Digitale Medien haben sich in den letzten Jahren zu einem nicht mehr zu übersehenden Teil unseres täglichen Lebens entwickelt. Wo immer wir gehen und stehen sind wir (subjektiv) von Bildschirmen umgeben, die uns informieren, beeinflussen und helfen wollen. Die heute am weitesten verbreiteten Lösungen sind „Digital-Signage“-Lösungen, die uns (aus Sicht des Betreibers) zielgerichtet informieren und gegebenenfalls unser Konsumverhalten beeinflussen sollen.
Weniger bekannt und auf dedizierte Lösungen hin ausgerichtet sind andere Medienlösungen, wie z. B. das Raum-Management oder die Warteschlangen-Lösung. Dazu gehören auch die sogenannenten „Way Finding“-Lösungen, die uns Hilfestellung zur Auffindung eines bestimmten Ziels geben sollen. Häufig sind diese Lösungen mit einer Digital-Signage-Lösung verknüpft, soweit es das Einsatz-Szenario erfordert.
Um die „passende“ Way Finding-Lösung zu finden, sollte zunächst das Einsatz-Szenario festgelegt werden. Das Einsatz-Szenario ist dabei das Umfeld, in dem eine solche Lösung eingesetzt werden soll: eine Shopping-Mall, ein Krankenhaus, eine Universität, eine öffentliche Verwaltung, ein Kreuzfahrtschiff, eine Bibliothek – um nur einige zu nennen.
Gemeinsam ist diesen Einsatz-Szenarien, dass viele (Erst)Besucher diesen Ort besuchen und dass dieser Ort eine relativ große räumliche Komplexität aufweist. Die sich daraus ergebenden Anforderungen bestimmen wesentlich die Leistungsfähigkeit und die Komplexität einer Lösung.
Einsatz-Szenarien können dabei einen ersten Hinweis darauf geben welcher Leistungsklasse das Produkt angehören sollte und welche Motivation hinter diesem Investment steht: Soll es ein reines Informationsmedium sein (z. B. in einer Universität) oder steht der kommerzielle Aspekt des Betreibers (z. B. in einer Shopping Mall) im Vordergrund?
Am Markt hat sich für diesen Bereich eine Reihe von Firmen etabliert, die solche Lösungen anbieten. Meist handelt es sich dabei vom Ansatz her um Softwarehäuser, die die Lösung entwickelt haben und diese dann inkl. gewünschter Hardware anbieten. Darüber hinaus gibt es Serviceanbieter, die die Lösung unabhängig vom Softwarehaus (aber mit dessen Unterstützung) anbieten, sog. Systemintegratoren.
Der nächste Punkt von Bedeutung ist die Frage nach der Leistungsfähigkeit der Way Finding-Lösung: Soll es ein einfaches passives System sein oder eine gehobene interaktive Lösung? Passive Lösungen zeichnen sich dadurch aus, dass lediglich das Layout des Gebäudes oder Terrains hinterlegt ist und der Suchende sich anhand dieses Plans sein Ziel selbst suchen muss. Interaktiv ist die Lösung dann, wenn der Suchende anhand eines Touchscreens sein Ziel selbst ermitteln kann (z. B. einen bestimmten Shop in einer Mall) und mit Hilfe des individuellen Wegeplans zum Ziel hingeführt wird.
Darstellungsmedium und grafische Ansprüche Ein weiterer Punkt sind die Medien, auf denen die Way Finding Information zur Verfügung gestellt wird. Selbstverständlich sind dabei Stelen mit Bildschirmen an zentralen Punkten (z. B. dem Eingang oder einem bezeichneten Treffpunkt) – aktiv oder passiv – die gewünschte Informationen anbieten.
Anspruchsvoller sind Lösungen, welche die gefundene Information – also einen Weg von A nach B – via Internet-Link im Browser oder auf einem Smartphone zur Verfügung stellen. Eine nächste Überlegung stellt sich mit dem Umfang des grafischen Komforts, der hinter der Lösung steht: soll der gefundene Weg für den Suchenden 2- oder 3-dimensional angezeigt werden oder ist gar eine Lösung in Video-Qualität gewünscht.
Welche kundenspezifische Anpassungen haben Sie an das Wegeleitsystem?
Neben den Leistungsmerkmalen verdient eine weitere Komponente die genauere Betrachtung: die kundenspezifische Anpassung der Software (sog. Customizing) an die Anforderungen des Kunden. Dies sind heute im Wesentlichen die Einbringung der Gebäude- und Terrain-Grundrisse in die Software, die Markierung von Aufzügen und Treppen, die Bedeutung der Räume (z. B. in einer Shopping Mall die Bezeichnung der Geschäfte, ggf. mit Logo) um nur die wichtigsten zu nennen.
Dabei sollte beachtet werden, dass derzeitige Lösungen einen vergleichbar hohen Aufwand für das Customizing (bis zu 50 % des Gesamtaufwandes) benötigen. Außerdem sollte diesem Kostenblock schon deshalb besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, da einige Kosten immer wiederkehren werden (z. B. bei Änderungen im Gebäude-Layout).
Wenn die Betreuung der Lösung durch die eigene IT erfolgt, sollte auch geprüft werden ob diese Änderung durch die eigene System-Administration durchgeführt werden oder durch das Systemhaus vor Ort oder nur durch das Software-Haus. Damit ist die Wahl der richtigen Lösung doch insgesamt ein komplexes Thema, das sehr genau auf die Kundenbedürfnisse hin abgestimmt werden muss, um letztlich erfolgreich für die Suchenden und optimal und kostengünstig für den Betreiber zu sein.
Viele Produkte für viele unterschiedliche Anforderungen
Am Markt hat sich eine Reihe von Anbietern etabliert, deren Produkte für unterschiedliche Einsatz-Szenarien optimiert sind und deren Produkte auch eine unterschiedliche Leistungsfähigkeit aufweist. Vor Beginn eines Projektes zur Einführung eines Wegeleitsystems ist es deshalb sicher ratsam sich Expertenrat einzuholen oder auf Studien am Markt zurückzugreifen.
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