ISE 2019 – Sonntag, vorletzter Aufbautag: Überraschung?
von Achim Hannemann,
Die erste Überraschung für mich war, dass es in Amsterdam nicht regnete. Sogar die Sonne lies sich hin und wieder mal blicken. Die meisten Stände auf der ISE haben schon Gestalt angenommen. Dennoch ist es schwierig voranzukommen, die Gänge stehen noch voll Cases und Konstruktionsequipment. Überraschend ist für mich, dass die bereits installierten Displays, Projektoren und Elektronikteile doch einiges aushalten und nicht beschädigt werden, denn oft wird in nur 2 Metern Entfernung geflext und gesägt.
(Bild: Achim Hannemann)
Überrascht war wohl Sharp von dem großen Hype auf der CES um die dort “so nebenbei” ausgestellte semi-professionelle 8K-Kamera. Laut Peter Heins, Senior Produkt Manager-Sharp Europe, entschied man sich deshalb kurzfristig die Kamera auch auf der ISE auszustellen. Der Prototyp nimmt mit einer Auflösung von 7.680 × 4.320 mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde mit H.265-Kompression auf. Zusätzlich glänzt er mit einem auf der Rückseite befindlichen 5“-Touch-Display, das klapp- und drehbar ist und so auch für Selfies entsprechend nach vorne schauen kann. Weniger überraschend ist, dass Sharp vermehrt auf Collaboration-Boards setzt. Dort, wo letztes Jahr noch der 8K-Monitor mit dem 8K-Camcorder in Szene gesetzt war, kann der Besucher jetzt Präsentationen der neuen WCD- Displays erleben. Die neuen 30 Punkt interaktiven 70-Zöller wurden zusammen mit Microsoft entwickelt und sind für Meetingräume mit Verbindung zur Verwendung in intelligenten Gebäuden ausgelegt. Für Videokonferenzen verfügt das Display über eine eingebaute 4K-Kamera, ein Fernfeldmikrofon sowie Lautsprecher. Weiterhin wird erstmals der Prototyp eines digitalen Flip-Charts vorgestellt. Es lässt sich von Portrait- auf Landscape-Format drehen, wobei natürlich der Inhalt sich automatisch anpasst.
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Auch nicht überraschend war, dass LGE hauptsächlich am Stand auf OLED setzt. Die gewölbte Wand, schon auf der CES der Eyecatcher, wird auf der ISE auch für Zuschauerandrang sorgen. Insbesondere interessant: Bei jeder gewölbten 55“ OLED- Scheibe ist auf der Rückseite das Ansteuermodul befestigt.
Transparente OLED-Folien sind kunstvoll in Szene gesetzt. Open Frame OLED-Displays und beidseitig hauchdünne OLED Scheiben lassen das Herz des System Integrators höher schlagen.
Doch auch LCD-Technik ist bei LGE noch nicht ad acta gelegt. Der Besucher sollte sich nicht nur von den OLED-Attraktionen blenden lassen, denn im hinteren Standbereich kann er zusätzlich noch eine Überraschung entdecken. In der dort integrierten LCD-Videowall haben die Displays nur 0,44 mm dünne Rahmen! In anderen Zeiten wäre das wahrscheinlich der Aufreißer gewesen.
Morgen bin ich dann auf “Überraschungstour” bei Samsung…