Die Betreiber der ISE 2020 ließen in einer offiziellen Meldung verlautbaren, dass die Messe nächste Woche wie geplant stattfinden wird. In den letzten Tagen hatten mehrere Aussteller angekündigt, aufgrund der Ansteckungsgefahr nicht in Amsterdam zu erscheinen. Auch mehrere Messen in China wurden abgesagt.
(Bild: Thomas Krackl / ISE)
Aussteller treffen unterschiedliche Maßnahmen
Nachdem ROE Visuals bereits angekündigt hatte, ihre Mitarbeiter aus der Firmenzentrale im chinesischen Shenzen nicht zur ISE einzufliegen, sondern verstärkt auf die internationalen Teams in der Standbetreuung zu setzen, sorgte im Laufe des gestrigen Mittwochs vor allem die Absage von LG an ihren diesjährigen Messeauftritt für Aufsehen. Der südkoreanische Hersteller bleibt der Messe fern, um seine Mitarbeiter nicht einem Ansteckungsrisiko auszusetzen. LMP, Ledium, Starpoint Distribution und GLP haben ebenfalls ihre Teilnahme abgesagt.
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In einem Statement zu den aktuellen Entwicklungen bestätigten die Veranstalter der ISE die Absage von LG, sowie von vereinzelten chinesischen Ausstellern. Man respektiere die Entscheidung der Unternehmen, verweise aber gleichzeitig auf die hohe Zahl an angemeldeten Ausstellern. Auch bei den Besucherzahlen zeigt man sich optimistisch: es gäbe nun bereits mehr registrierte Besucher als zu diesem Zeitpunkt in 2019 und man hätte bisher den Registrationszahlen als Mittel der Vorhersage trauen können.
ISE hält an Messe fest
Die ISE findet daher wie geplant statt. Ähnliche Veranstaltungen, die im Zeitraum bis März stattfinden sollten, wie die InfoComm China, die LED China und die Prolight + Sound Guangzhou, wurden vorsorglich abgesagt. Die Veranstalter orientieren sich generell an den Hinweisen der Weltgesundheitsorganisation WHO. Diese hatte den Corona-Virus zwar zu einem Gesundheitsnotstand globaler Bedeutung heraufgestuft, sieht aber keine Notwendigkeit, den internationalen Flug- und Warenverkehr einzuschränken – mit Außnahme von Flügen in und aus China, die starken Kontrollen unterliegen.
Die Veranstalter der ISE halten die Besucher an, bei Krankheit von der Anreise abzusehen, aber empfehlen auch bestimmte Verhaltensformen beim Messebesuch. Von Körperkontakt bei Begrüßungen sei abzuraten, man solle regelmäßig und gründlich Hände waschen und Personen mit Symptomen jeglicher Atemwegsinfektionen sollten in Taschentücher oder in die Kleidung husten und niesen. Gleichzeitig werden auf dem Messegelände RAI zusätzliche Handdesinfektionsstationen aufgestellt und Gesundheitshinweise aufgehangen. Das medizinische Personal am Messegelände soll auch vergrößert werden.
Weitere Konsequenzen des Corona-Virus
Währenddessen nehmen die Auswirkungen des Corona-Virus kuriose Formen an: Anbieter von Kommunikationslösungen für Unternehmen freuen sich über einen Nutzeranstieg. Aktien von Zoom Video Communication und Slack stiegen zwischen 10 und 15 Prozentpunkte an. Laut Eric Yuan, CEO von Zoom, fährt der Dienst momentan jeden Tag neue Rekordnutzerzahlen ein. Grund dafür sei die verhaltene Bereitschaft, für Meetings zu reisen und diese persönlich durchzuführen.
Seit Anfang des Jahres breitete sich der Corona-Virus erst in der chinesischen Region Wuhan aus. Seit Ende Januar verbreitet sich der Erreger auch vermehrt auf weiteren Kontinenten. Die Krankheit ist vor allem bedenklich für Personen mit schwachem Immunsystem wie Kinder oder ältere Menschen, ist aber ansonsten regulär zu behandeln. Das Risiko eines tödlichen Verlaufs der Krankheit beträgt derzeit 2% und wird laut Experten weiter fallen. Im Vergleich dazu lag der Krankheitsverlauf mit Todesfolge bei einer gewöhnlichen Grippe-Erkrankung 2019 bei 7,5%.
Worin ist diese grausame Panik begründet. Chinesen können seit Wochen das Land nicht mehr verlassen, somit ist m.E. die Ansteckungsgefahr auf der ISE so hoch oder niedrig wie in einem heimischen Supermarkt.
Vielleicht ja deswegen, weil bisher bei keiner Influenza derartige Maßnahmen verhängt wurden. Und weil eben nicht nur kleine Kinder und alte Menschen gefährdet sind – siehe Li Wenliang, der Arzt, der im Alter von 34 dem Virus erlegen war. Ansteckend ist das Virus schon bevor die Symptome sichtbar werden, das lässt eine weitere Verbreitung in den nächsten Tagen erwarten.
Worin ist diese grausame Panik begründet. Chinesen können seit Wochen das Land nicht mehr verlassen, somit ist m.E. die Ansteckungsgefahr auf der ISE so hoch oder niedrig wie in einem heimischen Supermarkt.
Vielleicht ja deswegen, weil bisher bei keiner Influenza derartige Maßnahmen verhängt wurden. Und weil eben nicht nur kleine Kinder und alte Menschen gefährdet sind – siehe Li Wenliang, der Arzt, der im Alter von 34 dem Virus erlegen war. Ansteckend ist das Virus schon bevor die Symptome sichtbar werden, das lässt eine weitere Verbreitung in den nächsten Tagen erwarten.