Praxischeck

BYOD mit BenQ InstaShow

Das kabellose Präsentationssystem BenQ InstaShow verspricht Full HD-Streaming in Meetings und Konferenzen für bis zu 16 Teilnehmer. PROFESSIONAL SYSTEM hat das Plug-and-Play Präsentationssystem ausprobiert.

Praxischeck BenQ InstaShow
(Bild: BenQ)

Auch wenn es sich noch nicht bei allen AV- und IT-Verantwortlichen herumgesprochen hat, dass das Kürzel BYOD für „Bring your own device“ steht: Der Bedarf an Präsentationssystemen, die unterschiedliche – mitgebrachte – Geräte unkompliziert mit einem Beamer oder Display verbinden, steigt im Geschäftsalltag stetig. Und dass im Präsentationsalltag am liebsten drahtlos gearbeitet wird, zeigt allein die Anzahl an Neuentwicklungen im Bereich der BYOD-Funker. PROFESSIONAL SYSTEM stellte bereits unterschiedlichste Systeme vor.

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Mit Instashow hat BenQ ein Produkt auf den Markt gebracht, das sehr stark auf eine einfache Bedienbarkeit zugeschnitten ist. Hier haben sich im Entwicklungsprozess offenbar Produktdesigner durchgesetzt, die sich gut im Praxisalltag der breiten Masse von Konferenzräumen umgehört haben. Denn: die meisten Teilnehmer in Geschäftsmeetings sind weder IT-Experten noch haben sie die Zeit und Muße, sich näher mit der Bedienung des Präsentationssystems auseinanderzusetzen.

BenQ InstaShow
Das InstaShow-System besteht aus einer Sende-Einheit (Button), die über HDMI/USB an einen Computer angeschlossen wird und einer Empfangs-Einheit, die in den HDMI-Eingang des Ausgabegeräts gesteckt wird. Zudem gibt es ein „Cradle“ zur Unterbringung der Buttons. (Bild: BenQ)

Sie wollen einfach nur ihren Bildschirm möglichst einfach auf den Beamer schicken – mehr nicht. Und abseits der Vorstandsetagen in den großen Unternehmen gibt es meist nicht das Personal, das jedes Meeting perfekt vorbereitet, so dass der Chef nur noch aufs Knöpfchen drücken muss.

Intuitives Button-System

Dort, wo sich die Vortragenden in ihren Konferenzräumen selbst mit den vorhandenen Gerätschaften auseinandersetzen müssen, kommt es darauf an, dass das Präsentations-System sofort intuitiv verstanden wird und genutzt werden kann. Hier spielt InstaShow seine Stärke aus. Das System besteht aus einer Sende-Einheit, die über HDMI/USB an einen Computer angeschlossen wird und einer Empfangs-Einheit, die in den HDMI-Eingang des Ausgabegeräts gesteckt wird. Sie besitzt eine ringförmige LED-Beleuchtung, die unmittelbar nach dem Anschluss zunächst rot leuchtet.

Nach kurzer Zeit haben sich die Geräte gegenseitig gefunden und der LED-Ring leuchtet grün. So lange keine Übertragung aktiv ist, wird am Ausgabegerät ein Welcome-Screen angezeigt, auf dem eine symbolische Abbildung eine Hand zeigt, die auf den grün leuchtenden Button drückt.

BenQ InstaShow
Die Empfangseinheit umfasst neben einer Micro-USB-Buchse zur Stromversorgung noch eine HDMI-Schnittstelle, einen LANAnschluss und einen Pairing-Knopf (Bild: BenQ)

Diese einfache Grafik reicht als Erklärung vollkommen aus. Gleichzeitig wird auf dem Screen die IP-Adresse des Empfängers und der Funknetzname angezeigt, über den die Übertragung hergestellt wird. Und wenn man das System entsprechend konfiguriert, wird auch ein individuell erstellbarer, dreizeiliger Begrüßungstext angezeigt. Sobald der Vortragende auf den grün beleuchteten Button seines Senders drückt, wird sein Bildschirm übertragen. Dabei gleicht das System die Auflösung des Präsentationscomputers mit der Auflösung des Beamers oder Displays ab und passt sie automatisch an. Die Präsentations-Auflösung beträgt maximal Full-HD.

Während der Präsentation leuchten die LED-Ringe an Sende- und Empfangseinheit blau. Drückt man erneut auf den Button, wird die Präsentation wieder ausgeblendet und der LED-Ring wird wieder grün. Jetzt kann ein weiterer Teilnehmer seinen Bildschirm mit seinem InstaShow-Button übertragen.

Dabei kann InstaShow dank des EDID-Managements auch einen zweiten Desktop verwalten. So kann der Vortragende auf seinem Notebook eine eigene Ansicht mit Notizen anzeigen, während die Meetingteilnehmer die Präsentation sehen. Praktisch: Um die Übertragung zu starten, muss am Präsentationscomputer keinerlei Software installiert oder aufgerufen werden. Der InstaShow-Button greift direkt das HDMI-Signal ab und funkt es über WLAN 802.11 ac im 5-GHz-Band an das Empfangsmodul.

