Ist 8K-Auflösung nur was für Adleraugen? Wir geben einen Rundum-Blick über die 8K-Welt sowie Überblick über die neuesten Produktlösungen für 8K-Auflösung.
Bereits 2018 wurden Innovationen, Highlights und Trends rund um 8K auf der weltweit größten Elektronikshow CES in Las Vegas zu sehen – erste Produkte für den ProAV-Markt wurden anschließend auf der im Februar folgenden ISE in Amsterdam präsentiert. Und auch 2019 kündigen wieder zahlreiche Hersteller neue Produkte für 8K an.
Die CES fokussiert zwar hauptsächlich die Consumer- Elektronik, ermöglicht aber einen guten Ausblick auf Technologien, die künftig auch bei ProAV eine Rolle spielen werden. So wetteiferten die TV-Hersteller um die Gunst der Besucher und zeigten Fernseher mit futuristisch anmutenden Bildschirmen in überdurchschnittlichen Größen, mit Bildern in satten Farben und noch nie dagewesenen Auflösungen.
Hier konnte man auch die ersten Fernseher mit 8K-Auflösung bestaunen. In den kommerziellen TV-Genuss kommt man aber vorerst nur in Japan, wo vor kurzem ein entsprechender Sender in Betrieb ging. Bis 2020 wird sich aber noch etliches tun, wenn die Olympischen Spiele in Japan in 8K-Auflösung produziert und übertragen werden sollen. Im professionellen AV-Bereich könnten 8K-Displaylösungen aber schon früher einsatzbereit sein – vorausgesetzt, die passenden 8K-Inhalte und die Produkte für das AV-Signalmanagement sind verfügbar. Vor kurzem hat uns die Lang AG, einer der größten Verleiher und Distributoren für Medientechnik in Deutschland, aber verraten, dass 4K Produkte gerade einmal etwa 30% des Umsatzes ausmachen. Die höhere Nachfrage besteht weiterhin bei HD bzw. WUXGA Auflösungen, also 2K. Da stellt sich natürlich die Frage, wenn noch nicht mal 4K richtig im Markt angekommen ist, wie soll das erst 8K schaffen?
Nach der Übernahme durch Foxconn, die gerade dabei sind, eine 10 Milliarden Dollar schwere Produktionsstätte für 8K-Panels im chinesischen Guangzhou zu errichten, ist es um Sharp wieder lauter geworden. So präsentierte Sharp mit Aquos 8K-LC-70×700 einen 70″-8K-Fernseher mit 1.000 cd/m2 Helligkeit und 1.024 Helligkeitsstufen – die professionelle Variante konnten Besucher auf der ISE 2018 bewundern. Das Modell punktet mit enorm kontrastreichen HDR10(10Bit)-Bildern, einer direkten lokalen Dimming-LED-Hinterleuchtung und einem erweiterten Farbraum (79 % von Rec.2020). Zudem hat das Modell HLG (Hybrid Log Gamma) integriert, eine Technik zur HDR-Umsetzung für TV-Übertragungen. Passend dazu präsentierte Sharp die ganze Produktionspalette vom Camcorder bis zum 8K-Receiver. Der Fernseher ist voraussichtlich ab März 2018 im europäischen Handel; drei kleinere 8K-Monitore sollen noch dieses Jahr folgen.
Auch Sony sorgte mit dem 85″-Fernseher X1 Ultimate für Furore: Der 8K-Monitor strahlt mit bis zu 10.000cd/m2 Helligkeit. Diese enorme Helligkeit wird beim auf LCD-Technik basierenden Display wohl via Direkt-LED-Hinterleuchtung mit lokalem Dimming realisiert – bei Details zur eingesetzten Backlight-Technik hielt sich Sony jedoch bedeckt. Herzstück ist der neue X1-Ultimate-Prozessor, der objektbasierend die Bilder analysiert und damit eine doppelt so hohe Echtzeit-Verarbeitungsleistung wie das aktuelle X1-Extreme- Modell haben soll. Dies ist wahrscheinlich auch erforderlich, um dieses enorme Helligkeitsspektrum der LEDs präzise zu steuern. LG Electronics stellte einen 88″ (2,24 m) großen OLED-Fernseher mit 7.680 x 4.320 Bildpunkten vor, der seine Einzelbilder aus 33 Millionen organischen Pixel zusammensetzt.
