Praxistest AirServer: Plug & Play Meetings – einfach kompakt!
von Sven Schuhen, Artikel aus dem Archiv vom
Der AirServer Connect Desktop wird als 4K UHD-All-In-One-Spiegelungsgerät beworben und soll das Teilen von Inhalten einfach und schnell möglich machen. Was sich hinter AirServer verbirgt und ob es die Erwartungen erfüllen kann, werden wir in diesem Praxistest herausfinden.
Im Prinzip ist der AirServer kein Gerät, denn bei der Hardware handelt es sich um einen handelsüblichen Intel NUC Mini-PC, der mit einem AirServer Branding und eigener Verpackung versehen wurde. Doch der eigentliche Kern des Systems ist die Linux-basierte Software, die diesen Intel NUC zum AirServer Connect Desktop macht.
Was ist der AirServer?
Durch seine kompakte Bauweise mit gerade mal 11,5 × 11,5 × 5 cm kann der Mini-PC einfach in der Nähe eines Bildschirms integriert oder auch per VESA-Mount-Standard am Display montiert werden. Mit dem beiliegenden externen Netzteil wird der AirServer mit Strom versorgt und per HDMI-Kabel an ein Display angeschlossen.
Schon nach wenigen Sekunden ist das Gerät hochgefahren. Ein attraktives Feature: Die vom System bereitgestellten Hintergrundbilder im Ruhe-Modus wechseln selbststätig nach einiger Zeit und bieten schöne Motive, es können aber auch eigene Motive wie Firmenlogos oder Begrüßungsscreens hinzugefügt werden.
Über den Ethernet-Anschluss kann der AirServer in ein Unternehmens- oder Campusnetzwerk integriert und darüber auch an ein vorhandenes WLAN angebunden werden, über einen optionalen WLAN-USB-Stick auch drahtlos. Für kleinere Besprechungsräume oder Huddle-Spaces verfügt das Tool über eine eigenständige drahtlose Verbindung, welche auch für externe Besprechungsteilnehmer nutzbar ist. Dies ist somit von der LAN-Schnittstelle getrennt und bietet zusätzliche Sicherheit.
Genauso kann man das Collaboration-Tool auch ohne Netzanbindung nur mit dem internen WLAN betreiben. Reichweite und Bandbreite dürften hierbei dann aber baubedingt begrenzt sein.
Auch wenn der AirServer auf einem Intel NUC basiert, kommt man an das Linux-basierte Betriebssystem nicht ohne Weiteres ran. Auf dem angeschlossenen Display ist nur das rudimentäre AirServer-System zu sehen, in dem man mit einer angeschlossenen USB-Maus sowie -Tastatur einige Grundeinstellungen festlegen kann. Diese und einige weitere Einstellungen lassen sich aber auch über ein Webinterface vornehmen, das über die IP-Adresse des entsprechenden AirServers zu erreichen ist.
Für eine einfache Verbindung mit dem AirServer kann man einerseits die nativen Mirroring-Funktionen der Endgeräte wie Apple AirPlay, Google Cast oder Miracast verwenden. Hierbei erscheint der AirServer automatisch in der Liste verfügbaren Geräte.
Andererseits ist auch eine Verbindung über die AirServer Connect App möglich: Hierzu ist lediglich das Scannen eines QR-Codes auf dem Home-Screen des am AirServer angeschlossenen Displays nötig. Dies ist vor allem in komplexeren Unternehmens- oder Campus-Netzwerken mit vielen Geräten nützlich.
Eine App oder eine Software für Endgeräte ohne native Möglichkeit zum Screen-Mirroring gibt es beim AirServer allerdings nicht. Eine Nutzung ist damit nur mit kompatiblen Geräten möglich, was jedoch mit modernen Smart Devices mit Apple iOS, MacOS oder Android sowie Windows 8.1 oder 10 kein Problem darstellt.
Lediglich ältere Geräte sind daher vom System ausgeschlossen. Allerdings muss auch niemand eine Software oder App installieren, um sich mit dem AirServer verbinden zu können. Darüber hinaus lässt sich die WLAN-Funkfrequenz für ältere Geräte von 5 auf 2,4 GHz stellen.
Wenn nur ein Endgerät mit dem AirServer verbunden ist, lässt sich die volle 4K UHD Auflösung übertragen. Sobald zwei oder mehr Geräte ihre Inhalte mit dem Collaboration-Tool teilen, wird die jeweilige Auflösung auf 1.080p mit maximal 60 Hz begrenzt. Bis zu acht Geräte können sich mit dem AirServer verbinden und ihre Bildschirminhalte teilen.
Bei mehreren Geräten werden die einzelnen gespiegelten Inhalte automatisch bestmöglich skaliert und verteilt. Mit einer angeschlossenen USB-Tastatur lassen sich mit den Zifferntasten 1 bis 8 die einzelnen Inhalte in den Vollbildmodus umschalten und mit erneutem Druck auf die jeweilige Zifferntaste wieder die Übersicht aller geteilten Inhalte aufrufen.
Da es sich beim AirServer lediglich um eine Software handelt, ist diese auch als Programm für Windows 7 bis 10 sowie MacOS erhältlich. Somit lässt sich jeder Rechner in einen Screen-Mirroring-Empfänger verwandeln, mit dem sich Inhalte drahtlos teilen lassen. Sogar eine Xbox wird mit einer speziellen AirServer Version zum Präsentationstool. Ebenfalls integrierbar ist die Software in Microsofts Surface Hub, Philips TVs, embedded Linux Systeme sowie in Intels Unite Lösung.
Außerdem unterstützt der AirServer kein Streaming von Inhalten, die durch DRM (Digital Rights Management) geschützt sind, wie es bei vielen Streaminganbietern der Fall ist.
Der AirServer ist ein simples Tool, um Inhalte von mobilen Endgeräten auf einen Bildschirm zu senden. Und das von bis zu acht Geräten gleichzeitig – ohne Dongle, ohne Software, nur mit den nativen Screen-Mirroring-Funktionen der Betriebssysteme. Darüber hinaus bietet der AirServer keine zusätzlichen Features. Doch das Streamen von Inhalten funktioniert reibungslos und einfach. Eine Latenz war beim Praxistest in der Redaktion nicht wahrnehmbar.
Der AirServer ist in Deutschland beim Vertrieb m.i.b GmbH in Solingen zum UVP von 599 € netto erhältlich.
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