Sie erscheint grünlich und hat eine matte Oberfläche. Nicht selten sind auf ihr Wischspuren zu sehen. Ihre Breite liegt bei 2 Metern, die Höhe bei 1 Meter. Ausgeklappt verdoppelt sich ihre Fläche. Wird sie benutzt, empfinden viele das Geräusch, welches durch den „Haftgleiteffekt“ der Kreide verursacht wird, als unangenehm. Die Tafel ist das beherrschende Element in jedem Klassenzimmer einer Schule. Sie beherrscht den Raum, sie prägt die Lehrenden und Lernenden und die Art der Informationsvermittlung. Sie ist analog. Die Informationen auf ihr sind flüchtig, nicht von Dauer. Nach über 200 Jahren scheint nun ihre Zeit gekommen zu sein.
Der Stellenwert der Schultafel war bis vor Kurzem ungebrochen. Medientechnik koexistierte jahrzehntelang in untergeordneter Rolle und hinkte der allgemeinen Entwicklung oft deutlich hinterher. Bei überwiegend technisch versierten Schülern hinterließ das eher museale Medienequipment wenig Eindruck. Highlights der Ausstattung waren schwerpunktmäßig ab den 70er-Jahren aufwendig ausgestattete Sprachlabore, transportable Fernsehwagen mit analogen Rekordern und später Computerräume für eng umrissene Unterrichtseinheiten.
Schon lange eilt die persönliche mediale Ausstattung der meisten Schüler dem Schulbestand weit voraus. Damit wirkt Schule nicht gerade motivationssteigernd auf Schüler, für die innerhalb des Schulgeländes lange Zeit „Handy aus“ galt. Im Vergleich dazu ist es in der Arbeitswelt üblich, dass Unternehmen in einem motivierenden Arbeitsumfeld angemessene aktuelle Technik für ihre Mitarbeiter bereithalten. Ganz im Gegensatz wurde an Schulen eher diskutiert, das persönliche Equipment der Schüler im Lehrbetrieb mit zu verwenden. Das wirft sofort die Frage nach der Bildungsgerechtigkeit auf, da eben nicht alle Schüler gleichermaßen ausgerüstet sind.
Nun steuern die Schulen langsam und mit recht großer Verzögerung in Richtung Digitalisierung. Dabei sind die Voraussetzungen nicht einfach, angesichts von Investitionsstau, mangelnder IT-Infrastruktur und überholtem Technikausbildungsstand vieler langjährig tätiger Lehrer. Die rasend schnelle digitale mediale Entwicklung ermöglicht Schülern den selbstverständlichen Umgang mit neuesten Handys, Spielkonsolen und PCs.
Da können digitale Whiteboards an Stelle von Schultafeln für Lehrer im Unterricht leicht zur Herausforderung werden mit 20 oder 30 „IT-Spezialisten“ im Nacken. Wo Tafelgrün, Kreide und Schwamm verschwinden, werden sie durch interaktive Großdisplays mit Server- oder Cloud-Anbindung ersetzt. Das verändert mit einem Schlag den gesamten Arbeitsprozess. Anstelle von analogem Schwammdrüber ist fortan die digitale Administration von IT-Prozessen nötig.
Um diesen Digitalisierungsprozess zu beschleunigen, hat die Bundesregierung den DigitalPakt Schule ins Leben gerufen. Seit 2019 kann so die digitale, mediale Ausstattung von Schulen verbessert werden. Bis heute wurden allerdings erst wenige Förderanträge gestellt. Das wird darauf zurückgeführt, dass zum Förderantrag zwingend Medienentwicklungspläne mit eingereicht werden müssen: „Eine Voraussetzung für die Beantragung von Mitteln aus dem DigitalPakt ist die Vorlage eines technisch pädagogischen Konzepts jeder einzelnen Schule“, so das Bundesminsterium für Bildung und Forschung (BMBF). „Keine Ausstattung ohne Konzept“ ist das Motto. Somit müssen in den Schulen zunächst zeitintensive Vorarbeiten durchgeführt werden, bevor Technikplanungen und Förderanträge über die Schulträger bei den zuständigen Ländern eingereicht werden können. Dies setzt allerdings voraus, dass die Schulen entsprechend ausgebildete Lehrkräfte haben, die das auch leisten können.
