund 62 Mio. Euro gesteigert.

In Europa befinden sich mit Lang Baranday in der Schweiz, Lang UK in Großbritannien und Lang Iberia in Spanien weitere eigenständige Unternehmen.

Reperaturarbeit an einer Panele
Auch Reparaturarbeiten werden in den eigenen Werkstätten durchgeführt, selbst einzelne SMDs werden getauscht.

Die Erfolgsrezepte des Unternehmens sind: stetige Weiterbildung des Personals und damit immer auf dem neusten Stand der Präsentationstechnologie zu sein, die Nähe zum Markt und damit ein Gespür für Trends und technologische Innovationen zu entwickeln, die den Markt antreiben, um frühzeitig in die richtigen Produkte und Technologien investieren zu können, sowie ein familiärer Teamgeist mit glücklichen Mitarbeitern.

Weitere Details über das Unternehmen finden sich im Artikel „40 Jahre Lang AG: Herausforderungen, Chancen & Meilensteine“ aus der PROFESSIONAL SYSTEM 6.2018.

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Der Gebäudekomplex

Auf dem 10.000 m² großen Gelände sticht das dreigeschossige, moderne 1.200 m² umfassende Bürogebäude hervor, weiterhin finden sich hier Service- und Entwicklungsräume, das Hochregallager sowie separate LED- und Display-Lager.

Gebäude der Lang AG (Bild: Achim Hannemann)

Bereits 2010 wurde auf dem Gelände die Lang Academy eröffnet, eine Weiterbildungseinrichtung für den AV-Markt. Hier finden Produktschulungen, Demos, Testaufbauten und Events für Kunden und Interessenten statt. Inhaltlich geht es um Schulungen der komplexen Videotechnik, also neben Hochleistungsprojektoren, Videodisplays und LEDWänden auch zum Beispiel um Videoprozessoroder Medienserversysteme.

Die Lindlarer Aus- und Weiterbildungsinstitution ist Authorized Training Center namhafter Hersteller wie Analog Way, AV Stumpfl, Barco, Epson und Panasonic. Darüber hinaus werden Thementage zu aktuellen Technologien angeboten.

Seit 2015 bietet das Lang Forum neuen Raum für interdisziplinäre Forschung und Entwicklung innovativer Ideen und deren Umsetzung. Hier werden im Wesentlichen eigene, dienstleistungsspezifische und nicht endkundenspezifische Lösungen entwickelt. Die LANG AG sieht sich hier als Schnittstelle zwischen den Herstellern und dem AV-Markt. So entstehen gelegentlich individuelle Innovationen wie der radarTOUCH, ein auf IR-Laser-Touch Technologie basierendes Touch-System.

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Das LED-Portfolio

Schon 1990 beschäftigten sich die Lang-Spezialisten mit Großdisplays, noch bevor die ersten Plasma- oder LCD Screens auf den Markt kamen. So hatte man als eines der ersten Unternehmen in Europa die Sony Jumbotron (Videowall aus Flutstrahl-CRTs) im Vermietpark. Schon bald folgten Investitionen in LED-Produkte der Hersteller INFiLED, Samsung, Absen, Aoto, Leyard, Barco und Desay.

„Im Prinzip sind wir herstellerunabhängig, doch nur die von unseren Spezialisten auf Herz und Nieren geprüften Geräte schaffen es ins Portfolio, die gängigen Zertifizierungen vorausgesetzt. Wir prüfen jedes Produkt und dessen Spezifikationen vor Auslieferung vor Ort in China, sei es Bildqualität, Kontrastverhalten, Farbraum, Helligkeit, Seitenblickwinkel, Verarbeitung der Module und Platinen, LEDs, Treibern und Netzteilen oder die mechanische Präzision. Auch ist nicht immer HDR drin, wo HDR draufsteht“, erklärt lächelnd Oliver Maaßen, Product Manager LED.

Das vermietete Equipment wird immer vor Auslieferung und bei Rücklieferung einer Qualitätskontrolle mit Service unterzogen. Mit präzisen Messinstrumenten, wie z. B. dem Konica Minolta Spektralradiometer CS-2000A, können geringste Leuchtdichten von 0,0005 cd/m², Farbräume und ein Kontrastverhältnis bis zu 1.000.000:1 gemessen werden.

Lang-Techniker beim Check in der Eingangskontrolle (Bild: Lang AG)

Auch Reparaturarbeiten werden in den eigenen Werkstätten durchgeführt, selbst einzelne SMDs werden getauscht. Für Integratoren bietet man neben der optimalen Produktauswahl auch die Entwicklung der Unterkonstruktion, die Kalibrierung der Module oder die Lieferung der Peripherie, sowie Prozessor- und Videotechniktechnik an.

„Wir haben für den Rental-Markt Pixelpitch-Module von 1,5 mm bis 18 mm auf Lager, aber auch Lösungen für Festinstallationsanwendungen mit 0,9 mm PP wie z. B. in Leitwarten oder Konferenzräumen. Erst kürzlich haben wir uns neben der DB3.4 LE für ein weiteres Produkt von INFiLED entschieden.

