Mit dem BenQ InstaShow stellen wir ein weiteres drahtloses Präsentationstool vor, dass durch ein Plug&Play-Erlebnis Meetings schneller und einfacher durchführbar machen soll. Im folgenden Praxistest zeigt sich, ob BenQ die Erwartungen erfüllt …
Von einem drahtlosen Präsentationstool wird vor allem einfaches Handling und Flexibilität erwartet. BenQ möchte mit seiner InstaShow-Serie genau das für BYOD (Bring Your Own Device) erreichen. Per Knopfdruck auf dem Sender lässt sich die Präsentation vom eigenen Endgerät starten. Nachdem der Sender per USB und HDMI bzw. USB-C angeschlossen wurde, ist dieser nach wenigen Augenblicken einsatzbereit. Zum Betrieb sind keine zusätzlichen Treiber oder eine Software nötig.
BenQs InstaShow-Serie umfasst drei Modelle mit unterschiedlichem Funktionsumfang und Ausstattung für unterschiedliche Anwendungen. Hierbei unterteilt sich das kleinere Modell WDC10 in eine Version mit „HDMI + USB 3.0“-Stecker sowie mit der Variante WDC10C in eine Version mit USB-C-Stecker. Diese beiden Modelle sind bis auf die Stecker am Dongle gleich und wurden für kleinere bis mittlere Besprechungen mit bis zu 15 Teilnehmern konzipiert. Es wird eine Bildschirmauflösung bei der Übertragung bis zu Full-HD auf bis zu 8 m Entfernung unterstützt. Bis zu 16 Sender können maximal mit dem kleineren WDC10(C)-Modell verknüpft werden.
Das Modell WDC20 ist für größere Besprechungen mit bis zu 32 Teilnehmern ausgelegt. Im Gegensatz zum kleineren Modell bietet es einen Split-Screen-Modus, in dem vier Präsentationen parallel nebeneinander/übereinander dargestellt werden können. Außerdem bietet diese Variante 4k als maximale Auflösung für die dargestellten Inhalte sowie eine Touch-Back-Funktion, bei der angeschlossene Touch-Displays oder auch Projektionssysteme mit Touch die Eingaben auf das verbundene Endgerät zurückgeben können – beispielsweise für Annotationen, Weiterklicken von Präsentationen oder zum Starten von Videos. Die Reichweite der drahtlosen Sender zur Basisstation beträgt hierbei bis zu 15 m.
Die Sender aller Varianten sind sich grundsätzlich sehr ähnlich, unterscheiden sich aber in kleinen Details und sind nicht miteinander kompatibel. Sie haben ein ansprechendes Design, welches dank der an einer Ecke angebrachten Kabelzuführung als Raute ausgelegt ist.
In der dem Kabel gegenüberliegenden Ecke befindet sich ein Button, der von einem LED-Ring umgeben ist. Beim Verbindungsaufbau blinkt dieser rot und leuchtet bei erfolgter Verbindung dauerhaft grün. Sollte er dauerhaft rot leuchten, wird keine Basisstation gefunden oder der Sender wurde noch nicht mit der Basisstation verknüpft. Beim Start der Präsentation leuchtet der Button dauerhaft blau.
Das größere Modell WDC20 kann zusätzlich zu den drahtlosen Sendern auch per Android oder iOS App-Inhalte darstellen. Hierzu wird die BenQ InstaShare App benötigt. Ist diese installiert und gestartet, muss man sich mit dem von der Basisstation bereitgestellten WLAN verbinden. Die App findet dann das InstaShow-Device, und man kann sich mit dieser verknüpfen.
Nun bietet die App zwei Möglichkeiten. Zum einen kann man den Bildschirminhalt der Ausgabe des InstaShow auf sein mobiles Device spiegeln und somit die Präsentation verfolgen, Screenshots machen oder aber das Mobilgerät als eine Art Laserpointer nutzen, indem man auf die gewünschte Stelle auf dem Bildschirm drückt, die man hervorheben möchte. Auch eine Annotationsfunktion lässt sich über die App verwenden. Des Weiteren lassen sich in diesem Modus Bilder und Videos in die Präsentation laden und wiedergeben oder aber die Kamera des Endgerätes auf dem Bildschirm ausgeben.
Im zweiten Modus lässt sich der komplette Bildschirm des smarten Endgerätes über InstaShow spiegeln. Unter iOS kann dies auch ohne die App über die bereits im System integrierte Funktion der Bildschirmsynchronisierung erfolgen. Unter Android wird diese Funktion über die BenQ InstaShare App bereitgestellt und bietet zusätzlich eine Annotationsfunktion, bei der die Farbe des virtuellen Stiftes ausgewählt werden kann.