Dort, wo die Fördermittel des DigitalPaktes wirken sollen, beginnt der langwierige Prozess der Schul-Digitalisierung mit der Erstellung des technisch pädagogischen Konzepts (TPK), beispielsweise in NRW an einer Gemeinschaftsgrundschule mit 235 Schülern. Hier beraten die Lehrer gemeinsam in Konferenzen über das TPK, Meinungsbilder werden abgefragt, und die Mehrheit entscheidet schließlich. Zuvor haben die Medienbeauftragten mit der Schulleitung eine Vorauswahl getroffen bzw. entschieden, was überhaupt möglich ist.
Die angemessene Mediennutzung steht im Vordergrund. Viele Schüler nutzen hauptsächlich YouTube und Soziale Medien und sind sich der ebenfalls bestehenden Gefahren nicht bewusst. Das berücksichtigt das Medienkonzept und führt die Kinder beispielsweise in allen Schuljahren zum Medienführerschein NRW. Die Kinder lernen zu recherchieren, Texte zu tippen, Lernvideos zu finden, Gefahren einzuschätzen und vorsichtig zu sein sowie in ersten Ansätzen, wie Programmieren funktioniert.
Da die Ausbildung der Lehrkräfte hinsichtlich medienpädagogischer Konzepte nicht ausreicht, musste das nötige Wissen mit regelmäßigen Fortbildungen aufgebaut werden, wobei allerdings die Teilnehmerzahl begrenzt war. Die so geschulten Medienbeauftragten teilten ihr Wissen mit dem Kollegium, so dass das technisch-pädagogische Konzept verabschiedet und eingereicht werden konnte. Im ausführlichen TPK zum DigitalPakt wurde genau begründet, was warum für die erfolgreiche Digitalisierung des Unterrichts benötigt wird. Im nächsten Schritt vergibt die zuständige Abteilung im Schulamt nach Genehmigung der Förderung schließlich die Investitionen.
Auch bezüglich IT-Aufgaben, Administration und Wartung stellen sich für die Schulen und Schulämter große Herausforderungen, die entweder über die Schulen oder über die Kommunen gehandhabt werden müssen. Lehrer sind keine ausgebildeten IT-Administratoren. Somit ist auch hier eine gute und alltagstaugliche Fortbildung nötig. Bei Schulen in freier Trägerschaft verläuft das Förderverfahren anders. Hier stellt die Schule auf direktem Wege den Förderantrag.
An der Rudolf Steiner Schule in Remscheid entscheidet beispielsweise die Geschäftsführung in Absprache mit der Geschäftskonferenz und dem Finanzkreis, dem Eltern angehören, über entsprechende Investitionen. Auch hier ist zuvor das technisch pädagogische Konzept durch die Lehrerschaft verabschiedet worden, nach Vorarbeit durch eine Arbeitsgruppe.
Nach Ansicht der Oberstufen- Englischlehrerin Alba Trevisson reicht die reine Ausbildung für die Erarbeitung eines TPK nicht aus: „Der Bund der Waldorfschulen hat Handreichungen zur Verfügung gestellt, einzelne Lehrer haben sich mit der Materie befasst. Insgesamt scheint die Lehrerausbildung als solche nicht ausreichend zu sein, man benötigt Weiterbildungsmaßnahmen.“ Erste Erfahrungen mit ähnlichen Förderprojekten erlangte die Schule bereits 2018 im Rahmen des NRW-Förderprogramms „Gute Schule 2020“, das u. a. „Maßnahmen zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur und Ausstattung von Schulen“ förderte.