Samsung dagegen vermarktet konsequent die QLED-Technik. Der gerade vorgestellte 85″ große 8K-Monitor Q9S verfügt über 32 Millionen „Direct Qantum Dots“ als Backlight- Elemente (siehe auch „Zukunft der Displaytechnologie“, Ausgabe 4.2016) und bietet HDR-10-Spezifikationen. Im Bereich der selbst emittierenden LEDs mit roten, grünen, blauen Subpixeln gibt es Weiterentwicklungen: Das in Taiwan gegründete Unternehmen PlayNitride arbeitet schon länger an der Produktion der aus GaN (Halbleiter Gallium-Nitrid) bestehenden sogenannten MicroLEDs. Diese 10 x 10 Mikrometer großen LEDs werden auf Halbleiter-Wafern mittels Transferverfahren auf eine TFT-Backplane gebracht.
Samsung nutzt diese Technik in seinem LED-Display-Portfolio und zeigte bereits im November auf einer Fachplaner- Tagung (siehe Ausgabe 8.2017) entsprechende Lösungen. Auf der CES stellte Samsung die MicroLEDs-Technik in einer 146″ LED-TV-Wand mit 4K-Auflösung vor, deren Profi-Version ebenfalls auf der ISE 2018 zu sehen war. Der Farb- und Kontrastumfang soll ähnlich dem der OLED-Displays sein, jedoch mit den Vorteilen einer längeren Lebensdauer und Burn-in-Resistenz. Die einzelnen Module sind als 3″ große quadratische Kacheln relativ klein, womit sich Wände in mannigfaltigen Größen und Formaten aufbauen lassen. Sony zeigte übrigens auf der ISE 2017 eine 8K x 2K große LED-Wand in ähnlicher Technologie (CLEDIS).
Auch erste 8K-Projektoren werden auf der ISE 2018 zu sehen sein, zum Beispiel der neue Flaggschiff-Projektor von Digital Projection. Mittels drei 1,38″ DMD-Chips und einer Laser- Phosphor-Lichtquelle erreicht er eine Auflösung von 7.680 x 4.320 Pixel mit einer Helligkeit von 25.000 ANSI Lumen. Um 8K-Auflösung und HDR auf einem Endgerät in vollem Umfang darstellen zu können, muss jedoch die komplette Technikkette zwischen der Erstellung und Ausspielung diesen Qualitätsstandard verarbeiten können. Was bieten die Hersteller hierzu an?
Der Markt für Kamera- und Produktionstechnik hat bereits einige 8K-Lösungen zu bieten und ist wahrscheinlich für 2020 ausreichend gerüstet. Denn zu diesem Zeitpunkt finden die Olympischen Spiele statt, und diese will die Japan Broadcasting Cooparation (NHK) in 8KTechnik übertragen. Erste TV-Übertragungstests laufen bereits. Die NHK hat hohe Qualitätsansprüche: eine Auflösung von 33 Megapixeln, 120 Hz und 12 Bit (4:4:4) Farbtiefe, also einen erweiterten RGB-Farbraum, und HDR.
Mit 144 Gbit/s soll das fertige Signal per U-SDI an das Studio per 24 Multimode-Glasfaserkabel übertragen werden. Auch in Bezug auf die Post production ist die NHK vorbereitet und hat zusammen mit Quantel das Pablo-System entwickelt, das 8K-Bearbeitung in Echtzeit verspricht. Mittlerweile gibt es bereits viele Postproduction- Studios, die Bearbeitung in 8K anbieten. Aufnahmetechnisch entwickelte Canon bereits 2016 eine 8K-Kamera mit einem 35 mm CMOS-Sensor inklusive HDR-Referenzmonitor und den entsprechenden Objektiven.
