Medienplaner Fachtagung 2017: Qualitätsmanagement vs. Projektkosten
von Achim Hannemann,
In diesem Jahr thematisierten die Fachreferate der 10. Medienplaner Fachtagung die Kosten bei AV-Projekten. PROFESSIONAL SYSTEM-Autor Achim Hannemann berichtet von der Auftakt-Veranstaltung 2017 in der Schwabenlandhalle in Fellbach.
Sind maßgeschneiderte Lösungen per se teurer? Mit dieser Fragestellung setzten sich die Fachbeiträge der acht Referenten und Produktlösungen der Aussteller auf der 10. Medienplaner Fachtagung auseinander. 50 Interessierte – Fachplaner, Architekten und Beauftragte aus der Industrie und diverser Hochschulen – besuchten die Auftaktveranstaltung der in Fachkreisen bekannten Roadshow in der VIP Lounge des OFC Stadions am Bieberer Berg. Medienpartner der etablierten Fachveranstaltung war zum wiederholten Male PROFESSIONAL SYSTEM. Beantworten lässt sich die Frage nach budgetorientierter Medientechnik wohl am besten im Hinblick auf den Nutzen. Und hier setzten die Inhalte der Vorträge an.
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Medientechnik minimiert Gesamtkosten
Den Start machte Frank Boshoven von Crestron mit dem Thema „User Experience & Automation: Grundlagen und Voraussetzungen für mehr Produktivität beim Einsatz von AV-Technik.“ Im Vortrag wurden u. a. die gängigsten Raumtypen, deren Anforderungen und ihre typische Medientechnik-Ausstattung klassifiziert.
Planer und Medientechniker werden dabei zunehmend mit Themen wie Restriktionen bei der Signalübertragung, Kopierschutzfunktionen, zunehmender Signalkompatibilität, erhöhten Bandbreiten, Integration der Gebäudetechnik, Integration der AV-Signale im Netzwerk sowie Migration von Daten und Automatisierungsprozessen konfrontiert. Effektive maßgeschneiderte Lösungen bedeuten hier auch, Standardisierung von Raumlösungen zu schaffen, etwa durch Definition der notwendigen Kommunikationstechnik anhand der Nutzerprofile und Aufgaben, skalierbare Lösungen sowie ein einheitliches Bedienkonzept und intuitive Handhabung.
Frank Boshoven stellte zu den Anforderungen der unterschiedlichen Kommunikationsräume wie Huddle Space, Schulungs-/ Trainingsraum, Besprechungsraum und Boardroom mit Skype for Business oder anderen Messengern mit Videofunktion komplette Lösungen von Crestron dar. Darin enthalten sind ergänzende Möglichkeiten wie Wireless Connection, Streaming, Verbindung zur Gebäudetechnik und Management, Raumbuchung und die Verwaltung der Räume – immer mit dem Ziel, die Gesamtkosten zu minimieren und die Betriebssicherheit zu erhöhen.
Kostenbewusst projizieren und präsentieren Auch bei der Wahl eines Projektors ist hohe Qualität kein Widerspruch zum kostenbewussten Betrieb. So stellte Monika Schwippl von Panasonic die Vorteile von Laserprojektoren für die zeitgemäße Projektion heraus. Die in den neuen Panasonic-Projektoren genutzte Eigenentwicklung „Solid-Shine-Technologie“ verspricht neben herausragender Farbtreue auch Ausfallsicherheit durch Redundanz der LightEngine.
Anhand eines Vergleichsaufbaus zwischen einem Projektor mit Laser-Lichtquelle (Modell PT-RZ970) und einem Projektor mit UHM-Lampe (Modell PT-EZ770) ließ sich der Bildunterschied in Bezug auf Farbintensität und Kontrast demonstrieren. Neben den bereits am Markt befindlichen 3DLP-Laserprojektoren PT-RQ32 und PT-RZ21K soll in naher Zukunft ein 3LCD-Laserlichtprojektor mit 6.000 Lumen auf den Markt kommen.
Viele Anwendungsmöglichkeiten, in denen durch Effektivität Kosten gespart werden sollen, bieten auch die neuen Remote-Kamerasysteme. So ermöglicht das Auto-tracking der AW-SF100 zum Beispiel das Mitverfolgen von Bewegungen des Vortragenden und lässt sich daher auch zur Übertragung bzw. Aufzeichnung von Vorträgen einsetzen.