Dazu legte die Schule ein Medienkonzept vor, das den Einsatz von digitalen Medien im Unterricht, den Umgang mit digitalen Medien und die Entwicklung von Medienkompetenz im Sinne einer bewussten Nutzung strukturierte. Alba Trevisson ist sich aber grundsätzlich sicher: „In technischer Hinsicht brauchen Lehrkräfte eindeutig Unterstützung.“ Dazu baut die Schule u. a. auf die ehrenamtliche Hilfe der Eltern in speziellen Gremien wie dem „WebKreis“ und dem „IT-Kompetenz-Center“. Darüber hinaus beschäftigt die Schule auch einen IT-Administrator.
Ein anderes Beispiel, wiederum aus NRW, in einer Gemeinde bei Köln in Odenthal: Auch hier erstellen die Schulen ihr schulspezifisches Konzept und stimmen dieses mit dem Schulträger, der Gemeinde Odenthal ab. „Die Erstellung erweist sich in erster Linie als zeitintensive Herausforderung. In guter Zusammenarbeit mit dem Schulträger haben das Gymnasium und die Realschule in Odenthal das TPK erstellt“, so Martin Stein, Schuldezernent und Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters.
„Es findet ein regelmäßiger, intensiver Austausch zwischen Schulen und Kommune statt.“ Denn die Zahlungsempfänger der Förderung sind die Schulträger. „Natürlich spielen die Schulen bei den zu beantragenden Mitteln eine große Rolle, da die Bedarfe eng mit diesen abgestimmt werden.“ Für die Gemeinde steht ein Fördervolumen in Höhe von rund 530.000 Euro zur Verfügung. Die Summe resultiert zu 75% aus den Schülerzahlen der insgesamt sechs Schulen und zu 25% aus sogenannten „Schlüsselzuweisungen“ für die Kommune.
„Die Anträge werden digital ausgefüllt und bestehen aus drei Säulen: IT-Grundstruktur, digitale Arbeitsgeräte und schulgebundene mobile Endgeräte. Bevor ein Antrag für mobile Endgeräte gestellt werden kann, ist zunächst über die 1. Säule die IT-Infrastruktur herzustellen. Daher konzentriert sich der Antrag darauf.“ Die Antragstellung bezeichnet Martin Stein als aufwendig: „Neben dem Ist-Zustand muss der Ausbau beschrieben werden, inkl. aller anfallenden Kosten. Hierzu ist jede einzelne Schule mit allen Räumlichkeiten in Augenschein zu nehmen und zu bewerten. Dies erfordert einen hohen zeitlichen Aufwand.“
Während jüngste Erhebungen zeigen, dass mehr als zwei Drittel aller Schulen im Bundesgebiet nicht über einen Internet-Breitbandzugang verfügen, zeigen sich in Odenthal zukünftig sehr gute Verhältnisse mittels Glasfaser-Anbindung, die in Kürze fertiggestellt wird. Damit wird eine wichtige Voraussetzung geschaffen. „Die Glasfaseranbindung stellt einen großen Schritt in der Digitalisierung dar. Eine gute und stabile Anbindung an das Netz ist Voraussetzung für die Nutzung der digitalen Arbeitsgeräte im Schulalltag“, so Martin Stein. Deshalb konzentrieren sich die Maßnahmen auf die Infrastruktur: „In Odenthal wird die zur Verfügung stehende Fördersumme voraussichtlich bereits für diese Säule in Gänze verausgabt werden, so dass mobile Endgeräte aus dieser Förderung nicht beschafft werden können.“
Und dabei wurden in Odenthal bereits wichtige Meilensteine erreicht: „Die Realschule hat im Schuljahr 2019/2020 erstmalig zwei Klassen komplett mit iPads ausgestattet. Hier handelt es sich um zentral beschaffte Geräte, die sich im Eigentum der Schüler*Innen befinden.“ Weitere Klassenausstattungen sind in Planung. Auch die klassische Kreidetafel ist in Odenthal bereits Vergangenheit: „In den Schulen wurden bereits etliche Klassenzimmer mit Digitalen Tafeln ausgestattet.“
Das Beispiel zeigt aber auch ganz deutlich, dass die Fördersummen nicht ausreichen, um die gesamte Ausstattung von Infrastruktur, digitalen Tafeln bis hin zu mobilen Endgeräten vollständig zu finanzieren. So hat Martin Stein erst kürzlich überschlagen, dass die vollständige Ausrüstung der Lehrer- und Schülerschaft mit digitalen Endgeräten ein Investitionsvolumen von rund einer dreiviertel Million Euro betragen würde.