Auch Sharp hat eine 8K-Videokamera mit 60 Hz und 33 Megapixel Auflösung angekündigt: Der Camcorder 8C-B60A mit einer 2 TByte großen SSD und einem 35 mm CMOSSensor soll 40 Minuten 8K-Material mit 10 Bit aufnehmen können. Für einen entsprechenden Codec (4:2:2, 10Bit) wird man bei Grass Valley mit dem HQX fündig. Weitere 8K-Kameras bieten Hitachi mit der SK-UHD8000, Sony mit der UHC-8300, Panavision mit der DXL und Ikekami mit der SHK-810.
Das Unternehmen Astrodesign, das Produkte eng mit der NHK zusammen entwickelt und testet, verfügt schon seit längerem über ein Portfolio von 8K-Produkten, z. B. die 33- Megapixel-Kamera AH-4801 mit 1,7″ CMOSSensor. Zudem bietet Astrodesign verschie dene SSD-Rekorder sowie 8K-fähige Vorschau-Monitore in unterschiedlichen Größen. Eigens produzierte 8K-Videos mit 10 Bit und 60 Hz kann man sogar auf der Homepage auswählen. Tokina stellte auf der IBC drei neue Objektive der Vista Cinema Prime Serie vor, die auch für 8K-Aufnahmen geeignet sind. Und Panasonic stellt eine MFT 8K-Kamera bis 2020 in Aussicht. Als 8K-fähigen Mediaserver stellte AV Stumpfl bereits auf der IBC 2017 Wings Engine RAW 8K vor, der auch vier unkomprimierte 4K-Signale (4:4:4) mit 60 Bildern pro Sekunde ausgibt.
Es stellt sich nun die Frage, wie es mit der Signalübertragung von 8K Inhalten aussieht. Bei der Medientechnik mangelt derzeit bereits in der 4K-Welt an Signalübertragungslösungen und Monitoranschlüssen. Selbst aktuelle hochauflösende Monitore haben keine Eingänge, welche die Displayperformance überhaupt übertragen können. Hier wäre der Einbau von HDMI-2.1-Steckern bzw. -Kabeln bei UHD-Auflösung mit 120 Bildern pro Sekunde erforderlich. Dabei ist auch die Kompatibilität mit dem Kopierschutz HDCP 2.2 zu berücksichtigen, sonst empfängt man weder Ton noch Bild.
Zu beachten sind zudem die erforderlichen Bandbreiten für Kabel und Stecker, um Inhalte von A nach B zu übertragen (siehe Kasten). Zurzeit am meisten gebräuchlich ist HDMI 1.3/ 1.4, mit dem es möglich ist, 10,2 Gbit/s zu übertragen. Diese Übertragungsrate ist für FHD völlig ausreichend – überträgt jedoch nur 4K-Auflösung in 30 Hz.
Mit HDMI 2.1 sollen in Zukunft Übertragungen von 48 Gbit/s mit hohem Dynamikumfang (HDR) und vollem Farbspektrum möglich sein. Dafür benötigt man jedoch neue Ultra Highspeed HDMI-Kabel – daran wird allerdings noch gearbeitet. Als weitere Anleihe aus dem Consumer-Markt könnten Super-MHL-Stecker herhalten, die zukünftig 8K/120Hz übertragen, allerdings nur im 4:2:0-Modus und mit 36 GB/s. Die Optik der Super MHL-Stecker erinnert an HDMI-Stecker, jedoch hat der MHL-Stecker 32 Pins. Der neue Samsung 8K-TV ist übrigens bereits mit MHL-Anschlüssen ausgestattet.
