Lautsprecher im Netz

Test: Netzwerklautsprecher MS-IP 130 PoE von IC Audio

Neben 100 V und EN54-24 zertifizierten Lautsprechern hat der Hersteller IC Audio auch Netzwerklautsprecher zur Integration in ein LAN-Netzwerk im Programm.

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Inhalt dieses Features:


Seit über 25 Jahren ist IC Audio als Hersteller von Lautsprechern und anderen elektroakustischen Gerätschaften tätig. Das Portfolio umfasst Lautsprecher zum Wand- und Deckeneinbau oder Wandaufbau, Hörner, Schallzeilen, aber auch Misch- und Zonenverstärker, Vor- und Leistungsverstärker. Auch Sprechstellen werden von IC Audio produziert. Und eben IP- oder Netzwerk-Lautsprecher für den Deckeneinbau oder als Box.

Bei den Netzwerklautsprechern liegt das Innovative nicht an den Lautsprechern selbst, sondern an ihrer Schnittstelle zur „Außenwelt“: Sie werden über ihre RJ45-Schnittstelle per LAN mit Signal, Strom und Steuerdaten versorgt. Mittels Software und IP-Adresse lässt sich jeder Lautsprecher individuell einstellen und mit Signal versorgen. Bei einem Besuch bei IC Audio in Mannheim stellten Sascha Riedling, Analyst & Controller bei IC Audio, und Michael Hoff vom technischen Support die Produkte vor.

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Das Konzept der Netzwerklautsprecher

Drei Dinge braucht eine Audioanlage: IP-Lautsprecher, ein LAN- oder WAN-Netzwerk und einen PC mit der IC Audio Software IP-NAV. Dann lassen sich Playlisten zusammenstellen, verschiedene Titel in unterschiedlichen Zonen wiedergeben, automatische Durchsagen mit Priorität absetzen, Bedienoberflächen mit unterschiedlichen Nutzerebenen schaffen und einiges mehr. Von Vorteil sind Gigabyte-Ethernet-Switche mit PoE, denn dann lassen sich die Lautsprecher auch gleich über das LAN-Kabel mit Strom versorgen.

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Wenn ein LAN-Netzwerk und ein Windows-PC mit üblicher Ausstattung vorhanden sind, so müssen nur die IP-Lautsprecher angeschafft werden IC Audio stellte bereits 2013 die IP-Lautsprecher als Prototyp vor, inzwischen sind sie in Installationen eingesetzt, vor allem im Ausland. „Generell ist der deutsche Markt eher konservativ und bei ELA-Anlagen gegenüber neuen Technologien eher skeptisch“, sagte Sascha Riedling. „Das ist im Ausland anders und so kommen 80 % der Anfragen auch aus dem Ausland.“

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Die Netzwerklautsprecher

Zurzeit gibt es zwei Lautsprechertypen, den 2-Wege Monitor MS-IP 130 PoE und den 2-Wege-Decken-Einbaulautsprecher DL-BR-IP 165 PoE. Der MS-IP sieht aus wie ein normaler 260 × 160 × 152 mm großer Lautsprecher im weißen ABS-Gehäuse, der DL-BR-IP 165 PoE mit einem Durchmesser von 25 cm hat ebenfalls ein ABS-Gehäuse. Von außen machen eigentlich nur die ungewöhnlichen Schnittstellen – ein Anschluss für ein Netzteil und eine RJ45-Buchse darauf aufmerksam, dass sich im Inneren einiges mehr befindet als sonst in passiven oder 100-V-Lautsprechern üblich. Dort integriert sind ein Verstärker für die 14 W-Lautsprecher und die Netzwerkschnittstelle inklusive der Funktionalitäten zum Dekodieren des ankommenden Audiostreams und Umsetzen in ein analoges Signal mit dem eingestellten Pegel.

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Beim Blick auf die Rückseite bzw. Unterseite fallen die ungewöhnlichen
Schnittstellen auf: ein Anschluss für ein Netzteil und eine RJ45-Buchse

Alle Einstellungen werden mit der Software IP-NAV gemacht. Der Anschluss für ein Netzteil wird in der Regel nicht gebraucht, denn die Lautsprecher können mit PoE (Power over Ethernet) mit Strom versorgt werden. Falls dies aber nicht möglich ist, so können die IP-Lautsprecher auch über ein externes Netzteil mit Strom versorgt werden.