Die ebenfalls nicht förderfähige IT-Administration und -wartung ist für die Gemeinde Odenthal bereits fertig geplant und strukturiert: „Die Betreuung der IT-Landschaft der Schulen wird von der Gemeinde Odenthal unterstützt; zum 01.07.2020 wurde dazu ein IT-Spezialist eingestellt. Weiterhin ist an den weiterführenden Schulen ein Schulverwaltungsassistent beschäftigt, der sich auch intensiv um die IT-Struktur der Schulen kümmert. Zwischen diesen Stellen – EDV-Abteilung des Schulträgers und dem Schulverwaltungsassistenten – besteht eine enge Zusammenarbeit.“
Corona verschiebt den Blickwinkel auf die Schule von morgen
Während viele Schulen in Deutschland nach dem Mai 2019 mit der Planung und Umsetzung des DigitalPaktes starteten und inzwischen erste Erfolge sichtbar wurden, verändert sich jetzt angesichts der Pandemie mit ihren Auswirkungen der Blick auf die Schule der Zukunft ganz erheblich, und es stellt sich die Frage, ob bisherige Digitalplanungen in ihrer vorgesehenen Form überhaupt noch Bestand haben. Hierbei geht es einerseits um die Frage, ob die Digitalisierung nicht schneller erfolgen kann, es geht auch sehr intensiv um die Frage, wie das dringend benötigte und flächendeckende Breitband-Internet endlich geschaffen werden kann.
Dazu erneut Martin Stein: „Durch die Pandemie ist die Notwendigkeit der Digitalisierung und deren zeitnahe Umsetzung in den Fokus gerückt. Bei Personen, die bisher zögernd auf das Thema geblickt haben, hat ein Umdenken stattgefunden. In der Pandemie und dem damit stattgefundenen Unterricht auf Distanz ist deutlich geworden, wie wichtig die Entwicklung in der digitalen Welt ist. Die Schulen sind durch die Pandemie gezwungen worden, innerhalb kurzer Zeit kreative Lösungen zu entwickeln, um die Schüler zu erreichen. Dies geschah auch auf digitalem Weg, vorwiegend mit den privaten Endgeräten der Schüler/Eltern und Lehrer. Diese Lösungsansätze werden für die Zukunft sicher weiter ausgebaut. Noch ist nicht klar, wie es nach den Sommerferien weiter gehen wird oder ob eine zweite Welle droht und das Lernen auf Distanz weiter fortgeführt werden muss. Dies stellt die Schulen vor eine große Herausforderung. Sie müssen auf jede Eventualität vorbereitet sein.“
An der Rudolf Steiner Schule bewertet Alba Trevisson die neue Schulrealität: „Wir stellen uns auf das sogenannte ‚Blended Learning‘ ein.“ Hierbei werden Präsenzunterricht in der Schule und elektronische Lernformen kombiniert und didaktisch sinnvoll aufeinander abgestimmt. „Wir rüsten auf. Lehrer, Eltern und Schüler sollen vernetzt sein, der Unterricht soll bei Bedarf auch online stattfinden können (Microsoft Teams Education). In der ersten Schulwoche nach den Schulsommerferien soll eine Lehrerfortbildung zum Thema stattfinden. Die Eltern aus dem WebKreis sind maßgeblich involviert und leisten einen wesentlichen Beitrag zu dieser Entwicklung in technischer Hinsicht. Um die Digitalisierung der Schule voranzutreiben, wurde vor Kurzem das IT-Kompetenz-Center von Eltern und einigen Lehrern ins Leben gerufen.“