Mit dem Displayport-1.4-Standard ist aktuell nur eine Bandbreite von 32,4 Gbit/s möglich, die auf vier Leitungen à 8,1 Gbit/s verteilt sind. Dies erlaubt Übertragungen von 4K/120/HDR und 8K/30Hz. Mit der Unterstützung von DSC (Stream Compression, Kompressionsrate von 3) wird zumindest die Übertragung von 8K/60Hz/10Bit und 4K/120Hz/ 10Bit komprimiert möglich. Lindys neuer KVM Displayport-Extender soll 8K-Signale über Displayport 1.4 mittels eines einzelnen MPO/MTPGlasfaserkabels übertragen, jedoch begrenzt auf 200 Meter und 8,1 Gbit/s pro Lane (Übertragungskanal), wobei immerhin mit 4 Lanes eine Gesamtübertragung von 32,4 GBit/s erreicht wird. Ein Ausweg aus diesem Dilemma könnte Displayport 1.5 sein, dessen Spezifikationen die Video Electronics Standards Association (VESA) bereits bekanntgegeben hat. Demnach soll es möglich sein, 8K/60Hz-Signale per DP8KKabel mit High Bit Rate 3 (HBR3) unkomprimiert mit einer Bandbreite von 80 Gbit pro Sekunde übertragen.
Zur verlustfreien Übertragung von 8K/120HZ/12 Bit (4:4:4) Signalen wurden dagegen im Broadcast-Bereich die Glasfaser-Stecker mit U-SDI-Schnittstelle spezifiziert. Bei den hochauflösenden Playern mit entsprechender Signalübertragung wird man wohl zunächst in der Gaming-Welt fündig. „Thunderbold“ heißt hier das Zauberwort – eine Datenschnittstelle, die auch Videosignale unterstützt. Vorgestellt wurde bereits die Schnittstelle Thunderbolt 3 mit USB-C 3.1 und 40 GBit/s mit optischer Übertragung. Apple und Intel arbeiten bereits an Thunderbolt 4, mit dem 80 Gbit/s übertragen werden können. Alles in allem sind das jedoch nur stationäre Insellösungen, denn bei der Highspeed- Signalübertragung ist Deutschland noch Entwicklungsland. Wenigstens haben alle präsentierten Fernseher bzw. Monitore eines gemeinsam: FHD- und 4K-Inhalte werden mit neuer intelligenter Rechentechnik auf die enorme Auflösung in Echtzeit hochgerechnet. Damit wird man sich auch noch in den nächsten Jahren – zumindest im europäischen Raum – als Konsument zufrieden geben müssen.
Doch vorausgesetzt, die komplette 8K-Infrastruktur steht, sehen wir diese Auflösung überhaupt noch? Oder besser gefragt: Unter welchen Bedingungen ist eine 8K-Performance sinnvoll? Zur Beantwortung dieser Frage müssen einige Basics aus Physik und Medizin herangezogen werden: Das menschliche Auge besteht aus unterschiedlichen spezialisierten Sehzellentypen. 120 bis 130 Mio. Stäbchen sind verantwortlich für Hell-Dunkel-Sehen, sie sind lichtempfindlicher als die farbempfindlichen Zapfen und spielen ihre Stärke im Dunkeln oder in der Dämmerung aus. Dagegen lassen uns 6 Millionen Zapfen bei ausreichender Umgebungshelligkeit Farbe sehen. Leider sind die Stäbchen und Zapfen nicht gleichmäßig verteilt, was eine pauschale Berechnung schwierig macht.
