von Helga Rouyer-Lüdecke, Artikel aus dem Archiv vom
Jabra hat mit PanaCast 50 und PanaCast 20 neue Kameramodelle für virtuelle und hybride Meetings auf den Markt gebracht, die dank KI-Algorithmen die Kommunikationsqualität deutlich verbessern könnten …
Homeoffice und mobiles Arbeiten sind nicht mehr aufzuhalten. Daran wird auch die Wiederöffnung der Büros nach dem Abklingen des Pandemiegeschehens nichts ändern. New Work wird neben dem Arbeiten „vor Ort“ auch Homeoffice und mobiles Arbeiten als Arbeitsformen umfassen. Und das hat Auswirkungen auf die Office-Kommunikation: Virtuelle und hybride Meetings, bestehend aus Teilnehmern vor Ort und Remote-Teilnehmern, werden auch nach Corona Arbeitsalltag werden.
Diese hybriden Arbeitssituationen erfordern aber auch deutliche Veränderungen der audiovisuellen digitalen Kommunikationstechnik, vor allem in Bezug auf die Erfassung von Ton und Bild. Denn die Audio- und Videoqualität der in Laptops integrierten Kameras und Mikrofone reichen nicht aus, um ein effektives Meeting durchzuführen, in dem alle Teilnehmer, ob vor Ort oder entfernt, konzentriert mitarbeiten können. Genau hier setzen die neuen Panacast-Kameralösungen von Jabra an, die Technik für immersive Visualisierung, hochwertige Audiotechnologien und künstliche Intelligenz kombinieren. Die Serie umfasst zum einen die Jabra PanaCast 50, eine Videobar für den Einsatz in Meeting- oder Unterrichtsräumen, und die Jabra PanaCast 20, eine intelligente Kamera für den individuellen Arbeitsplatz, zum Beispiel im Homeoffice.
Bereits in anderen Bereichen hat sich gezeigt, dass künstliche Intelligenz oder besser gesagt spezielle Algorithmen bestimmte Entscheidungsprozesse selbständig vornehmen können und damit automatische Abläufe ermöglichen, für die zuvor eine mehr oder weniger aufwendige Regie erforderlich war. Diese Eigenschaft nutzt die Videobar PanaCast 50 in ihrer Funktion „Virtual Director“. Die Funktion nutzt sowohl KI-basierte Video- und Audiostreams sowie proprietäre KI-Algorithmen von Jabra, um den Bildausschnitt automatisch an die Situation im Meeting anzupassen.
Auf diese Weise soll es möglich sein, bis zu 50 aktive Sprecher sowie den Gesprächsfluss zu erkennen und so automatisch die Videobilder von Sprecher zu Sprecher wechseln. Ermöglicht wird das durch neun sogenannte Edge-Prozessoren, darunter zwei Edge AI-Prozessoren, die speziell für Audio und Video entwickelt wurden. Dank dieser Systemarchitektur kann die Videobar eine Integration von Audio, Video und Daten in Echtzeit vornehmen und ermöglicht so die intelligente Zoom-Funktion, die den jeweiligen Sprecher optisch für die Gegenseite betont, ohne die anderen Teilnehmen des Meetings „abzuschneiden“.
Die Kameraeinheit der PanaCast 50 besteht aus drei 13-Megapixel-Kameras, die eine Auflösung von 3.840 × 1.080 @ 30fps liefert. Die Kameras erzeugen ein 180°-Sichtfeld über ein patentiertes Echtzeit-Video-Stitching, so dass der gesamte Raum abgedeckt wird. Dabei nutzt das Video-Stitching Algorithmen, um zu entscheiden, wie die Videoströme in Echtzeit mit geringer Latenz zusammengefügt werden können. Die Jabra PanaCast 50 kann zwei Videostreams gleichzeitig liefern und ermöglicht damit auch eine integrierte Whiteboard-Sharing-Funktion: Damit lassen sich Whiteboard-Inhalte in Echtzeit erfassen und für den Bildschirm optimiert darstellen. Diese werden dann live in die jeweilige Besprechung, Präsentation, aber auch in den Unterrichtsraum gestreamt.