Sehr intensiv mit diesen aktuellen Fragen beschäftigt sich Dr. Stefan Ried, Principal Analyst bei dem Unternehmen Cloudflight: „Die Corona-Krise hat viele Bereiche des öffentlichen Lebens auf den Kopf gestellt, inklusive des Bildungssystems. Auch wenn die Maßnahmen zum Infektionsschutz mittlerweile deutlich gelockert wurden und der Schulbetrieb auf Sparflamme wieder aufgenommen wurde, könnten Schulen, an denen es im Herbst zu Infektionen kommt, sofort wieder geschlossen werden.“
Für Dr. Ried stellt sich auch die Frage, ob Eltern wohlmöglich das „Recht auf Distanz-Unterricht“ einklagen könnten. Somit sind alle laufenden Planungen zur Digitalisierung an Schulen zu überdenken. Ist die Digitalisierung mit ausschließlicher Ausrichtung auf den Präsenzunterricht der richtige Weg? Für Dr. Ried sollten „Lernplattformen“ mit hybrider Ausrichtung auf Onsite- und Distance-Szenarien im Vordergrund stehen. Eine ausschließliche Fokussierung auf Präsenzunterricht vor der digitalen Tafel im Klassenzimmer hält er für den falschen Weg. „Das Smartboard-Paradoxon zeigt sich an der Nutzung der ausschließlich lokal nutzbaren Technik mit Handhabungs- und Wartungsproblemen sowie einer ständig fortschreitenden Geräteüberalterung bei ungewisser Etatsituation für Erneuerungen.“
Auch blendet der DigitalPakt Schule seiner Meinung nach fälschlicherweise die Wartungs- und IT-Folgekosten aus, was an den Schulen vor Ort zwangsläufig zu Problemen führen wird. „An Pädagogen werden Ansprüche gestellt, denen nur wenige unter ihnen gerecht werden können. Ihnen fehlt das Wissen, welche Lösungen es auf dem Markt gibt und wie sie sinnvoll eingesetzt werden können. Selbst die Schulen, die Geld in die Hand genommen haben und sich selbst als eher fortschrittlich ansehen, haben allzu häufig nur in immobile Smartboards oder Informatik-Arbeitsplätze mit ortsfesten Desktops investiert.“ Dabei ist es gerade jetzt dringlich, den Blick dauerhaft über den Schul-Tellerrand zu heben und alternative Lösungen jenseits des Präsenzunterrichts zu etablieren.
Dr. Ried sieht bei den Beteiligten kein schuldhaftes Versagen: „Die Verantwortlichen verfolgen diese Strategie in bester Absicht, weil sie es nicht besser wussten. Kommunale Schulbehörden stehen vor demselben Problem. Behörden und Schulen wissen schlicht nicht, wofür sie die vorhandenen Mittel einsetzen könnten.“ Und hier setzt Dr. Stefan Ried mit einem Vernetzungsangebot zwischen Schulen und Wirtschaft an: „Digitalisierungsexperten sitzen nicht im Lehrerzimmer, sondern in Unternehmen. Sie verfügen über die technische Kompetenz, die den Schulen fehlt. Sie sind aber genauso wenig Pädagogen, wie die meisten Lehrkräfte Digitalexperten sind. Die Zusammenarbeit beider Gruppen ist deshalb der Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung von Digitalisierungsprojekten im Bildungssektor.“
Und dazu ist Cloudflight über sein Digital Leader Weekly Online Webinar (www.cloudflight.io/dlw) mit den „digitalen Vordenkern und Praktikern aus der gesamten deutschen Wirtschaft“ vernetzt und will „Wirtschaft und Schulen auf kommunaler Ebene an einen Tisch bringen.“ Er führt beispielhafte Schulen an, die aktuelle Anforderungen auch unter Datensicherheitsaspekten mit eigener Servertechnik abdecken wollen und dabei bei Hunderten von Schülern in Video-Unterrichtseinheiten schlichtweg an der Internetbandbreite scheitern.