Martin Bischoff und Mathias Glock von Panasonic zeigten darüber hinaus Anwendungen der Kamerasysteme für die Business-Analyse. Dies ist gerade für Digital-Signage-Anwendungen interessant, da es durch die Informationsflut immer notwendiger wird, gezielt Information bzw. Werbung an eine bestimmte Altersoder Geschlechtsgruppe zu richten. Weitere nützliche Features sind das Verfolgen von Besucherströmen, Heat Mapping, Personenzählung, Hot-Spot-Analyse u.v.m.
Guter Halt kann Kosten sparen
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Halterungssystemen für Medientechnik am Markt. Doch was macht den Unterschied aus und wie erhält man eine Minimierung der Projektkosten durch den Einsatz von innovativen Befestigungslösungen? Patrik Sagel und Volker Scheiber von Schnepel/ Vogel’s präsentierten eine Antwort auf diese Frage am Beispiel des Connect-it Systems. Damit sollen mit einer begrenzten Anzahl von Komponenten vielseitige Anwendungen realisiert werden können. Der Theorie des Vortrags folgte die Praxis: Zwei Teams aus dem Zuhörerkreis stellten sich der Aufbau-Challenge und bauten in wenigen Minuten jeweils ein Display-Ständersystem zusammen.
Projektkosten bei Audio
Audio-Streaming, Multiroom und Mic Beam als Faktoren zur Senkung von Projektkosten war das Thema von Martin Kaufmann, Sennheiser. Gute Sprachverständlichkeit und deren sichere Übertragung vorausgesetzt, sind ein schneller Aufbau und Inbetriebnahme der entsprechenden Elektronik hier wichtige Parameter für geringere Projektkosten.
Als Sennheiser Lösung für den Präsentationsbereich wurden dazu die Mikrofonserien Speechline und für den Webbereich die TeamConnect Serie vorgestellt. Die lizenzfreien, digitalen und drahtlosen Systeme sollen mit Features wie Automatic Frequenz- und Interference-Management, Multiroom-Modus, Verschlüsselung, Statusüberwachung und Systemmanagement aktuelle und zukünftige Anforderungen der Anwender erfüllen.
Über Nutzungsprofil, Raumakustik und das passende Soundsystem referierte Thomas Steinbrecher, Audioexperte von Bose Professional. Er skizzierte eindrucksvoll die planerische Herangehensweise zur Analyse der jeweiligen Raumakustik und das Finden der dazu passenden elektroakustischen Lösung.
Hierzu berechnet Bose per Simulation unter Einbeziehung der Raumakustik, des Nutzungsprofils und der Architektur die zu erwartende Sprachverständlichkeit. Per Auralisation – das bedeutet Hörbarmachung einer akustischen Situation – kann dann der Anwender mit dem Bose-Auditioner schon im Vorfeld das spätere Beschallungsergebnis anhören.
Anhand von Praxis-Beispielen von Räumen mit „suboptimaler“ Akustik wurden Lösungen erarbeitet, die auch hohe Nachhallzeiten oder komplizierte Raumgeometrien in den Griff bekommen. Dafür entwickelte Bose die DeltaQ Lautsprecherserie mit erweiterten akustischen Eigenschaften, wie es sie in der bekannten RM-Serie gibt.
Jedoch sind sie kleiner und leichter im Gehäuse und verfügen über neue Kompressionstreiber mit erweiterter Hochtonwiedergabe. Da die Directivity Q für jedes Modul im Array veränderbar ist, lässt sich der Abstrahlwinkel genau auf den Publikumsbereich sowie seine Entfernung abstimmen und die Phasenkohärenz erhöhen.
Nützliches für das AV-Signalmanagement
Über modulare Lösungen für das Einrichten einer Infrastruktur für das AV-Signalmanagement referierte Peter Rieck von Sommer Cable. Er stellte die Produkte der Hausmarken vor, die maßgeschneiderte Lösungen für AV-Medien und Broadcast-Anwendungen aus einer Hand versprechen. So beinhaltet das modulare System Sysboxx Bodentank-Einbauten und Gehäuse als Wand- oder 19″-Bausatz zur freien Bestückung der anzuschließenden Signale.
