Digital X 2022: Trends der Digitalisierung in Köln
von Dominik Roenneke,
70.000 Besucherinnen und Besucher erlebten die „Weltausstellung der Digitalisierung“, die sich über zwei Tage in vier Quartieren der Stadt Köln auf mehreren Bühnen und Ausstellungflächen präsentierte.
Was ist die Digital X? Das definiert die Telekom wie folgt: „Eine Stadt als Zukunftsmesse. Neues erfahren, sich zwei Tage austauschen über die dringendsten Fragen zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Von anderen lernen. In Technologien und virtuelle Welten reinschnuppern und herausfinden, was sie für Gesellschaft und Wirtschaft bedeuten.“ Das „X“ in „Digital X“ steht dabei für das Vielfache. „Das Vielfache an Möglichkeiten, die die Digitalisierung mit sich bringt.“
Auf Zahlen runtergebrochen heißt das für das Event im Herzen von Köln: 2 Mio. Quadratmeter Event-Fläche mit 15 Bühnen über 4 Stadtviertel verteilt, 300 Partner, 300 Speaker und 90 Entertainment Acts an 2 Tagen, vom 13. bis 14. September. Mit diesen Dimensionen ist die Digital X „Europas größte, branchenübergreifende Digitalisierungsinitiative.“ In ihr engagieren sich über 300 nationale und internationale Partner.
Die vier Quartiere waren thematisch zugeordnet unter den Schlagworten Inspiration, Disruption, Interactive und Future. So stand beispielsweise das Future-Quartier im Zeichen von Innovationen, wobei sich die Digital X als „Mittler zwischen Startups und Kunden“ versteht. Über 60 Startups präsentierten hier ihre Lösungen aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Gesundheit, Individualisierung, Zukunft der Arbeit und Wissenskultur/Bildung. Präsentiert wurden digitale Zwillinge per 3D-Scanner, Kundensupport aus der Ferne mit Augmented Reality, digitale Kleidung auf dem Smartphone oder Hautbildanalysen direkt am Messestand.
Zu den Partnern und Ausstellern gehörten Firmen wie Google, Microsoft, Zoom, Cisco, Dell, Lenovo, Samsung, Poly und Jabra.
Die Digital X stellte zehn Megatrends in den Fokus, die „Veränderungen und Strömungen, die die Welt in besonderem Maße prägen, beschreiben. Diese können sich gegenseitig beeinflussen und verstärken, wirken als starke Tendenzen in unterschiedliche Richtungen und verändern so ganze Lebensbereiche. Megatrends haben aber auch das Potenzial, das Leben der Menschen in der Gesellschaft zu verändern – sowohl kurzfristig als auch langfristig“. Ein Trend ist die „Zukunft der Arbeit“. Er ist stark geprägt von Collaboration und Co-Working und entwickelte sich im Zuge der Pandemie exponentiell. Das Arbeiten auf Distanz oder an individuellen Arbeitsorten, frei von belastender Mobilität, nimmt stetig zu. Damit geht ein starkes Wachstum beim Einsatz von Medien- und Kommunikationstechnik einher und fördert das Zukunftsmodell „Blended Working“: „Die gelungene Symbiose von Leben und Arbeiten, bis hin zum Verschwimmen von Arbeit und Freizeit“, so die Beschreibung des Megatrends.
„Wissenskultur“ beschreibt einen weiteren Megatrend, der bei Digital X wie folgt umrissen wird: „Unser Wissen über die Welt und die Art und Weise, wie wir mit Informationen umgehen, verändert sich. In dezentralen Strukturen werden große Wissensmengen generiert und es entstehen neue Formen gemeinsamer Kreativität und kollaborativer Forschung und Innovation. Wissen verliert seinen elitären Charakter und wird zum Gemeingut. Der Fokus verschiebt sich hin zum lebenslangen Lernen und zu Methoden- und Soft-Skills.“ Auch diese Hybrid Learning-Struktur bedarf eines intensiven und zielgerichteten Medieneinsatzes.
Die Digital X identifiziert Megatrends und zeigt Digitalisierungswege auf. Insbesondere bei der Entwicklung moderner Arbeits- und Lernstrukturen ist Medientechnik nicht wegzudenken, ist oft sogar Ideengeber. Das machen sich Firmen, Institutionen und Anwender zunutze und investieren in zukunftsfähige und innovative Technik. Individuelle Anforderungen werden mit neuartigen Sonderlösungen erfüllt, wie das Beispiel Contentful aus Berlin (vgl. „Format für agiles Startup“ in Professional System 07/2022) eindrucksvoll zeigt. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.