Damit ist die Funk-Einheit betriebssystem-unabhängig und sehr schnell einsatzbereit. Insgesamt können bis zu 16 Sender angeschlossen werden und abwechselnd präsentieren. Leider gibt es keine Möglichkeit, einen Splitscreen darzustellen, so dass mehrere Bildinhalte nebeneinander angezeigt werden. Dafür kann man am InstaShow-Button zwischen zwei verschiedenen Darstellungsmodi umschalten. Ein unauffälliger Umschalter am Rand des Geräts wechselt auf Knopfdruck zwischen dem Präsentationsmode und dem Videomode.

BenQ InstaShow
So lange keine Übertragung aktiv ist, wird am Ausgabegerät ein Welcome-Screen angezeigt (Bild: BenQ)

Der Präsentationsmode ist auf eine möglichst geringe Latenz und bestmögliche Einzelbild-Darstellung optimiert. Zwischen Mausbewegung am Computer und der Darstellung auf dem Ausgabegerät vergehen laut BenQ maximal 100 Millisekunden, so dass man sich flüssig durch Dokumente bewegen kann. Der Videomode hat eine längere Latenz, dafür ist er darauf optimiert, Bewegtbild flüssig darzustellen, wie der Name bereits andeutet.

Dabei werden Videos bis zu einer Full-HD-Auflösung und bis zu einer Framerate von 30 Bildern pro Sekunde komprimiert übertragen. Dies geschieht auch meist flüssig. Im Härtetest mit Full-HD Videos mit einer Bitrate von 25 MBit/s im Fullscreen waren jedoch auch hier einzelne Ruckler festzustellen.

Die besseren Ergebnisse gibt es, wenn Videos mit niedrigerer Auflösung und Bitrate gezeigt oder diese nicht im Fullscreen dargestellt werden – was im Meeting-Alltag der häufigere Fall sein dürfte. Hierfür ist InstaShow auch ausdrücklich ausgelegt. Für drahtlose Videoübertragungen in hoher, unkomprimierter Qualität verweist das InstaShow-Manual auf das Schwesterprodukt WDP02, das im Heimkinobereich eingesetzt wird.

Generell wird die Übertragung besser, je näher Sender und Empfänger zusammenstehen. Laut Hersteller beträgt die Reichweite acht Meter. In der Praxis haben Abstände von unter fünf Metern die reibungsloseste Darstellung gebracht.

Fokussierung auf HDMI

Neben dem Bild werden auch die Tonsignale via HDMI übertragen. Einen separaten Audio-Ausgang gibt es an der InstaShow-Empfangseinheit nicht. So muss man bei der Einrichtung des Systems darauf achten, dass Beamer oder Display eigene Lautsprecher oder Audio-Ausgänge besitzen, an die Lautsprecher angeschlossen werden können.

Die Empfangseinheit zeigt insgesamt eine übersichtliche Anzahl an Anschlüssen. Neben einer Micro-USB-Buchse zur Stromversorgung findet sich noch eine HDMI-Schnittstelle, ein LAN-Anschluss und ein sogenannter Pairing-Knopf. Dieser muss nur bei der ersten Einrichtung des Systems gedrückt werden. Wenn anschließend die zu verbindenden InstaShow-Buttons gedrückt werden, finden sich die Komponenten von selbst und können von da an ohne weiteres Pairing kommunizieren.

https://www.youtube.com/watch?v=IJQNo5ESk4k

Mit der reinen Fokussierung auf HDMI setzt BenQ ein Zeichen für eine moderne Hardware-Ausstattung. Das ist pragmatisch gedacht – die Anzahl der verpassten Kunden, die noch Projektoren oder Displays ohne HDMI-Schnittstelle betreiben, dürfte verkraftbar gering sein. Dafür erfreut man die InstaShow-Nutzer mit einem kompakten Produkt, das auch günstiger zu produzieren ist.

Webbasierte Admin-Oberfläche

Modern sollte auch der Präsentationscomputer sein. Um den InstaShow-Button mit genügend Strom zu versorgen, braucht der Computer einen USB-3.0-Anschluss. Bei USB 2.0 könnte die Übertragung abreißen, wenn das System mit großen Datenmengen beschäftigt ist.

Für solche Fälle bietet eine webbasierte Administrationsoberfläche noch einzelne Konfigurationsmöglichkeiten zur Anpassung des Systems. Hier kann man zum Beispiel mit einer Einstellung „geringe Leistung“ die Bildqualität herabsetzen. Damit soll die Übertragung auch mit geringerer Stromzufuhr klappen. Sollte das immer noch nicht reichen, kann man zusätzlich die Framerate der Übertragung herabsetzen.

