DigitalPakt Schule am Geschwister-Scholl-Gymnasium
von Dominik Roenneke, Artikel aus dem Archiv vom
In Schulen wird der Unterricht im Klassenzimmer immer digitaler. Doch auch über den Unterricht hinaus gibt es viele Weiterentwicklungen, die Information und Kommunikation digital optimieren, wie das Beispiel des Geschwister-Scholl-Gymnasiums zeigt. So wurde die Schule umfangreich mit Medientechnik von Philips/PPDS in mehreren Gebäudebereichen ausgestattet.
Im Zuge des DigitalPakt Schule haben inzwischen viele von den rund 40.000 allgemeinbildenden Schulen in Deutschland digital gestützte Unterrichtsformen eingerichtet. Einige Vorreiter mit engagierten Lehrkräften und Unterstützern, oder auch Schulen aus dem nationalen Excellence-Schulnetzwerk, hatten sich bereits vor der bundesweiten Fördermaßnahme intensiv um die Nachfolger der Kreidetafeln bemüht. Dabei stand stets die Frage im Zentrum, wie Unterricht mit digitalen Technologien pädagogisch und didaktisch sinnvoll realisiert werden könnte. Die ausgearbeiteten Ideen dazu dokumentierte jeder Schule individuell im medienpädagogischen Konzept.
Doch mit Beginn der Pandemie kamen neue Herausforderungen dazu. Von heute auf morgen fand Unterricht nicht mehr wie selbstverständlich im Klassenzimmer statt, sondern per Videokonferenz zwischen Lehrern in Arbeitszimmern und Schülern zu Hause. Hierzu wurden viele Lösungen eingerichtet, teils sehr individuell und unter schwierigen Rahmenbedingungen. Das zeigt, dass Digitalisierung nicht an der Tür des Klassenzimmers endet oder mit Strukturen des Distanzunterrichts abgeschlossen ist. Das Beispiel des Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Velbert in NRW zeigt, wie bei der Digitalisierung die Schule in ihrer Gesamtheit miteinbezogen werden kann.
Schule ist mehr als nur die Summe aller Klassenzimmer
Mit dem Blick auf den gesamten Transformationsprozess hin zu einer digitalen Schule wurden am Geschwister-Scholl-Gymnasium nicht nur Klassenräume ausgestattet, sondern auch die Flure, der Eingangsbereich und die Schulmensa. Sie wurden mit digitalen Informationssystemen ergänzt. Diese versorgen die Lehrkräfte und die Schüler auch außerhalb der Klassenzimmer mit tageswichtigen Daten und lassen die Schule als modern und zukunftsgerichtet erscheinen. Bei der Umsetzung des Gesamtprojektes standen der schulischen „Digitalisierungsgruppe“ der Systemintegrator i-Tech 24 aus Krefeld gemeinsam mit dem Hersteller Philips/PPDS zur Seite. Frank Trossen ist International Key Account Director bei PPDS und gibt die zentrale Überlegung der Schule wieder: „Wie kann die Kommunikation in der Schule für Lehrer und Schüler optimiert werden?“
PPDS hat sich auf den Bildungsbereich spezialisiert und stellt über sein gesamtes Produktportfolio Hardware-Lösungen für alle Bereiche einer Schule bereit. Und da im Bildungsbereich funktionierende Umsetzungen für den Schulalltag nicht bei Technikfragen enden, bietet PPDS mit Partnerunternehmen auch umfassende Software-Lösungen an. „Wir haben uns sehr intensiv angeschaut, was die Bildung prägt, jedoch nicht in den letzten 20 Jahren, sondern in den kommenden 20 Jahren. Wir haben den Markt analysiert und mit i3 Technologies aus Belgien, wo auch unser Entwicklungszentrum angesiedelt ist, einen Spezialisten im Bildungsbereich gefunden. Wir wollten seinerzeit nicht irgendein Produkt einkaufen, sondern suchten die nahtlose Einbindung mit einem zu uns passenden Lösungsansatz. Und so sind wir mit i3 eine Software-Partnerschaft für den „i3 Learn Hub“ eingegangen.“ Das Ergebnis ist, dass diese Software in die Firmware der interaktiven Philips T-Line Displays integriert ist, zur direkten und sofortigen Anwendung nach Gerätestart.
In der Beratungsphase gab es viele Gespräche zwischen den Beteiligten. Die Berater von i-Tech 24 und Philips bekamen Einblick in das Konzept der Schule. Im weiteren Verlauf stellten Integrator und Display-Hersteller der Schule ein komplettes Displaysystem vor, das ausgiebig genutzt und getestet wurde. Zentral und bedeutsam war für die Digitalgruppe die Software von der „digitalen und interaktiven Schultafel“, hier sollte die „Hürde so tief wie möglich sein, um das erfolgreiche digitale Lehren sicher zu stellen“, erklärt Frank Trossen. Wie kann ich als Lehrer damit arbeiten? Mit welchen Plattformen kann ich arbeiten? Wie kann ich mich mit dem Display verbinden? Natürlich ging es auch um Fragen nach Robustheit und Langlebigkeit der Displays. All diese Fragen ließen sich problemlos beantworten, so dass „das Gesamtsystem die Schule überzeugte“.