Der neue Sysboxx-Kanal kann dabei als Brüstungskanal-Ersatz oder als Anwendung an einer Medienanschluss-Säule fungieren. Das belgische Unternehmen Luminex hat sich auf Datenverteilung für Licht, Audio, Video in Medientechnik- oder Event-Netzwerkumgebung spezialisiert. Referent Bart Swinnen stellte die relevanten Produkte vor. Zum Thema Kosten sparen erwähnte er u. a., dass alle Luminex-Produkte ohne IT-Background dank der einfachen einstellbaren Vorkonfiguration sofort einsetzbar seien.
Fazit und Ausblick
Natürlich gab es in den Pausen des Events auch ausreichend Gelegenheiten für den Informationsaustausch der Teilnehmer untereinander und zu individuellen Gesprächen mit den Herstellern auf der begleitenden Ausstellung.
Erwähnen sollte man noch die gute Organisation: Jeder Teilnehmer erhielt zum Beispiel eine umfangreiche Dokumentation sowie ein Teilnehmer-Zertifikat. Ein Tipp für all jene, die die diesjährige Medienplaner Fachtagung noch besuchen möchten: Die Veranstaltung wird im November fortgesetzt.
MEDIENPLANER FACHTAGUNG – DATEN & FAKTEN
Die Medienplaner-Fachtagung ist ein seit Jahren anerkanntes Informations- und Diskussionsforum für Fachplaner, Technische Leitung in Einrichtungen und interessierte Architekten. Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es auf www.medienplanerFachtagung.de. Weitere Veranstaltungen in diesem Jahr: 9. November im Haus der Unternehmer, Duisburg, 14. November in der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), Hamburg, 16. November im Union Stadion Alte Försterei, Berlin.
Ich finde es spannend zu sehen wie sich die Technik weiterentwickelt. Eine Präsentation ist ein Zusammenspiel von Bild und Ton. Die Art und Weise wie ein Thema, eine Problemstellung, eine Hypothese oder eben auch ein Produkt präsentiert werden, haben großen Einfluss auf die Wahrnehmung des Inhalts. Dies ist umso wichtiger wenn der/die Zuhörer nicht über viel Wissen zur Präsentation verfügen. Die Präsentation ist damit der erste Berührungspunkt mit dem Produkt. Daher ist eine gute und passende Präsentationstechnik, in meinen Augen, sehr wichtig. Daher lohn sich die Investition in eine maßgeschneiderte Lösung. Wir haben bei uns ähnliches im Zuge der Umstellung von ISDN auf VoIP vollzogen. Da wir recht spezielle Anforderungen hatten und einige Funktionen für uns nicht die höchste Priorität hatten, haben wir uns für eine individuell angepasste Lösung entschieden. Unser Partner dabei war pascom (https://www.pascom.net/de/mobydick-voip/). Wir haben verfügen nun, genau über die Funktionen die für uns am sinnvollsten sind. In Bezug zur Medientechnik kann also eine individuell angefertigte bzw. zusammengestellte Lösung, trotz höherer Investitionskosten, im Endeffekt bessere Ergebnisse liefern. Einfach aus dem oben genannten Grund.
Ich finde es spannend zu sehen wie sich die Technik weiterentwickelt. Eine Präsentation ist ein Zusammenspiel von Bild und Ton. Die Art und Weise wie ein Thema, eine Problemstellung, eine Hypothese oder eben auch ein Produkt präsentiert werden, haben großen Einfluss auf die Wahrnehmung des Inhalts. Dies ist umso wichtiger wenn der/die Zuhörer nicht über viel Wissen zur Präsentation verfügen. Die Präsentation ist damit der erste Berührungspunkt mit dem Produkt. Daher ist eine gute und passende Präsentationstechnik, in meinen Augen, sehr wichtig. Daher lohn sich die Investition in eine maßgeschneiderte Lösung. Wir haben bei uns ähnliches im Zuge der Umstellung von ISDN auf VoIP vollzogen. Da wir recht spezielle Anforderungen hatten und einige Funktionen für uns nicht die höchste Priorität hatten, haben wir uns für eine individuell angepasste Lösung entschieden. Unser Partner dabei war pascom (https://www.pascom.net/de/mobydick-voip/). Wir haben verfügen nun, genau über die Funktionen die für uns am sinnvollsten sind. In Bezug zur Medientechnik kann also eine individuell angefertigte bzw. zusammengestellte Lösung, trotz höherer Investitionskosten, im Endeffekt bessere Ergebnisse liefern. Einfach aus dem oben genannten Grund.