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Das Netzwerk

Die Netzwerkschnittstellen sind für ein 1 Gigabyte-Netzwerk ausgelegt, in dem mehrere Audiokanäle komprimiert übertragen werden. Zum Komprimieren wird das MPEG-2 Audio Layer III (MP3) Verfahren mit Übertragungsrate zwischen 32–320 kbps eingesetzt. „Es werden wohl selten mehr als 20 bis 30 Streams als eigenständige Kanäle übertragen“, bemerkt Sascha Riedling. „Dafür ist in einem normalen Gigabyte-Netzwerk in der Regel Platz, auch wenn andere Daten zusätzlich übertragen werden. Die Latenz der Audiosignale ist unter anderem abhängig vom Betriebssystem und der Bandbreite der Streams. Bei XP kann man zum Beispiel von um die 30 ms als Richtwert ausgehen. Die Latenz gehört zu den Parametern, die vor Ort feinjustiert werden sollten; man kann für jeden Lautsprecher eine eigene Latenz festlegen.“

Firmensitz von IC Audio in Mannheim
Firmensitz von IC Audio in Mannheim

Da der Charme der Netzwerklautsprecher darin liegt, dass sie in ein bestehendes Netzwerk eingebunden werden können, gibt es keine besonderen Regeln für den Aufbau. Man sollte sicher ein Auge darauf haben, welche weiteren Daten im Netzwerk versendet werden und ob es zu Überlastungen – z. B. durch gleichzeitige Video-Übertragungen – kommen kann. „Wenn das Netzwerk überlastet ist, dann kommt es halt zu Aussetzern im Audiosignal“, sagt Sascha Riedling. „Oft lässt sich das mit einer Erhöhung der Latenz oder Verringerung der Übertragungsraten beheben.“

Es kann natürlich auch ein eigenes Netzwerk für die IP-Lautsprecher mit den handelsüblichen Komponenten aufgebaut werden. Die Lautsprecher werden wie andere Komponenten einfach mit den PoE-fähigen Switchen verbunden. Die Software sorgt dafür, dass die Signale da ankommen, wo sie hin sollen.

Der Scheduler bietet viele Möglichkeiten, das Abspielen von Durch - sagen oder Playlisten zu automatisieren
Der Scheduler bietet viele Möglichkeiten, das Abspielen von Durchsagen oder Playlisten zu automatisieren

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Die Software IP-NAV

Konzipiert ist diese kostenfreie Software – im Lieferumfang der Lautsprecher enthalten – für Windows-Rechner ab XP. Nach der Installation und Verbindung des PCs mit dem Netzwerk werden beim Starten der Software automatisch die IP-Lautsprecher im Netzwerk gefunden. Je nach Netzwerk und seinen Aufgaben kann sich der Nutzer entscheiden, ob er den DHCP-Server zur automatischen Zuweisung der IP-Adressen nutzen oder manuell für jeden Lautsprecher eine Adresse festlegen möchte. Danach kann er dann die Einstellungen vornehmen. Dabei können viele Zuweisungen per Drag-and-Drop erledigt werden, z. B. die Zuordnung eines Lautsprechers zu einer Zone.

Was von welchem Lautsprecher oder Lautsprecher-Zone wiedergegeben wird, legt man in einer sogenannten Session fest. Hier lassen sich Quellen definieren, z. B. integrierte Player zum Abspielen von Durchsagen oder Playlisten, Internet-Radio oder am Rechner angeschlossene Mikrofone. Die Ausspielpegel lassen sich festlegen; ein Scheduler ermöglicht automatische Durchsagen und das Abspielen bestimmter Playlisten zu festen Zeitpunkten und vieles mehr.

Die Software erlaubt auch den Zugriff auf jeden einzelnen Netzwerklautsprecher, etwa zur Anpassung des Pegels und Delays. Damit keine unbefugte Person Änderungen vornehmen kann, lassen sich Nutzer mit verschiedenen Rechten von Administrator bis User festlegen. So kann zum Beispiel bestimmt werden, welcher User nur eine bestimmte Playliste auf einer einfachen Seite aussuchen darf. Damit liefert die Software auch gleich vielfältige Bedienmöglichkeiten dazu. In einem Netzwerk kann es mehrere Steuerrechner geben, so dass Bedienseiten an verschiedenen Standorten zur Verfügung stehen können. Es müssen aber momentan noch Windows-Rechner dafür eingesetzt werden. „Wir werden wohl längerfristig um eine App nicht herumkommen“, meint Sascha Riedling.

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. Guten Tag,
    mein Name ist Alexander.Volk und ich habe folgende Frage:
    Derzeit vernetze ich unser Haus während der Sanierung mit CAT7 Leitungen und arbeite auf ein Smart Home hinaus, welches nicht komplett via WIFI agieren soll, dabei bin ich auf der suche nach geeigneten Boxen mit Integriertem Mikro, welche bei Erfordernis auch auf Sprachkommandos
    reagieren und agieren sollen, selbstverständlich gesteuert über entspechende Software und Module im Multiroom-Schaltzentrale. Können sie mir ggf. bei meiner Suche behilflich sein?
    Ist der Lautsprecher MS-IP 130 PoE geeignet oder erweiterbar, den sonst erfüllt dieser weitgehendst meine Anforderungen? Parallel als Option AXIS C2005 NETW CEILING SPEAK Netzwerk Lautsprecher, wobei dieser ONVIF nicht unterstützt und Leistung generell schwächer ist. Reicht für mein Vorhaben alleine das CAT7 aus für die Boxen oder wird darüberhinaus noch etwas benötigt? Freundliche Grüße aus Kiel

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