Vereinfacht gesagt, ist der Technische Systemplaner dafür zuständig, Ideen und Konzepte in detaillierte und zuverlässige Pläne zu übertragen und zu visualisieren. Dabei arbeitet er meist mit speziellen Computerprogrammen und CAD-Anwendungen (Computer- Aided Design), die umfangreiche und komplizierte zwei- und dreidimensionale Zeichnungen am Computer ermöglichen. Auf diese Weise schafft der Technische Systemplaner die Basis für die Umsetzung und Verwirklichung von Ideen.
Im Bereich der Medientechnik bedeutet das: Der Technische Systemplaner Medientechnik ist für die Erstellung von Zeichnungen und Plänen zuständig, wenn es darum geht, ein Gebäude oder einen Raum mit AV- und Medientechnik auszustatten. Außerdem führt er Berechnungen durch, zum Beispiel in Sachen Abstände und Sichtbereiche für die Positionierung von Displays, Projektionen oder Videowalls, und fertigt technische Begleitunterlagen für andere Projektbeteiligte wie Auftraggeber und Architekten an. Für die Zeichnungen und Pläne werden immer häufiger 3D-Programme genutzt, da viele audiovisuelle Installationen mittlerweile oft so komplex sind, dass man es nur in 3D gut darstellen kann. Auch für Audio- und Lichtsimulationen werden 3DProgramme genutzt.
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3D in der Praxis
Carsten Langerwisch, Fachplaner und Projektleiter Medientechnik bei Hartmann, Mathias und Partner nennt dafür ein Beispiel aus der Praxis: „In einem unserer Hochschulprojekte tauchte vom Auftraggeber die Frage auf, ob es irgendwann im Laufe eines Jahres einen direkten Sonneneinfall auf einer der beiden Bildwände und Tafelflächen geben würde, was natürlich die Sichtbarkeit einer Projektion deutlich einschränken würde. Diese Frage konnte der Architekt nicht beantworten. Wir aber schon. Unser Technischer Systemplaner François Bouvier hat damals ein 3D-Modell von dem betroffenen Raum erstellt, nach Nord-Süd ausgerichtet, die umliegenden Gebäude bzgl. des Schattenwurfs berücksichtigt und dann per Software über das ganze Jahr den Sonnenstand simuliert. So konnten wir dem Kunden zeigen, zu welcher Jahreszeit und zu welcher Uhrzeit mit Sonneneinfall auf der Leinwand zu rechnen war. Daraus ging hervor, dass eine Verdunkelung notwendig war.“
Klassische Branche für Quereinsteiger
Wenn es den Beruf des Technischen Systemplaners Medientechnik noch nicht lange gibt, stellt sich natürlich die Frage: Wer übt diesen Beruf eigentlich aus? Die Antwort lautet: Wie fast überall in der AV-Technik- und Medientechnik- Branche gibt es eine ganze Reihe Quereinsteiger aus unterschiedlichen Berufen, zum Beispiel aus dem Bereich der Veranstaltungstechnik, der Bautechnik oder der Elektrotechnik. In Ausgabe 8.2017 wird PROFESSIONAL SYSTEM exemplarisch Quereinsteiger der Branche und ihren Weg in die AV-Branche vorstellen.
Was sollte man für den Beruf mitbringen?
Zukünftig wird in diesem Zusammenhang sehr wahrscheinlich auch VR in der Branche häufiger genutzt werden. Als Technischer Systemplaner Medientechnik muss – oder darf – man sich also immer wieder mit neuen Technologien und Entwicklungen beschäftigen und diese auch auf ihre Praxistauglichkeit testen. Als Technischer Systemplaner Medientechnik sollte man also Interesse für die Arbeit mit Zeichen-, Visualisierungs-, Berechnungs- und Grafikprogrammen mitbringen, aber auch verschiedene Textverarbeitungs- und Kalkulationsprogramme werden häufig genutzt. Außerdem sollte man zahlenaffin sein, schematische Darstellungen mögen, ein gewisses Gefühl für Ordnung haben – und natürlich technisches Verständnis ebenso wie die Begeisterung für neue Technologien.