Ohnehin existieren vielschichtige Sicherheitsbedenken bei den verschiedenen Entscheidern auf kommunaler- und schulischer Ebene. Da werden typische KO-Argumente angeführt, abgeleitet aus der geltenden Datenschutz-Grundverordnung. So werden Cloud-Lösungen gerne Sicherheitslücken und Datenrisiken vorgeworfen, wohl im Glauben, dass ohnehin ausgelastete Lehrer und städtische IT-Administratoren die Sicherheit lokaler Server besser sicherstellen könnten. In diesem Spannungsfeld möchte die Digital Leader Community kompetenter Berater für Lösungen sein, die für die Nutzer sehr vorteilhaft auf leistungsfähigen SaaS-Lösungen basieren: „Das Angebot reicht von praktischen Empfehlungen, beispielsweise zu Internetleitungen und Bandbreite, über Beratung zu On-Premise-, Cloud- und hybriden Infrastrukturen bis hin zur Umsetzung der DSGVO und anderer Datenschutzbestimmungen. So rät Dr. Ried dringend zu Optimierungen bei der schulischen Digitalisierung mit vereinheitlichter und zentral administrierbarer WLAN-Technik und zur Einrichtung personalisierter „digitaler Identitäten“ der Schüler über ihre gesamte schulische Laufbahn hinweg. „Dies ist sinnvoll, um eine sichere und DSGVO-konforme Unterrichtsteilnahme via Internet zu ermöglichen und bei Schulwechseln, beispielsweise auf weiterführende Schulen, möglichst effektiv administrierbar zu sein.“
So stehen nun die Lehrer der Schulen da: Einige haben ihr technisch pädagogisches Konzept aufwendig und zeitintensiv erarbeitet oder sind aktuell noch dabei. Die Fördermittel sind offensichtlich nicht ausreichend, um alle digitalen Bedürfnisse von Infrastruktur, über Klassenzimmerausstattung und Administration erfüllen zu können. Auf die Vollendung von Internet-Breitbandanschlüssen haben Schulen und Kommunen kaum Einfluss, und die Kosten für die IT-Administrationen müssen auch finanziert werden. Das bedeutet für die Verantwortlichen an den Schulen und in den Schulämtern komplexe und aufwendige Entscheidungsprozesse. Und aktuell vor dem Hintergrund der Pandemie müssen an den Schulen nun zusätzlich und schnellstmöglich Konzepte für Home-Schooling und Blended Learning entwickelt werden.
Alle vor der Pandemie geplanten Prozesse müssen neu bewertet werden. Schon die im Rahmen DigitalPakt Schule geplanten Maßnahmen waren im laufenden Schulbetrieb nicht einfach zu lösen. Wer hätte im Januar 2020 je daran gedacht, dass Schüler außerhalb des Schulorts unterrichtet werden müssten? Jetzt, angesichts einer wohl nötigen Auffächerung nach Präsenz- und Distanzunterricht, kommen völlig neue digital mediale Anforderungen hinzu. Dr. Ried sieht vier wichtige Säulen in Bezug auf den digitalen Unterricht: die Video-Konferenz und -Aufnahme, einen persistenten und strukturierten Chat, eine Dokumenten-Plattform und ein Kurs- Management. Vor diesen Hintergrund zeichnet sich sehr deutlich ab, dass Schulen und Schulämter dringend Beratung und Unterstützung von außen brauchen, um all diese Aufgaben zu meistern und didaktisch sinnvolle digitale Unterrichtformen zu entwickeln.