Mit einem Pixelpitch von 2,6 mm besticht die INFiLED DB2.6 LE mit einer hervorragenden Bildqualität, die dank der verwendeten Black-Face- und Black-Body-LEDs einen auffallend hohen Schwarzwert haben.“

„Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die Module konkav als auch konvex curven lassen. Zudem ermöglichen die integrierte Edge-Protection und die intuitive Mechanik der DB2.6 LE, eine besonders einfache Handhabung und somit kurze Auf- und Abbauzeiten.“

„Und gerade heute bauen wir in der Lang Academy die kürzlich erworbene ROE Black Marble 4, also einen begehbaren LED-Floor, auf, um die Inventarisierung des Materials vorzubereiten. Durch unsere ständigen Kontakte mit den Fabriken in Shenzhen nehmen wir oft auch Einfluss auf das Design einer Serie, oder technische Anregungen von uns werden übernommen. So entsteht dann eine Lang Edition Serie.“

„Falls nötig, modifizieren wir sogar Module im eigenen Haus. Flighcases, Rigging Zubehör, Halterungen, Ständer oder Ständer dafür entwickeln wir meistens selbst“, erläutert Benjamin Valbert, Director LED & Displays, stolz.

Aber auch viele Systemintegratoren schätzen das Know-how der Lang AG für Fixinstallationslösungen. Erst kürzlich wurde z. B. in Frankfurt im Kaufhaus MyZeil ein Samsung LED-IF040H-Informations-Werbedisplay mit den Abmessungen 5,3 × 3 m mit 4 mm PP, bestehend aus 11 × 4 Cabinets von Ben Hur installiert.

Um Planern, Systemintegratoren und Rental-Companies die Arbeit zu erleichtern, auf schnellstem Wege LED-Projekte zu planen und LED-Installationen zu konfigurieren, hat LANG die Software ConfiguLED entwickelt. Bei ConfiguLED handelt es sich um ein hilfreiches Planungsgadget in Form eines LED-Kalkulators.

Er beinhaltet derzeit 31 verschiedene LED-Produkte mit diversen Pixelabständen und Eigenschaften. So können gewünschte Installationen simpel geplant und das passende Produkt für den jeweiligen Zweck herausgefiltert werden.

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Besondere Anwendungen erfordern besondere Lösungen

Braucht der Markt eine Lösung, die von etablierten Herstellern nicht angeboten wird, wird das Lang-Team selbst innovativ. Für eine LED-Wall Installation am Frankfurter Flughafen entwickelte man unter dem Namen „Media FireProtect“ eine spezielle LED-Cabinetvariante, um den strengen Brandschutzvorgaben des Flughafens zu entsprechen.

LED-Wall-Installation am Frankfurter Flughafen
Für eine LED-Wall Installation am Frankfurter Flughafen (Systemintegrator: Ben Hur) entwickelte Lang unter dem Namen „Media FireProtect“ eine spezielle LED-Cabinet-Variante, um den strengen Brandschutzvorgaben des Flughafens zu entsprechen. (Bild: Media Frankfurt. Frankfurt Fotografie Simon Schwarzinger @photoschwarzinger.)

Das Ziel ist hier, den Brand am Ursprungsort, unmittelbar nach Entstehung zu löschen und eine Ausbreitung zu verhindern. Zum Einsatz kommen in den Modulen verbaute kleine Glaskolben oder größere Kartuschen mit Löschmittel, die bei einer definierten Temperatur auslösen und durch die explosionsartige Ausbreitung des Löschmittels das Feuer ersticken.

Aktuell arbeitet man an einer hochauflösenden LED-Display Single Unit Variante im Größenbereich von 110″ bis 150″. Der Aufbau, die Handhabung und Bedienung sollen so einfach werden wie bei einem Fernseher. In der neuen Konferenzraum Konzept Serie wird es zur Interaktivität auch eine eigene Touch- Variante geben.

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Wohin geht die Entwicklung im LED-Markt?

Zur (nahen) Zukunft des LED-Marktes äußert sich Tobias Lang, Vorstandvorsitzender Lang AG, folgendermaßen: „Wir sind ziemlich zuversichtlich, dass im LED-Bereich Micro-LED ein ganz starkes Thema innerhalb der nächsten drei Jahre wird. Das ist aber in meinen Augen eine dieser Nischen, die vorübergehend in der AV-Welt leben, denn fünf Jahre weiter ist das vielleicht ein Consumer-Thema nach heutigem Stand. Wir glauben zum Beispiel auch, dass die Signalübertragung stärker zum Netzwerkkabel hingeht – über ein Internetprotokoll werden in Zukunft mehr und mehr Videosignale übertragen werden. Das ist ein Umbruch, der schon in diesem Jahr beginnt. Aber dies sind Dinge, die in zehn Jahren keinen mehr interessieren …“

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