Scharf sehen wir nur in einem kleinen Bereich der Netzhaut. In diesen sogenannten gelben Fleck, auch Makula genannt, drängen sich die Sehzellen in einem Bereich von 3 bis 5 Millimeter Durchmesser dicht an dicht. Dieser Bereich deckt jedoch lediglich 2° des Blickwinkels ab. In dessen Zentrum ist der Ort des schärfsten Sehens, die Sehgrube (Fovea) mit 1,5 mm Durchmesser, wo sich 140.000 Sehzellen auf einem Quadratmillimeter befinden – im Abstand von 4 Mikrometern voneinander. Sind zwei Bildpunkte in einem Abstand von mehr als 4 Mikrometer voneinander entfernt, könnten wir sie theoretisch getrennt auflösen, was einer Winkelminute (1/60 Grad) entspricht (Quelle: Dissertation von Dr. Dipl. Ing. Hans Kiening).
Andere Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass bei einem minimalen Betrachtungsabstand von 25 cm (bei normalsichtigen Menschen), der sogenannten deutlichen Sehweite, der Abstand zweier Punkte größer als 0,08 mm sein sollte, damit diese als getrennt erkannt werden. Sind zwei Pixel also weniger als 0,08 mm voneinander entfernt, können normalsichtige Menschen die Kanten nicht mehr wahrnehmen.
Allerdings gilt das nur bei statischen Bildern und auch nur in diesem engen Sehwinkel – bei Bewegtbildern (Videos bzw. Spielfilmen etc.) reduziert sich die wahrnehmbare Auflösung deutlich. Das bedeutet: Bilder in 8KAuflösung sind bei Kameraschwenks oder schnellen Cuts selbst bei kürzestem Betrachtungsabstand auf Bildschirmen der üblichen Größen von uns nicht als solche wahrnehmbar. Zum Glück ist unser Blickwinkel größer als 2 Grad, denn das Auge bewegt sich laufend hin und her, woraus sich ein Betrachtungswinkel von 40° Horizontal und 30° Vertikal ergibt. Unser Gehirn setzt dann die verschiedenen Bildausschnitte mit hoher und reduzierter Auflösung wieder zusammen.
Zudem ist es wichtig zu wissen, dass man ein Bild als Ganzes nur erkennt, wenn die Diagonale gleich dem Betrachtungsabstand ist. Um überhaupt einen Film in seiner vollen Breite wahrnehmen zu können, müsste der TVZuschauer bei einem 70″ großen Monitor einen Betrachtungsabstand von mindestens 1,80 m zum Bildschirm haben. Hat der Flachbildschirm einen Pixelpitch von 0,2 mm wie bei aktuellen TV-Modellen, kann der Mensch Pixel ab 1 Meter Entfernung nicht mehr auflösen.
Dagegen ist die höhere Bildwiederholfrequenz sinnvoll, jedoch nur bis 100 Hz. Dann ist ein Film für das menschliche Auge selbst bei starken Helligkeitsunterschieden flimmerfrei – eine höhere Frequenz wird nicht mehr als Verbesserung wahrgenommen. Die größte wahrnehmbare Errungenschaft der neuen Monitore ist jedoch der größere Kontrastumfang HDR 10 + und der angepeilte Farbraum nach Rec. 2020.
HDR 10: HDR10 Media Profile, Erweiterung der Darstellung bei 10 Bit Farbtiefe (statisch) im Farbraum gemäß Rec. 2020, 1.024 Helligkeitsstufen, mindestens 1.000 Nit Helligkeit
Dolby Vision: HDR-Format mit 12 Bit Daten, dynamisch, 4.000 Helligkeitsstufen, bis 10.000 Nit
HDR10+ : HDR-Format mit 10 Bit Daten dynamisch, ähnlich wie Dolby Vision, jedoch lizenzfrei
QLED (Quantum Dots): spezielle Nano-Kristalle aus Halbleitermaterial zur Hinterleuchtung von elektronischen Displays, ab 1.500 Nit Helligkeit
In einigen ProAV-Bereichen wird die 8K-Auflösung schnell Einzug halten. Dazu zählt die Bildbearbeitung – hier bietet eine hohe Auflösung klare Vorteile. Beim Digital Media Remastering werden herkömmliche 35-mm-Filme (5.000 x 3.012 Pixel) mit 6K eingescannt, bearbeitet sowie mit 8K-Auflösung (8.000 x 6.000 Pixel) und 48 Bit wieder auf 70-mm- Film belichtet. Durch Produktion im 8K-Standard können verlustfrei Kopien in Kinos verteilt werden. Hier ersetzen 4K- und 8K-Laser- Phosphorprojektoren mehr und mehr analoge Kinoprojektoren. Zudem wurden schon einige Kinos mit MicroLED-Display-Wänden ausgestattet.