Zur Erfassung des Raumtons verfügt die PanaCast 50 über acht Beamforming-Mikrofone, die im Frequenzbereich zwischen 100 Hz bis 8 kHz arbeiten und eine Sensitivity von 37 dBFS aufweisen. Das Mikrofon-Array wird durch intelligente Algorithmen unterstützt, um störende Geräusche zu eliminieren. Zur Tonwiedergabe dienen vier von Jabra entwickelte 2-Wege-Lautsprecher- zwei 50 mm-Tieftöner (2 x 2″) und zwei 20-mm-Hochtöner (2 x 3/4″), die einen Frequenzbereich von 80 Hz bis 20 kHz abdecken.
Zusätzlich bietet die PanaCast 50 auch interessante Sicherheits- und Analysefunktionen: Denn neben den dualen Videostreams liefert sie einen unabhängigen, permanenten Datenstrom des 180°-Sichtfeldes, der Personenzählungs-Metadaten als numerische Echtzeit-Informationen bereitstellt, und erlaubt es dadurch, Personen in diesem Bereich zu zählen. Da das Gerät lediglich die Anzahl der Personen erfasst, diese aber nicht im Einzelnen erkennt, sind die Informationen anonym. Diese Daten können – nicht nur während einer Pandemie – zur Bestimmung der Raumauslastung genutzt werden: Dank der Funktion „PeopleCount“ vergleicht das System die Zahl mit der vom Kunden definierten Grenze für die Raumkapazität, um festzustellen, ob die Raumauslastung über der Kapazitätsgrenze liegt. Wenn die Anzahl der Personen diese Grenze überschreitet, gibt die PanaCast 50 visuelle und akustische Hinweise in Echtzeit an die anwesenden Personen.
Zusätzlich stehen Analysedaten über die Netzwerkschnittstelle für Entscheidungen über die Nutzung der Besprechungsräume zur Verfügung. Zudem ist die PanaCast 50 für alle führenden UC-Plattformen optimiert und funktioniert nicht nur mit Microsoft Teams und Zoom, sondern auch mit Microsoft Teams Rooms und Zoom Rooms und erleichtert so die Zusammenarbeit.
Um die PanaCast 50 in den Raum zu integrieren, gibt es mehrere Optionen: Man kann neben der Wandhalterung auch separat erhältliche Tischständer bzw. VESA-Bildschirmhalterung wählen oder die in Schwarz oder Grau erhältliche Videobar in ein geeignetes Medienmöbel, z. B. eine Medienstele, integrieren. Ausgesuchte Medienmöbel-Manufakturen bieten entsprechende Lösungen an.
Um entfernte Teilnehmer perfekt in das Meeting vor Ort einzubinden, bedarf es zudem einer Kamera für den Einzelplatz, die zum Collaboration-Equipment auf der Gegenseite passt. Für diesen Zweck hat Jabra das Modell PanaCast 20 entwickelt, die für Homeoffice und mobiles Arbeiten ausgelegt ist. Die portable und laut Hersteller zu allen führenden UC-Plattformen kompatible Videolösung ist sehr kompakt und verspricht eine besonders benutzerfreundliche, einfache Handhabung. Wie die PanaCast 50 verfügt die Arbeitsplatzkamera ebenfalls über KI-Algorithmen, so dass der gesamte Video-Datenstrom direkt auf dem Gerät generiert wird. Somit müssen keine zusätzlichen Daten zur Verarbeitung in die Cloud gesendet werden, und das Installieren weiterer Software entfällt – Sicherheitsrisiken lassen sich dadurch minimieren. Ein KI-gesteuerter Zoom folgt automatisch den Bewegungen des Nutzers und passt das Bild in Echtzeit so an, dass der Nutzer sich immer in der Mitte des Bildes befindet. Eine eingebaute Objektivabdeckung schützt die Privatsphäre der Nutzer zusätzlich und schaltet die Kamera nur dann ein, wenn die Abdeckung vom Nutzer geöffnet wird.
Für die gute visuelle Performance liefert die PanaCast 20 4K Ultra HD Video und HDR-Video. Außerdem verfügt das Gerät über eine automatische Beleuchtungskorrektur. So wird unabhängig von der Tageszeit oder der Lichtsituation der Videostream auf die bestmögliche Weise optimiert.
Für die Spracherfassung empfiehlt Jabra insbesondere das Evolve2 65 Headset oder die Freisprecheinrichtung Speak 750 als omnidirektionales Mikrofon mit 360-Grad-Abdeckung.