Mit der webbasierten Oberfläche können Administratoren in einem Haus mit mehreren InstaShow-Systemen alle Geräte von einem zentralen Ort aus einrichten und pflegen. Auch hier ist Übersichtlichkeit Programm.

Die Anzahl der Einstellmöglichkeiten ist begrenzt. Neben den beschriebenen Maßnahmen zur Anpassung der Übertragung an geringe Sende- und Übertragungsleistungen gibt es einige weitere Funktionen, die das Admin-Leben leichter machen. So kann man auf Wunsch eigene feste IP-Adressen für jedes Gerät vergeben und WLAN-Kanäle automatisch finden lassen oder händisch zuweisen.

BenQ InstaShow
Eine webbasierte Administrationsoberfläche bietet Konfigurationsmöglichkeiten zur Anpassung des Systems (Bild: BenQ)

Außerdem kann hier auch das Sendemodul tages- und stundenweise automatisiert ein- und ausgeschaltet und bei Problemen auch zurückgesetzt werden. Verkauft wird InstaShow als Starter-Set, das neben einer Empfangseinheit und zwei InstaShow-Buttons allerlei Zubehör enthält.

Das beginnt mit einer Aufbewahrungsbox für die zwei InstaShow-Buttons und geht weiter mit verschiedenem Montagematerial für die Empfangseinheit – vom Klettband für die Befestigung am Schreibtischbein, bis zur Montageplatte für Wand- oder Deckenbefestigung.

Alle benötigten Verbindungskabel sind ebenfalls im Lieferumfang. Und auch an Kleinigkeiten ist gedacht: So findet man auch ein USB-Verlängerungskabel in der Box, das dann zum Einsatz kommt, wenn der USB-Anschluss am Präsentationsrechner nicht direkt neben der HDMI-Buchse liegt und das Kabel des InstaShow-Buttons nicht ausreicht. Das Starterset ist zu einem UVP von 1.199 Euro im Handel erhältlich.

Weitere InstaShow- Buttons sind im Zweierset mit Aufbewahrungsbox für 629 Euro zu haben.

Fazit

Wer hauptsächlich Geschäftspräsentationen mit wechselnden Teilnehmern in seinem Meetingraum zeigen möchte, wird mit InstaShow seine Freude haben. Denn das System ist so einfach zu bedienen, dass es auch von unbedarften Nutzern sofort beherrscht wird.

Voraussetzung ist jedoch eine moderne Hardware, die HDMI und USB 3.0 zur Verfügung stellt und ein nicht zu großer Abstand von Präsentationscomputer und Ausgabegerät.

 

 

TECHNISCHE DATEN

Farbe: Schwarz

Betriebssysteme, Kompatibilität: jedes Betriebssystem, das die HDMI 1.4 Standards unterstützt

Video Outputs: HDMI 1.4, mit HDCP

Bildsequenz: bis zu 30 FPS (abhängig von der Umgebung)

Signale: Video Timing: 1.280 × 720 (720P), 1.920 × 1.080 (1080P)

PC Timing: 800 × 600, 1.024 × 768 (XGA), 1.280 × 768, 1.280 × 800 (WXGA), 1.280 × 1.024, 1.280 × 960, 1.360 × 768, 1.440 × 900, 1.400 × 1.050, 1.680 × 1.050

Auflösung: 1.920 × 1.080 Full HD

Teilnehmer: bis zu 16 Personen

Audio: Stereo, 16 Bit, 48 kHz

Wireless: IEEE 802.11AC, 5 GHz, 2T2R

Datenübertragung: bis zu 400 MBPS

Sicherheitsprotokoll: WPA2 (WPA-PSK und WPA2-Enterprise)

Sicherheit: AES 128 Bit

Reichweite: max. 8 m zwischen InstaShow Button und InstaShow Host InstaShow Button

Kabel: USB Typ A, HDMI Kabel

Reset Button: 1×LED: Rot (Hochfahren), Grün (WLAN Verbindung ist aufgebaut), Blau (Präsentieren)

Stromversorgung: DC 5 V ±10 %, 0,9 A

Stromverbrauch: normal: 4,5 Watt

Abmessungen (B×H×T): 84,5 × 189,55 × 19,9 mm

Gewicht: 110 Gramm

InstaShow Host

Power Button: 1×

Pairing Key: 1×

LAN: 1× (10/100 MBPS)

Video Output: 1× HDMI 1.4 (Video und Audio)

LED: Rot (Hochfahren), Grün (WLAN Verbindungist aufgebaut), Blau (Präsentieren)

DC Power Jack: 1× (Micro USB)

Stromversorgung: DC 5 V 10 %, 1,5 A

Stromverbrauch: normal: 5 Watt

Network Standby: 2 Watt

HDMI Standby: 0,02 Watt Abmessungen (B×H×T): 110 × 110 × 27 mm

Gewicht: 150 Gramm

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