Im Bereich Großbildpräsentation wird die Darstellung von Architekturmodellen, Simulationen oder Designstudien von der hohen Auflösung profitieren. Hier können Zuschauer auch bei großflächigen 8K-Präsentationen mit Projektoren oder LED-Wänden dank der hohen Auflösung interessante Bilddetails genauer betrachten, indem sie näher an die Bildwand oder das Display herantreten. Dies kann zum Beispiel in einer Kunstausstellung oder in einem Museum der Fall sein, in denen statt Bilder Monitore hängen, vor denen die Besucher schon fast mit der Nase den Monitor berühren, um kleinste Details zu erkennen. Man darf dabei nie außer Acht lassen, dass wir auch bei 8K nur von einer horizontalen und vertikalen Auflösung reden. Die dritte Dimension, die Farbtiefe mit bis zu 24 Millionen Farben ist gerade in dieser Anwendung noch interessanter.
3D-Filme oder -Darstellungen, ob aktiv oder passiv, lassen bei einer derart hohen Gesamtauflösung des Inhalts und des Displays bzw. Projektors pro Auge eine akzeptable Einzelauflösung zu. Davon profitieren insbesondere stereoskopische Darstellungen auf 3Dfähigen Displays, die man ohne spezielle Brille betrachten kann. Hier erhöht die Anzahl der Layer den 3D-Effekt unabhängig vom Betrachtungsstandort (es gibt also keine Sweetspots), jedoch wird auch im gleichen Maße die Auflösung des Teilbildes im Verhältnis zur Layer- Anzahl reduziert. Eine 8K-Auflösung des Bildschirms wird hier erstmals zufriedenstellende 3D-Erlebnisse schaffen.
Weiterhin gibt es viele Bereiche in Wissenschaft, Forschung oder Design, in denen die hohe Auflösung, das hohe Kontrastverhältnis und die hohe Farbtiefe der 8K-Technik sinnvoll zum Einsatz kommen werden. Für Adler jedoch ist selbst der höchste 8K-Standard wie schlechtes Sehen, denn die Greifvögel verfügen über einen Sehwinkel von 0,1 Bogenminuten und 1 Millionen Zapfen/ mm2 sowie gleich zwei Sehgruben in der Netzhaut. Damit hat der Adler nicht nur ein achtmal größeres Auflösungsvermögen und ein größeres Farbspektrum als der Mensch, sondern sogar einen Panoramablick. Den bekommt die ProAV-Technik wenigstens noch hin, wenn auch mit mehreren Projektoren …
Normalerweise freue ich mich über derartige Artikel, aber selbige mag mir hierbei nicht so ganz aufkommen. Im Abschnitt Bandbreite verschänkten sich mir die Haare etwas und ich kann es nicht ganz nachvollziehen. Hier wird von Bandbreiten (Datenströmen) in Höhe Gigabit pro Sekunde gesprochen, was ich mir keineswegs vorstellen kann – mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen 1024er Faktor zu hoch. Auch im Verlauf des Artikels wird mehrfach ungekonnt zwischen Gigabit und Gigabyte Hin und Her gewechselt (GB/s = Gigabyte; Gb/s = Gigabit). Ohnehin vermisst man die Angabe, ob komprimiert oder unkomprimiert: wenn Letzteres, mit welchen Parametern und Codierung. Ferner bezweifele ich, dass eine im Camcorder eingebaute SSD eine 100Gigabit/sek Schreibrate (= 12,5Gigabyte/sek) schafft.
