Dieser Ausspruch stammt sinngemäß von Dieter Nuhr und ist im Original noch deutlich schärfer formuliert. Er hat mich mit diesem Statement bei einem seiner Auftritte begeistert. Und seit diesem Abend erwische ich mich dabei, dieses Statement mehrmals pro Tag zu verwenden – meistens nur in Gedanken.
Egal, ob im Internet, in Newslettern, bei Googles Suchergebnissen, bei den Nachrichten im TV oder sogar beim Gespräch mit Kollegen und Kunden! Wie oft Menschen über Dinge salbadern, von denen sie absolut nix verstehen, aber ihre Meinung dazu als Wissen ausgeben, ist erschreckend.
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Aber Vorsicht! Wer im Glashaus sitzt, sollte den ersten Stein nur dann werfen, wenn die Glastüren weit offen sind! Ich habe mich selbst dabei erwischt, Halbwissen durch Überzeugungskraft zu ersetzen.
Ein Kollege fragte mich z. B. nach etwas. Ich war zu Beginn des Gesprächs fest davon überzeugt, das notwendige Wissen zu haben und es erklären zu können. Dann aber merkte ich, dass es da ein paar Dinge gab, die in meiner Argumentation nicht schlüssig waren und die ich nicht wirklich erklären konnte.
Ich hatte also eine Meinung, aber keine Ahnung.
Als ich dann am Abend zuhause den Abstand zum Arbeitstag gewonnen hatte, poppten die Frage und meine Antwort darauf wieder vor meinem inneren Auge auf. Irgendwas passte nicht zusammen und fühlte sich falsch an. Also fing ich an zu „googeln“ und verbrachte die nächsten Stunden damit, das Ganze wirklich zu verstehen.
Nicht nachzulesen und dann als auswendig gelernte Information wiederzugeben, sondern zu verstehen! Und dabei merkte ich schon wieder, dass Herr Nuhr Recht hat! Wenn du Dinge behauptest, solltest du selber wirklich verstanden haben, wovon du redest!
Oder anders: Wenn ich alles einfach glaube, was Wikipedia behauptet und Google findet, sollte ich einfach mal: …
An diesem Abend habe ich bestimmt zehn Artikel von den verschiedensten Quellen studiert. Dann fing ich an zu zeichnen, zu rechnen und zu vergleichen. Und gaaaanz langsam ging mir ein Licht auf! Was ich erzählt hatte, war sauber verpackter, überzeugend vorgebrachter Teilmüll!
Am nächsten Morgen sprach ich meinen Kollegen sofort auf das Thema an, und siehe da: Mit meinem neu erarbeiteten Wissen konnte ich dann schnell und einfach dieses Thema klären. Mein Kollege war glücklich, weil er meine Erklärung verstanden hat und nachvollziehen konnte.
Mich aber hat es unglücklich gemacht, weil ich danach beim Stöbern auf diversen Webseiten feststellen musste, dass die technischen Angaben diverser Hersteller zu diesem Thema sehr oft falsch, unvollständig und/oder völliger Blödsinn sind.
Für mich kam es aber noch schlimmer: Anlässlich eines Webinars stellte mir jemand eine dämliche Zwischenfrage, die ich gewohnt souverän zur Seite wischte. Zum Glück ohne die Sachkenntnis des Fragenden laut anzuzweifeln.
Bei der Suche nach dem „F“ ging mir auf, dass seine Frage nicht nur berechtigt war, sondern die Lösung sogar eine gewisse Brisanz hat! Aber was ist jetzt besser? Mit Halbwissen souverän glücklich sein, oder sich mühsam schlau machen, um alles erklären zu können, womit ich mein Geld verdiene? Immerhin kann ich viel Zeit und Mühe sparen, solange mich niemand erwischt? Nein, ich habe mir vorgenommen, zukünftig mich selbst als Erstes zu hinter fragen, und erst dann meinen Mund aufzumachen. Denn immerhin ist meine Beschäftigung keine Stammtischdiskussion. Einfach mal: … (Dieter Nuhr).
Die letzte Frage bleibt: Was kann ich tun, damit das für mich kein Wettbewerbsnachteil wird? Aber das wird eine andere Geschichte.
PS: Es ging um das „F“ / „f“ bei Objektivangaben im Zusammenhang mit Großbildprojektoren. Wenn Sie wissen wollen, wie ich die Sache jetzt sehe, suchen Sie mal nach meinem White Paper dazu.
Das Zitat hat sich der Nuhr gar nicht selbst ausgedacht, sondern das Autorenteam von “Ein Herz und eine Seele”, die Alfred Tetzlaff folgendes in den Mund legte:
“Wenn man mal keine Ahnung hat, sollte man bescheiden das Maul halten!”
Das Zitat hat sich der Nuhr gar nicht selbst ausgedacht, sondern das Autorenteam von “Ein Herz und eine Seele”, die Alfred Tetzlaff folgendes in den Mund legte:
“Wenn man mal keine Ahnung hat, sollte man bescheiden das Maul halten!”
Viele Grüße!