Für die Klassenzimmer sah das Konzept unterschiedliche Varianten vor. Dabei wurden verschiedenen Rahmenbedingungen berücksichtigt: In dem Gymnasium sind die Klassenzimmer den Lehrkräften zugeordnet. Also wechseln die Schulklassen für den Unterricht die Räume und die Lehrkräfte unterrichten in der Regel in „ihren“ Klassenzimmern. Neben den Standardunterrichtsräumen gibt es Fachräume, deren Nutzung individueller ist. Gleichzeitig war das Budget begrenzt, und eine neue Technikausstattung aller Räume war innerhalb eines Projektschritts nicht möglich. Zunächst wurde deshalb von der Schulleitung abgeklärt, welche Lehrkräfte sich besonders intensiv mit der neuen Medientechnik auseinandersetzen wollten und welche noch abwartend eher den klassischen Unterrichten bevorzugten. Für die Fachräume und zur flexiblen Nutzung sollten mobile Lösungen etagenweise ergänzend eingesetzt werden.
Und so stattete der Integrator zehn Klassenzimmer mit festinstallierten 86″ großen interaktiven Displays aus der Philips T-Line aus. Mit elektrisch höhenverstellbaren Display-Halterungen von der Firma Smart Metals wurde die problemlose Bedienung durch alle Schüleraltersstufen sichergestellt. Drei weitere interaktive Systeme stehen auf rollbaren, kippsicheren Halterungen der Firma Vogel‘s, die ebenfalls elektrisch höhenverstellbar sind. Sie sind für den einfacheren Transport in der jeweiligen Etage der Schule mit 75″ großen Displays ausgestattet, mit WLAN drahtlos angebunden, vorverkabelt und sofort betriebsbereit nach Stromzufuhr, ebenfalls mit dem i3 Learn Hub oder mittels einfacher Verbindung an alternative Plattformen. In mehreren weiteren Klassenräumen wurden zwischen die bestehenden Kreidetafelpylone 75″-Displays installiert. Eine Interaktivität ist hierbei nicht vorgesehen, da sie für die Medienwiedergabe über die Lernplattform vorgesehen sind. So wird der klassische Unterricht mit digitalen Strukturen erweitert.
„Außerhalb der Klassenzimmer geht der digitale Lösungsansatz weiter: Es sollen alle Bereiche der Schule abgebildet werden, egal an welcher Stelle der Kommunikation“, so Frank Trossen. Ein Teil der Klassenzimmer wurde deshalb mit digitalen Türschildern ausgestattet, was in Deutschland „noch recht selten ist. Gute Erfahrungen bringen wir da aus dem Ausland mit, wo man mancherorts schon weiter ist“. Anstelle von statischen Papierausdrucken informieren nun interaktive 10″-Displays der Philips T-Line.
Diese zeigen den Unterricht an, sie informieren über verbleibende Unterrichtszeiten und bestehende Raumbuchungen. Sie weisen Vertretungspläne aus und zeigen den Essensplan der Schulmensa an. Und sie können Verhaltensregeln z. B. im Zusammenhang mit Hygienevorgaben wiedergeben oder auch mit wichtigen Notfallinformationen alarmieren. Sowie das Budget es zulässt, sollen weitere Klassenzimmer mit den digitalen Anzeigen von Philips nachgerüstet werden.
An ausgewählten Standorten im Schulgebäude sind Displays positioniert, die ebenfalls allgemeine Informationen, Neuigkeiten, Vertretungspläne oder auch vor der Mensa den Essensplan darstellen. An letztgenanntem Standort lässt die großzügige Raumhöhe den Einsatz von zwei nebeneinander befindlichen 86″-Displays der Philips D-Line zu, so dass die Schülerinnen und Schüler sich bereits aus der Ferne einen Überblick verschaffen können. Als „semi outdoor“ bezeichnet Frank Trossen den Signage-Standort am Haupteingang: „Hier werden Informationen durch das Glas der Fassade dargestellt“. Die Bildschirminhalte aller Signage-Displays und der Türanzeigen werden aus einem CMS zugespielt, das hausintern editiert wird und somit alltagstauglich ist, ohne Abhängigkeit externer Dienstleister oder großen Arbeitsaufwand. Softwareseitig eingerichtet wurde das System, das über die Cloud angebunden ist, vom Unternehmen MDT Medientechnik aus Longuich, so dass sich die Schule nicht um Layout oder Programmierung kümmern musste.
Aus dem Philips-Portfolio heraus konnte der Integrator i-Tech 24 alle Bereiche der Schule erfolgreich ausstatten. Bevor es in die nächste Phase der Umsetzung geht, werden nun Erfahrungswerte gesammelt und weitere Trainings durchgeführt. Bereits jetzt „besteht der Wunsch nach der nächsten Digitalisierungsrunde, um den begonnenen Weg weitergehen zu können“, berichtet Frank Trossen.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass alle Lösungen alltagstauglich für den Schulbetrieb geplant und umgesetzt wurden. Das zeigt sich auch an den vielen nützlichen Details: Die Lehrer melden sich, vor dem Display stehend, via App und QR-Code an, ohne dass die Klasse ein Kennwort rekonstruieren kann. Die Lernplattform ist mit einem eigenen Videokonferenz-Tool ausgestattet. Das ist nicht nur gut im Falle des Distanzunterrichts. So können z. B. auch Gastdozenten live in den Unterricht eingebunden werden. Und für die Unterrichtsvorbereitung im heimischen Arbeitszimmer können Lehrkräfte den Unterricht perfekt vorbereiten. Dazu bietet Philips „die kleinste digitale Tafel der Welt“ mit interaktiven 24″-Displays.