Ich bin im Zweifel ob der Stimmigkeit der technischen Angaben.
PS: ich arbeite schon etwas länger in der prof. EDV und habe sehr viel mit Daten(strömen) zu tun
Die Größenordnung der Datenströme eines 8K Signals angegeben in Gigabit pro Sekunde stimmt schon. Bereits bei der unkomprimierten Übertragung von 1080p50 Material werden 3 Gbit/s erreicht.
Daraus kann man unter der Annahme, dass die gleiche Farbunterabtastung, Bildrate und Bittiefe gewählt wird, sehr leicht die Datenrate eines unkomp. 8K Videosignals errechnen. 16 x 3 Gbit/s = 48 Gbit/s bei Baseband-Übertragung. Praktisch wird man dies zumindest mit heutiger Technologie nicht realisieren. Denkbar ist hier eine visuell verlustfreie Mezzaninekomprimierung.
Vielen Dank für Eure Kommentare. 1 Jahr nach meinem Artikel hab ich einen tollen Link zur Berechnung der Datenraten gefunden: Einen Date Rate Calculator, bei dem man die gewünschte Auflösung, Bildwiederholfrequenz, Farbtiefe und Farbabtastung eingeben kann.: https://www.extron.de/product/videotools.aspx
Der Autor
Klasse, detailreicher Artikel mit klaren Fakten. Gut recherchiert.
Normalerweise freue ich mich über derartige Artikel, aber selbige mag mir hierbei nicht so ganz aufkommen. Im Abschnitt Bandbreite verschänkten sich mir die Haare etwas und ich kann es nicht ganz nachvollziehen. Hier wird von Bandbreiten (Datenströmen) in Höhe Gigabit pro Sekunde gesprochen, was ich mir keineswegs vorstellen kann – mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen 1024er Faktor zu hoch. Auch im Verlauf des Artikels wird mehrfach ungekonnt zwischen Gigabit und Gigabyte Hin und Her gewechselt (GB/s = Gigabyte; Gb/s = Gigabit). Ohnehin vermisst man die Angabe, ob komprimiert oder unkomprimiert: wenn Letzteres, mit welchen Parametern und Codierung. Ferner bezweifele ich, dass eine im Camcorder eingebaute SSD eine 100Gigabit/sek Schreibrate (= 12,5Gigabyte/sek) schafft.
Ich bin im Zweifel ob der Stimmigkeit der technischen Angaben.
PS: ich arbeite schon etwas länger in der prof. EDV und habe sehr viel mit Daten(strömen) zu tun
Moin.
Die Größenordnung der Datenströme eines 8K Signals angegeben in Gigabit pro Sekunde stimmt schon. Bereits bei der unkomprimierten Übertragung von 1080p50 Material werden 3 Gbit/s erreicht.
Daraus kann man unter der Annahme, dass die gleiche Farbunterabtastung, Bildrate und Bittiefe gewählt wird, sehr leicht die Datenrate eines unkomp. 8K Videosignals errechnen. 16 x 3 Gbit/s = 48 Gbit/s bei Baseband-Übertragung. Praktisch wird man dies zumindest mit heutiger Technologie nicht realisieren. Denkbar ist hier eine visuell verlustfreie Mezzaninekomprimierung.
Sie sind ja mal ein EDV-Techniker :)))
Vielen Dank für Eure Kommentare. 1 Jahr nach meinem Artikel hab ich einen tollen Link zur Berechnung der Datenraten gefunden: Einen Date Rate Calculator, bei dem man die gewünschte Auflösung, Bildwiederholfrequenz, Farbtiefe und Farbabtastung eingeben kann.: https://www.extron.de/product/videotools.aspx
Der Autor