Darüber hinaus bietet die App die Möglichkeit, den Split-Screen-Modus auszuschalten und den QR-Code auf dem Homescreen der Bildschirmausgabe der Basisstation zu scannen, um direkt mit dem WLAN dieser verbunden zu werden.
BenQs InstaShow arbeitet dank seines eigenen WLAN-Accesspoints völlig autark vom internen Corporate-Netzwerk. Die vorhandene Netzwerkschnittstelle an der Basiseinheit bietet keinerlei Zugriff auf das interne Netzwerk durch drahtlos verbundene Geräte. Nur der Zugang zum Internet wird verbundenen mobilen Endgeräten auf Wunsch zu Verfügung gestellt. Rene Nergenau, Technical Sales Engineer bei BenQ sagt dazu: „Die ist konzeptbedingt so vorgesehen und für Kunden wie Banken etc. gedacht, die eine ganz klare Trennung zu ihrem Netzwerk möchten.“
(Bild: Sven Schuhen)
BenQ gibt an, dass die gesamte Kommunikation zwischen InstaShow Sender und Basisstation mit einer AES 128-Bit-Verschlüsselung stattfindet. Die WLAN-Verbindung ist dabei mit dem WPA2-Authentifizierungsprotokoll gesichert.
Dadurch, dass keinerlei Software oder Treiber für den Betrieb der Sender am Rechner benötigt werden, kann das Eindringen von Malware, Viren oder externen Bedrohungen verhindert werden.
Die Verwendung von HDCP-Verschlüsselung über die HDMI-Verbindung zwischen Basisstation und Display oder Projektor verhindert das Kopieren der übertragenen digitalen Inhalte.
Außerdem wurden CVSS-3.0-Standards in InstaShow implementiert, die sicherstellen, dass alle Schwachstellen blockiert wurden. Diese wurden von einem ISO27001- und ISO17025-zertifizierten Sicherheitslabor getestet.
BenQ gibt für sein InstaShow Präsentationssystem eine nahezu verzögerungsfreie Übertragung von geteilten Inhalten an. Im Praxistest ließ sich eine leichte Verzögerung wahrnehmen, die jedoch gering genug ist, um frustfrei und nativ arbeiten zu können. Eine schnelle Messung per Handyfoto eines Millisekunden-Timers ergab eine Verzögerung von 16 Millisekunden, was durchaus mit anderen drahtlosen Präsentationssystemen vergleichbar ist. Laut BenQ können Videos über die Funkverbindung der Sender flüssig in Full-HD-Auflösung wiedergegeben werden.
Dank des Qualcomm-Chipsatzes, der den Wi-Fi 5 (802.11ac) Standard nutzt, kann eine schnelle und stabile drahtlose Übertragung sichergestellt werden.
Am Sender befindet an der Seite ein zusätzlicher Knopf zum Wechseln in einen Videomodus. Die InstaVideo genannte Funktion optimiert die Einstellungen, um ein noch flüssigeres Videoerlebnis zu ermöglichen.
Im Lieferumfang befindet sich auch ein Behälter, in dem die Sender und Zubehör bei Nichtbenutzung verwahrt werden können.
BenQs InstaShow ist drahtloses Präsentieren ohne großen Schnickschnack – reduziert auf das Wesentliche, ohne auf möglichst viele Features zu setzen. Und das funktioniert in der Praxis Plug&Play genauso, wie es sein sollte.
Die Übertragung des Bildschirms funktioniert problemlos, und die Latenz ist kaum wahrnehmbar; Videos werden flüssig wiedergegeben. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Verbindung der mobilen Endgeräte mit der Basisstation. BenQ lässt hier aus Sicherheitsgründen nur direkte Verbindungen mit dem von der Basisstation bereitgestellten WLAN zu. Dank dem QR-Code lässt sich die Verbindung jedoch schnell und unkompliziert herstellen, so dass dies keine Einschränkung ist. Die App ist selbsterklärend, und die implementierten Features wie Pointer oder Annotationstool sind nützlich und funktionierten einwandfrei.
Die BenQ InstaShow Varianten sind zu folgenden Brutto-UVPs im Fachhandel erhältlich:
WDC10 – 1.199 €
WDC10C – 1.299 €
WDC20 – 1.599 €
Die Variante WDC20 soll im 1. Quartal 2021 auch als Version mit USB-C-Stecker zu Verfügung stehen.